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Non-binary – was bedeutet das?
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Non-Binary - Was bedeutet das für dich?

Zitat von *****sin:
Nicht (z.B.) Lehrer und Lehrerinnen, nicht Lehrer*innen oder Lehrer:innen, sondern besser Lehrende. Das wäre schön geschlechtsneutral.
Aber leider auch nicht für alle Wörter anwendbar...


Das Wort Lehrer bezeichnenet defintiv nicht eine männliche Lehrkraft! *klugscheisser*

Das Wort Lehrer, das muss man den LEuten beim Dude auch mal wieder beibringen, die sie sind auch nicht mehr so sprachafin, das Wort Lehrer entstammt dem Verb "lehren".
Und aus Verben wird in der Deutschen Sprache ein Hauptwort, indem man die Invintivendung weglässt und ein ER hintendran setzt.

bohren - Bohrer
lutschen - Lutscher
lehren - Lehrer

Und damit ist die lehrende Person gemeint.
Erst wenn mein ein "in" hinter Lehrer setzt, erst dann beschreibt man eine weibliche lehrende Person.

Alles klar soweit?
*******zer Frau
236 Beiträge
@*****iko
Vielen lieben Dank.
Der Thread kann auch schon längst zu da sich hier nur noch ab der Hälfte mit Dingen beschäftigt werden die überhaupt nix mehr mit dem Thema zu tun haben oder andersweitig das Thema versauen mit "Spam" von Leuten die absolut keine Ahnung von irgendwas haben (siehe der letzte Kommentar den du dankenswerterweise korrigiert hast)
*******corn
2.062 Beiträge
Nonbinary und Gendern haben nichts miteinander zu tun. Gendern kommt aus der feministischen Bewegung. Da sind also die pöhsen Frauen dran Schuld und nicht die pöhsen Nonbinarys

Wer also sagt, ich bin gegen Nonbinarys, weil durchs gendern die Sprache verrodet, tja... der hat nun mal die Intelligenz einer Stechmücke. Es werden gerade einfach zu viele narrative verbreitet. Alles was irgendjemand schlecht finden könnte wird einer Minderheit in die Schuhe geschoben. Früher warens die Juden, dann die Ausländer, zur Zeit sinds die Non Binarys
*****a_S Mann
7.330 Beiträge
JOY-Angels 
@*******corn Naja, es gibt schon Nichtbinäre, die auf eine Sprachänderung pochen. Nur weil es mir recht egal ist und dir offenbar auch, können wir hier nicht für alle sprechen. Und ebenso gibt es viele Frauen, die total gegen das Gendern sind, und auch Feministinnen, die gegen Trans und Nonbinary sind (wie zB CK Rowling und ihre TERFs).

Also, wenn es hier was über Nichtbinäre zu erklären gibt, dann u.a. vielleicht, dass die nicht alle gleich sind und mitnichten die gleichen Forderungen erheben. Letztendlich ist nonbinary ein Sammelbegriff, der zwar kleiner ist als der umfassendere Begriff queer, aber eben auch noch sehr verschiedene Arten umfasst, sich vom binären Geschlechtssystem abzugrenzen.
*******corn
2.062 Beiträge
Natürlich gibt es die. Es gibt auch Nonbinarys die Fußball mögen. Deswegen zu sagen, nonbinarys sind scheiße, weil ich Fußball nicht mag, ist trotzdem falsch
********chaf Mann
7.556 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde das Thema gerade deswegen spannend, weil ich es nicht bin. Ich bin Kerl, fertig. *ggg*

Bin aber oft genug im Leben doch "der andere" (anderes Thema.), darum auch interessiert, was jene fühlen, die sich nicht eindeutig eines Geschlechts zugehörig fühlen.

Also gefühlt immer zwischen den Stühlen sitzen.
Zitat von *****a_S:
@*******corn Naja, es gibt schon Nichtbinäre, die auf eine Sprachänderung pochen.

Aber Fanatisch aufs gendernzu bestehen obwohl es die Mehrheit der Bundesbürger ablehnt, ist auch nicht der Weg.
Das verursacht sogar noch mehr Gründe für Narative als es der Aktzeptanz bezüglich gendern was nützen würde.

