SM - In der Ehe ausgeschlossen?

Hallo Grave85,
deine Betreffzeile passt nicht wirklich zu deiner eigentlichen Frage.;)

Natürlich ist SM in der Ehe nicht ausgeschlossen. Wenn beide SM mögen.;)

Deine Frage bezieht sich ja auch eher auf das Problem, dass der eine Partner mit SM nichts anfangen kann.

Ich kann euch nur raten, redet viel und vor allem offen über eure Wünsche und Träume. Wenn du mit ihr redest, versuche SM nicht als großes ganzes darzustellen. Das ist wie ein Berg und schüchtert ein.

Du schreibst das du Bondage magst. Fang vielleicht damit an. Das du ihr gerne beim Sex mal die Hände fesseln würdest oder die Augen verbinden, oder beides. Das du das auch gerne mal bei dir erleben möchtest. Das ist ein viel kleinerer Berg als SM in seiner Gesamtheit(was auch immer das ist.;) ).

Gruß
Bodo

Hmm - erstmal möchte ich wissen, ob du wirklich explizit den SM meinst, so wie man ihn landläufig kennt (Schmerzen zufügen, verbal erniedrigen) oder dein Hauptinteresse doch eher ausschließlich in der Bondage, also dem reinen Fesseln, liegt?

Der Unterschied dazwischen ist recht groß.

Denn wenn du deine Frau gefragt hast ob sie mit SM etwas anfangen kann, dann wird sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Dominas, Verhauen, Schmerzschreie, Erniedrigung denken - eben das, was man aus den Medien so kennt.

Bondage aber ist ja etwas völlig anderes dazu!
Da geht es ums sinnliche Fesseln - der Weg ist hier das Ziel, das Fesseln selbst, die Berührungen, die Nähe zueinander ... gefesselt wird dann eben NICHT die Peitsche rausgeholt zur Züchtigung, sondern, wenn wir mal romantisch denken, küssen sich beide intensiv, du gibst ihr etwas zu trinken, während ihr beide euch tief in die Augen seht ...
... zum klassischen SM ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Also, wenn es dir wirklich hauptsächlich um die Ästhetik des Fesselns geht, dann brauchst du die Worte SM nicht mal annähernd in den Mund zu nehmen! In dem Fall solltest du gegenüber deiner Frau noch einmal völlig von vorne anfangen und ihr sagen, dass du NICHT SM meinst, sondern das sinnliche Fesseln. Das kannst du evtl. mit Fotos sehr schön verschnürter Japanbondage untermauern, es kann auch nicht schaden Geschichten aufzutreiben, bei denen es um diese liebevolle Variante der Bondage geht, in denen sich zwei Menschen aus glühender Liebe fesseln und sich einander hingeben.

Ich weiß nun nicht welcher Art die Bondage ist, die dir vorschwebt. Ich habe eben, was dieses Sinnliche angeht, hauptsächlich hier in HH die Spielart der Japanbondage erlebt, und die ist sehr sinnlich, intim und romantisch. Da ist nix mit "schnell fesseln um anschließend Quälen zu gehn / Sex zu haben", da wird langsam (!) gefesselt, auch mal mittendrin gekuschelt bevor man wieder weitermacht, ein Kuss hier, eine Umarmung da ...

Bondage kann auch nur als ein sehr sinnliches Hobby wahrgenommen werden, das Spaß macht, wenn man es gemeinsam ausprobiert. Vielleicht erreichst du deine Frau ja damit, indem du die Romantik daran hochspülst und so ihr eventuell vorhandenes Bild der Erniedrigung aus dem Kopf kriegst.

Sollte es nicht funktionieren - nun ja - es wird seinen Grund haben, dass ihr geheiratet habt, sprich, es wird jede Menge Dinge geben die Euch auch so viel geben. Dann bleibt eben diese Leidenschaft auf der Strecke. Wenn du die ganze Zeit ebenfalls ohne konntest ohne dass es dich zerreißt, wird ja wohl wenig dagegen sprechen, wenn du es dann weiterhin im Schränkchen lässt, bzw. dich mit dem Betrachten dessen zufriedengibst.
Eine (sexuelle) Vorliebe muss nicht immer Vorrang haben.

