Was ist für euch „Fetisch“?

Definitiv bist Du Latex Fetischistin. Denn genau so würde ich es definieren. Etwas das einen triggert.

Wer aber sagt, dass es Latex Modells nicht genau so geht?

Bei mir reicht ja auch schon das Geräusch von klackenden Absätzen die den Boden malträtieren.

Ich selbst sehe Models auch als Schauspieler. Aber man muss die Rolle schon etwas mögen um darin überzeugend zu wirken.
Denk mal an dich, wieviel Geld müsstest du bekommen um für zB Trachtenkleider Werbung zu machen? Auch wenn du das Kleid hinterher behalten kannst.
Soviel ist als Hobby Model sicher nicht drin und ich wüsste nicht, was man mir bezahlen müsste, dass ich sowas freiwillig anziehen würde. ( sorry, aber es ist einfach nicht meins.)
Also eine gewisse Vorliebe dafür ist mit Sicherheit vorhanden, ob es wirklich ein Fetisch ist mag sicher oft übertrieben sein.

Für mich hat ein Fetisch definitiv eine sexuelle Komponente.
Ich münze deine Geschichte mit den Latexmodels mal auf mich um:
Ich mache Amateur-Sexclips mit meinem Natursekt-Fetisch. Ich LIEBE NS. Und das sieht man in meinen Filmen auch. Dass ich das nicht mache fürs Geld sondern weil es mir Spaß macht. „Müsste“ ich jetzt Latex tragen zum Beispiel, würde man mir ansehen, dass das eben nicht meins ist.

Ich muss das nicht irgendwie sehen. Es gibt eine recht klare Definition:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Fetischismus

Ganz so einfach ist es nicht, denn neben der von Vollkornrebell zitierten Definition gibt es noch eine Art, den Begriff "Fetisch" zu benutzen, die (z.B.) in der Latexszene weit verbreitet ist: Latex zu tragen ist nach dieser zweiten Definition immer iregndwie "Fetisch", egal was der "Fetischist" oder die "Fetischistin" dabei gerade empfindet. Nur so ergibt z.B. der Begriff "Fetischparty" einen Sinne, denn bei diesen Partys ist völlig egal, ob Latex mit einem klaren sexuellen Hintergrund getragen wird oder weil man sich darin wohl fühlt oder "nur" als erotische Mode.

Diese stark voneinander abweichenden Definitionen sorgen leider für einige Probleme:

• Etliche Menschen außerhalb der Latexszene denken beim Begriff "Latexfetischist" an einen Menschen mit einer krankhaften, perversen Störung der Sexualität ("Normaler" Sex ist nicht möglich - Latex muss sein, eine Partnerin / ein Partner kann sein, aber nur vom Kopf bis zu den Zehenspitzen in Latex verpackt) - und übertragen diese negative Sichtweise auch auf alle weniger extremen Vorlieben für Latex einschließlich Latexmode.

• Einige Fetischisten im engeren Sinne der ersten Definition haben mehr oder weniger große Probleme mit allen anderen Latexliebhabern, die z.B. im Latexshirt oder -rock ein Eis essen gehen können, ohne dabei gleich sexuell erregt zu werden. Da wird dann teilweise versucht, zwischen "echten" (= guten) und sonstigen Fetischisten zu differenzieren - was natürlich vor allem in der sehr großen Grauzone zwischen 100% sexuellem und 100% modischem / professionellem Hintergrund nicht passt und Leute vor den Kopf stößt.

Was die oben genannten Latexmodels betrifft: Ich kenne keine der Damen näher, habe mich aber bei verschiedenen Veranstaltungen schon mit einigen etwas länger unterhalten. Eine gewisse Vorliebe für Latex war bei allen Models vorhanden, mit denen ich bisher geredet habe. Teilweise sicher auch eine erotische Vorliebe, über die die Models allerdings bestimmt nicht mit einem viel älteren, nur flüchtig bekannten Mann wie mir reden würden. Aber natürlich konnten alle Damen auch im Latexoutfit professionell arbeiten - was soll ein Fotograf oder eine Aussteller mit einem Messestand auch mit einem vor Geilheit zerfließenden Model anfangen, das nur Sex im Kopf hat, sobald es Latex anzieht?

Ich tendiere persönlich eher zu einer engen Definition von Fetischismus und würde bei mir selbst eher von einer fetischistischen Neigung oder einer erotischen Vorliebe reden, aber im Grunde ist es mir egal, ob man mich als "Fetischisten" sieht oder als "nicht echten Fetischisten" - solange man mich und meine Art, mit Latex umzugehen akzeptiert.

