Polarisierung
ist eine übliche Art der Provokation um Meinungen gegenüber zu stellen.
These = Gegenthese = Synthese.
Natürlich ist nicht jede Frau Bi, aber die Provokation löst die richtigen Gedankengänge aus.
@**na
eine ebene ist das eigene, individuelle, persönliche begehren.
zweite ebene scheint das gesellschaftlich legitimierte begehren zu sein.
dritte ebene ist das aufgrund von medialer vermittlung normativ von menschen erwartete begehren.
vierte ebene ist jenes in einer paarkonstellation verhandelte begehren, das eine schnittstelle von erster und dritter ebene (oder aller vorher genannter) zu sein scheint.
Soweit muss jemand erst einmal kommen um für sich das Thema auf diese Art aufzudröseln. Die meisten tun das nicht, auch Lesben und Schwule meist nicht. Dazu muss sich jemand eben erst einmal über seine Konventionen erheben um einen unabhängigen Blick auf seine Begehrlichkeiten und deren Herkunft richten zu können.
Als Mann kann ich das nur aus der anderen Warte beurteilen, aber im Endergebnis sicher gleich, da in jedem Geschlecht alle Varianten in ihrer entsprechenden Färbung vorkommen.
Ich kenne diverse Frauen die sich diese Frage an sich in verschiedensten Varianten gestellt haben und eben für sich innigst zum beidseitigen Ergebnis gekommen sind, ob sie nun bereit sind dies entgegen der äußeren Konvention auszuleben sei dahingestellt.
Mir als Mann geht es durchaus so, dass ich männliche Körper schlicht als sehr ästhetisch und auch attraktiv sehen kann, aber sexuell ist da keinerlei Reiz verborgen, da sagt der kleine Freund nix, nada niente, null. Dito bei einigen Bekannten die nun wirklich nichts vor sich verborgen halten.
Aber wo läge ansonsten das Problem wenn jemand Bi ist? Besteht denn irgendwo ein Kontraktionsszwang in der einen oder anderen Richtung? Muss man das eine oder das andere sein und das jeweils andere ausschließen?
Ich kenne Paare bei denen der weibliche Part zeitweise lesbisch in fester Beziehung gelebt hat, dann den männlichen Partner getroffen hat, Kind gemacht Familie gegründet und sich nach Stabilisierung der Brutphase wieder zum eigenen Geschlecht geöffnet hat.
Gerade für jemanden der sich da nicht wirklich eindeutig festlegen kann oder will, wird diese zwanghafte Bindung durch Eifersucht und Besitzstandsdenken wohl zur Krux die einen zerreißen kann und durch die kategorische Forderung des Partners, ob nun homo oder hetero, nach einer Entscheidung was man denn nun sein will oder mit wem man denn nun leben will letzendlich zum Bruch der Beziehung für nix und wieder nix führt. In der nächsten wird es wieder nach dem gleichen Schema ablaufen und irgendwann zum Konflikt führen.
Wieso geht in unserer ach so offenen und toleranten Gesellschaft kein sowohl als auch? Entscheidend ist doch der Umgang miteinander und wie verlässlich wir aus unserer inneren Selbstschätzung für den anderen sind. Der Wert den ich für mein Gegenüber habe generiert sich immer aus mir selbst und nicht aus dem Anspruch der Exklusivität und dem Ausschluss der Außenwelt. Darin liegt letzten Endes die Basis für ein dauerhafte Beziehung wie auch immer sie sich gestaltet auf die Dauer.
Alles fließt, der Charakter und die inneren Haltungen auch, solange es in eine stabilere Persönlichkeit mündet die ihre Offenheit bewahren kann ist doch alles in Butter.