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Bin ich zu eifersüchtig?

*****chi Mann
940 Beiträge
Zitat von ******n00:
Wir haben die komplett gleichen Ziele, Pläne und Wünsche - also da gehen wir den gleichen Weg.

Es handelt sich wirklich nur um die besagten Situationen und eben meine Art zum „Drama“ bzw. zu Gedanken „ist er toxisch“ „ist er ein Lügner“ - bei meinem Ex damals war das schon ähnlich mit diesen Gedanken

wir sind alle eine Mischung as unseren Erfahrungen und auch unserer Biologie und deren seit millionen von Jahren genutzten "fähigkeiten". Eine die wir doch recht gut kenen ist das "sich riechen können" wie der Körper unbewusst ermittelt ob ein Partner/in genetisch zu einem passt.

In uns gibt es viele Prozesse die in der heutigen Zeit komplett falsch funktionieren. Und sorry das wir etwas länger und würde von angesicht zu angesicht sicher schneller erkärt werden können.

Zu damaligen Zeiten, als wir alle noch den ganzen Tag zu tun hatten zu überleben! Waren zB reisende eher selten und brachten neuigkeiten mit, aber auch Geschichetn und Erlebnisse. Aber auch einheimische konnten etwas Erlebt haben.
"Ich ging so durch die Lichtung und ein Busch raschelte, ich habe meinen Dolch gehoben und auf einen Wolf gewartet, doch nur ein Hase lief vorbei."

Nun hören die Leute das und stellen sich vor wie sie in der Situation gehandelt hätten. Soweit so gut... jetzt fängt das Gehirn allerdings an uns auf eventualitäten vor zu bereiten. Was wenn es ein ausgewachsenes Reh ist. gut nicht weiter schlimm. Was ist wenn es ein Hirsch ist?, schnell verstecken und nahe an Bäumen sein geweih stört ihn. Was wenn es ein Wolf ist. Linker arm kann er beissen, dann steche ich ihn ab. Wenn es mehrere sind? laufen, gebüsch unterholz und so schnell wie möglich auf einen Baum. Wenn es eine großkatze ist? zick zack, möglichst ins unterholz, baum bringt nichts, such was langes um abstand zu gewährleisten. Keiler, Drach, Dämonen, Satan... es wird immer fantastischer, immer schlimmer und bösartiger. Und auch wenn es unwahrscheinlichste züge an nimmt, bereitet uns das unterbewusstsein darauf vor, was passieren kann, damit selbst in panik schon etwas bereit ist.

Wir leben aber nicht jeden Tag am limit und haben oft viel zu viel Zeit. Und dann kommt so ein Bussi und so ein Poklatscher daher.
Ist ja nur ein Poklatscher und alle sind betrunken.
Vieleicht kennt er sie einfach nur sehr gut und die machen das öfter.
Ist sie veilleicht doch eine Ex und keiner sagt mir was?
Hat er doch mehr Interesse an ihr und versteckt es nur vor mir.
Lügt er mich jetzt die ganze Zeit an?
Treffen sie sich auch ohne mich... küssen sie sich... streichelt er sie... usw.

Der gleiche Mechanismus denkt sich zu viele Szenarien aus und wird dabei immer "verrückter" in seiner ausführung.


!!! Kann sein, muss aber nicht, ichweise nur darauf hin das wir den mechanismus haben und ihn unterbewusst auch einsetzten. !!!

in ehren
Zatoichi
******n00 Frau
17 Beiträge
Themenersteller 
Nachtrag: ich hab auch sehr lange geglaubt das Männer durch ihre Biologie sexueller Gestrickt sind - von Natur aus halt und irgendwie wird uns das doch auch gesellschaftlich so vermittelt, oder? Das es die Lust der Frau gar nicht gibt und Frauen immer die treuen sind.
********noxx Frau
3.654 Beiträge
Zitat von ******n00:
Nachtrag: ich hab auch sehr lange geglaubt das Männer durch ihre Biologie sexueller Gestrickt sind - von Natur aus halt und irgendwie wird uns das doch auch gesellschaftlich so vermittelt, oder? Das es die Lust der Frau gar nicht gibt und Frauen immer die treuen sind.

Und das hat jetzt mit Deinem Eifersuchtsproblem genau was zu tun?

