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Grenzen setzen muss erlernt sein
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Deine Grenzen und wie du sie durchsetzt

JOYclub-Herz
*********tion Frau
274 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Deine Grenzen und wie du sie durchsetzt
Das setzen von Grenzen ist nicht nur beim Sex wichtig, sondern zieht sich auch in unseren Alltag. Allerdings wird uns oft schon im Alltag beigebracht, über unsere Grenzen hinweg zu gehen oder diese zu ignorieren. Darüber spricht auch unsere Autorin im Magazin Grenzen setzen muss erlernt sein und ihrem Buch. Es gibt viele Gründe dafür, angefangen bei Erziehungsmustern bis hin zu kulturellen Erwartungen.

Sie beschreibt Grenzen setzen als lebenslangen Prozess.

Warum ich ein ganzes Buch darüber geschrieben habe? Weil Grenzen setzen ein lebenslanger Prozess ist, der bereits im Kindesalter beginnt, wenn wir anfangen, unsere Körper wahrzunehmen und uns an unseren Beziehungsvorbildern zu orientieren. Wie sollen wir beim Sex unsere Grenzen kommunizieren, wenn wir sie gar nicht wirklich kennen? Grenzen setzen fängt eben schon im Kleinen an: im Alltag! Stehe ich für mich ein oder gebe ich lieber nach? Ist mir Harmonie wichtiger als die Befriedigung meiner Bedürfnisse?

Für sie ist die Kommunikation und auch das Einhalten von Grenzen ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung.

Dass Grenzen wichtig sind, das sind sich die meisten einig, aber lass uns heute darüber reden, wie sich unsere Grenzen durch lebenslanges Lernen verändert haben.

  • Wie haben sich deine Grenzen durch lebenslanges Lernen verändert?
  • Wo fällt es dir schwer, deine Grenzen zu erkennen oder durchzusetzen?
  • Welche Grenzen sind dir erst später im Leben bewusst geworden?


Beste Grüße
deine JOY-Redaktion
Meine Grenzen haben sich verändert, als ich gelernt habe „nein“ zu sagen und auch, was das Verhalten von meinem Gegenüber mit mir macht. Es war / ist nicht einfach, aber ich habe mit der Zeit bemerkt, wie gut es für mich ist. Gerade in der heutigen Zeit, in denen viele meinen, sagen und tun zu dürfen, was ihnen beliebt. Vor allem der Umgang im Internet, hier ist es für mich wichtig, Grenzen aufzuzeigen.

Mir fällt es schwer, Grenzen sofort zu erkennen. Zunächst nehme ich es erst einmal hin, bis ich merke, dass war nicht okay für mich.

Mir ist erst später bewusst geworden, dass ich nur weil jemand etwas sagt, ich das nicht auch tun muss. Ist zum einem von früher begründet „räum dein Zimmer auf“ z.B. es war ein Lernfaktor selbst zu entscheiden, wann ich wie und was machen möchte.
******h15 Paar
2.818 Beiträge
Während Grenzen in Geografie, Fantasie oder Freiheit oft ein eher negativ konnotiertes Konstrukt sind, sind sie in anderen Bereichen umso essentieller: im Umgang mit sich selbst, mit anderen Menschen, mit Lebewesen allgemein und mit unserer Umwelt, um nur einige zu nennen.

Als aktive BDSMler, die den Konsens als wichtigsten Grundbaustein ihrer Sexualität sehen, pflegen wir einen sehr bewussten Umgang mit Grenzen. Dazu gehört in erster Linie stetiges Reflektieren und Kommunikation.

Ich selbst bin ein eher zurückhaltender, vorsichtiger, introvertierter und sehr empathischer Mensch. Und so habe ich viele Jahre meines Lebens meine eigenen Grenzen ausgeblendet oder gar bewusst überschritten, nur, um die Grenzen anderer Menschen unbedingt einzuhalten.
Letzteres ist mir nach wie vor sehr wichtig. Was ich jedoch lernen musste und durfte: das Einhalten meiner persönlichen Grenzen ist mindestens genauso wichtig, wenn nicht oft sogar erste Priorität.
Diese persönliche Entwicklung habe ich längst nicht abgeschlossen, befinde mich aber auf einem guten Weg.

