Zitat von **********ang77:
„Wie definiert sich Erfolg innerhalb einer Kommunikation?
Ich denke,
innerhalb einer Kommunikation definiert sich der Erfolg der Kommunikation durch die erfolgreiche Übermittlung der Inhalte.
Zitat von **********ang77:
„Die Kunst des Redens. Am Anfang stand das Wort.
Zitat von **********ang77:
„Man kann ja nicht nicht kommunizieren. Selbst non verbale Kommunikation, ist eine Form davon.
Hier hätte ich gerne eine
konkrete Abgrenzung. Worum genau geht es dir jetzt? Übermittlung von Informationen durch Worte oder über Übermittlung von Informationen ohne Worte?
Zitat von **********ang77:
„Für mich ist es ein Trugschluss, dass Paare, die sich nicht einig sind, bei denen einer etwas nicht möchte, nicht kommunizieren oder kommuniziert haben.
Letztendlich ist es doch ein Irrglaube, dass miteinander zu reden dazu führt, den eigenen Willen zu bekommen, der andere wird es schon einsehen.
Das hat meiner Ansicht nach nichts mit Kommunikation zu tun. "Den eigenen Willen bekommen" ist ja ein ganz anderer Vorgang als "den eigenen Willen kommunizieren".
Erfolgreiche Beispielsituation:
Eine Gruppe Menschen sitzt am Essenstisch und unterhält sich lebhaft. A hätte gern die Kartoffeln gereicht, macht mit einem Winken auf sich aufmerksam und deutet auf die Kartoffeln, B sieht das und reicht sie rüber. Hier wurde "der eigene Wille" erfolgreich kommuniziert (es herrschte doppelte Kontingenz, weil A weiß, das B weiß, das A weiß was gemeint ist und vice versa) und A hat diesen Willen auch erfolgreich in der Welt manifestiert.
Erfolglose Beispielsituation:
Eine Gruppe Menschen sitzt am Essenstisch und unterhält sich lebhaft. A hätte gern die Kartoffeln gereicht, macht mit einem Winken auf sich aufmerksam und deutet auf die Kartoffeln, B sieht das zwar, hat sich aber im letzten Moment die letzte Kartoffel aus der Schüssel genommen und zuckt bedauernd mit den Schultern. Die Kommunikation war jetzt zwar durchaus erfolgreich, B war aber einfach egoistisch und A muss jetzt auf den Service warten, der eine neue Schüssel Kartoffeln serviert. Er konnte seinen Willen also nicht in der Welt manifestieren.
Grundsätzlich lässt sich der eigene Wille immer irgendwie ausdrücken. Er lässt sich bestimmt auch verstehen. Aber ob er sich manifestiert hängt dann davon ab, ob das jeweilige Gegenüber zur Realisierung dieses Willens bereit ist. Dazu braucht es dann ja eine "Willensübereinstimmung" zwischen den Kommunizierenden.
Zitat von **********ang77:
„Natürlich sollte bestenfalls eine positive Grundhaltung vorhanden sein, ums einander verstehen (wollen), doch wenn die Erkenntnis unterschiedliche Bedürfnisse zutage führt, liegt die Unzufriedenheit dann nicht eher an der mangelnden Akzeptanz derer?
Das hat eigentlich gar nichts mit Kommunikation zu tun - weder erfolgreicher noch erfolgloser.
Ich für meinen Teil verstehe an der Stelle nicht, was mit "Akzeptanz von Bedürfnissen" gemeint ist. Wenn mein Gegenüber das Bedürfnis danach hat, gebratene Leber zu essen, weil es das für unfassbar köstlich hält und mir allein schon bei dem Geruch übel wird - ist das dann die "mangelnde Akzeptanz eines Bedürfnisses"? Ich würde das jetzt nicht unbedingt so sehen. Ich kann ja durchaus akzeptieren, dass das Bedürfnis besteht (es ist ja nicht meins...), aber in meiner Wohnung wird das trotzdem nicht gemacht. Insofern akzeptiere ich das Bedürfnis, verweigere aber dessen Befriedigung.
