Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM für Anfänger
17397 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM NRW
3566 Mitglieder
zum Thema
Darf ein Dom traurig sein?72
Leider hat mich die Frau die ich sehr liebte verlassen.
zum Thema
Wie sollte sich ein guter Dom verhalten?203
Wie das andere sehen. Also ich habe vor ca. 10 Wochen auf einer…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Dynamik zu Dom abseits der Sessions

Dynamik zu Dom abseits der Sessions
Hallo!

Und mal wieder habe ich ein Thema, das mich beschäftigt.

Im Folgenden werde ich das Wort "Beziehung" in Form "zwischenmenschlichen Kontakts/Dynamik" verwenden und meine damit nicht die romantische Partnerschaft.

Ich (devot) bin nun in einer Spielbeziehung, würde ich zumindest so sagen. Bei mir ist es aber eine Fern-Situation, sodass ein "einfaches" dahin kommen, loslegen und danach nach Hause gehen eher selten ist (zum Glück), sondern auch viel Zeit davor und danach zusammen verbracht wird (zumindest entwickelt es sich dahingehend. Beim Letzten Treffen war dann der sexuelle Inhalt vergleichsweise gering, v.a. da ich total traurig war (nicht wegen ihm) und auch noch meine Tage hatte. Durch die ganze "nicht sexuell aktive" Zeit drum herum ist mir aufgefallen, dass ich noch garnicht so richtig meine Rolle im "alltäglichen" Miteinander gefunden habe.
In früheren "Beziehungen" war es immer ein ganz normales Miteinander, ohne jegliche Form von D/s. Nun merke ich mir aber selber an, dass ich aus dieser Sub-Rolle garnicht so richtig rauskomme (stört mich auch nicht). Da auch ein größeres Altersgefälle und ein enormes finanzielles Gefälle zwischen uns steht ist die Situation sowieso anders. Ich sehe mir dabei zu, wie ich die ganze Zeit (davor und danach) total aufgeregt bin, rumstammel und nicht weiß wohin mit mir. So Sachen wie, gehe ich zuerst durch die Tür oder er, wo stehe ich ihm möglichst wenig im Weg rum, etc.

So war ich noch nie!! Ich hab mir egal mit wem immer den Platz und die zeit genommen die ich wollte, egal was der Gegenpart denkt (auch wenn ich verliebt war oder so, also damit hat es nichts zu tun).

Ich nutze (oder fange zumindest damit an) BDSM eh eher als Ausweg aus meiner alltäglichen, eher dominanten und "nehmenden" Realität. Ich kann mich auch nicht an Traumata o.ä. erinnern. Es ist nur einfach immer ein Gefühl der Befreiung so behandelt zu werden. Und ich merke, dass ich mit ihm garnicht den Drang habe mein "normales" Ich zu zeigen sondern einfach viel Verantwortung (aber natürlich nicht die Selbstverantwortung) abgebe. Super spannend das zu merken.

Daher: wie geht es euch damit? Mich interessiert jegliche Dynamik, also egal ob auch "nur" mal mit wem Fremden in die Richtung gegangen, eine längerfristige Spielbeziehung oder eben Liebe/Partnerschaft. Seid ihr davor und danach euer "gesellschaftliches" Ich und das während der Sessions einfach nicht? Oder ist es bei euch ähnlich wie bei mir, dass das Sub-Dasein in den Alltag (mit dem Dom) überschwingt? Oder ist es bei euch vielleicht eine 24/7 Dynamik und der einzige Part der dabei kommt und geht ist die sexuelle Ausrichtung?

