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Wie geht ihr mit dem Päckchen um, das ihr zu tragen habt?

*******aup Frau
108 Beiträge
Themenersteller 
Wie geht ihr mit dem Päckchen um, das ihr zu tragen habt?
Liebe Community,

ich beschäftige mich seit langem damit, warum ich so ticke wie ich ticke. Vor allem bei negativen, schmerzhaften Gefühlen hinterfrage ich sehr oft, woher sie kommen. Mittlerweile weiß ich auch ziemlich gut über mein warum und weshalb.

Ich bin das zweite Kind und sollte, so meines Vaters Wille, ein Junge werden. Seine Enttäuschung war groß und sein Wille mich zu lieben klein. Ich habe sehr oft seinen Zorn abbekommen, ich habe ja nichts richtig gemacht. Ich wurde dann der beste Junge, den er in einem Mädchenkörper bekommen konnte. Mitgenommen habe ich daraus ein enormes handwekliches Geschick (für das ich unglaublich dankbar bin!), ein riesen Problem mit Zurückweisungen, und einen Leistungswillen, weit über die eigene Belastbarkeit hinaus.

Nun habe ich eigene Kinder und frage mich, was ich wohl bei Ihnen so verkacke, bzw. schon verkackt habe (das ist völlig wertfrei, ich habe auch keine Angst etwas zu verkacken). Aber was mich noch viel mehr
interessiert, kann ich Ihnen später vielleicht helfen, schneller als ich ihren Weg zu finden? Wenn ich mir überlege, wieviele Bücher ich gelesen habe, wie oft ich das selbe Leid durchlaufen musste bis ich das Muster erkannte und dann nach der Ursache suchen konnte. Wenn es jemanden gegeben hätte, der mich früher darauf gestoßen hätte: "schau mal dort genau hin..."

Meine Eltern (ich mag sie sehr) beschäftigen sich mit solchen Gedanken nicht. Meine Mutter hört mir bei solchen Ausführungen noch zu, hat aber selbst keine Motivation sich damit zu beschäftigen. Mein Vater schaltet bei so was emotionalem gleich ab, frei nach dem Motto, ein kleiner Klaps hat noch niemandem geschadet.

Was ich nun gern von euch wissen möchte:
Wenn ich schon älter seid, beschäftigt ihr euch mit solchen Themen? und wenn ihr (vielleicht schon erwachsene) Kinder habt, ist das ein Thema?

Wenn Ihr noch jünger seid, beschäftigt Ihr euch mit solchen Themen und sind eure Eltern ansprechbar, vielleicht sogar Hilfe? Oder habt Ihr andere Personen die euch besonders geholfen haben euch selbst zu finden?
*******ust Paar
5.631 Beiträge
sich selbst finden...
oder man selbst bleiben?

Ich sag immer:
man muß sich ständig verändern,
um zu bleiben, wer man ist.

Letztlich geht es mehr um die eigene Ent-Wicklung...
statt sich selbst zu finden.
*E:
Wenn ich schon älter seid, beschäftigt ihr euch mit solchen Themen? und wenn ihr (vielleicht schon erwachsene) Kinder habt, ist das ein Thema?
ja,das war und ist weiterhin ein Thema.
Allerdings seh ich es auch so, auch die Eltern sind nicht perfekt und fehlerlos. