Ok...wieder einmal zeigt sich, dass man niemals von der Annahme ausgehen sollte, dass andere, bei gleicher Stichwortvorgabe, denselben Gedankengängen folgen, wie man selbst.
Scheint, als hätte nur eine hier wirklich verstanden, worum es mir bei der Fragestellung ging
(oder möglicherweise war ich auch einfach nicht klar genug).
- Treue zum Partner/der Partnerin. Oder eben der Verzicht darauf.
„Liebe oder Triebe“ klang halt schöner. Und reimt sich.
Versuchen wir’s nochmal:
wenn Ihr euch morgen entscheiden müßtet...was würdet Ihr vorziehen?
Mit einem
(Lebensabschnitt-)Partner für die gesamte Dauer Eurer jeweiligen Beziehung treu zusammen zu leben – oder doch lieber immer wieder Sex „mit wechselnder Besetzung“ zu haben?
Also: romantische Liebe
(= die Gefühle für den Partner (und die des Partners) zählen) oder rein körperliche Liebe
(= nur die eigene sexuelle Lust und Befriedigung zählt)?
Lieber „biedere“ Hausmannskost daheim oder doch eher ungezügeltes Bacchanal in freier Wildbahn?
++++++++++
Ach ja: an die „
Ich wähle Liebe, ich lebe aber in einer offenen Beziehung und kann daher auch meine Triebe ausleben“ – Fraktion...
Sorry, aber das ist eine billige Ausrede, ein „cheap cop-out“, wie wir Lateiner sagen, und geht am Thema leider vorbei.
Denn die Frage ist „entweder – oder“, und sollte nicht mit „sowohl als auch“ beantwortet werden.
Aber, bitteschön. Ich bin ja kein Unmensch.
Wenn Ihr es so wollt - ändern/erweitern wir die Frage speziell für Euch...
Ihr sagt, ihr wählt „Liebe“, weil Eure spezielle Form der Paar-Liebe es Euch gestattet, gleichzeitig auch Eure „Triebe“ mit anderen auszuleben.
Gehen wir also von folgendem Fall aus:
Euer Partner/Eure Partnerin kommt morgen zu Euch und sagt: „wir müssen mal reden!“
(oh, oh).
Er/sie sagt Euch dann, dass er/sie mit der Situation, wie sie sich derzeit darstellt, nicht mehr glücklich ist.
Ja - er/sie weiß, zu Beginn Eurer Beziehung wurde die Vereinbarung getroffen, dass Ihr beide Eure Freiheiten mit anderen Partnern genießen könnt, aber in letzter Zeit fühlt er/sie sich damit immer weniger wohl.
Er/sie findet, es wäre nun langsam an der Zeit, Eure Beziehung nur noch auf Euch beide zu konzentrieren – ohne die Einbeziehung von Dritten.
Wie fällt Eure Entscheidung JETZT aus?
Ist es immer noch „Liebe“?
Müßte ja eigentlich, denn Ihr sagtet ja, Ihr liebt Euren Partner/Eure Partnerin.
Und wenn er/sie sich von Euch fürderhin Treue wünscht, müsstet Ihr das ja respektieren, richtig?
Oder...wären Euch in diesem Fall Eure ungehinderten „Triebe“ dann vielleicht doch wichtiger?
Zählt Eure „Liebe“ also nur solange, wie sie mit allen persönlichen Freiheiten für Euch einhergeht?
Aber endet sie sofort, wenn Ihr persönliche „Opfer“ bezüglich Eurer Lust
(= „Triebe“) bringen müßtet?
Denn immerhin seid Ihr ja Freigeister, richtig?
Freiheitsliebend, und unbehindert von jedweder gesellschaftlichen Spießer-Moral.
Wie kann Euer Partner/Eure Partnerin es wagen, Euch „einengen“ und „einsperren“ zu wollen…
Ran an die Tasten: jetzt gibt’s keine billigen Ausflüchte mehr.