Liebe Grüße,
almond
*******ssa Frau
5.202 Beiträge
ich kenne 24/7 in eiiner Spielbeziehung, heisst für mich:

"es" schwingt immer mit, ob nun Treffen oder schreiben, an ihn denken.
Aber ich verhalte mich normal, mache keine Cuts, bin wie ich bin, in allem.
*******ant Frau
27.396 Beiträge
Liest sich für mich wie der überwältigende "Reiz des Neuen".
Wünsche viel Freude beim gegenseitigen Einpendeln und darüber hinaus. *g*
*******987 Frau
8.413 Beiträge
Zitat von ****nd:
Seid ihr davor und danach euer "gesellschaftliches" Ich und das während der Sessions einfach nicht? Oder ist es bei euch ähnlich wie bei mir, dass das Sub-Dasein in den Alltag (mit dem Dom) überschwingt? Oder ist es bei euch vielleicht eine 24/7 Dynamik und der einzige Part der dabei kommt und geht ist die sexuelle Ausrichtung?
Wenn ich bei ihm bin, bin ich die ganze Zeit seine Sub, aber trotzdem gibt es Abstufungen. Es gibt Situationen wo ich alles menschliche aufgebe und nur noch sein Funktionsgegenstand bin. Es gibt Situationen wo ich seine Sub bin, aber noch "ich" bin und es gibt Situationen, wo ich relativ zwanglos mit ihm spreche trotz aller Regeln und ohne dabei auf Augenhöhe zu sein. Und dann gibt es all die Übergänge dazwischen. Mein gesellschaftliches Ich aktiviere ich nur dann, wenn ich zum Beispiel für ihn einkaufen muss.
Wir treffen uns für Sessions und der Wechsel zwischen Augenhöhe, SM-und Sub-Modus findet bei uns irgendwie immer statt wenn wir uns sehen und ich liebe diese Momente wenn es kippt. Eine Idee oder seine Lust auf SM oder Benutzung sind meist die Initiatoren zum Spielauftakt.
Ich bin aber sehr gern im SM- und Sub-Modus weil es mir unheimlich viel gibt, mich beruhigt und befriedigt. Irgendwie ist die Zeit dann immer so schnell vorbei und schon steht der Alltag wieder vor der Tür. In diesem bin ich dann eher der führende und entscheidende Part.

Sklavin S
*****n_N Mann
9.369 Beiträge
Zitat von ****nd:
Ich kann mich auch nicht an Traumata o.ä. erinnern.
Die bedarf es auch nicht...
Offensichtlich hast du erstmalig einen Typ getroffen dessen Dominanz bei dir wirkt.
Mag sein das sein Alter und ein finanzielles Gefälle bei dir mit dazu beitragen...muss aber nicht. Das wirst du erst mit der Zeit feststellen, was es alles dafür bedarf.

Aber ich kenne solche Veränderungen...das schöne ist, das sie sich tatsächlich nur auf das miteinander beschränken. Für andere, denen das nicht auffällt, ist und bleibt man dieselbe Person.

Genieß es, Standard ist dieses empfinden nicht.
Zitat von ****nd:

In früheren "Beziehungen" war es immer ein ganz normales Miteinander, ohne jegliche Form von D/s. Nun merke ich mir aber selber an, dass ich aus dieser Sub-Rolle garnicht so richtig rauskomme (stört mich auch nicht)

Ich habe eine einzige Bdsm Beziehung gehabt. Mein Dom war auch mein fester Partner und wir lebten TPE 24/7.
Ich war sozusagen rund um die Uhr Sub und aus dem Modus bin ich erst durch "Switchen" raus gekommen, als die Beziehung am Ende ging.
Das fand ich extrem belastend auf mentale Ebene.
Ich habe mich gefühlt als ich mich in einer ganz andere Person verwandelt hätte, ich war mir selbst "fremd".
Eine sehr seltsame Erfahrung.

Ich bin devot und Maso veranlagt und befinde mich lieber in einem "konstante Modus". Für mich käme kein Verhältnis in Bdsm Kontext in Frage, wo ich ständig "umschalten" muss.
Schon gar nicht eine Spielbeziehung. Das wäre mir psychisch definitiv zu stressig.
Danke für eure Antworten. Ich kann mir gut vorstellen, dass alle Beteiligten da ihre eigenen Wege finden.

@**********lavin über den Moment des Kippens habe ich noch nicht so nachgedacht aber das stimmt, ist ein schönes Gefühl. Bei mir auch verbunden mit einerseits vielen Gedanken (was wird er nun tun, wie werde ich mich fühlen, schaffe ich das, etc.) aber gleichzeitig auch einem "leeren" Kopf bzgl. allem anderen.