Noxx
@******n00 kommt drauf an, es wird nicht generell vermittelt. Männer sind nicht die Hormongesteuerten Wesen, die nicht anders können, als jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen. Es gibt sehr viele, die monogam fühlen und leben und die überhaupt kein Interesse an anderen Frauen haben.

Von wem hast du den Eindruck vermittelt bekommen?
****tb Frau
51.537 Beiträge
JOY-Team 
*raeusper* Klärt ihr diese Aspekte bitte per Clubmail @*******eyn ?

Die Beantwortung dieser Frage führt uns allzu weit weg vom Thema.

Lasst uns bitte bei den Erfahrungen und Rückmeldungen, die sich direkt auf die Ausgangsfrage Bin ich zu eifersüchtig? beziehen, bleiben.

Liebe Grüße,
xxxotb
JOY-Team
@****tb okay, obwohl sie für mich direkt im Zusammenhang steht und sehr viel erklärt.
Zitat von *******eyn:
@****tb okay, obwohl sie für mich direkt im Zusammenhang steht und sehr viel erklärt.

Sehe ich auch so....
******n00 Frau
17 Beiträge
Themenersteller 
Das ist irgendwie gesellschaftlich so verbreitet oder?

Auch diese ganzen Theorien da (Charles Darwin &,&,&) das Männer zb viel mehr auf Äußerlichkeiten gucken oder soviele „Weibchen (Frauen)“ befruchten wollen wie nur geht weil sie ja angeblich die „Streuer“ sind und Frauen eh nur für die Kinder da sind - dieses Denken ist voll in mir verankert
****eis Frau
1.274 Beiträge
Nicht nur das! Es wird Zeit, dass du dir eigene Glaubenssätze zulegst, die für dich passen und dich glücklich machen!
Und arbeite an deinem Selbstwertgefühl, das ist immer hilfreich!

Alles Gute!
****sum Mann
4.521 Beiträge
Zitat von ******n00:
Das ist irgendwie gesellschaftlich so verbreitet oder?

Auch diese ganzen Theorien da (Charles Darwin &,&,&) das Männer zb viel mehr auf Äußerlichkeiten gucken oder soviele „Weibchen (Frauen)“ befruchten wollen wie nur geht weil sie ja angeblich die „Streuer“ sind und Frauen eh nur für die Kinder da sind - dieses Denken ist voll in mir verankert

Natürlich ist mal wieder die Gesellschaft schuld...

Solltest du deinen Partner nicht besser kennen, als ihn als irgendeinen Mann zu sehen? Oder war er halt der, der nicht schnell genug weg war?
********iebe Mann
10.315 Beiträge
Zitat von *****eis:
"Letztens hat er der Mutter seines Freundes (über65 Jahre) ein Bussi auf die Wange gegeben" TE

Da bin ich sprachlos! Er hat der Greisin ein Bussi auf die Wange gegeben. Was für ein Vergehen! *ironie*
Sag mal, geht´s noch?

Mit 65+ ist man Greis/in?

Na, aber hallo ... sag mal, geht's noch? *basta*
********iebe Mann
10.315 Beiträge
Zitat von *********uenza:
Wenn das innere Kind/verletzte Kind/abgespaltener Anteil reagiert, da nutzt das Intellektualisieren nichts. Meiner Meinung und Erfahrung nach.

Ebenso wenig wie Psychologisieren und Hineininterpretieren aus den eigenen Erfahrungen heraus - und ebenfalls nur von außen, wohlgemerkt - etwas nützt.
Just sayin.

Ich bin inhaltlich übrigens ganz bei @*****nti.
********iebe Mann
10.315 Beiträge
Zitat von *******n00:

• bezüglich dem „Handyschnüffeln“, ja das habe ich gemacht und tu ich auch öfters und schäme mich auch dafür *traurig*

Ich häng mich mal daran auf: Du weißt es eh selber.
Vergiss das mit dem "toxisch" bei deinem Freund. Das einzige, was toxisch ist, ist DEIN Verhalten - weil genau solche Dinge eine Beziehung zerstören! Glaub's mir, ich weiß es.

Irgendwann wird sich dein Freund fragen, warum er noch mit dir zusammen ist, wenn du wegen so harmloser Sachen wie Wangenbussis so einen Terror machst ... das geht die zwei was an, die es betrifft, aber nicht dich.