also ehe und bdsm funktionieren. wir sind nach jahren drauf gekommen und haben nun spass daran. begonnen hat es damit, dass sich ein part geöffnet hat und wir uns gemeinsam und vorsichtig und im austausch dem thema genähert haben und immer noch nähern.
wir hatten das glück, dass es passt, wobei beide seiten auch abstriche gemacht haben. für uns gab und gibt es nicht schwarz/das volle programm und weiss/stino-blümchensex. es gibt tausende nuancen und spielarten und tagesformen.
ich würde versuchen, mir erstens selber klar zu werden (soweit das geht und auch gerne mit anderen) und dann gemeinsam klar zu werden (soweit das geht und gerne auch mit anderen). vergesst die liebe nicht und das "safe, sane, consensual". guckt zusammen, was geht.
übrigens: meine frau interessiert sich auch nicht für neue musik - lebe trotzdem noch mit ihr zusammen ...

Dein Dank in Ehren, grave85, aber du hast noch nicht meine Frage beantwortet

Ist dein Fokus denn wirklich auf der Bondage, oder gehen deine Fantasien noch weiter? Wäre ja wichtig zu verstehen, wie groß das Problem bei euch ist.

Na, klingt dann doch so, dass die Bondage dein Hauptkick ist.
Wie gesagt - Bondage jedenfalls lässt sich jenen, die davon noch überhaupt nichts wissen, sehr gut verkaufen, gerade hinsichtlich ihrer Harmlosigkeit und auch relativen Normalität.

grundsätzlich, grave85, wäre es ja auch möglich, dass du deinem interesse an sm und bondage mit anderen menschen nachgehst, nicht mit deiner frau. aber das braucht dann gute klärungen im vorfeld, dass es teil eurer beziehung wird, dass so was möglich ist, sprich, von dem "vertrag" zwischen deiner frau und dir gedeckt ist. viel offener austausch und viel vertrauen gehören dazu.

ich weiss nicht, ob das für dich in frage kommt, wills nur mal so als anregung ins gespräch gebracht haben, der vollständigkeit halber.

Klar. Ist nur Kunst, kein Sex.

Ich kenne auch einen theoretisch sehr guten Dom, der für sich eben entschieden hat: Ich liebe meine Frau, sie bedeutet mir sehr viel, sie kann damit nichts anfangen und will auch keine offene Beziehung - also verzichte ich.

Die beiden praktizieren zwar Bondage, aber nichts, was darüber hinausgeht.

Das Leben besteht immer aus Kompromissen, oder?

Kompromisse schön und gut!

Aber kann man auf einen längeren Zeitraum seine Neigung unterdrücken?

ich glaube nicht!

Luna

Die beiden sind seit zwanzig Jahren verheiratet und sehr glücklich. Im Freundeskreis gilt "wie bei den beiden" schon als sprichwörtlich für eine harmonische, respektvolle Beziehung, in der beide eigenständig und voller Liebe sind.

Er geht stattdessen viel auf Softairveranstaltungen und lebt da seine Aggressivität aus - und schreibt gemeinsam mit mir Shortstories über nicht-einvernehmlichen SM. So kompensiert er das, und es scheint zu klappen.

Der Gewinn überwiegt den Verlust, würde ich sagen. Dieser Mann hat trotz Verzicht auf sexuelle Neigung Sadismus immer noch mehr als die meisten anderen, finde ich.

Manche Sachen sollte man vielleicht selbst in einer Beziehung, in der man sonst offen über alles spricht, nicht ausdiskutieren.
Vermutlichen würden 99% aller nicht vorbelasteten Frauen auf die Frage, "willst Du Dich fesseln und auspeitschen lassen", nur eine Antwort haben.
Einfach mal den richtigen Zeitpunkt abwarten und eine "softe" Spielart wie Bondage, Augen verbinden usw. ausprobieren, wenn "sie" in Stimmung ist, ist wahrscheinlich wesentlich vielversprechender.

Ich denke dass es bei den meisten(Frauen)eh mit leichten Fesselspielchen anfängt.
Und daraus entwickelt sich ggf "echtes"Bondage,und/oder der SM teil nimmt langsam zu.

Ich kann mir kaum vorstellen dass jemand gleich mit volle Pulle(Ketten,Peitschen,Knebel,Kreuz) anfängt.
Also,TE,der Tip mit leichten Fesselspielchen zum reinschnuppern für SIE ist super.
Das böse Wort SM sollte man da erstmal weglassen,ist für den normalbürger zu irreführend.

