Juhu,
ich bin der Meinung, dass du ihr dieses Erlebnis nicht «schenken» kannst, sondern sie es sich zuerst selbst schenken sollte. Zumindest, wenn es auch für sie eine neue Erfahrung darstellt.
Denn allein durch den Versuch, sie zum vaginalen Orgasmus zu bringen, setzt du sie (ggf. unbewusst, auf beiden Seiten) unter Druck. Für viele Menschen, mich eingeschlossen, ist dieser Druck der Lust-/Orgasmus-Killer schlechthin.
[Randnotiz: die Unterscheidung zwischen vaginalen und klitoralen Orgasmen ist eigentlich Unfug, da die Klitoris sehr viel größer ist, als viele Menschen wissen - und eng mit der Vagina verbunden. Der vaginale Orgasmus ist rein faktisch betrachtet ein klitoral-vaginaler Orgasmus.
Ich verwende zur besseren Abgrenzung hier dennoch die Worte «klitoral» und «vaginal».]
Wichtig zu wissen wäre, ob sie generell in ihrem Leben schon einmal vaginal zum Orgasmus gekommen ist.
Wenn ja, dann ist sie selbst deine einzig sinnvolle Ansprechpartnerin. Im besten Fall kann sie dir Tipps geben, wie sie stimuliert werden möchte, um diesen Orgasmus zu erreichen.
Okay, ab hier ein paar Tipps, falls sie bisher keinen Höhepunkt durch vaginale Penetration hatte und (!) das aber gerne
möchte. Die Eigenmotivation der Frau ist die absolut essentielle Grundlage für alles, was jetzt folgt.
Wenn sie den Weg dorthin selbst nicht weiß, und/oder sie noch nie einen vaginalen Orgasmus hatte, kann es sinnvoll sein, diesen erstmal für sich alleine zu üben. Denn das nimmt jeglichen Druck von außen.
Ich selbst kann bisher nur klitoral kommen, bin aber aktuell dabei, den vaginalen Orgasmus zu erlernen. Dazu gibt es diverse Anleitungen im Netz, sucht euch eine aus, die sich für deine Partnerin gut anfühlt.
Dass ich es irgendwann «schaffen» werde, rein durch vaginale Penetration zu kommen, da bin ich inzwischen ziemlich sicher. Denn ich bin aktuell schon beim Status «gaaanz ganz knapp davor», habe bei null orgasmusähnlicher Empfindung begonnen.
Dieses Üben ist ein längerer Prozess, da die Stimulierung nach und nach leichter fällt, wächst und sich steigert (Konditionierung, Reizweiterleitung der Nerven). Zeitgleich lernt man den eigenen Körper Schritt für Schritt besser kennen und kann immer besser definieren, was sich gut anfühlt und was weniger gut.
Ähnlich hat es sich übrigens angefühlt und dargestellt, als ich vor etwa 7 Jahren das Squirten für mich entdeckt und erlernt habe. Im Nachhinein betrachtet war das aber ein bisschen einfacher, als zum vaginalen Höhepunkt zu kommen. 🤭
Sinnvolle Investition: Keilkissen, gibt's für kleines Geld bei Amazon und anderen Shops.
Sinnvollste Investition: gaaanz viel Zeit und Geduld mit sich selbst und dem/der Partner*in.
Ich lasse dir noch ein wenig Lesestoff hier und wünsche euch viel Freude beim Erforschen
• Wichtiges Basiswissen zur weiblichen Anatomie:
Frau Lila: Erklärung weiblicher Anatomie
• Lesenswertes Interview zum Thema:
Edition F: Interview mit Sexologin Dania Schiftan
• Podcast zum Thema (35 Minuten):
ARD Audiothek: How To - Vaginaler Orgasmus
Dieser Kommentar beruht auf meiner eigenen Erfahrung und meinem aktuellen Wissensstand. Was ich schreibe, ist also keinesfalls allgemeingültig und ich halte es für möglich, dass ich manche Umstände nicht kenne, nicht alles Wichtige beachtet habe oder mit manchen Annahmen falsch liege. 😊
Liebe Grüße,
Sie vom Paar 🌷