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Was bedeutet Achtsamkeit für dich?

****Tom Mann
278 Beiträge
Themenersteller 
Was bedeutet Achtsamkeit für dich?
Hallo liebe Joy Club Gemeinde,

ich lese in einigen Profielen oft das Achtsamkeit etwas wichtiges ist, was man auf sich bezieht und was man sich von anderen wünscht.

Achtsamkeit, was ist das für Euch und wie wichtig ist es bei einer//m Partner/in für euch?

Mich würde es wirklich interessieren, wie ihr dieses Thema für euch seht, was ihr dafür macht und warum man so viel Wert darauf legen sollte.

Anmerkung:
Ich erstelle nur das Thema und bin selbst ein Mann, der Achtsamkeit sehr groß schreibt für sich und dies auch von einer Partnerin erwartet. Daher braucht man nicht annehmen, dass ich nicht weiß um was es geht oder ich mir hier irgendwelche Antworten erhoffe, welche mir beim Dating helfen. Es ist nur das Interesse am Thema.
Für mich bedeutet das einerseits das ich achtsam bei der Wahl meiner Kontakte bin, da ich besonderen Wert darauf lege das wir dieselbe Sprache sprechen.
Zum anderen erwarte ich das mein Gegenüber auch achtsam mit sich selber umgeht, sich nicht auf jeden Blödsinn einlässt und eine gewisse Reife an den Tag legt wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen.
*****ite Frau
8.858 Beiträge
Zitat von ****Tom:
Achtsamkeit, was ist das für Euch und wie wichtig ist es bei einer//m Partner/in für euch?

Für mich heißt es, dass ich dafür sorge, dass es mir gutgeht. Stress nicht überhand nimmt, mir genug und schöne Auszeiten einräume, Prioritäten setze.
Ich sehe so viele Menschen in meiner Umgebung, die brennen aus, haben Burnout, andere psychische Probleme, und manchmal möchte ich die nehmen und schütteln und ihnen sagen: "Lass gut sein. Hab Mut zur Lücke. Du hast nur ein Leben. Genieße es."

In einer Partnerschaft achtsam zu sein - joah, ist ein Basic für eine Beziehung.
*******tia Frau
3.077 Beiträge
Achtsamkeit bedeutet für mich, dass mein Gegenüber "bei mir" ist. Das die gemeinsame Zeit wirklich nur uns beiden gehört.
Desweiteren gehört dazu, dass diese Person mir nicht schaden will. Wir einen liebevollen Umgang miteinander haben.
Aufeinander aufpassen und uns gut tun.

(Natürlich genauso auch von meiner Seite)
***ps Mann
648 Beiträge
@OP
Ich hab zuerst gar nicht die Verbindung von Achtsamkeit zu Partnerschaften gesehen. Aber tatsächlich ist mir das für mich und wäre bei einer potentiellen Partnerin auch wichtig. Hätte das nur nicht so benannt.

Ich bin ja kein Hippie, aber... irgendwann sah ich mal Anthony Kiedis wie er jemanden kennen lernte und ihm sagte, er habe einen wunderschönen Händedruck. Etwas ungewöhnlich, aber ok. Das hat mich zum Grübeln gebracht. Wir laufen ja gerne auf Autopilot und der wird gesteuert von unseren Erfahrungen. Die Negativen übernehmen da auch mal die Überhand. Wir haben uns über die Jahre Filter aufgebaut die uns schützen sollen, aber oft auch von anderen trennen. Wenn ich aber einerseits die Augen nach Schönem bei meinem Gegenüber offenhalte (und da auch was finde, was doch öfter passiert) und andererseits mir auch versuche bewusst zu machen, warum er eventuell so handeln könnte wie er es tut, geht man mit ihm doch ganz anders um. Das spreche ich dann auch gerne an, durch ein einfaches Kompliment bspw. Besonders bei uns Männern kommt sowas meist viel zu kurz. Und ich konnte dadurch schon ein paar Freundschaften vertiefen.

Offensichtlich möchte ich von meiner Partnerin auch für das wahrgenommen werden was ich bin. Und nicht durch Filter und Stereotype zu etwas gemacht werden, was ich nicht bin.
In jedem Kontext, einschließlich Bdsm, bedeutet für mich "Achtsamkeit" das gleiche wie "sich Rücksicht nehmen". Auf sich selbst und auf den anderen.
Nur das.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Für mich ist "Achtsamkeit" nur eine Begrifflichkeit, die derzeit gerne verwendet wird. Ein Modewort sozusagen. Selber verwende ich diese Worthülse nicht.
****Tom Mann
278 Beiträge
Themenersteller 
Was man unter Achtsamkeit versteht ist im groben eigentlich…

„Achtsam sein, heißt den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Wobei „bewusst“ bedeutet, dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, uns nicht ablenken lassen und nicht mental abschweifen.“

Das ist es was ich darunter verstehe und für mich und meine Partnerin wünschen würde. Natürlich schafft man das nicht immer, jedoch sollten man solche Momente haben und die Dinge betrachten zu können.
****id Frau
5.302 Beiträge
Für mich ist Achtsamkeit: im Moment sein
@****Tom
„Achtsam sein, heißt den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen

Finde den Fehler

@****id
Für mich ist Achtsamkeit: im Moment sein

Wenn ich im Moment ein benehmen wie die Axt im Walde an den Tag lege bin ich keinesfalls achtsam.

Ich denke dieser Thread kann dazu dienen überhaupt mal zu sehen wessen Achtsamkeit mit der Eigenen einher geht von daher bringt er mir pers. sehr viel interessantes.
***ps Mann
648 Beiträge
Mit meinem Post bin ich vielleicht auch etwas über das Ziel hinausgeschossen. Achtsamkeit ist für mich vor allem während der Meditation ein Werkzeug, um mehr über mein Inneres zu erfahren. Und dann erst dazu da, im Hier und Jetzt zu sein. Diesen Zustand und das "Aufpassen" auf das was im Inneren geschieht, versuche ich auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen bewusst einzusetzen. Einerseits um diese Beziehungen zu verbessern. Andererseits um diese Momente bewusst zu erleben. Und daraus entsteht dann das was ich vorher beschrieben hatte.

In diesem Zusammenhang ist mir das auch bei einer Frau wichtig. Das da eine Art von Selbstreflexion stattfindet. Das wir beide ab und zu mal im Hier und Jetzt sind und nicht mit den Kopf bei der Arbeit setze ich vorraus. Das ist mir im Sinne von Achtsamkeit aber auch zu einfach.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Zitat von ****Tom:
Was man unter Achtsamkeit versteht ist im groben eigentlich…

„Achtsam sein, heißt den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen.
Wobei „bewusst“ bedeutet, dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, uns nicht ablenken lassen und nicht mental abschweifen.“

Das ist es was ich darunter verstehe und für mich und meine Partnerin wünschen würde. Natürlich schafft man das nicht immer, jedoch sollten man solche Momente haben und die Dinge betrachten zu können.

Alles das was gerade geschieht ist das Gegenwärtige, auch das was Dich "ablenkt" Das ist ja gerade der Witz: Das gerade Wirkliche ist alternativlos, egal worauf Du gerade deine "Aufmerksamkeit" richtest... Wenn Du sie nur auf etwas spezielles richtest bist Du unaufmerksam allen anderen Geschehnissen gegenüber!
***ps Mann
648 Beiträge
Du verwechselst Aufmerksamkeit mit Konzentration oder Fokus. Wo deine Konzentration auf einen Punkt gerichtet ist, kannst du aufmerksam auf alles was um dich rum geschieht sein. Wobei du da auch nicht alles gleichzeitig wahrnimmst, eher deinem Kopf freien Lauf lässt und deine Konzentration nicht auf einen Punkt lenkst. Du lässt die Dinge geschehen wie sie kommen und nimmst sie so wahr.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Ich finde, im Zwischenmenschlichen Kontakt bedeutet Achtsamkeit nicht ausschließlich aber auch(!) Aufmerksamkeit für das Gegenüber. Zum Beispiel: Eine Freundin und ich waren einkaufen, sie erzählt mir gerade was von den Problemen mit ihrem Partner, bekommt aber trotzdem noch mit, dass ich gerade die Hände voll habe und schließt für mich den Kofferraum-Deckel.

Viele Menschen haben diese Achtsamkeit nicht mehr.