@*******987 spannend, dass du sagst, dass euer Verhältnis nicht auf Augenhöhe ist (du hast da bestimmt schon tausend mal drüber geredet). Ich würde sagen die menschlich-achtende Augenhöhe ist bei uns immer gegeben, auch wenn ich vor ihm knie und er mir ins Gesicht spuckt, aber ich kann mir ein wenig vorstellen, was du meinst *g*

@*******ssa "bin wie ich bin" - wie du allgemein im Leben von der Persönlichkeit her bist? Ich dachte nämlich auch ich wüsste das und merke jetzt, huch, irgendwie erkenne ich mich garnicht wieder (ohne dass ich das blöd fänden würde).

@****_75 du meinst dir viel es schwer, dich ohne diese devote Rolle selbst zu sehen? Wie ging es dir denn vor dieser Beziehung, kannst du dich da erinnern, ob du schon immer so veranlagt warst/Grundzüge dessen in Beziehungen aufgebaut hast, auch wenn es eben nicht im intensiven BDSM Bereich war?

@*****n_N ja. scheint so. das freut mich tatsächlich auch sehr, dass ich die Dominanz annehmen kann. Und genau, ich glaube die zwei Faktoren begünstigen es nur. Was in mir den Drang ausgelöst hat (und es immer noch tut) würde ich sagen ist Ruhe und Gelassenheit. So ein aufgesetztes mir befehlen was ich zu tun habe, wie man es vielleicht aus Pornos kennen könnte (??) löst bei mir überhaupt nichts aus. Sondern ein selbstsicheres Auftreten, Reife (im Sinne von nicht peinlich berührt sein bei solchen Themen o.ä.) und Ruhe/Geduld.
Und ja das stimmt. Anderen fällt das wahrscheinlich garnicht so auf.

Was mir bzgl. dieses Themas noch einfällt: ich kann mir zwar ein gesundes Maß an Augenhöhe vorstellen, aber nichts was vielleicht sogar in die gegenteilige Rollenverteilung umschwenken würde.
Bei meinem Exfreund (mit dem ich auch mal versucht hatte mich auf seine Dominanz-Versuche einzulassen) war glaub ich der Wechsel zwischen Alltag und Bettgeschichten zu groß, um mich dort fallen lassen zu können (bezogen auf BDSM). Ich war immer die entscheidende mit hohen Anforderungen und großem Redeanteil. Irgendwie konnte ich dann einfach nicht in die Rolle, in der ich hätte Verantwortung und Kontrolle fallen lassen müssen.
*****n_N Mann
9.369 Beiträge
Zitat von ****nd:
So ein aufgesetztes mir befehlen was ich zu tun habe, wie man es vielleicht aus Pornos kennen könnte (??) löst bei mir überhaupt nichts aus.
Überraschen lassen, das Leben ist noch lang, das könnte, von der richtigen Person, jede Menge auslösen.
Sich da am Anfang schon festzulegen wäre definitiv zu früh.
Vieles ist dann doch sehr personenbezogen, das wirst du auch noch merken, das heute undenkbares irgendwann zum größten Wunsch werden kann.

Zitat von ****nd:
Bei meinem Exfreund (mit dem ich auch mal versucht hatte mich auf seine Dominanz-Versuche einzulassen) war glaub ich der Wechsel zwischen Alltag und Bettgeschichten zu groß, um mich dort fallen lassen zu können (bezogen auf BDSM).
Das ist nicht verwunderlich. Oft spielt es eine entscheiden Rolle, ob man jemanden als Dom kennenlernt oder es im Laufe der Beziehung, in der sich die natürlichen Rollen bereits gebildet haben, erst BDSM dazu kommt.
Bei einem Partner den ich immer als gleichstark und herzensgut oder gar schwächer wahrnehme, wird der Wechsel zwischen Alltag und Bettgeschichten zu groß...das Umschalten gelingt nicht, weil man ihm die Führung nicht zutraut.
Bei einem "neuen" schwingt immer auch etwas Ungewissheit mit...da fällt es oft leichter.
*******ssa Frau
5.202 Beiträge
Zitat von ****nd:
Danke für eure Antworten. Ich kann mir gut vorstellen, dass alle Beteiligten da ihre eigenen Wege finden.
@*******ssa "bin wie ich bin" - wie du allgemein im Leben von der Persönlichkeit her bist? Ich dachte nämlich auch ich wüsste das und merke jetzt, huch, irgendwie erkenne ich mich garnicht wieder (ohne dass ich das blöd fänden würde)