Ich persönlich habe kein Problem mit Non-binären Menschen,
wenn sie denn mich in meiner Lebensweise in Ruhe lassen.
Ich lasse sie ja auch so leben wie sie es wollen.

Das Leben ist wie ein Einmachglas voller Golfbälle, Kieselsteine und Sand.
Zuerst kommen die Die Golfbälle rein, die repräsentieren die großen wichtigen Dinge (familie Freunde Überzeugungen Leidenschaften)
Dann kippt man Kieselsteine hinzu welche die etwas kleineren aber auch wichtigen Dinge im Leben (Haus Job Auto) repräsentieren
Und zuletzt der Sand der immer rein passt, weil er dazwischen rutscht, das ist auch der unwichtige kleine Rest.

Jetzt stellt euch mal vor, man würde zuerst den Sand reinkippen.
Golfbälle und Kieselsteine würde gar nicht mehr reinpassen.
Und die meisten Leute verschwenden ihre gesamte Energie für unbedeutene Kleinigkeiten

Man sollte sich eher auf die wichtigen dinge kümmern, alles andere ist egal, wie der Sand.
********chaf Mann
7.556 Beiträge
JOY-Angels 
@*****iko : Guter Vergleich.

Bei der Genderdiskussion handelt es sich um den Sand. Denn es ist nur eine Empfehlung. Mehr nicht. Wenn du es nicht willst, mach es einfach nicht.

Im Lauf der Zeit wird sich damit dann zeigen, wie viele es nicht tun. Bleibt ja jedem selbst überlassen.
Da ich schon immer gerne beide Geschlechter nennen will, wenn ich beide meine, baue ich meine Sätze so, dass sich beide angesprochen fühlen.

Und zwar so, da sind wir wieder ontopic, dass sich wirklich jede Person angesprochen fühlen kann. Binär, Nicht-Binär, divers, wer auch immer.
Das klappt auch wunderbar ohne Gendern, wie im Eingangssatz dieses Absatzes beispielsweise getan.
*******ole Mann
139 Beiträge
Die genderei geht mir fürchterlich auf den senkel, ich gendere nicht. Das lass ich mir auch von niemandem vorschreiben.
Wäre auch Blödsinn, denn ich gehe auf jeden Menschen locker und offen mit geöffneten Armen zu.

Mein Grundsatz :Leben und leben lassen, jeder so wie er mag.

Und was mir nicht gefällt muss ich ja nicht mitmachen, aber ich verurteile es dann auch nicht.
Sagte ich schon: Leben und leben lassen? *g*

Wenn sich da alle dran ausrichten würden dann bräuchten wir die dusselige Genderei nicht.

ps: die meisten zu diesem Artilel: Non-Binary geschriebenen Beiträge sind super......Leben und leben..... *g*
*********ually Frau
441 Beiträge
Für marginalisierte Gruppen hat sich nie etwas zum Besseren verändert, wenn sie nicht laut waren und die Dominanzgesellschaft herausgefordert haben.

Mich stören diese Themen gar nicht und ich finde den Diskurs extrem wertvoll. Ich suche diesen Diskurs sogar, um andere Lebensrealitäten kennenzulernen und Zusammenhänge zu verstehen. Wie sollen wir uns sonst entwickeln?

Ich gender, weil ich es wichtig finde. Wenn ich es unsinnig fände, würde ich es nicht tun, WEIL NIEMAND DAZU GEZWUNGEN WIRD. Ich erlebe die queere Community gar nicht so, dass andere als “Feind“ gebrandmarkt werden. Systemische Ungerechtigkeit ist der Feind, nicht Heinz-Herbert, der nicht gendert.

Wenn man akzeptieren kann, dass die Kollegin nach der Hochzeit anders heißt oder Susanne lieber Susi genannt werden will, hat man eigentlich keine Ausrede, gewünschte Namen oder Pronomen abzulehnen, außer eben ideologische. Ich lehne die Ehe als veraltetes Konstrukt ab und nenne meine Freundin, die neulich geheiratet hat, trotzdem mit ihrem neuen Namen, dem Namen ihres Ehemanns. Das ist doch SELBSTVERSTÄNDLICH. Was würde Heinz-Herbert wohl dazu sagen, wenn ich hier meine Überzeugung über ihre Selbstbestimmung stellen würde?