Gerade im Kontext des Joyclub - Intimität, Sexualität, Emotionen - sind Grenzen, aber vor allem der Umgang mit ihnen, so wichtig. Denn das Überschreiten dieser kann hier zum Teil verheerende Folgen haben.
Deshalb: Danke für das Thema, und ja, bitte lasst uns unbedingt darüber sprechen!


Zitat von *********tion:
Für sie ist die Kommunikation und auch das Einhalten von Grenzen ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung.

Dem stimme ich zu und möchte ergänzen, dass das bewusste wahrnehmen und kommunizieren eigener Grenzen ein wichtiges Element der Wertschätzung sich selbst gegenüber ist.


Zitat von *********tion:
Welche Grenzen sind dir erst später im Leben bewusst geworden?

Alle.
Grenzen sind nie fix, sondern immer flexibel, wandelbar und zeitgleich abhängig von vielen Faktoren.
Sehr viele unserer persönlichen Grenzen kennen wir doch gar nicht, bis sie beinahe oder tatsächlich überschritten werden.

Wenn das bewusste Überschreiten der Grenzen anderer im sexuellen Kontext passiert, befinden wir uns schnell im strafrechtlich relevanten Bereich.
Wenn es im persönlichen Umfeld passiert, und das schlimmstenfalls wiederholt, entferne ich betreffende Menschen inzwischen rigoros aus diesem, meinem Umfeld.


Liebe Grüße,
Sie vom Paar
*****sin Mann
8.716 Beiträge
Meine Grenzen sind nun klarer geworden. Mittlerweile lerne ich die auch zu sagen.

Bin allerdings durch eine unschöne Situation letzten Sommer (Wo bewusst meine Grenzen übergangen worden) inzwischen in einer "Jetzt reichts mir!"-Phase, wo die Grenzen erst einmal sehr eng sind.
********na77 Frau
46 Beiträge
Im sexuellen Kontext spüre ich häufig erst nach einer Begegnung, dass meine Grenzen überschritten worden sind. Es sind "objektiv" (gibts wohl gar nicht in diesem Zusammenhang *zwinker*) keine schlimmen oder gravierenden Grenzüberschreitungen - sehr subtil also - und ich darf noch lernen meinem Impuls zu folgen, dass wenn es unangenehm wird, mein "Gefühl" dafür richtig ist und ich für mich einstehen kann.

Mit jeder angenehmen und auch unangenehmen Erfahrung lerne ich dabei mehr über mich und kann dadurch im Vorfeld immer klarer kommunizieren, auch im Anschluss ist es mir möglich darüber reflektieren - nur währenddessen gelingt es mir (noch) nicht. Da sich sehr viele Partner wirklich darum sorgen, dass es mir gut geht, sage ich das auch im Vorfeld. Es ist nicht die Schuld meines Gegenübers wenn ich erst im Nachhinein feststelle, dass mir etwas gerade nicht entsprochen hat. Try and error oder aus Fehlern lernen - das ist gerade mein Weg.

Wovor ich mich fürchte, wenn ich mich für mein Wohlbefinden einsetze und klar "nein" oder "stopp mal" sage? Aus meiner Geschichte vermutlich vor einem Wutausbruch, Ärger, Liebesentzug, alles was halt so in meinem Gepäck dabei ist. Ein riesengrosses Lernfeld und danke für diesen Beitrag!
*****sin Mann
8.716 Beiträge
ich werd nur sauer, wenn meine Grenzen überschritten werden, nachdem ich sie klar gesagt habe.

Und dann wundern sie sich...
Zitat von *********tion:
Allerdings wird uns oft schon im Alltag beigebracht, über unsere Grenzen hinweg zu gehen oder diese zu ignorieren.

leider ist das immer weniger der Fall ... im Gegenteil: nach meinem Erfahrungen werden die Menschen immer mehr eingeschüchtert, obrigkeitlichsgläubig und unfreier ...

die Sucht nach Mittelmäßigkeit und normgerechten Verhalten ist der Anfang vom Ende
wer sich was traut bestenfalls wird sofort in einer Ecke gestellt.