Auch von mir mal ein paar Worte zu Latexmodels:
Ich habe 20 Jahre lang gemodelt und auch mit Schwerpunkt Latex/Fetisch und BDSM. Ich habe eine Menge weiblicher Latex/Fetisch-Models kennengelernt. Vielleicht zunächst mal, um mit einem ganz großen Irrtum auszuräumen: Im Bereich Latex/Fetisch macht (fast) kein Model viel Geld. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit Fashion-Models, die für große Agenturen arbeiten und in Mailand/Paris laufen. Natürlich verdienen die auch ein wenig damit, aber die meisten studieren zB eigentlich und das eigentliche Geld verdienen sie mit Mainstream-Modeljobs oder im Erotik-Business. Das heißt also: Auch kein weibliches Model macht Latex-Modelling des Geldes wegen, sondern (fast) alle machen das, weil sie Lust auf diese spezielle Art von Mode und Material haben. Viele kommen aus dem Gothic-Bereich, viele mögen auch BDSM. Es ist zwar durchaus so, dass nicht alle totale Fetischistinnen sind und viele haben eher einen Freund der Fotograf ist nur auch auf Latex steht aber auch kein totaler Fetischist ist. Aber (fast) alle finden Latex richtig gut und ein Teil würde sich auch Fetischistin nennen.

Zudem möchte ich noch sagen, dass ich nicht einverstanden bin mit der Trennung: Wird durch Latex total erregt und verliert alle Hemmungen -> Fetischist. Und wenn das nicht der Fall ist -> kein Fetischist. Das ist eine zu starke Definition. Ich bin Latex-Fetischist, aber ich habe dennoch ganz wunderbar in Latex modeln können auch ohne Dauerlatte und ohne hemmungslos die weiblichen Models anzuspringen. Ich konnte auch schon immer mit schönen Frauen zusammenarbeiten ganz ohne Erektion und ohne meine Hemmungen zu verlieren - und das obwohl ich auf schöne Frauen stehe und ganz generell von ihnen sexuell erregt werde. Ich kann das, weil ich verrückterweise trennen kann zwischen einer sexuell/erotischen Situation und Kunst/Job. Über Leute, die das nicht können, also zB Aktfotografen, die ihr Model bedrängen, mache ich mir psychologisch und moralisch Sorgen.

Ich muß schmunzeln.
ich hab dieses Vorurteil schon so oft gelesen. Und zigmal widerlegt bekommen.
Nein, nur weil Du meinst, die Mädels würden keinen Latex Fetisch haben, ist das auch tatsächlich so. Für Dich ist Latex Tragen sexuell besetzt. Für andere nicht. Die sind um nichts weniger Fetischisten also solche, die Latex nur sexuell sehen.
Du überträgst Deine Sicht von Latex auf andere. Und das ist schlicht falsch.

Ach ja - wenn Models wirklich für das Tragen von Latexklamotten bezahlt werden würden, dann hätten wir solche wie Sand am Meer. In Wirklichkeit sind es ein paar wenige, vielleicht an vier Händen abzählbar ... und die Sachen müssen nach dem Shoot natürlich wieder zurück geschickt werden ...

Abgesehen davon - warum machst Du Dir darüber Sorgen? Zieh Latex an, geh ins Theater, geh in die Oper, geh damit Essen und hab Spaß. So wie viele andere auch.

Sex mit einer Frau die Latex mit Leder kompensiert trägt erregt mich mehr als wenn die selbe Frau nackt vor mir liegt.
Leider tragen oder mögen die meisten Frauen kein Latex oder Leder beim Sex ,also die ich kennen gelernt habe.

Ich verstehe übrigens die Frage auch nicht so recht - vielleicht entsteht daher auch keine Diskussion. Ein Fetisch ist genau dadurch definiert, dass ein Objekt oder Körperteil (oder auch Objektgruppen, Materialien, Körperteile) sexuell erregen. Wenn sie es nicht tun, ist es kein Fetisch. Wenn also jemand zB aus rein modischen Gründen High Heels oder glänzende Kleidung trägt, ist diese Person kein(e) Fetischist(in).

Aber nur, weil man generell durch diesen Fetisch erregt wird, heißt das ja nicht, dass man immer dadurch erregt wird und auch (wie im Eingangspost beschrieben) "alle Hemmungen verliert". Ein heterosexueller Mensch wird ja auch nicht in allen Situationen durch alle Menschen des anderen Geschlechts erregt und verliert dann alle Hemmungen. Aber der TE mag gern seine Frage präzisieren - vielleicht kommt dann hier mehr.

ch trag das Zeug nur sehr gerne, ohne daß es mich sexuell erregt, dadurch bin ich nicht weniger Fetischistin als Welche die dabei sexuell erregt werden, wenn sie Latex tragen oder gar nur riechen.