Wer meint, dass jetzt überall nur noch queere Leute wären (wir können hier ja nicht mal EINEN Nonbinary-Thread haben, ohne dass cis Menschen ihn fluten) und dass die Benennung von Ungerechtigkeiten die Gesellschaft spalten würde, sollte sich vielleicht auch mal fragen, ob er a) der Stammtischpropaganda von BILD und Rechtspopulisten aufgesessen ist (das “Gender-Thema“ wird beispielsweise fast ausschließlich von Gegnern ständig aufs Tablett geholt, dazu gibt es zahlreiche Statistiken) und/oder b) nur an sich selbst denkt und ausblendet, welche krassen Folgen Diskriminierung und Stigmatisierung für Betroffene haben. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deren Bewältigung auch die gesamte Gesellschaft freier und gesünder macht. Mehr für uns alle. Yay.
*********efer Frau
588 Beiträge
@*********ually vielen Dank, sehr gut formuliert *top*
*****One Frau
26.830 Beiträge
JOY-Team 
Hallo ihr Lieben,

ich *putz* hier nur und möchte freundlich daran erinnern, was Eingangs gefragt und welche Personengruppe angesprochen wurde.

"In diesem Thread möchten wir von dir als nicht-binäre Person hören.
Wie würdest du, ganz unabhängig von exakten Definitionen, non-binary für dich beschreiben?
Hast du positive Erfahrungen gemacht, seitdem du deine nicht-binäre Identität lebst?
Gibt es Aspekte, die du besonders genießt oder die dich stärken?
Was würdest du dir wünschen, dass andere über non-binary verstehen?


Wenn du dich nicht als non-binary siehst, ist dies eher ein Thread um mitzulesen oder respektvolle Fragen zu stellen."

Wir bitten euch, zum Wohle des Threads und eines gemeinsamen, konstruktiven Austauschs, an diesen Diskussionsrahmen zu halten.

Lieben Dank und sonnige Grüße
Anni_One *knicks*
JOY-Team
*****a_S Mann
7.330 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ********chaf:
Ontopic, ich lese gespannt mit, weil für mich das Konzept"non-binary" neu ist und ich es gut finde, dass man auch noch so alte Rollenbilder tatsächlich aufbrechen kann.

Ja, wir beide sind ja schon n'büschen älter. Ganz neu ist "non-binary" für mich nicht. Ich kenne seit etwa 10 Jahren Transpersonen, von denen ein Teil erst mal als genderqueer (also non-binary) "gestartet" ist, also quasi ein Trans-ComingOut "auf Raten" gemacht hat. Somit kenne ich diese Begriffe und Fühl/Denk-Weisen seit knapp 10 Jahren.

Für mich war es schön, sie kennenzulernen, weil ich vorher eben nur Transvestismus und Transsexualität kannte, also Leute, die gern aus erotischen Gründen Kleidung vom anderen Geschlecht tragen oder eben Trans sind. Es war für mich gut, zu hören, dass es auch noch eine andere "Möglichkeit" gibt, weil ich gemerkt habe, dass ich weder transsexuell bin noch ein "richtiger" Transvestit.
*****161
217 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von ********chaf:

Ontopic, meine Frage von oben war Ernst gemeint, inwiefern sich Non-Binaries von den Pronomen "er" und "sie" gelöst haben könnten.

Ich kann da natürlich nur für mich persönlich sprechen, wenn ich sage: ich würde mich selbst gern noch mehr davon lösen, aber die deutsche Sprache ist in der Hinsicht noch sehr unflexibel. Im Englischen bitte ich darum, das mein Gegenüber they/them Pronomen für mich verwendet, im Deutschen haben wir leider aktuell nichts gleichwertiges. Ich kenne den Vorstoß mit xie/xer-Pronomen und weiß zu schätzen, dass sich überhaupt Gedanken über das Thema gemacht wird, kann allerdings auch alle verstehen, die sich mit der Verwendung schwer tun. Ich bevorzuge im Deutschen, dass einfach mein Name genannt wird, statt mir ein Pronomen zuzuschreiben.