ICH wünsche mir mehr Menschen mit dem Mute Grenzen wieder zu überschreiten ...
********na77 Frau
46 Beiträge
Zitat von *********Mops:
Zitat von *********tion:
Allerdings wird uns oft schon im Alltag beigebracht, über unsere Grenzen hinweg zu gehen oder diese zu ignorieren.

leider ist das immer weniger der Fall ... im Gegenteil: nach meinem Erfahrungen werden die Menschen immer mehr eingeschüchtert, obrigkeitlichsgläubig und unfreier ...

die Sucht nach Mittelmäßigkeit und normgerechten Verhalten ist der Anfang vom Ende
wer sich was traut bestenfalls wird sofort in einer Ecke gestellt.

ICH wünsche mir mehr Menschen mit dem Mute Grenzen wieder zu überschreiten ...


Hmmm - auch das sich Anpassen und Bevormunden lassen ist in der Regel ein Moment, wo meine eigenen Grenzen überschritten werden - so gesehen ist es auch da sinnvoll hinzuspüren ob ich gerade wider meiner Intuition handle (meine Grenzen überschreiten lasse) und dann kommt die grosse Herausforderung, mich dafür einzusetzen ohne gleichzeitig die Grenzen von anderen zu übergehen... (das beziehe ich jetzt auf Situationen ausserhalb des sexuellen Kontexts, die durch Strukturen, Kultur und Gesellschaft geprägt werden).
******fel Frau
1.423 Beiträge
Hallo,

ich habe einen Beitrag entfernt der sehr in die politische Richtung ging. Da wir uns hier im Sex-Forum befinden sprengt das einfach den Rahmen des Themas. Natürlich hat das Thema auch eine gesellschaftliche Dimension, die ja im Artikel direkt angesprochen wird. Dennoch bitte ich euch Grenzen in diesem Thread auf Beziehungen und Sexualität gesehen zu betrachten.
Mit dem Fokus kann der Thread denke ich gut weiter laufen und beim eigentlichen Themenschwerpunkt bleiben.

Beste Grüße und frohe Oster
Servicebrat
JOY-Team
Das eine ist Grenzen zu erhalten, dass andere, sie zu geben.

Im Artikel ist dafür ein sehr schönes Wort. Konsens. Natürlich kann ich mich darüber aufregen, nicht alles zu dürfen, oder alles zu sagen, dennoch sind meine Grenzen, nicht auch gleich die der anderen.

Gerade im zwischenmenschlichen Bereich. Es war eine Entwicklung, dass zu erkennen.

Wenn jemand sich von mir angegriffen fühlt, dann ist das sein Gefühl in diesem Moment und auch wenn ich es vielleicht nicht verstehe, so ist es vorhanden.
*******l80 Mann
894 Beiträge
Ich finde den Artikel sehr spannend, finde aber auch, dass er ein wichtiges Thema übersieht!

Das Grenzen setzen ist für beide Parteien sehr wichtig. Ich erziehe nicht nur in diesem Beispiel das Mädchen dazu, dass es eher zu ertragen hat, wenn ich Dinge runterspiele und sage, daß der junge dir an den Haaren zieht, weil er dich mag. Ich erziehe auch den jungen, dass es keine Konsequenzen hat Grenzen von anderen zu überschreiten. Also hier auch für den angehenden Täter ist es sehr wichtig, daß er schon bei den ersten Übergriffen starke Konsequenzen fühlt, damit er nicht auf ein übergriffiges Verhalten Konditioniert wird...
Das soll nicht im Widerspruch zu dem hier gesamten stehen, noch soll es zu einem kompletten perspektivwechsel führen. Ich will damit nur sagen, dass das Lernen konsequente Grenzen für sich selbst und andere auf die körperliche Selbstbestimmung setzen zu können ist für alle Beteiligten und auch für die Gesellschaft absolut wichtig!
Ich muss also hier nicht nur meine Tochter sensibilisieren und ihr durchsetzungskraft mitgeben, ich muss auch dem Täter direkte und harte Konsequenzen geben, da es für seine eigene Entwicklung soo wichtig ist. Da ist es auch egal, ob in demfall Opfer oder Täter mein Kind ist. Sie müssen aus dieser Spirale gerissen werden.