Also, mein Tipp für dich: Arbeite an deinem eigenen Verhalten, am besten mit einem Profi. Das sind wir hier alle nicht. Sonst seh ich über kurz oder lang schwarz für deine Beziehung, aber das liegt dann nicht an deinem Freund - der macht überhaupt nichts falsch, im Gegenteil - sondern an dir!
Wird sowieso Zeit, dass er dir mal deine Grenzen aufzeigt ... in meinen Augen ist er viel zu lieb zu dir.
*****eia Frau
4.525 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Zitat von *********uenza:
Wenn das innere Kind/verletzte Kind/abgespaltener Anteil reagiert, da nutzt das Intellektualisieren nichts. Meiner Meinung und Erfahrung nach.

Ebenso wenig wie Psychologisieren und Hineininterpretieren aus den eigenen Erfahrungen heraus - und ebenfalls nur von außen, wohlgemerkt - etwas nützt.
Just sayin.

Ich bin inhaltlich übrigens ganz bei @*****nti.

Was weißt Du denn über das innere Kind Konzept in Zusmmenhang mit dem Gehirn, Körpergedächnis, Nervensystem?
@******n00

Dich zu finden, Dinge anzunehmen, die Eifersucht ihren Raum zu geben ist Arbeit.
Finde dich erst mal. Du bist sehr jung.
Gibt einen guten Spruch :
Jugend forscht 😁😊

Du hast die Evolutionstheorie angesprochen. Ein guter Tipp von mir. Kauf dir das Buch :

Philosophie des Orgasmus
Claus-Steffen Mahnkopf

Könnte klick machen. Bei mir war es so 😁
********iebe Mann
10.315 Beiträge
Zitat von *********uenza:
Zitat von ********iebe:
Zitat von *********uenza:
Wenn das innere Kind/verletzte Kind/abgespaltener Anteil reagiert, da nutzt das Intellektualisieren nichts. Meiner Meinung und Erfahrung nach.

Ebenso wenig wie Psychologisieren und Hineininterpretieren aus den eigenen Erfahrungen heraus - und ebenfalls nur von außen, wohlgemerkt - etwas nützt.
Just sayin.

Ich bin inhaltlich übrigens ganz bei @*****nti.

Was weißt Du denn über das innere Kind Konzept in Zusmmenhang mit dem Gehirn, Körpergedächnis, Nervensystem?

Was weißt du über die TE?

Ich halte es für unangebracht wenn nicht gefährlich, hier derartige Interpretationen hineinzuwerfen, weil man sich vielleicht selber privat ein wenig damit beschäftigt hat.
Das ist jetzt nur meine Meinung, du musst sie nicht teilen, aber ich habe der TE schon den Rat gegeben sich professionelle Hilfe zu suchen, und halte das immer noch für das Beste.
Internetforen sind mit Sicherheit nicht der geeignete Rahmen für psychologische Diagnosen oder Beratung!
******n00 Frau
17 Beiträge
Themenersteller 
Dankeschön für eure Antworten, ich hab gestern Abend noch eine private Psychotherapeutin kontaktiert!

Ihr habt mir diesen Schritt erleichtert, danke dafür!
******n00 Frau
17 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****eis:
Nicht nur das! Es wird Zeit, dass du dir eigene Glaubenssätze zulegst, die für dich passen und dich glücklich machen!
Und arbeite an deinem Selbstwertgefühl, das ist immer hilfreich!

Alles Gute!


Diese Antwort wirft eine wichtige Frage für mich auf:

Darf ich mir meine eigenen Glaubenssätze zusammenrichten, also ist es dann nicht so das ich mir Dinge einfach schön rede/zusammenreime wies mir passt, obwohl sie vielleicht nicht wahr sind?

Ein Beispiel: das ich ab jetzt daran Glaube, das biologisch gesehen Männer und Frauen gleich sind bzw. den gleichen Sexualtrieb haben und es eben die gesellschaftlichen/politischen/erziehung/kulturelle Unterschiede gibt
Zitat von ******n00:
Ein Beispiel: das ich ab jetzt daran Glaube, das biologisch gesehen Männer und Frauen gleich sind bzw. den gleichen Sexualtrieb haben und es eben die gesellschaftlichen/politischen/erziehung/kulturelle Unterschiede gibt

Richtig. Gut zusammengefasst.