ja, wie ich als Persönlichkeit bin, wobei mir das auch oft im Weg steht, weil ich mich nicht gut fallenlassen/einlassen kann, mein eigenes Wollen ist stärker ausgeprägt als wie ich wünschte zu sein, in bestimmten Momenten.
********ious Mann
3.024 Beiträge
Zitat von ****nd:
Ich nutze (oder fange zumindest damit an) BDSM eh eher als Ausweg aus meiner alltäglichen, eher dominanten und "nehmenden" Realität. Ich kann mich auch nicht an Traumata o.ä. erinnern. Es ist nur einfach immer ein Gefühl der Befreiung so behandelt zu werden. Und ich merke, dass ich mit ihm garnicht den Drang habe mein "normales" Ich zu zeigen sondern einfach viel Verantwortung (aber natürlich nicht die Selbstverantwortung) abgebe. Super spannend das zu merken.

Völlig normal alles. Du lernst deine Neigung jetzt erst so richtig kennen und kann/willst dich dahingehend auch öffnen und zulassen. Zudem bestehen gewisse Distanzen- zeitlich, räumlich, sowie vom Alter und Lebensstandard. Es ist ganz klar, dass das noch zusätzlich auf dich einwirkt. Genieße es, du wirst dich aber erst besser wahrnehmen können, wenn das neue bekannt und eine gewisse Vertrautheit Einzug gehalten hat. Ganz normaler Prozess. *happy*

Zitat von ****nd:
Daher: wie geht es euch damit? Mich interessiert jegliche Dynamik, also egal ob auch "nur" mal mit wem Fremden in die Richtung gegangen, eine längerfristige Spielbeziehung oder eben Liebe/Partnerschaft. Seid ihr davor und danach euer "gesellschaftliches" Ich und das während der Sessions einfach nicht? Oder ist es bei euch ähnlich wie bei mir, dass das Sub-Dasein in den Alltag (mit dem Dom) überschwingt? Oder ist es bei euch vielleicht eine 24/7 Dynamik und der einzige Part der dabei kommt und geht ist die sexuelle Ausrichtung?

Reine Spielbeziehungen, wo man sich ausschließlich für eine Session trifft, gibts bei mir nicht. Zwischenmenschlichkeit ist mir das A & O. Denn ich bin 24/7 und mein D/s lebt von der Eigendynamik miteinander. Die braucht Raum und Zeit aber kein skripted-Reality. Also schwingt D/s bei mir immer latent mit und ich handele immer aus der Intuition und Instinkt heraus. Zu was es dann währenddessen kommt oder auch nicht, weiß ich vorher nicht. Klar, manches braucht seine Vorbereitung, will geplant sein, dann fehlt aber auch ein gewisser Überraschungseffekt. Kommt drauf an, was man vorhat. Darüber hinaus lassen sich ja auch Regeln und Aufgaben festlegen- für viele eine Stütze und Brücke in der Zeit, wo man nicht beisammen ist. Rituale hingegen, finde ich, sollten sich gemeinsam etablieren. Die sind dann auf einmal da und dann zelebriert man sie auch.

Wie sich so was entwickel kann, ist vielen oftmals vorher noch nicht klar, gerade wenn sie noch am Anfang ihres Auslebens stehen. So kann es sein, dass Dom wie Sub, eine gewisse emotionale Distanz brauchen. Sei es um ihr D/s zu ermöglichen oder sich einfach emotional auch zu schützen. Andere wiederum brauchen Nähe, oder mit Zeit mehr Nähe. Im Laufe der Zeit verschieben sich die Dinge auch schon mal und man passt dann entweder immer noch gut oder sogar besser zusammen, oder auch gar nicht mehr. Dann weiß man fürs nächste Mal besser Bescheid. Allerdings lässt sich das nicht mit deinem Vanilla-Freund vergleichen, denn er hat diese Neigung nicht und da schwingt auch nichts latent mit. Kein Wunder dass du da nicht auf dein Sub-Level kommst.