Viele Grüße
Alex
Sorry, hab erst danach gesehen, das der Beitrag auf den ich mich u.a. bezogen habe gelöscht wurde. Daher habe ich meinen neuen auch gelöscht.
****ot2 Mann
10.608 Beiträge
Mir ist "Grenzen" zu allgeimein formuliert.

Da bräuchte ich mal ein halbes Dutzend einfache Beispiele.

Ich bin ja ein Mann.
Im Rahmen von Liebesspiel habe ich nie erlebt, dass eine Partnerin etwas von mir wollte, was meine Grenzen überschritt.
Grenzen im Internet zu setzen, fällt mir immer noch schwer.

Im Artikel steht geschrieben „stell dich nicht so an“ oder „das ist doch nicht schlimm“ und das finde ich hier oft noch wieder. Es wird nur anders genannt „es sind doch nur Fremde“ oder „Wie können Fremde einen treffen“ ganz beliebt „da musst du drüber stehen“

Nein, nichts dergleichen für mich.

Was war das für mich am Anfang schwer auf „Unterhaltung beendet“ oder „Ignorieren“ zu drücken. Das macht man doch nicht.
********na77 Frau
46 Beiträge
@****ot2

Ein halbes Dutzend Beispiele habe ich nicht, aber mal eines: Ich verabrede mich mit einem Mann, wir vereinbaren was geschehen darf und während des Liebesspiels beginnt er mit den Fingern meine G-Zone zu stimulieren. Ihm ist es wichtig, dass es mir gut geht und dass ich in meine Lust komme. Irgendwann spüre ich, dass meine Vagina überreizt ist, dass ich gerne eine Veränderung oder etwas anderes hätte, getraue mich in dem Moment aber nicht das auszudrücken. Vermutlich weil ich merke, dass er sich total Mühe gibt und er das Gefühl hat, er muss mir jetzt einen Orgasmus besorgen (der sich unter diesen Umständen sowieso nicht mehr einstellt) - irgendwann drehe ich meinen Körper weg (über Körpersprache geht das mittlerweile - aber verbal bringe ich das Stopp noch nicht über die Lippen).

*schaem* wenn ich das so aufschreibe klingt das völlig schräg. Es sollte doch kein Problem sein in dem Moment zu sagen: "Du, es wird mir gerade zu viel, ich mag grad einfach nur gestreichelt werden - überall und ganz entspannt. Vielleicht geht es nachher wieder weiter." - Doch in dem Moment bin ich wie blockiert und lasse es über mich ergehen. Danach weiss ich - dass ich gerade nicht für mich gesorgt habe.

Das sind kleine, subtile Momente: Zu schnell, zu tief, zu hart, zu sanft, zu, zu und ja - es ist eine total subjektive Sache und wie oben @*******eyn schon geschrieben hat: In dem Moment stimmt mein Gefühl das ich habe und nicht meine Gedanken die mir einreden wollen "Du stellst dich gerade schwierig an", "das macht man halt so", "sooo schlimm ist es jetzt auch nicht", "er gibt sich ja Mühe", usw.
********brav Frau
2.810 Beiträge
Ich wachse mit den Aufgaben, die mir das Leben stellte....auch Übergriffe, in denen meine Grenzen nicht gewahrt wurden oder ich es zuließ, dass sie überschritten wurden.

Je älter ich werde, desto egaler ist es mir, ob ich mir mit einen Stop Sympathien mache oder Verwunderung hervorrufen.