Einige Menschen vertragen Achtsamkeit auch nicht mehr. Wenn ich denen eine Rückmeldung gebe wie zum Beispiel: "Teil A kaufe ich dir ab. Da scheinst du mit dir selbst im Reinen zu sein. Doch Teil B? *nene* Das klingt nicht danach. Irgendwie gehetzt. Wen versuchst du davon zu überzeugen? Dich oder mich?" - Klappen die zu wie eine Mohnblume. *panik* Eigentlich wollen die bloß oberflächliches Beteuern von Verständnis, Trost, positive Bestätigung oder eine tolle Ablenkung erleben. OK. Wir müssen nicht darüber reden. Wir können auch was ganz anderes machen. Doch bei "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass." läuft es nun Mal auf ein oberflächliches Zusammensein hinaus.

Achtsamkeit ist nun Mal kein Wunschkonzert bei dem das Gegenüber nur die Dinge mitbekommt, die einem gefallen.
***ka Frau
2.005 Beiträge
Ich meine bei meiner Achtsamkeit die Definition nach John Kabat Zinn. Demnach ist Achtsamkeit eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht (statt auf die Vergangenheit oder die Zukunft), und nicht wertend ist.

Diese Form versuche ich durch regelmäßige Meditation (und zur Auffrischung MBSR Kurde) zu erreichen, da ich dann das Gefühl habe mehr Kontrolle über meine Impulse zu haben. Es baut sich eine Art Wattebausch nach einiger Zeit zwischen mir und der Welt auf. Dinge stressen mich nicht mehr so und Worte verletzen nicht mehr so tief, da ich diesen Moment vorher habe, in dem ich erkenne das diese Aktion auf mich zukommt und das ich die Reaktion selbst wählen kann. Raus aus dem Autopilot praktisch.
Schwer zu beschreiben.
Für mich ist Achtsamkeit alltägliches Gewahrsein, eine Wahrnehmung von mir selbst – Körperempfindung, Gedanken, Emotionen – und meiner Umgebung (belebt oder unbelebt). Das aber nicht in einem starren „Ich bekomme alles mit“-Sinn, sondern natürlich interessiert und durchaus auch liebevoll. Auch, wenn es mir wichtig ist und ich es bewusst „praktiziere“, kann ich es nicht von meinem Partner erwarten. Jedoch kämen sehr unachtsam lebende Menschen für mich eher nicht für eine Beziehung in Frage. Es würde vermutlich vom Lebenskonzept einfach nicht zusammenpassen.
*********_Typ Mann
4.007 Beiträge
Achtsamkeit kann einige Bedeutungen haben.

Für mich ist es auch etwas dass im hier und jetzt geschieht und bin da eher auf der beobachtenden und bewertenden Seite vor allem meinen eigenen Gefühle gegenüber.
Nur wenn ich klar erkenne, was Worte oder Situationen für Gefühle in mir auslösen, kann ich auch dementsprechend aufmerksam meinem Gegenüber entgegentreten oder in der Situation agieren.

Wer achtsam im Moment ist, beobachtet und ist aufmerksam.
*******uld Mann
1.850 Beiträge
Zitat von *******xty:
Für mich ist "Achtsamkeit" nur eine Begrifflichkeit, die derzeit gerne verwendet wird. Ein Modewort sozusagen. Selber verwende ich diese Worthülse nicht.
Mal abgesehen davon, dass hier schon unterschiedliche Definitionen von "Achtsamkeit" zu lesen sind:
Die Achtsamkeit an sich - ohne Verbindungen und Bezüge - hat mMn einen Widerspruch in sich, der sie der Gefahr aussetzt, zur Worthülse zu werden.
Nehme deine Umgebung, den Anderen, die Situation, die Gefühle, ... wahr - sei aufmerksam, habe acht, sei wach und offen dabei
- aber -
konzentriere dich nicht zu sehr.
Denn wenn man sich zu sehr auf etwas konzentriert, blendet man anderes aus, ist also in Bezug darauf alles andere, als achtsam. Das Maß und die Auswahl (der Bezug) spielen also eine wichtige Rolle. Dass es uns schwer fällt, nicht zu werten, einzuordnen, zu bewerten ... kommt dazu und lenkt ebenfalls möglicherweise in Richtungen, die uns am möglichst unbefangenen Wahrnehmen hindern. Da reines Betrachten ohne Schlussfolgerungen und Verwendung(en) aber wenig bringt, ist eine Achtsamkeit ohne weitere Verbindungen, Zusammenhänge oder Ausrichtungen eher nutzlos.
Also ergeben sich mMn je nach Lage folgende Fragen mit der Achtsamkeit:
Wenn schon achtsam, dann jeweils in Bezug auf was, wo will ich im wahrnehmen möglichst offen bleiben?
Oder: Auf was achte ich, was nehme ich möglichst umfassend und offen war?
Und: Wie reagiere ich darauf?
*******ant Frau
27.289 Beiträge
Wenn ich jetzt von der Definition und der Technik ausgehe, die ich "gelernt" habe,
also:
Den Moment wahrnehmen
Nicht bewerten (also auch nicht positiv)
Den Moment loslassen,
dann kann ich mir für mich nicht vorstellen,
das dauerhaft/ nonstop zu leben.