Wichtig ist immer nur, was sich für dich gut anfühlt. Das ist aber rein subjektiv und eine objektive Sicht kann als gelegentliche Kontrolle nicht schaden. Wenn dir also in Gesellschaft anderer auffällt, dass ihnen nichts auffällt- dann ist es nicht nur authentisch sondern wohl auch anstandslos. Kleiner Tip, so als Gradmesser. *zwinker*
@*****n_N das kann natürlich gut sein, dass sich das, was mich in diese Rolle bringt, mit der Zeit verschiebt/verändert. Ich glaube ich wollte mit dem, was mich nicht anmacht "aufgesetzte" Dominanz ausdrücken. Die erlebt man nämlich (auch im Alltag) recht häufig und ist dann doch durchschaubar (und löst sexuell rein gar nichts bei mir aus)

@********ious ich denke auch, dass das alles ganz normal ist. Ich kann aber überhaupt nicht einschätzen, wo sich das ganze hin entwickeln wird. Auch bspw. das Thema Distanz, das du angesprochen hast. Mir ging auch schon durch den Kopf, wieviel Distanz ich brauchen werden, um mich nicht auf Dauer abhängig von diesen Gefühlen zu machen, die er mir geben kann und auf der anderen Seite auch, wieviel Nähe aber wichtig ist, um das ganze überhaupt richtig erleben zu können.
Was meinst du am Ende mit dem anstandlos?
********ious Mann
3.024 Beiträge
Zitat von ****nd:

Was meinst du am Ende mit dem anstandlos?

Dumme Wortwahl meinerseits. Wenn ihr also mal in Gesellschaft seid, sei es in der Szene aber besser noch im Alltag- wie Restaurant, Geschäfte usw., und durchaus auffallen könnte, dass ihr ein D/s an den Tag legt, was nicht alltagsüblich ist und trotzdem jeder lächelt- dann kann an euren Gebaren auch nichts auszusetzen sein. Denn dann gucken die Leute komisch. Man wird schräg angeschaut. Ist es aber authentisch, mag es noch so seltsam wirken, es passt dann aber. Wenn andere aber verschämt wegschauen, sollte das zu denken geben.

Aber gut- wie man sich privat gebiert oder in der Öffentlichkeit, ist ja zweierlei. Aber es schwingt immer etwas mit und es wird bemerkt. Es schadet nicht, darauf einen Blick zu haben.
*****_79 Frau
476 Beiträge
Ich hatte bis vor wenigen Tagen eine ähnlich gelagerten Spielbeziehung mit einem 10 Jahre älteren Mann. Ich war immer aufgeregt und wollte ihm immer gefallen. Ein gewisses Machtgefälle schwang immer mit.

Ich war ganz oft nicht wie ich normal bin. Ich habe sehr früh gemerkt, dass Gefühle wuchsen. Erst dachte ich, es ist das anhimmlen usw. Aber naja, heute weiß ich, es war mehr.

Er hat mir letztendlich als erster die facettenreiche dunkelbunte Welt des BDSM gezeigt und meinen Fetisch bedient.

Für mich war es so, dass ich bis zu den Treffen ich selbst war, dann gab ich ab und kam einen Mü verändert zurück. Mich hat das abgeben und unsicher sein im Alltag gestärkt. Aber er war halt auch für alltägliche Probleme da. Immer.

Über dieses gemeinsame Jahr lässt sich sagen: es hat mich verändert, meine Devotion zu entdecken und meiner masochistischen Ader auszuleben hat mich befreit.

Mein gesellschaftliches Ich ist auf dem Weg zu ihm weggerutscht und manchmal erst am Folgetag, nach dem Schlafen, richtig zurück gekommen.
Dies brachte noch mehr Dynamik in mein Leben, da mein Mann mittlerweile mein Dom ist.