Ich kann sagen, dass auch Joy dazu beigetragen hat, mich besser zu formulieren was mein Verständnis von Konsens angeht oder eben nicht, wo ich für mich eine Grenze ziehe, die nicht überschritten werden darf.

Wie im Real-Life, setze ich auch hier im virtuellen Raum ein STOP und wehre mich, was zumeist von männlichen Mitgliedern sofort an den Support "gepetzt" wir, und ich, als "Opfer" die Verwarnung bekommen, m E schlecht gelöst.

Den Mund aufzumachen und zwar Laut....nicht wie ein verängstigtes Mäuschen, sondern wie ein Löwe, bringt manchen Mann zum Grollen, weil die meisten derer, dich ihrer Schuld /unangenessenem Verhalten nicht bewusst sind.

Gerade letzten Sonntag, Duschen, nach Geschlechtern getrennt und immer wieder stolpern Männer in den Frauenbereich...nackte Frauen, die sich umziehen, keine Macht den Mund auf, lässt es über sich ergehen, kein Wort der Entschuldigung der Männer (innerhalb von 15min, fünf Männer) ....ich meine, wenn ich nackte Brüste sehe, sollte es Klick machen , dass ich falsch bin....ich kann und werde dann zur Furie...

Traut euch....Nein zu sagen, STOP und im schlimmsten Fall, bei einem Date zu gehen...oder euch Hilfe zu holen....
*******mlos Frau
2.508 Beiträge
wer da wie auf den anderen acht gibt...ist ja auch Rollenabhängig.. die eigene Lesbarkeit für den anderen schaffen oder üben hilft hat aber sehr viel mit Vertrautheit zu tun... rücksprache halten über misgeschicke, wenn ich das so niedrigschwellig ansetzen darf, was da miteinander kolidiert.
****ot2 Mann
10.608 Beiträge
@********na77

Danke für Dein anschauliches Beispiel.

Ich meine zu wissen, dass das in den BDSM-Bereich gehört und "erzwungener Orgasmus" genannt wird.
@****ot2

Nein, ich weiß, was @********na77 meint. Da möchte jemand mir etwas gutes tun, was in dem Moment aber nicht passt, weil ich ein anderes Bedürfnis habe. Nur möchte man den anderen nicht vor den Kopf stoßen. Dass hat nichts mit BDSM zu tun. Es gibt kein Machtgefälle.
****_48 Frau
847 Beiträge
Grenzen setzen....
Die Aufgabe meines Lebens.
Aus Harmoniesucht heraus habe ich schon Vieles über mich ergehen lassen. Und...ganz klar.... meistens aus meiner Schuld. Für mein Gegenüber gab es keine Chance, zu erkennen, dass ich mich nicht wohl fühle.
Zumindest im rein sexuellen Bereich hab ich gelernt. Ich kann mittlerweile klare Absprachen treffen und fühle mich dadurch "berechtigt", auch darauf zu pochen.
Wenn Emotionen dazu kommen, ich das Gegenüber wirklich mag, fällt es mir immer noch schwer.
Aber tatsächlich war mein erster Gedanke zu diesem Thema: vielleicht ist das einer der Gründe, warum überraschend viele junge Männer auf ältere Frauen stehen. Weil die durch das Leben mehr gelernt haben, auch mal entspannt zu sagen "Oh, Baby...das grad nicht".
Also hier rede ich von den...darf man das sagen?...."gut gemeinten" Übergriffen. Wenn also ein Mann sein Bestes tut um gut zu sein aber halt grad in die falsche Richtung galoppiert.
Meinen Kindern habe ich von Anfang an erlaubt, Jemanden nicht küssen zu wollen.
Wenn ich gesagt habe "Nein sagen muss gelernt werden", wurde das auch überraschend gut von Oma/Opa/Tante/Nachbarin akzeptiert.
*******uld Mann
2.058 Beiträge
Zitat von ******h15:
...
Grenzen sind nie fix, sondern immer flexibel, wandelbar und zeitgleich abhängig von vielen Faktoren.
...
Das Grenzen nie fix sind, entspricht nicht meiner Erfahrung und meiner Meinung.