Ich selbst bin übrigens agender (auch ageschlechtlich genannt), heißt, dass ich mich weder mit dem weiblichen noch mit dem männlichen Geschlecht identifiziere. Ich habe glücklicherweise keine diesbezüglichen Dysphorien und bin prima mit den Körperteilen, die ich so habe. Aber mein Konzept von mir selbst hat gar keine Pronomen und befindet sich ziemlich mittig auf dem Spektrum der Geschlechter.
*******ika Frau
560 Beiträge
Ich tu mich echt schwer mit den vielen Begriffen, weil ich mich einfach nur als Mensch sehe.
Und nach Lesen dieser Ausführung

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nichtbinäre_Geschlechtsidentität bin ich auch nicht schlauer.

Ich finde, es geht dort vieles durcheinander, also mir geht es zu durcheinander.
Ausserdem fühle ich mal so, mal so.
Aber Gott sei Dank muss ich das keinem erklären, sondern kann es einfach leben.
*****161
217 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von *******ika:
Ich tu mich echt schwer mit den vielen Begriffen, weil ich mich einfach nur als Mensch sehe.
Und nach Lesen dieser Ausführung

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nichtbinäre_Geschlechtsidentität bin ich auch nicht schlauer.

Ich finde, es geht dort vieles durcheinander, also mir geht es zu durcheinander.
Ausserdem fühle ich mal so, mal so.
Aber Gott sei Dank muss ich das keinem erklären, sondern kann es einfach leben.

Das schöne ist ja, dass du dir kein Label geben musst, wenn du das nicht möchtest *g*
******ins Frau
22.814 Beiträge
JOY-Team 
Guten Morgen ihr Lieben,

auch nach dem moderativen Hinweis zur Ausrichtung des Threads meiner Kollegin @*****One ist es nicht gelungen, diese konsistent einzuhalten. Wir haben das Off-Topic entfernt.

Der Threadverlauf macht deutlich, dass es vielen erst einmal schwer fällt, nachzuvollziehen wie sich non-Binarität anfühlt, was sich eins darunter vor zu stellen hat. Der Thread erzählt aber auch von der Erleichterung non-binärer Mitglieder dem Kind einen Namen geben zu können. Hierfür möchten wir den Thread noch einmal erhalten.

Die eigenen Fragezeichen über dem Kopf aufzulösen gelingt am Besten, wenn der Thread non-Binären Mitliedern einen wertschätzend gestalteten Raum zur Verfügung stellt, der es leicht macht die eigene Geschichte und Erfahrungen zu teilen. Mitgliedern, denen dies nachhaltig nicht gelungen ist, haben wir für die weitere Teilnahme am Thread gesperrt. Persönliche Anfeindungen können im JOYclub keinen Platz haben.

"In diesem Thread möchten wir von dir als nicht-binäre Person hören.
Wie würdest du, ganz unabhängig von exakten Definitionen, non-binary für dich beschreiben?
Hast du positive Erfahrungen gemacht, seitdem du deine nicht-binäre Identität lebst?
Gibt es Aspekte, die du besonders genießt oder die dich stärken?
Was würdest du dir wünschen, dass andere über non-binary verstehen?

Wenn du dich nicht als non-binary siehst, ist dies eher ein Thread um mitzulesen oder respektvolle Fragen zu stellen."

Liebe Grüße
SevenSins
JOY-Team
Non-Binär etwas verallgemeinert...
Zitat von *********tion:
Non-Binary - Was bedeutet das für dich?

Ich verstehe, dass mit non-binär im Joy eher die Indifferenz bzgl der Festlegung auf einen speziellen Gendertypus adressiert wird.
Dennoch macht es Sinn, sich mit dem weiteren Sinn und den Implikationen eines indifferenten, multiplen oder auch nur vagen Charakters zu befassen. Ich spreche nicht ab, dass es hybride Charaktere gibt, denn sie sind wohl der Normalfall. Aber jede Ausprägung birgt besondere Verantwortung mit Blick auf das (normative) Erwartungsmanagement.