Also, für mich ist kein Sexueller Hintergrund dabei.

Mahlzeit...

Als ich muss ganz ehrlich gestehen, Fetisch, so laut Definitionsblabla hab ich so garkeinen.
Ich steh zwar auf vieles, von High Heels, Nylons über Lycra und Latex hin zu Bondage.
Aber erregen tut es mich nicht wirklich.
Wenn ich im Winter ne Strumpfhose an hab, dann weil es angenehmer zu tragen ist wir ne lange Baumwoll Unterhose z.B.

Ansonsten hab ich mich dem Wunsch der Herrschaft "ergeben" und das getragen was gewünscht war.

Hallo Rafira, das verstehe ich gut. Mir geht's ähnlich wie dir.

Auch wenn ich es mitlerweile etwas leid bin, aber @**********abine , diese Definition ist zu stark. Eine Definition ist dann zu stark, wenn am Ende viel zu wenige Menschen übrigbleiben, auf die diese Definition überhaupt noch zutrifft. Und vor allem, wenn selbst Leute, die sich selbst so definieren, damit nicht mehr einbegriffen werden.

Ich mache mal ein Beispiel zur Erklärung: Wenn jemand definiert "Schwul ist ein Mann, der nur von Männern erregt wird und in seinem Leben auch nur Sex und Knutscherei mit Männern hatte." dann sind echt nur noch sehr wenige Männer schwul und ganze viele Schwule würden sagen: "Hey, und ich bin jetzt nicht mehr schwul, weil ich Lady Gaga sexy finde und mit 18 auch mal mit Frauen im Bett war?"

Und so ist es auch mit Fetisch und Fetischisten. Daher hier eine weichere Definition, die akkurater die Gruppe definiert: Man wird stark durch Objekte, Materialien oder Körperteile (nicht Praktiken, das gehört nicht in die Definition!) erregt und zwar so stark, dass das die Partnersuche und Beziehungen beeinflusst.

Diese Definition ist schwächer aber trifft eben genau diejenigen, die sich auch selbst als Fetischisten bezeichnen. Jemand der eigentlich Swinger ist und für den klassischer Sex das größte ist, der aber Heels und LLL auch ganz cool findet und schon mal auf ner Fetischparty war, würde sich selbst nicht als Fetischist bezeichnen und der würde von außen auch nicht als Fetischist bezeichnet werden. Ich aber bezeichne mich als Fetischisten, obwohl ich durch obige zu starke (und pathologisierende) Definition nicht miteinbezogen werde.

Für mich ist es ein "Fetisch", wenn mich das sehen, riechen und/oder fühlen eines bestimmten Gegenstands/Materials sexuell erregt.

Wenn der Gegenstand / das Material einfach nur gut aussieht, riecht und/oder sich anfühlt, ohne mich dabei sexuell zu erregen, dann ist es für mich eine "Vorliebe", aber kein Fetisch.

@*******lion Dass deine 2.Definition keinen Fetisch definiert, ist klar, weil darunter ja auch Berge und Pizzas fallen. Und OK, man kann sagen, dass Menschen Vorieben für Berge und Pizzas haben, aber ich glaube, wenn im Joy von einer Vorliebe die Rede ist, meint es schon, dass sexuelle Erregung dabei ist.

Und nach deiner 1.Definition ist fast jeder Joyclubber ein Fetischist, denn ich behaupte, dass die meisten durch schöne Frauen in Lackmini und HighHeels sexuell erregt werden, auch ganz vanillige Swinger, die sich selbst nie Fetischisten nennen würden und die auch kein Bedürfnis auf Fetischszene haben.

Und wenn man diese Definition aber um das Wort "allein" verschärft, also "Gegenstands/Materials allein", dann ist die Definition wieder zu stark, denn viele Fetischisten brauchen auch einen Menschen in Verbindung mit dem Gegenstand und Material.

@*****a_S Und genau das ist der Unterschied zwischen einer Vorliebe und einem Fetisch.

Ich habe viele Vorlieben und keine davon hat eine sexuelle Erregung auf mich, denn sonst wäre es weit mehr als eine Vorliebe.

Bei einem Fetisch ist der Mensch uninteressant, da die sexuelle Erregung alleine schon durch den Gegenstand, das Material, ... ausgelöst wird.