Als Basis für eine Partnerschaft?
Eher nicht, da würde ich wahrscheinlich irgendwann die Wände hochgehen. *augenzu*
Mir reicht ein Innehalten bei Konflikten, wenn beide die Bereitschaft dazu haben. Und das Feilen an der wechselseitigen Kommunikation.

Ich betrachte Achtsamkeit als Übung für einen selbst, nicht als "(auf) den Partner achten"-
und werde es nie so beherrschen wie die, denen diese Philosophie ursprünglich "gehört".
(Und denen ich höchsten Respekt zolle).
*******uld Mann
1.850 Beiträge
Zitat von *********miede:
Wenn ich jetzt von der Definition und der Technik ausgehe, die ich "gelernt" habe,
also:
Den Moment wahrnehmen
Nicht bewerten (also auch nicht positiv)
Den Moment loslassen,
...
Dies fällt bei mir einfach unter den Begriff "Offenheit".
Auch deshalb benutze ich den Begriff "Achtsamkeit" wohl wenig, weil es für mich meist besser passende Beschreibungen gibt.
(Ich will aber keinem seine eigene Definition und seine Verwendung des Wortes in Frage stellen.
Es ist meine Sichtweise.)
********deep Mann
255 Beiträge
Moin,

Achtsamkeit kann viele Formen haben und sich je nach Situation anders ausdrücken.
Doch im Kern ist es immer (für mich) gleich:
Eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und nicht wertend ist.

Das drückt sich im Umgang mit anderen oder der Kommunikation natürlich anders aus, als in der Achtsamkeit mit mir selbst.

Doch der Kern bleibt immer erhalten.

Viele Grüße
Mr. Oceandeep
*******ias Frau
4.126 Beiträge
In Punkto Partnerwahl stehe ich mit dem "nicht werten" der meditativen Achtsamkeit auf dem Kriegsfuß.

Ich suche ja einen Partner, der zu mir passt.
Einen, mit dem ich gemeinsam das Leben gestalten kann, ohne im Alltag immer wieder dieselben Werte-Konflikte auszutragen.

Bei grundlegenden Wertekonflikten muss man einiges getrennt voneinander machen, macht einige Dinge "nur ihm/ ihr zuliebe" mit oder lebt Kompromisse. So als hätte man ständig einen Klotz am Bein, habe nur ein oder sei nur das Anhängsel/ Ausstellungsstück oder sei auf sich allein gestellt. Das Gefühl, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, bleibt dabei oft auf der Strecke.
Da habe ich nicht das Gefühl eine Partnerschaft zu führen.

Ich finde es verdammt wichtig, dass der Partner eine ähnliche Wertehierarchie wie ich an den Tag legt.

Wenn wir bei der alltäglich wiederkehrenden Frage, wofür man seine Ressourcen (Zeit, Geld, Fähigkeiten, etc.pp.) einsetzen will, dieselben Prioritäten an den Tag legen, sind Streitigkeiten oftmals überflüssig. Der Partner will aus eigenem Antrieb am selben Strang ziehen. Das bedeutet nicht, dass es nie Interessenskonflikte gäbe. Aber bei ähnlicher Wertehierarchie erlebe ich einen Menschen oft als Verstärkung und werde selbst oft als Verstärkung erlebt. DIESES Gefühl suche ich in einer Partnerschaft.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Mir geht es tierisch auf die Nerven, dass die Mehrheit der Männer bei der Partnerinnenwahl die Wertehierarchie ignorieren! Dass ich denen das erst erklären muss. *roll* Bzw. ignorieren Männer das generell bei der Wahl der Beziehungsform. Das Problem war also immernoch da, als ich meinem Wunsch nach einer Partnerschaft an den Nagel gehängt hatte! Es ist so wie @*******uld geschrieben hat.