Deshalb sage ich mal:
"Non-binär ist für mich wenn der Comedian Böhmermann (hervorragenden) Investigativjournalismus betreibt."
*******er_S Frau
208 Beiträge
Nun,
da sage ich mal: kokettes, pseudointellektuelles Gewäsch!
Glück auf!
Sophya Z.Zoe la louve
******ARK
146 Beiträge
Ich fühle einmal und denke zweimal, um immer wieder festzustellen, dass wir alle eins sind.
*fuchs*
Hallo alle zusammen,

aufrichtig vielen herzlichen Dank für all eure aufklärenden Inhalte und das Teilen eurer Selbstoffenbarungen und das stellen durchaus emotionaler und kritischer Fragen.

Ich lese inzwischen seit Stunden in diesem Thema "non-binary - Was bedeutet das für mich?" und bin nun endlich bis zum letzten Post angekommen. Aktuell sind es 11 Seiten und ich bin nun ziemlich erschöpft.
Super spannend, emotional, unglaublich interessant und erkenntnisreich für mich.

Und doch möchte ich versuchen meine Eindrücke, meine Gedanken und meine Emotionen in Worte zu fassen.

Ich empfinde eine riesige Erleichterung von schon fast existenziellem Ausmaß, dass es diesen Begriff non-binär gibt, weil ich mich teils in meinem Erleben und Ausdrücken durch dieses Wort erkannt, verstanden und bestätigt fühle.
Auch, wenn ich selbst mich nicht als non-binär bezeichne. Ich denke, dass ist für mich nicht wichtig.

Wichtig ist für mich jedoch, dass es einen Begriff bzw. eine Beschreibung gibt, womit ich mich rational, emotional und in meinem psychosozialen Erleben identifizieren kann.
Ich bin froh, dass ich unter anderem hier im Joyclub eine Begrifflichkeit gefunden habe, die meinem bio-psycho-sozialen Denken, Fühlen und Handeln am ehesten zu entsprechen scheint.

Durch die Existenz dieser Beschreibung, die non-binär innewohnt, fühle ich mich nicht "sonderbar", "unmännlich", "anders", "unerwünscht", "falsch" und dergleichen und weniger "einsam".

Ich empfinde sowas wie Verbundenheit und kann nun mein Identiäts-Erleben besser verstehen und in Worte fassen.

Ich bin in einem Körper geboren, welche, die Geschlechtsbezeichnung "Mann" trägt. Und bin wohl entsprechend als Junge/ als Mann geprägt, sozialisiert, aufgewachsen usw.
Für mich subjektiv war immer klar, ich bin ein Junge bzw. ein Mann, denn ich habe einen Penis. Nicht mehr und nicht weniger.

Irgendwann in meiner Schulzeit wurde ich als "Schwuchtel" bezeichnet. Rational habe ich damals sehr wohl erfasst, dass das Wort "Schwuchtel" als abwertende Begrifflichkeit für das Wort "Schwul" zu verstehen ist.
Was ich aber wiederum nicht erfassen konnte, was zum einen das Thema "Schwul" mit mir zu tun hat, da ich mich bisher nicht als homosexuell empfunden habe und mich tatsächlich weiterhin nicht als homosexuell erlebe.
Und andererseits, selbst, wenn "Schwul" also "Homosexualität" auf mich zutreffen würde, weil andere diese Empfindung in mir zu erkennen glauben, weshalb ich dann mit dem Wort "Schwuchtel" bezeichnet werde.

Für mich schien damals klar, so wie ich bin, bin ich nicht erwünscht und nicht richtig. Und so wie ich mich verhalte ist anscheinend und mutmaßlich "unangebracht".
Denn ich werde mit einem "Schimpfwort" angesprochen. Und Schimpfwörter, Beleidigungen, etc. haben die Funktion die eigene Abneigung und dergleichen auszudrücken.
Was aber diese Abneigung mit mir zu tun haben soll, konnte ich damals noch nicht begreifen. Und, was mein Sein mit irgendwelchen sexuellen Orientierungen zu haben soll.
Dabei bin doch einfach nur wie ich bin. Ganz normal. Ein Mensch wie ein Mensch eben ist. Nicht mehr und nicht weniger. Dachte ich.