Wie man alles andere zwischen "Vorliebe" und "Fetisch" nennen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Sexy Spitzen-Dessous wären für mich z. B. soetwas dazwischen, da sie in mir eine sexuelle Erregung auslösen, aber nur, wenn sie auch von einer attraktiven Frau getragen werden.
Somit ist es kein Fetisch, da für die sexuelle Erregung auch die menschliche Komponente erforderlich ist.

Und noch einmal: Diese Definition ist zu stark.
Man kann so definieren, aber dann sind auf einer Fetisch-Party nur noch unter 10% Fetischisten,
und die meisten Leute hätten einfach nur eine Vorliebe für LLL oder so.

Wenn man so stark definiert, reduziert man das definierte auf einen sehr kleinen Kreis
(und einen so extremen, dass ihn manche Menschen pathologisch nennen).
Wenn man zB nur noch BDSMer nennt, wer 24/7 BDSM betreibt und normalen Sex nicht mehr erregend findet, wenn man nur noch schwul nennt, wer je nur was mit Männern hatte und eben nur noch Fetischist, wem der Mensch im Fetisch egal ist, dann bleiben am Ende wenig übrig.

Ich spreche mich stark gegen diese Definition aus, weil sie impliziert, dass ich kein Fetischist bin.
Genau wie oben genannte BDSMer-Definition implizieren würde, dass ich kein BDSMer bin.
Mein Leben wird aber seit meiner Jugend von meinen Neigungen beeinflusst,
und zu behaupten, ich bin gar nicht so, ärgert mich - ich hoffe, das ist verständlich -
genauso, wie es einen Schwulen ärgern würde, der ein hartes Coming Out hatte,
der oft Diskriminierung oder gar Gefahr wegen seiner Neigung erfahren hat,
und man ihm dann sagt: Hey, du bist doch gar nicht schwul, du hast ja mal ne Frau geküsst!

@*****a_S Hallo Milena_S, eigentlich gebe ich dir recht. Der Begriff "Fetisch" hat sich wohl einfach irgendwie eingebürgert. Streng genommen ist das Wort Fetischist eher negativ behaftet. Nun Vorlieben vermengen sich offenkundig wohl mit dem Begrifflichkeit "Fetisch".

Der Vergleich hinkt vielleicht: "Fetisch - wie gay" ( nicht so schlimm)?
"Fetschist - wie Schwuchtel" (als Schimpfwort zur Erniedrigung)?

@*********Wixer Ja, natürlich haben solche alten Begriffe negative Konnotationen, weil sie eben aus einer Zeit stammen, in der alternative sexuelle Neigungen pathologisiert und kriminalisiert wurden. Deshalb schwingt bei schwul, sadomaso und Fetisch immer mit, dass sich fiese Typen heimlich in Hinterzimmern treffen.
Und deshalb hat es ja auch Begriffs-Neuschöpfungen bzw. Anglizismen gegeben, um eben zu zeigen, dass das jetzt cool und akzeptiert ist, also queer, LGBTQ, kinky, BDSM, hedonistic Sexpositivity usw.. Ich finde es aber albern bis unpassend, dann zu definieren, dass der alte Begriff die pathologischen 50-jährigen Hinterzimmer-Perversen sind, und die neuen Anglizismen die healthy 30-jährigen Hipster-Alternatives.
Ich finde es wichtig, auch durchaus mit Stolz sagen zu können, ich bin Fetischist, in der Fetischszene (oder eben schwul, Schwulenszene), und nicht die Fetischisten früher die waren voll krank, aber die Kinkster heute, das ist gesund und sexpositiv. Auch wenn es natürlich weiterhin möglich ist, dass es auch psychisch kranke Schwule, Fetischisten und BDSMer gibt, aber man ist es eben nicht (nur) deswegen!

Fetisch bedeutet für mich, dass ich mich in der Kleidung sexy fühle und sie mir gefällt, wenn ich sie anschaue.

Ich liebe Lack, Latex und Leder, aber ich liebe den Geruch von Leder besonders wenn ich die Maske trage oder auch von Handschuhen.

Hingucker verursachen bei mir Begierde...es bedarf nicht der erfüllten Träume...es reizt mich...

unterschelliger Fetischismus. Flausen im Kopf haben..

und wenn ich nur noch mit Traumerfüllung beschäftigt wäre , bin ich Fetischist..

und da fängt auch Behandlungsnotwendigkeit für mich an.. weils nicht mehr so recht in ein normales Leben fällt..