Zitat von *******uld:
Da reines Betrachten ohne Schlussfolgerungen und Verwendung(en) aber wenig bringt, ist eine Achtsamkeit ohne weitere Verbindungen, Zusammenhänge oder Ausrichtungen eher nutzlos.

*dito* Genau das!
Oftmals mangelte es nicht per se an der Achtsamkeit. Oder dem Gewahrsein im Augenblick. Der Bezug wurde von den Männern einfach ignoriert.

Nehmen wir zum Beispiel das gemeinsame Wohnen.
Ja, ich will mit einem Partner zusammen wohnen.
Und meine Prioritäten bekomme ich beim Wohnen in einer Wohnung erfüllt. (Bei einem Haus mit Garten würde ich auch nicht "Nein" sagen.) Zelte, Wohnwagen und Hausboote sind als Abwechslung im Urlaub auch mal was Feines. Ich bin auch gerne zu Gast bei einem Bekannten oder Freund mit einem Hausboot. Ab und an machte ich auch gerne mit Bekannten und Freunden Urlaub. Aber ich würde nie und nimmer dauerhaft auf einem Hausboot wohnen wollen. Viele Tätigkeiten, die man in einer Wohnung problemlos machen kann, fallen auf einem Hausboot weg oder sind nur eingeschränkt möglich. Hinter dem Wohnen auf einem Hausboot stecken ganz andere Prioritäten. Eine andere Hierarchie dessen, was einem lieb und teuer ist. Andere Werte.

Mir war das sofort klar. Und ich dachte, ihm sei das auch klar. War es auch. Er hatte es bloß allzu gerne vergessen und verdrängt.

Wir waren auf halben Wege von einer Bekanntschaft+ zur Freundschaft+ und mehr sollte es auch nie werden.
Parnterschaft aufgrund diverser Diskrepanzen ausgeschlossen. Exklusivität nicht erwünscht.
Relativ unverbindlich, doch wenn Absprachen, dann hochgradig zuverlässig.

Der Bezug war klar:
Ich will nicht Bekannten oder Freunden zusammen wohnen.

--> Meine Wohn-Werte sind nicht gefragt. --> Kein Konflikt.

Unter den Umständen machte es mir eine Freude, den Mann bei der Verwirklichung seines Lebenstraums "Wohnen auf einem Hausboot" zu unterstützen.

Doch welchen Bezug knüpfte der Mann?
Sexuell passt es und die Frau unterstützt mich völlig konfliktfrei bei meiner Selbstverwirklichung
--> die ideale Partnerin. --> "Zieh bei mir ein. Auf's Hausboot. Lass es uns ernsthaft versuchen." *headcrash*

Eine einfache Schlussfolgerung, nachdem der er alle anderen Verbindungen, Zusammenhänge und Ausrichtungen völlig ausgeblendet hatte.

Und das tun fast alle Männer. (Da ist es nicht das Hausboot sondern irgendwas anderes.)

Sowas habe ich mit Männern wieder und wieder erlebt.
Drei Heiratsanträge nebst Familiengründungswünschen: In einer Bekanntschaft+, in einer Freundschaft+ und in etwas, was irgendwie dazwischen war. Da zähle ich den Mann mit dem Hausboot noch nicht einmal dazu. Der wollte ja bloß Partnerschaft und dass ich bei ihm einziehe. *roll*

Das alles wäre ansatzweise nachvollziehbar, wenn diese Männer das partriachalistische Partnerschaftsmodell leben wollen würden. Aber mitnichten. Der Mann legte verdammt viel Wert darauf, eine gleichberechtigte Partnerschaft führen zu wollen. Und er brachte da durchaus ein paar wohl durchdachte Gedankengänge, wiie man das im Leben umsetzen könne, mit. Doch eines Tages ging seine Denke nicht mehr über:
"Sex + Unterstützung meiner Selbstverwirklichung passt --> ideale Partnerin" hinaus.
#Männer-die-nicht-wissen-was-sie-wollen

Sowas schafft man nur durch massives Verdrängen.

Und nein. Den Rauschzustand der Verliebtheit mag ich da nicht gelten lassen.
Nicht mehr bei erwachsenen Männern in meinem Alter. *nono*

Die Mehrheit der männlichen PKW-Fahrer schafft es doch auch, sich im Vollrausch nicht hinters Steuer zu setzen sondern das Auto stehen zu lassen und eine Alternative zu organisieren. Oder euch gar nicht erst in den Vollrausch hinein zu saufen, weil ihr später noch Autofahren wollt. Dann bleibt es eben beim Genuß von einem Gläßchen in netter Gesellschaft. Dieses Verhalten habt ihr euch antrainiert. Also könnt ihr euch doch auch antrainieren, im Rauschzustand der Verliebtheit auf eure wichtigsten Werte zu achten oder euch gar nicht erst derart in den Rausch hinein zu steigern!
*******ant Frau
27.289 Beiträge
Für mich liegt die Crux ganz oft in der uneinen, ungenauen Erwartungshaltung in/ an Begrifflichkeiten.

So wird, wie ich schon andeutete,
"Nicht (be)werten" kollektiv automatisch mit
"nicht negativ bewerten" übersetzt.

Und, da wir im Zeitalter der Emotionen (die schon im Supermarkt per Musikbeschallung eingefordert werden) leben:

Es sind immer nur positive Emotionen gemeint und gewünscht.
Was ist mit den anderen? *gruebel*
Wenn ich z. B. meine Emotionen zeige, wächst da manchmal kein Gras mehr, *lach*.

Da ist echter Schwund in der Bandbreite, *fiesgrins*.

Ich nenne es mal "Macdonaldisierung", als vorläufigen Arbeitstitel.

Und zum Thema zurück bezogen:
Sich Dinge/ Praktiken konsumierend zu eigen machen, sich an ihnen bedienen (nicht: "sich ihrer bedienen", kleinerfeiner Unterschied)
=Eklektizismus pur.

So auch mit der "Achtsamkeit".
*********in365 Frau
1.319 Beiträge
Auch für mich bedeutet Achtsamkeit vor Allem, im hier und jetzt präsent zu sein, mit meiner Wahrnehmung und in Verbindung zu meinen Gefühlen ... also nicht an Vergangenem zu haften und nicht von Künftigem zu träumen ... nicht im Autopilot-Modus zu sein, der mich reflexartig reagieren lässt, sondern durch den Kontakt zu meinen Bedürfnissen, Prioritäten setzen zu können.

Für mich als Co-Abhängige war es sehr heilsam, diese Achtsamkeit mehr und mehr zu entwickeln, denn ich litt sozusagen unter einer Art Wahrnehmungs-Störung, welche mich die Bedürfnisse meiner Mitmenschen viel stärker spüren ließ, als meine eigenen. Und wenn ich die Meinen tatsächlich wahrnahm, bewertete ich sie als nicht so wichtig ... womit wir bei dem Teil mit der Bewertung wären, nicht zu werten fällt mir oft immer noch schwer.

Ich reagierte oft in meinen gewohnten Mustern, die sich im Lauf der Jahre bewährt hatten und ließ mich so von gemachten Erfahrungen, also von Vergangenem leiten.
Manchmal träumte ich auch von einer besseren Zukunft.

Veränderung und Leben können jedoch nur im "Hier und Jetzt" stattfinden.

Sehr anschaulich demonstrieren uns Kinder, wie Achtsamkeit funktioniert und tatsächlich half mir eine liebevolle Verbindung zu meinem "Inneren Kind" mehr und mehr in dieser Offenheit für den Augenblick anzukommen.

Ich werte oft sehr schnell und viel zu oft, aber oft genug stelle ich auch fest, dass meine Interprätation einer Situation, nicht zutreffend ist, weshalb ich mich darin übe nachzufragen ... auch das können wir von Kindern lernen. Ein Kind, weiß noch nicht viel von der Welt, hat nicht schon zu jeder Situation X-Erfahrungen abgespeichert, erwartet auch nicht von sich, dass es Bescheid wissen muß und traut sich ganz einfach, zu fragen.

Achtsamkeit hat also erstmal mit mir zu tun, aber natürlich wirkt sie sich auch auf meine Beziehungen aus, weil sie mir hilft präsent, offen und authentisch zu sein.
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