Ich empfehle :

Philosophie des Orgasmus
von Claus-Steffen Mahnkopf

Peng. Das was ich ahnte, hatte sich bestätigt.
@******n00 es wird sich vieles nach und nach ergeben, gerade wenn du mit einer Therapeutin daran arbeitest. Was ist realistisch, was entsteht einfach nur aus Gedanken und deiner selbst, wie zum Beispiel die Eifersucht.
****tb Frau
51.537 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von ******n00:
ich hab gestern Abend noch eine private Psychotherapeutin kontaktiert!

Sehr wertvoll, dass du diesen ersten Schritt für dich gegangen bist.

Deine Frage zum Umgang mit deinen Glaubenssätzen und wie du diese in wohlwollende Denkweisen verwandeln oder auflösen kannst, kann deine Psychotherapeutin mit dir erarbeiten. Hier im Thread ist keine Laienberatung möglich noch zulässig. Auch ist das von dir eröffnete Thema nicht für gesellschaftspolitische Fragen freigegeben, sondern für die von dir im Eröffnungsposting gestellte Frage, siehe meinen ersten Hinweis @******n00 : Bin ich zu eifersüchtig?

Sollte der Austausch zur Frage der Eifersucht abgeschlossen sein, sperren wir den Thread, um deinen wiederholten Off Topic-Einleitungen entgegenzuwirken.

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
*****ope Mann
95 Beiträge
Zitat von ******n00:
...

Diese Antwort wirft eine wichtige Frage für mich auf:

Darf ich mir meine eigenen Glaubenssätze zusammenrichten, also ist es dann nicht so das ich mir Dinge einfach schön rede/zusammenreime wies mir passt, obwohl sie vielleicht nicht wahr sind?

Ein Beispiel: das ich ab jetzt daran Glaube, das biologisch gesehen Männer und Frauen gleich sind bzw. den gleichen Sexualtrieb haben und es eben die gesellschaftlichen/politischen/erziehung/kulturelle Unterschiede gibt

Lasse mich zu Glaubenssätzen ein absolutes Nicht-Joyclub-Thema wählen, um deine Frage zu besser beantworten zu können:

Jemand lebt nach folgenden Glaubenssätzen, der sie von Kindesbeinen an immer wieder gehört hat: "Geld macht nicht glücklich." - "Geld verdirbt den Charakter."

Wenn ich mir das anschaue, wie sieht der Umkehrschluss aus? Nur, wer kein Geld hat, ist glücklich. Armut macht glücklich. Nur wer kein Geld hat, der hat eine Chance, ohne verdorbenen Charakter zu sein. Armut sorgt für einen guten Charakter.

Die Absurdität ist genauso offensichtlich wie die Unwahrheit dieser Glaubenssätze; du denkst ja darüber nach, ob deine Glaubenssätze wahr sind. Ebenso offensichtlich ist, dass Menschen mit diesen Glaubenssätzen niemals ihre Finanzen im Griff haben werden und niemals zu Wohlstand kommen werden. Ich kenne auch keinen einzigen glücklichen Armen. Ist hier jemand, der von sich sagen würde: "Seit ich zu Geld gekommen bin, ist mein Charakter total verdorben. Als ich noch kein Geld hatte, war ich viel glücklicher!"

Das ist mit Beziehungsglaubenssätzen oder sexuellen Glaubenssätzen nicht anders. Es gibt diese Klischees vom Mann der immer will und der Frau die permanent Kopfschmerzen hat. Eine Ex-Freundin von mir hatte die auch und zwar genau so lange, bis sie beim Augenarzt war und eine Brille bekommen hat. Und ich habe den Ausdruck "ich bin untervögelt" bislang nur von Frauen gehört.

Die Frage ist erst einmal nicht, ob der Glaubenssatz richtig oder falsch ist. Die Frage ist: Willst du dein Leben lang nur wie ein Papagei nachplappern, was dir andere erzählt haben? Oder noch schlimmer: Willst du das Leben einer anderen leben? Willst du Gefühle haben, die dir jemand beigebracht hat? Oder willst du deine eigenen Bedürfnisse erforschen und danach leben? - Was meinst du, wie es jemandem geht, dem von Kindesbeinen eingetrichtert wurde, dass Homosexualität böse, eine Sünde, verwerflich und total krank ist und dann bemerkt er oder sie, dass sie zum gleichen Geschlecht hingezogen ist. Bei der Form von Sexualität, die diese Person erfüllen und glücklich machen würde, fühlt sie sich schlecht, weil alle Glaubenssätze ihr sagen: das tut "man" nicht!