Damals also unwissender Jugendlicher habe ich noch nicht verstanden, dass es stereotypische Vorstellungen und Rollenverständnisse von Junge/ Mädchen, Mann/ Frau und stereotypische Bilder von sexuellen Orientierungen wie z.B. Hetero- und Homosexualität (jenseits sachlicher Begriffsbestimmung dieser sexueller Orientierungen) gibt und welche Auswirkungen das in der Akzeptanz von scheinbarer "Andersartigkeit" haben kann.
Viele verschiedene Zusammenhänge waren für mich nicht klar, nicht greifbar und weit weg von meiner Lebenswirklichkeit.
Und meine Lebenswirklichkeit war wiederum anscheinend weit weg für die Lebenswirklichkeit anderer.

Wie auch immer...

Oft habe ich es für mich schon fast verflucht, dass es die Geschlechtsorgane Penis und Vulva gibt, weil dies zur Folge hat, entweder die Geschlechtsbezeichnung "Mann" oder "Frau" zu erhalten und wiederum folglich einer stereotypischen (Selbst-) Erwartung ausgesetzt ist und, was mit "Mann" und mit "Frau" und mit "Hetero-" und "Homo"-Sexualität assoziiert wird.
Wie oft habe ich mir damals gewünscht, dass es in der Natur keine Geschlechtsorgane wie Penis und Vulva gibt...

Aber es ist so wie es ist. Es gibt nun mal dieses Phänomen bestimmte Dinge als "männlich" und als "weiblich" zu assoziieren und als solche benennen zu wollen.
Ich übe mich daher in radikale Akzeptanz, dass es diese stereotypischen Verknüpfungen und Zuschreibungen gibt.

Der Begriff "non-binär" bestätigt meine Haltung, dass ich unabhängig von meinem Geschlechtsorgan, mich frei von diesen besagten Assoziationen fühlen darf und, dass sehr viele andere Menschen auch sich von den Geschlechterrollen-Zuschreibungen frei machen wollen und frei gemacht haben.

Viele Jahre versuchte ich zu verstehen, was es bedeutet, dass ich so fühle wie ich fühle aber ich nicht so wahrgenommen wurde/ werde, wie ich mich wahrnehme.
Folglich wusste ich nicht, wer und, was ich nun bin. Und auch nicht, was meine sexuelle Orientierung ist, weil ja viele andere zu wissen glauben, wie meine sexuelle Orientierung aussieht.

Aber meine Identität zu kennen ist doch Teil meiner Existenz, meines Seins.

Das waren alles komplizierte, komplexe und verwirrende Lernprozesse für mich mit teils krisenhaften Auswirkungen.

Inzwischen betrachte ich meine Selbst-Erforschung als Bereicherung meiner Lerngeschichte.

Der Vorteil von manchen Begriffsbestimmungen ist für mich, dass Sachverhalte und -inhalte verbal skizziert und dadurch greifbar gemacht werden können.
Allerdings darf ich mich immer mal wieder selbst daran erinnern mich nicht durch (emotionales) mitschwingendes Beiwerk vom Wesentlichen ablenken zu lassen.

Ich bedanke mich herzlich für dieses Thema, den Mut und die Offenheit.

Lieben Gruß
André
*******brat Frau
1.312 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von *********wild:
Hallo alle zusammen,

aufrichtig vielen herzlichen Dank für all eure aufklärenden Inhalte und das Teilen eurer Selbstoffenbarungen und das stellen durchaus emotionaler und kritischer Fragen.

Ich lese inzwischen seit Stunden in diesem Thema "non-binary - Was bedeutet das für mich?" und bin nun endlich bis zum letzten Post angekommen. Aktuell sind es 11 Seiten und ich bin nun ziemlich erschöpft.
Super spannend, emotional, unglaublich interessant und erkenntnisreich für mich.

Und doch möchte ich versuchen meine Eindrücke, meine Gedanken und meine Emotionen in Worte zu fassen.

Ich empfinde eine riesige Erleichterung von schon fast existenziellem Ausmaß, dass es diesen Begriff non-binär gibt, weil ich mich teils in meinem Erleben und Ausdrücken durch dieses Wort erkannt, verstanden und bestätigt fühle.
Auch, wenn ich selbst mich nicht als non-binär bezeichne. Ich denke, dass ist für mich nicht wichtig.