Für mich persönlich ist ja eher die Ehe ausgeschlossen...aber das ist ein anderes Thema.

Oder doch nicht. Die meisten Menschen die SM ausleben tun dies innerhalb einer Beziehung. Ob das nun eine lockere Affaire ist oder eine Ehe.

Direkt fragen oder besser geschickt verführen.

Und P.S:

du suchst immer das Abendteuer? Mal ein Rat - such es als geprüftes Mitglied, das hilft ungemein.

Kommt drauf an, wie stark diese Neigung ist und wie sehr man den Weg dorthin ausfüllen kann.
Wenn die Neigung "fesseln und gefesseltwerden" ist und alleine das schon den Kick gibt, dann sind ja bereits leichte Fesselspiele ein ordentlicher Stück Weg dorthin.
Wer aber eher eine 24/7-Neigung inklusive der totalen Kontrolle im Sinne von TPE, bei dem wird's mit den Kompromissen schwierig

Bei reiner Bondage sehe ich aber recht wenige Probleme - wenn man es richtig macht, also die Zärtlichkeit dessen herausstellt - es auch einem SM gegenüber negativ eingestellten Menschen nahezubringen.
Ist zumindest einfacher als z.B. Auspeitschen oder Einkerkerungsfantasien oder sadistische Spiele nahezubringen.

Hallo Grave,
erst schreibst Du von ein bisschen Fesseln, und dann, na ja, auch ein wenig Demütigungen und auch ein wenig Schmerzen. Übersetzt heisst das für mich, Du träumst nicht nur von Bondage, sondern Du träumst von der ganzen Palette, die SM umfasst.
Du schreibst weiterhin, Deine Freundin will von alledem nichts wissen, noch nicht einmal von Bondage. Ich habe den Eindruck, Du hast mit Deiner Frau noch nicht richtig über Deine - geheimen - Träume geredet. Ich bin der Meinung, in einer Ehe teilt man nicht nur das Bett sondern auch seine Geheimnisse. Rede mit Deiner Frau ehrlich über Deine geheimen Träume, und nicht nur von ein bisschen Bondage, in der Hoffnung, dass dann daraus ein wenig mehr wird - sich dann Deine Träume im ganzen Umfang erfüllen. Man kann zwar eine Frau zur Dominanz verführen, indem man klein anfängt - nur bei Dir gelingt dieser Anfang nicht, entweder weil sie Deine "Andeutungen" nicht begreift oder weil sie einfach nicht will. Deshalb rede mit ihr und versuche lieber jetzt als später eine Klärung herbeizuführen, um wohlmöglich dann nebenher nicht mit irgendwelchen faulen Kompromissen (und Schwindeleien) zu leben, indem Du Dir woanders die Erfüllung Deiner Träume sucht - es ist dann auch nicht die Erfüllung.

leif, ich glaube wir haben da unterschiedliche Deutungen dessen, was geschehen ist.

Ich glaube jedenfalls, dass er mit den Reizworten "SM" rausgerückt ist und damit mit der Tür ins Haus fiel. Dafür sind diese zwei Buchstaben aber viel zu negativ besetzt im Hausgebrauch, sie stehen in den Medien nun einmal für Demütigungen, Verhauenwerden, komisches perverses Zeug und so weiter.

Sich da von der Bondage-Ecke her zu nähern ist auf jeden Fall sinnvoller!

Das andere - wenn erst mal die Brücke zur Bondage geschlagen ist und diese tatsächlich mal erlebt wurde und sie eventuell daran Spaß und Freude hat - der Schritt zum moderaten "mehr" ist sehr klein. Denn oft genug wird das reine Fesseln eben doch auf Dauer, zumindest mit dem gleichen Partner, langweilig. Entweder es vertiefen sich die Zärtlichkeiten, werden die Fesselungen kreativer, oder man probiert eben erneut was Neues aus.

Wenn sie aber festgestellt hat dass Bondage entgegen ihrer ursprünglichen Annahme toll ist, wird sie dem Rest gegenüber auch toleranter sein als zuvor.

Du gehst, glaube ich, eher davon aus dass er sich mit dem Erzählen von "Bondage, von mehr rede ich hier nicht" die Tür für den Rest zuwirft.
Ich glaube nicht dass er das tut. Denn man kann auch sagen "ich rede von Bondage, alles andere ist grade nicht wichtig", was ein kleines Fenster für mehr noch offen lässt.