Aber wie gesagt: Das ist nur ein Exkurs, denn mit Kommunikation als solcher hat das nichts zu tun.
Zitat von **********ang77:
„Können wir noch miteinander kommunizieren, oder verlernen wir es allmählich und es endet in Grunde im Überreden? Hören wir einander noch zu, oder nur dann, wenn es uns dienlich ist?
Das ist vermutlich nur eine rhetorische Frage. "Nicht miteinander kommunizieren können" würde bedeuten, dass jeder völlig isoliert vom anderen ist und es keinerlei wahrnehmbare Informationsübermittlung unter Individuen kommt. Das ist definitiv nicht der Fall. Insofern: Ja, wir können noch miteinander kommunizieren.
"Einander zuhören" und "einander verstehen" sind zwei verschiedene Dinge. Überredet werden kann man auch nur, wenn man den anderen verstanden hat. Kommunikation ist also hinreichende und notwendige Bedingung für eine Überredung. Das lässt sich nicht voneinander trennen. Der Satz "Wir können nicht miteinander kommunizieren, wir überreden einander nur noch" ist also logisch falsch, weil es keine Überredung ohne erfolgreiche Kommunikation geben kann.
Zitat von **********ang77:
„Für mich ist eine gute Kommunikation auch eine, in der man andere Sichtweisen aufnimmt, ohne sie gleich übernehmen zu müssen, oder zu ändern.
Das ergibt in Bezug auf Kommunikation keinen Sinn. Eine bessere Abgrenzung zu "Diskussion" wäre wünschenswert gewesen. Ich muss ja eine entsprechende Sichtweise übernehmen, damit die Kommunikation erfolgreich ist (ob sie gut oder schlecht ist, ist eine andere Geschichte). Ohne diese "Übernahme der Sichtweise" gibt es keine doppelte Kontingenz und am Ende reden zwar Menschen miteinander aber von etwas völlig anderem.
Soll heißen:
Ich kann sagen "Wasser ist nass".
Ich weiß, das du weißt, dass ich weiß was "Wasser" ist, was "nass" ist und dass "ist" eine Eigenschaftszuschreibung (in diesem Fall zusätzlich basierend auf einem subjektiven Erleben der "Nassheit") ist.
Angenommen ich sage das zu einem außerirdischen Wesen, das von einem Planeten kommt, auf dem Wasser nicht existiert. Das Wesen würde den Satz nicht verstehen können, weil es keinerlei gemeinsame Wissensbasis gibt. Es hat keine Idee davon, was "Wasser" sein soll und kennt das Gefühl von "Nassheit" gar nicht.
Zitat von **********ang77:
„Natürlich gibt es Themen, Bereiche und Arten der Kommunikation, bei denen es besser ist, diese zu beenden, zum Beispiel wenn es unhöflich oder beleidigend wird.
Hier findet wieder zu wenig Konkretisierung statt, finde ich. Es gibt "Arten" der Kommunikation. Verbal, nonverbal, schriftlich, etc. "Themen und Bereich" sind aber "das was kommuniziert wird". Das eine ist das Vehikel für das andere. "Höflichkeit" ist der Modus des Vehikels Kommunikation für das Thema.
Zitat von **********ang77:
„Wie ist euer Eindruck?
Mein Eindruck ist, dass du nicht erfolgreich Kommuniziert hast. 🙂
Du sagst das eine (Kommunikation) meinst aber anscheinend das andere (Diskussion). Es muss recht viel interpretiert werden und diese Interpretationen können scheitern, weil das ja auch nur eine Konstruktion im Geist des Rezipienten ist, die auf vergangenen Kommunikationserfahrungen, Lebenserfahrungen, emotionaler Einstellung und ganz basal Fähigkeit zur Wahrnehmung basiert.