Naja, und aus einer heimlichen Spielbeziehung in eine offene Beziehung und dazu all die Gefühle…

Bereue ich etwas? Nein! Bin ich traurig dass der Erste weg ist. Ja. Aber er wird vermutlich immer den Platz in meinem Herzen haben. (Vor ihm hatte ich eine sehr lange viel seichtere Spielbeziehung, das hat mich nicht so umgehauen. Ihm wollte ich nicht so gefallen und ich war auch weniger geflasht und der Unterschied zwischen Spiel-Ich und Alltags-Ich war klein.

Mein Tipp: genieße es. Diese Erfahrungen werden dich bereichern und vermutlich auch verändern. Aber so lange es für dich gut und richtig ist …
*******987 Frau
8.413 Beiträge
Zitat von ****nd:
Ich würde sagen die menschlich-achtende Augenhöhe ist bei uns immer gegeben
Als Mensch achtet er mich definitiv auch, aber ich bin nicht bei ihm um Mensch zu sein. Das mache ich, wenn ich zuhause bin und ein wenig, wenn er auf der Arbeit ist und ich auf ihn warte.
Wenn ich gerade auf der " halbwegs normal mit ihm sprechen" - Ebene mit ihm bin, dann merke ich auch, dass er mich achtet, denn er hört zu und antwortet so, dass ich merke, ihm liegt etwas an dem Gespräch.

Würde er mir bewusst auf den anderen Ebenen zeigen, dass er mich achtet und so, dann könnte ich da gar nicht mit umgehen.
*****hen Frau
133 Beiträge
Ich bin immer ich. Sicher kann man mich/meine Devotion auch kultivieren, dann fühle ich mich wohl und kann mich auch mal fallen lassen, aber gutmütig-gebend bin ich immer. Dass es mir gut geht, ist für mich immer Nebensache. Aufgrund dessen muss ich mir auch generell alle Menschen, die mir näher kommen, sehr gut aussuchen.
*******uple Paar
32 Beiträge
Zitat von *****n_N:
Zitat von ****nd:
So ein aufgesetztes mir befehlen was ich zu tun habe, wie man es vielleicht aus Pornos kennen könnte (??) löst bei mir überhaupt nichts aus.
Überraschen lassen, das Leben ist noch lang, das könnte, von der richtigen Person, jede Menge auslösen.
Sich da am Anfang schon festzulegen wäre definitiv zu früh.
Vieles ist dann doch sehr personenbezogen, das wirst du auch noch merken, das heute undenkbares irgendwann zum größten Wunsch werden kann.

Zitat von ****nd:
Bei meinem Exfreund (mit dem ich auch mal versucht hatte mich auf seine Dominanz-Versuche einzulassen) war glaub ich der Wechsel zwischen Alltag und Bettgeschichten zu groß, um mich dort fallen lassen zu können (bezogen auf BDSM).
Das ist nicht verwunderlich. Oft spielt es eine entscheiden Rolle, ob man jemanden als Dom kennenlernt oder es im Laufe der Beziehung, in der sich die natürlichen Rollen bereits gebildet haben, erst BDSM dazu kommt.
Bei einem Partner den ich immer als gleichstark und herzensgut oder gar schwächer wahrnehme, wird der Wechsel zwischen Alltag und Bettgeschichten zu groß...das Umschalten gelingt nicht, weil man ihm die Führung nicht zutraut.
Bei einem "neuen" schwingt immer auch etwas Ungewissheit mit...da fällt es oft leichter.

Ich denke auch, dass dieser Switch von "gesellschaftlichem Ich" hin zum "unterworfenem Ich" in einer reinen Spielbeziehung einfacher geht. Wenn sich in einer anfänglichen "normalen" Liebesbeziehung allmählich ein DS-Teil hinzugesellt, muss man erstmal lernen und ausprobieren, wie denn die neue DS-Dynamik nun gelebt wird. Nur während einer Session? Auch abseits der Session, aber so dass auch noch die "Vanilla-Beziehung" vorhanden ist? Oder wirklich 24/7?