Wichtig ist für mich jedoch, dass es einen Begriff bzw. eine Beschreibung gibt, womit ich mich rational, emotional und in meinem psychosozialen Erleben identifizieren kann.
Ich bin froh, dass ich unter anderem hier im Joyclub eine Begrifflichkeit gefunden habe, die meinem bio-psycho-sozialen Denken, Fühlen und Handeln am ehesten zu entsprechen scheint.

Durch die Existenz dieser Beschreibung, die non-binär innewohnt, fühle ich mich nicht "sonderbar", "unmännlich", "anders", "unerwünscht", "falsch" und dergleichen und weniger "einsam".

Ich empfinde sowas wie Verbundenheit und kann nun mein Identiäts-Erleben besser verstehen und in Worte fassen.

Ich bin in einem Körper geboren, welche, die Geschlechtsbezeichnung "Mann" trägt. Und bin wohl entsprechend als Junge/ als Mann geprägt, sozialisiert, aufgewachsen usw.
Für mich subjektiv war immer klar, ich bin ein Junge bzw. ein Mann, denn ich habe einen Penis. Nicht mehr und nicht weniger.

Irgendwann in meiner Schulzeit wurde ich als "Schwuchtel" bezeichnet. Rational habe ich damals sehr wohl erfasst, dass das Wort "Schwuchtel" als abwertende Begrifflichkeit für das Wort "Schwul" zu verstehen ist.
Was ich aber wiederum nicht erfassen konnte, was zum einen das Thema "Schwul" mit mir zu tun hat, da ich mich bisher nicht als homosexuell empfunden habe und mich tatsächlich weiterhin nicht als homosexuell erlebe.
Und andererseits, selbst, wenn "Schwul" also "Homosexualität" auf mich zutreffen würde, weil andere diese Empfindung in mir zu erkennen glauben, weshalb ich dann mit dem Wort "Schwuchtel" bezeichnet werde.

Für mich schien damals klar, so wie ich bin, bin ich nicht erwünscht und nicht richtig. Und so wie ich mich verhalte ist anscheinend und mutmaßlich "unangebracht".
Denn ich werde mit einem "Schimpfwort" angesprochen. Und Schimpfwörter, Beleidigungen, etc. haben die Funktion die eigene Abneigung und dergleichen auszudrücken.
Was aber diese Abneigung mit mir zu tun haben soll, konnte ich damals noch nicht begreifen. Und, was mein Sein mit irgendwelchen sexuellen Orientierungen zu haben soll.
Dabei bin doch einfach nur wie ich bin. Ganz normal. Ein Mensch wie ein Mensch eben ist. Nicht mehr und nicht weniger. Dachte ich.

Damals also unwissender Jugendlicher habe ich noch nicht verstanden, dass es stereotypische Vorstellungen und Rollenverständnisse von Junge/ Mädchen, Mann/ Frau und stereotypische Bilder von sexuellen Orientierungen wie z.B. Hetero- und Homosexualität (jenseits sachlicher Begriffsbestimmung dieser sexueller Orientierungen) gibt und welche Auswirkungen das in der Akzeptanz von scheinbarer "Andersartigkeit" haben kann.
Viele verschiedene Zusammenhänge waren für mich nicht klar, nicht greifbar und weit weg von meiner Lebenswirklichkeit.
Und meine Lebenswirklichkeit war wiederum anscheinend weit weg für die Lebenswirklichkeit anderer.

Wie auch immer...

Oft habe ich es für mich schon fast verflucht, dass es die Geschlechtsorgane Penis und Vulva gibt, weil dies zur Folge hat, entweder die Geschlechtsbezeichnung "Mann" oder "Frau" zu erhalten und wiederum folglich einer stereotypischen (Selbst-) Erwartung ausgesetzt ist und, was mit "Mann" und mit "Frau" und mit "Hetero-" und "Homo"-Sexualität assoziiert wird.
Wie oft habe ich mir damals gewünscht, dass es in der Natur keine Geschlechtsorgane wie Penis und Vulva gibt...

Aber es ist so wie es ist. Es gibt nun mal dieses Phänomen bestimmte Dinge als "männlich" und als "weiblich" zu assoziieren und als solche benennen zu wollen.
Ich übe mich daher in radikale Akzeptanz, dass es diese stereotypischen Verknüpfungen und Zuschreibungen gibt.