Es bedarf der objektiven Überprüfung und nicht des Glaubens. Glaubenssätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie niemals hinterfragt wurden. D.h. konkret, dass sie nicht wirklich im Bewusstsein angekommen sind. Ich habe viele Glaubenssätze in meinem Leben identifziert, hinterfragt und dann verworfen und ich wette, dass ich noch viel mehr unbewusst mit mir herum trage.

Grundsätzlich muss ein Glaubenssatz dem Realitätscheck standhalten können. Einer deiner Glaubenssätze könnte(!) sein: Jemand in einer Partnerschaft darf keine eigenen Bedürfnisse haben. Oder: Körperlicher Kontakt zwischen einem Beziehungspartner und anderen Menschen ist schlecht und gefährlich für die Beziehung. Ein anderer: Man darf keine Privatsphäre haben. Letzterer geht soweit, dass du eine Straftat nach StGB 202a (Ausspähen von Daten) begangen hast, denn Chats einer anderen Person zu "schnüffeln" ist nichts anderes. Noch einer: Eifersucht ist gut für die Beziehung, durch Eifersucht zeige ich meine Liebe. Und noch einer: In einer Beziehung muss man auf vieles verzichten. Dass ein Partner den anderen einhegt und ihm Vorgaben macht, wie er zu leben hat, ist doch ganz normal. Und ganz extrem: Lieber eine schlechte Beziehung als gar keine Beziehung. Oder: Mein Partner muss mich glücklich machen.

Passt davon etwas vielleicht auf dich?

Ich habe hier absichtlich die "Man-Form" bzw. keine persönliche Aussage gewählt, da sich sprachlich gerne dadurch Glaubenssätze verraten. Man tut das nicht! Damit bist nicht du oder dein Partner persönlich gemeint sondern irgendwer! Wie wäre es mit: "Ich habe mich entschieden, das nicht zu tun." Denn es ist das, was du leben willst.

Was passiert denn, wenn du diese Glaubenssätze kritisch hinterfragst und sie bei der Gelegenheit gleich auf dich selbst anwendest? Nehmen wir: Eifersucht ist gut für die Beziehung. Realitätscheck: Wie viele gute Beziehungen kennst du, in denen Eifersucht dominiert und wie viele gute Beziehungen kennst du, bei denen Eifersucht nicht bedeutend ist? Du hast selber erlebt, was bei einem Eifersuchtsanfall passiert. Hast du dich gut dabei gefühlt? Stelle dir vor, du tust ohne eine böse Absicht irgendetwas, was bei deinem Partner einen Eifersuchtsanfall auslöst. Z.B. hast du, so ganz nebenbei, festgestellt: "Der Typ auf der anderen Straßenseite hat eine gute Frisur." Nichts böses, oder? Aber dein Mann tickt total aus. Er macht dir eine Szene, er schreit dich an, weil du ihn unattraktiv findest und diesen anderen Mann anhimmelst - und was immer er von sich gibt. Wäre nicht eher adäquat, dass er (hoffentlich nicht gekränkt) feststellt: "Ich muss mal wieder zum Friseur." Du würdest wohl kaum mit jemandem dauerhaft zusammen sein wollen, der dir letztendlich verbietet, dich über das Äußere anderer Männer positiv zu äußern. Dann solltest du am besten gar nicht darüber nachdenken und andere Männer gar nicht erst anschauen.

Bzgl. deines Beispiels: Es ist vollkommen egal, ob du glaubst, dass biologisch gesehen Frauen und Männer gleich sind bzw. den gleichen Sexualtrieb haben oder ob Männer andauernd wollen und Frauen nie oder umgekehrt. Was hat das ("Männer sind so") konkret mit dir und deinem Partner zu tun? - Du wirst nicht dadurch freier, dass du nun genau das Gegenteil von dem zu glauben versuchst, was du bislang geglaubt hast.