Dieses Überschwingen des Sub-Daseins, aber auch auf der anderen Seite des Dom-Daseins in den Altag ist eine spannende Sache. Aber es klappt auch nicht immer und muss sich in einer Liebesbeziehung erst entwickeln. Wir stehen genau an diesem Punkt. Mal klappt es besser, mal ist aber auch der Alltag so vordernd, dass keine Energie mehr vorhanden ist, um nach Feierabend noch die Rollenverteilung aufrecht zu halten.
*****hen Frau
133 Beiträge
Vielleicht hängt das auch insgesamt damit zusammen, dass manche gesellschaftlich nach außen anders sind als innen. Unter anderen anders sind, als wenn sie alleine, bei sich sind. Manche können sich vielleicht nur wirklich fallen lassen, wenn die "gesellschaftliche Fassade" weg ist. Bei manchen scheint da BDSM oder D/s ein gutes Mittel zu sein. Eben ein "Ausbruch". Ein Weg, zu sich selbst in Kontakt zu treten, sich nahezukommen, sich "kennenzulernen".

Ich kenne gar kein "gesellschaftliches Ich" ich bin auch nach außen mein Inneres. Damit natürlich entsprechend angreifbar und verletzlich, aber eben auch "authentisch". Ich habe auch mal versucht, mich hinter einer Fassade zu verstecken. Ich muss mich dazu gänzlich unterdrücken, möglichst wenig reden, möglichst abweisend sein. Ich bin wohl nach außen ein scheinbar sehr ängstlicher und schüchterner Mensch. Innerlich bin ich aber sehr selbstbewusst und je mehr ich das nach außen stülpe, um so besser geht's mir.

Wer nach außen "selbstbewusst" und innerlich eher schüchtern ist, dem würde es vielleicht genau so gut gehen, mehr schüchtern sein zu dürfen. Für mich ist die "Schüchternheit" hingegen nicht echt und ein Zwang, mit dem es mir nicht gut geht. So eine Fassade ist vielleicht genau das, was man innerlich nicht ist. Zur Ablenkung von sich selbst, so macht es Sinn.
Und wenn Du ihn ganz einfach mal frägst, wie er es gerne hätte?

Eine Beziehung lebt vom Austausch!

Ich kenne Subs, die haben nach langem Zueinanderfinden ihren Platz gefunden. Für die ist es selbstverständlch der Herrschaft den Kaffee zu reichen, nachzuschenken, der Herrschaft die Kleidung zu richten, das zu tragen was für die Situation abgesprochen oder aufgetragen worden ist. Die gehen darin auf, ein Ritual aus dem Badaufenthalt der Herrschaft zu machen oder zur Begrüssung nach dem Arbeitstag. Wie gesagt: Hier wurde viel gesprochen und Schnittmengen gesucht und gefunden.

Mit meinem Herrn hatte ich die Übereinkunft, dass wir bei einem Treffen erst beieinander ankommen müssen und wenn er bereit war, er mein Halsband hingelegt hat, welches ich ihm dann, wenn ich bereit war, als Eintritt ins Spiel geben konnte. - Auch gemeinsam herausgefunden und besprochen. .... Wir haben heute noch Mailkontakt, aber aus beruflichen Gründen seit langer Zeit keinen persönlichen Kontakt. Doch sogar im Mailaustausch klappt es, wenn ich schreibe, dass ich ihm mein Halsband hinlege, dass sich der Inhalt der Mails entsprechend anpasst *zwinker* .
@******r79 das klingt ein wenig ähnlich zu meiner Situation. Gefallen wollen trifft es gut. Ich würde mich auch nicht als schüchtern bezeichnen (weder im Alltag, noch mit ihm), aber dieses aufgeregte Gefallen wollen schwingt immer mit, was ich eben sonst nicht so habe. Es freut mich sehr, dass du an dieser Beziehung so wachsen konntest *g*
Aber das heißt, du hast einen Mann, der jetzt dann auch die Rolle des Doms übernimmt und bis vor kurzem hattest du gleichzeitig auch eine Spielbeziehung?

@*******uple oh ja, das stelle ich mir auch nicht immer leicht vor. Ich finde wenn man auch noch zusammen wohnt, ist es noch schwerer sich in diese Rollen reinzufinden (hat bei uns ja auch nicht geklappt). Aber ich wünsche euch viel Erfolg!