Manche Grenzen durchaus fix zu setzen, musste ich auch erst lernen.
Mich gegen andere Menschen - besser - durchsetzen.

Das ist möglicherweise für Frauen eine größeres und zentraleres Thema - aber eben nicht nur für Frauen.

Das wäre auch eine Antwort von mir zu:
Zitat von *********tion:
...
  • Wie haben sich deine Grenzen durch lebenslanges Lernen verändert?
  • Welche Grenzen sind dir erst später im Leben bewusst geworden?

...

********in75 Frau
7.550 Beiträge
Tolles und wichtiges Thema.

Grenzen setzen können. Sowohl sich selber wie auch anderen gegenüber. Ich übe mich darin und es gelingt mir immer mehr. Aber manche lassen sich nicht "so einfach" setzen. Da gibt es dann Momente der Schock starre und da kommt dann kein Ton heraus. Ich versuche mich dann selbst der Situation zu entziehen aber helfen tut es mir nicht und auch das schlechte Gewissen beim Grenzen ziehen spielt eine große Rolle. Aber ich arbeite daran 😊 und es tut immer wieder gut, wenn ich Grenzen ziehe.
*****tta Frau
1.101 Beiträge
Bei Schockstarre... mal in das Thema Blockaden/Traumaarbeit hinspüren...

Ich hab es auch lernen müssen und ja, bei wachsweichem oder schweigendem Gegenüber werde ich unruhig.
Grenzen geben auch Klarheit, das vermisse ich oft bei männlichen Gegenüber. Es gibt zwar ein "jetzt nicht, weil", aber selten ein "das bedeutet : gar nicht mehr" oder "ab dann wieder gerne".
*******con Mann
248 Beiträge
Ich habe kommunizierte Grenzen immer akzeptiert, das gleiche erwarte ich selbstverständlich auch von meinen.
Sexuell gab es da eigentlich, mal abgesehen von wenigen Diskussionen, auch weder von mir, noch einer Gespielin Grund zur Reklamation.
Das sich Grenzen über die Jahre in beide Richtungen verschieben, liegt in der Natur der Sache, da sich Vorlieben ändern, wegfallen oder dazukommen.

In allen anderen Bereichen ist es natürlich ebenso wichtig, Grenzüberschreitungen aufzuzeigen, und im Wiederholungsfall Konsequenzen zu ziehen. Da muss man zur Not auch bereit sein, auf Konfrontation zu gehen.
Schwer fällt es mir eigentlich nie, da Grenzen eben persönliche Abgrenzungen sind. Und es fällt aus meiner Sicht unter Selbstverteidigung, diese zu verteidigen.
*****_54 Frau
11.619 Beiträge
Zitat von *******h15:
Grenzen sind nie fix, sondern immer flexibel, wandelbar und zeitgleich abhängig von vielen Faktoren.

Ja, und das macht es nicht einfach, weil man die Grenzüberschreitung immer erst dann bemerkt, wenn sie bereits passiert ist.

Sich einer Grenze nähern bedeutet, dass man den sicheren inneren Bereich der eigenen Komfortzone verlässt, bewusst oder unbewusst, aus Naivität, Abenteuerlust, Unachtsamkeit oder Neugier.

Man bewegt sich vielleicht eine Zeitlang gemeinsam mit dem Partner an dieser Grenze entlang, jeder auf seiner Seite - und zack!
Plötzlich wird ein Fuß in das "Territorium" des anderen gesetzt und die Grenze ist damit überschritten.
Nicht aus Böswilligkeit, aber schon auch manchmal aus Willkür, manchmal aus Unwissenheit oder schlichter Plumpheit.

Man muss sich selbst und die eignen Grenzen sehr gut kennen, um rechtzeitig und deutlich reagieren zu können, am besten, kurz bevor sie überschritten werden. Spätestens aber kurz danach.
Anderenfalls wäre es besser, den inneren Kreis der eigenen Wohlfühlzone vorerst nicht zu verlassen und das dem Partner auch deutlich signalisieren.
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