Du müsstest auch den Begriff "Sexualtrieb" konkretisieren. Was bedeutet "Sexualtrieb" für dich? Hast du das schon einmal für dich reflektiert? Kannst du Sexualtrieb messen und wiegen und weg bringen von einem diffusen Begriff, unter dem sich jeder etwas anderes vorstellt, und hin zu konkreten greifbaren Aussagen?

Nochmals, damit das auch ankommt: Was hat der Sexualtrieb (was immer das ist) von (irgendwelchen) Männern konkret mit dir und deinem Partner zu tun?

Interessanter ist die Aussage: Mein Sexualtrieb ist anders/genauso/kleiner/größer als der meines Partners. Das ist individuell und wertfrei, obwohl noch immer nicht klar ist, was du unter Sexualtrieb zusammenfasst.

Die nächste Frage ist dann: Was machst du mit diesem gewonnen Wissen? Du hast dann nur eine quantitative Aussage, wenn in deiner Vorstellungswelt der Sexualtrieb von Männern und Frauen qualitativ gleich ist. Wenn du "mehr" willst als dein Partner oder dein Partner "mehr" will als du, dann braucht ihr dafür eine Lösung. Wie die Lösung aussieht, ist eine andere Frage. Aber wie es um das "Triebleben" des Restes der Menschheit steht, hat mit deiner persönlichen Beziehung gar nichts zu tun. Den Glaubenssatz kannst du ganz einfach als "für mich und mein persönliches Lebensglück irrelevant" weg werfen.
********wise Frau
419 Beiträge
Zitat von ******n00:
Nachtrag: ich hab auch sehr lange geglaubt das Männer durch ihre Biologie sexueller Gestrickt sind - von Natur aus halt und irgendwie wird uns das doch auch gesellschaftlich so vermittelt, oder? Das es die Lust der Frau gar nicht gibt und Frauen immer die treuen sind.

An solchen Stellen sollte man sich immer vergegenwärtigen, dass wir inzwischen das Jahr 2023 schreiben.
Bereits Anfang des 20.!!! Jahrhunderts wurde wissenshaftlich sehr klar, dass das Blödsinn ist.

Diejenigen die das immer noch propagieren, glauben und weitererzählen, tun das entweder aus dunkelster Ungebildetheit, Ignoranz oder haben eine Agenda, die Männer Bullshit legitimisieren will und Frauen klein halten. Sehr große rote Flagge und schrecklich altväterlich.
******n00 Frau
17 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Antworten!

Aber wieso ist das so verbreitet, das Männer grundsätzlich untreuer sind und mehr Lust auf Sex haben? Und überhaupt kommen mir manche Leute dann mit dem Thema „Evolutionstheorie/sexuelle Selektion“ - eben das Männer (biologisch) die Streuer sind und so viele Frauen als möglich befruchten wollen während Frauen nur einen Partner suchen der sie und die Kinder durchbringt …
*****chi Mann
940 Beiträge
Zitat von ******n00:
Danke für eure Antworten!

Aber wieso ist das so verbreitet, das Männer grundsätzlich untreuer sind und mehr Lust auf Sex haben? Und überhaupt kommen mir manche Leute dann mit dem Thema „Evolutionstheorie/sexuelle Selektion“ - eben das Männer (biologisch) die Streuer sind und so viele Frauen als möglich befruchten wollen während Frauen nur einen Partner suchen der sie und die Kinder durchbringt …


Zuerstmal muss man verstehen das wir gerade in vielleicht 100 Jahren leben die so weit entwickelt sind wie wir sie heute haben und kennen. Den rest der 4 millionen Jahre Entwicklung, sah das ganzzz anders aus. Da gab es keine Antibabypille, man musst als Frau also sehr aufpassen wenn man zum Vater des Kindes macht. (auch wenn das all zu oft nicht zur wahl stand)
Ein Mann in solchen Zeiten hatte dahingegend eher weniger Sorgen, hällt ihn nach einer Zeugung nichts auf weiter zu machen.
Mit nur einer Frau und 1000 Männer kannst du die welt nicht neu bevölkern.
Mit nur einem Mann und 1000 Frauen schon.
Und egal was sich ideologen so alles einfallen lassen, es gibt ureigene biologische Gegebenheiten die haben bis heute bestand und können auch weiterhin bestand haben...




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