@*****hen das ist doch super, dass sich deine Identität gut mit verschiedenen Situationen vereinen lässt. Zurückhaltend und gutmütig-gebend bin ich leider überhaupt nicht. D.h. jetzt in dem Verhältnis mit meinem Dom fällt mir eher auf, dass ich mich zwingen "muss" nicht aufmüpfig zu werden o.ä. - aber es bedrückt mich nicht den Teil von mir auch einfach mal ruhen zu lassen. Ich kann das schlecht beschreiben, aber zwei verschiedene Persönlichkeiten sind es bei mir nicht, das wollte ich nicht ausdrücken *g*

@*********a_76 lustig, auf die Idee gekommen ihn zu fragen bin ich tatsächlich noch nicht. Dabei rede/plapper ich sowieso schon viel. Werde ich wohl wirklich mal machen. Bin gespannt was er sagt.
Bei diesem "Dienen" sehe ich mich aber tatsächlich null komma null. Vielleicht als Spiel, ja, aber einfach so im Alltag?
*******r_73 Mann
3.999 Beiträge
Du bist noch jung, du findest schon noch deinen Weg.

Konkret, werd dir darüber klar, ob du mehr mit ihm willst oder nicht. Wenn nicht sollte klar der Dom/Dev Part im Vordergrund sein/bleiben.
*****_79 Frau
476 Beiträge
@****nd
Ja. So war es. Eine Spielbeziehung mit einem Dom und später hat sich mein Mann auch als dominant geoutet und mehr und mehr die Führung übernommen. Das hat es natürlich arg emotional kompliziert gemacht.

Derzeit verdaue ich die Vernunftbegründete Trennung. Mein Mann ist tatsächlich der beste Ehemann der Welt, da er mir all meine Eskapaden verzeiht und mir erlaubt was ich brauche.
Zitat von ****nd:

Was mir bzgl. dieses Themas noch einfällt: ich kann mir zwar ein gesundes Maß an Augenhöhe vorstellen, aber nichts was vielleicht sogar in die gegenteilige Rollenverteilung umschwenken würde.

Kommunikation auf Augenhöhe ist für uns ein wesentlicher Aspekt von Respekt und Wertschätzung für den Partner, zumal das weder den Status einer Person noch ein Machtgefälle verändert.

Im Grunde gibt es kein gesundes Maß an Augeneinhöhe, nur das Bestreben seine Neigungen, Sehnsüchte und Wünsche in einer alltagstauglichen Beziehung zu leben. Ich war immer gut beraten, das von einer DS-Dynamik getrennt zu betrachten.
@*******r_73 ja, jung bin ich definitiv noch. Die Erfahrung fehlt noch so sehr. Wieviel/Was ich von ihm will weiß ich noch nicht. Zwischen uns liegt (jetzt) auch eine 400km Distanz, wahrscheinlich schränkt das die Möglichkeiten auch stark ein.

Ich hab mir auch noch darüber einen Kopf gemacht: Je mehr ich gebe und je mehr ich mich fallen lasse, desto mehr sind meine "Schutzwände" weg. Das ist natürlich Sinn des ganzen, aber was, wenn man dann hängen gelassen wird? So schätze ich meinen Gegenpart zwar nicht ein, aber man weiß ja nie, 100% verlassen kann man sich nicht auf andere. Glaube das ist auch mal was, was ich ansprechen werden.

@******r79 achso okay. Das heißt du hattest dann zwischenzeitlich 2 Doms? Stelle ich mir auch nicht leicht zu vereinen vor. Aber es ist total schön zu hören, dass dein Mann dir diesen emotionalen Freiraum gibt! Dazu gehört auch viel Stärke.

@******ver ja, das kann ich mir so auch gut vorstellen. Glaube hängt auch viel damit zusammen, wie man Augenhöhe für sich definiert.
*******r_73 Mann
3.999 Beiträge
@****nd
Wenn es der richtige Dom ist, wird er dich nie fallenlassen. 100% Vertrauen sollte Grundlage einer Sub/Dom sprich 24/7 sein.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.