Wichtig ist, denke ich, eben erstmal den Fuß in die Tür zu kriegen.
Ist nicht einmal das möglich, kann er sich den Rest dann auch sparen und hat so nicht gleich den ganzen Batzen auf einmal versucht.

Wenn ich jemanden an z.B. Bondage heranführen möchte, beginne ich doch auch erst mit vorne eher locker gefesselten Händen und nicht mit einem Extremhogtie inklusive Knebel und Augenmaske.

hanjie,
es ist nicht einfach. Ich glaube aber, viele Frauen riechen den Braten, wenn er von davon anfängt von Bodage zu "erzählen", und blocken dann von vornherein ab. Was soll man dann tun ? Keinewegs jetzt noch einen draufsetzen, von Extremhogtie inklusive Knebel und Augenmaske, sondern mal grundsätzlich davon reden, wie man sich die Sexualität vorstellt und vielleicht mal davon erzählt, welche Gefühle (die eben mal von devoter Natur sind) man bei einer Frau emfindet, die man liebt, oder überhaupt davon, wie man gegenüber Frauen empfindet.

Wenn die Neigung nicht vor der Ehe bei beiden Partnern schon vorhanden,bzw. ausgelebt wurde,könnte es schwierig werden.
Oftmals sind die Jahrelangen "Machtverhältnisse" und eingefahrenes Rollenverhalten in der Beziehung hinderlich.
Wenn dann einer der Partner dem SM mehr halbherzig zustimmt,wirds oftmals in einer Katastrophe enden.
Einer von beiden will seine Neigung weiter ausleben und das endet,wie ich oft feststellen mußte in einer Scheidung.

Wir sind jetzt seit 8 Jahren verheiratet und haben schon von anfang an Fesselspiele gemacht, aber seit kurzen habe ich entdeckt das sie ziemlich devot ist.
Jetzt habe ich ein wenig Spielzeug in der Richtung gekauft und sie sagt mir jedesmal das es ihr gefällt wenn ich es an ihr benutze.
Mein problem ist jetzt, das sie mir nicht sagen kann worauf sie steht (oder auch wie hart). Ich muß mich an alles herantasten habe aber selber angst sie zu verschrecken.

Wie läuft das so bei euch ?

P.S. Habe mich hier in der Diskussion mal mit dran gehangen weil ich dachte das es passen würde.

@ hanjie: Meiner Meinung nach genau die richtige Strategie! Noch besser wäre es wohl gewesen, sie nie "vorzuwarnen", klar denkt sie jetzt beim kleinsten Versuch an SM. Wir Frauen sind eben ein mißtrauisches Volk
Aber genauso bin ich zum bdsm gekommen und bin meinem Freund nach wie vor unglaublich dankbar für so viel Geduld und Subtilität
Vielleicht bin ich etwas naiv, leif, aber ich hab nix gerochen...

@*****l06: reden, reden, reden - da muss sie durch! Vielleicht hilfts, wenn ihr mal das Licht ausmacht und Du sie ganz fest in den Arm nimmst...
Achja, und "ich habe keine solchen Fantasien" ist eine faule Ausrede

1.
hanjie hat recht,meine volle Zustimmung!

2.
Ja,man braucht von vornherein eine gewisse neigung dazu(Bondage und SM),aber ich denke dass die bei vielen Leuten vorhanden ist aber durch erziehung und Druck von aussen soweit übermalt wird dass es sich die meisten selber nicht eingestehen bzw bewußt sind.

Ich denke viele Frauen stehen auf gefesselt werden,Kontrolle abzugeben,ein bisschen ausgeliefert sein.
Allerdings muss man ausser einer Riesenmenge Liebe und Vertrauen auch noch die Fähigkeit haben sowas eben doch mal auszuprobieren,also mal über die eingetrichterten Konventionen springen.
Die Aufregung und das Herzklopfen beim ersten mal sind ein weiterer schöner Faktor.Die Kombination aus hilflos sein,nicht wissen was kommt und "ich-bin-verdorben".

Und genauso glaube ich dass sich sehr viele Männer insgeheim wünschen mal eine hilflose,nackte Frau zur völligen Verfügung zu haben,ohne irgendwelche befürchtungen haben zu müssen dass es hinterher Ärger gibt...(Freiheitsberaubung,Körperverletzung,Vergewaltigung)
Also mit einverständnis und totaler Lust der "geschändeten".

Meine Meinung.