Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich einen schönen, durchtrainierten oder auch einfach festen Körper nicht zu schätzen wüsste. Charakter in allen Ehren, aber ich weiß Schönheit auch körperlich zu schätzen. Ich berühre gern, was mir in dieser Weise gefällt, und ich liebe es, wenn ein auf diese Weise schön gefundener Mensch für mich Verlangen empfindet und mich darin einhüllt.
Es geht jedoch noch etwas tiefer.
Das Leben brennt jedem Menschen manchmal Verletzungen ein. Jahrzehnt für Jahrzehnt werden es mehr. Männer Mitte zwanzig haben davon logischerweise noch nicht so viele wie Mitte vierzig oder Mitte fünfzig. In ihnen finde ich viel von dem Vertrauen in die Welt und in die Zukunft, das ich in dem Alter noch als mein ganz selbstverständliches Recht betrachtet hatte.
Wenn man dann miteinander Liebe macht, fühlt es sich an, als fallen meine eigenen Schichten aus Zynismus und Bitterkeit wieder ab und dieser reinere, unschuldigere Zustand des jüngeren Seins kehrt zu mir zurück
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Das gilt bei mir nicht für die Art Männer, die eine "Lehrerin" suchen, oder die es als "Kick" betrachten, eine "reife" Frau zu vögeln oder so. Jüngersein allein reicht genauso wenig wie gleichaltrig sein (älter mag ich meist nicht so, da fühle ich eher töchterlich als weiblich).
Das, was ich beschrieben habe, gilt nur für die Männer, die für meinen eigenen höchst subjektiven Blick sowohl innen und wie auch außen schön sind. In diesen Situationen ist das Alter deutlich weniger wichtig ist als das, was mich an dem Menschen als Ganzes fasziniert und anzieht. Aber bei den Männern, bei denen der Funke übersprang und die jünger als ich sind, da spielen neben den allgemeinen Faktoren auf der Ebene des Altersunterschiedes diese Faktoren mit hinein.