Der Begriff "non-binär" bestätigt meine Haltung, dass ich unabhängig von meinem Geschlechtsorgan, mich frei von diesen besagten Assoziationen fühlen darf und, dass sehr viele andere Menschen auch sich von den Geschlechterrollen-Zuschreibungen frei machen wollen und frei gemacht haben.

Viele Jahre versuchte ich zu verstehen, was es bedeutet, dass ich so fühle wie ich fühle aber ich nicht so wahrgenommen wurde/ werde, wie ich mich wahrnehme.
Folglich wusste ich nicht, wer und, was ich nun bin. Und auch nicht, was meine sexuelle Orientierung ist, weil ja viele andere zu wissen glauben, wie meine sexuelle Orientierung aussieht.

Aber meine Identität zu kennen ist doch Teil meiner Existenz, meines Seins.

Das waren alles komplizierte, komplexe und verwirrende Lernprozesse für mich mit teils krisenhaften Auswirkungen.

Inzwischen betrachte ich meine Selbst-Erforschung als Bereicherung meiner Lerngeschichte.

Der Vorteil von manchen Begriffsbestimmungen ist für mich, dass Sachverhalte und -inhalte verbal skizziert und dadurch greifbar gemacht werden können.
Allerdings darf ich mich immer mal wieder selbst daran erinnern mich nicht durch (emotionales) mitschwingendes Beiwerk vom Wesentlichen ablenken zu lassen.

Ich bedanke mich herzlich für dieses Thema, den Mut und die Offenheit.

Lieben Gruß
André

Hallo André,

es freut mich gerade total, dass zu lesen. Also wie viel unsere Artikel im Magazin und diese Community im positiven Sinne ausmachen können. Ich finde es auch immer wichtig die Begriffe zu finden, um über eigene Erfahrungen sprechen zu können. Erst als ich wusste was "trans" wurde es auch für mich möglich das für mich selbst zu denken und anzunehmen.

Beste Grüße
Servicebrat
JOY-Team
*******tte Paar
912 Beiträge
Änlich wie @*********wild habe ich hier den Thread mehr oder weniger durchgelesen und bin über eines erstaunt: Die Notwendigkeit sogar das kleinste Detail schubladisieren zu wollen/müssen. Erst dann wenn es definiert ist, weiß ich wo ich hingehöre. Bitte nicht falsch verstehen. Soll jeder so machen, wie er/sie/divers es braucht aber ich ticke irgendwie anders.

Dies Schubladisieren findet bei mir bewußt so gar nicht statt. Ich fühle mich als Mensch mit seine Bedürfnisse und Sexualität, mal mehr männlich, mal mehr weiblich. Aber immer als Mensch. Ich weiß wo ich stehe und für was ich stehe. Und ob die anderen mich nun als Mann oder Frau wahrnehmen, überlasse ich ganz denen, denn mich interessiert nur, dass sie mich respektvoll als Mensch wahrnehmen. Und bei denen die das tun, stelle ich fest, dass es für sie egal ist ob man sich als Mann oder Frau oder so wie in meinem Fall Genderfluid darstellt/fühlt/definiert, die mögen mich als Mensch und nicht das Geschlecht/Gender. Ich weiß dass sehr viele Menschen Frauen und Männer unterschiedlich wahrnehmen/behandeln/begegnen, ist bei meine Freunden nicht der Fall.
Mit der Einstellung lebe ich nun schon viele Jahre ganz entspannt mein Leben.

Just my two cents and Opinion
********chaf Mann
7.556 Beiträge
JOY-Angels 
Es mag merkwürdig anmuten, eine neue Schublade zu öffnen, wenn man doch gerade aus zweien vom Gefühl her erfolgreich heraus kam.

Ich verstehe es aber vollkommen.

Es geht um Zugehörigkeit. Verbundenheit.
Auch: Um Austausch. Mit Menschen, die ähnlich fühlen.
Um diese zu finden, da helfen Begriffe wie dieser sehr.

*liebguck*
*******tte Paar
912 Beiträge
@********chaf

ich brauche nur Menschen die Respektvoll miteinander umgehen. Ob gleichorientiert oder anders, das ist mir egal. Und Möglichkeiten zum Austausch habe ich genug...
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