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Ist es nur mein Eindruck oder geht es anderen ebenso?
Monogamie wird teilweise regelrecht verpönt, ist oftmals nicht mehr gewollt.
Unverbindlich statt Verbindlichkeit.
Mehrgleisig statt sich auf einen Menschen einzulassen.
Woran liegt das?
Wie sind eure Erfahrungen?
Meine Erfahrungen sind die, dass Monogamie ganz und gar nicht ausstirbt, aber nicht so leichtfertig eingegangen wird, wenn man sich unsicher ist. Und vor allem, dass Monogamie viel öfter vom anderen gefordert, als selbst eingehalten wird.
Also unterm Strich:
• Wenn keine Liebesbeziehung gewollt ist, bzw. man sich (noch) nicht sicher ist, ob das was wird, hält man es lieber unverbindlich. Mein Eindruck ist nämlich, dass Menschen, die sich ernsthaft verlieben, nach wie vor sehr angetan von Exklusivität sind.
• Es wird viel öfter vorausgesetzt, dass der andere exklusiv sein soll, während man bei sich selbst nicht immer so streng ist. Zum Beispiel finde ich es ein bisschen grotesk, wie oft ich schon (meist von Frauen) gehört und gelesen habe, dass sie mehrere Männer parallel daten (also kennenlernen, flirten, auch mehr), während sie absolut angepisst sind, wenn sie mitkriegen, dass diese Männer dasselbe tun.
Also ein zusätzlicher Aspekt ist für mich tatsächlich auch, dass viele davon ausgehen, dass bereits die Kennenlern- und Datingphase monogam sein soll.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei ernsthaften Beziehungsanbahnungen und Liebe nach wie vor die Monogamie - zumindest für recht lange Zeit - der Favorit ist. Ich kenne kaum Paare, die sich schon von Beginn an auf offene Beziehungen oder Polyamorie festgelegt haben.
Wer dagegen nicht verliebt ist, kein Beziehungsinteresse hat, hat meinem Eindruck nach meist auch weniger Interesse an monogamen Verhältnissen (exklusive F+, Spielbeziehungen, etc.).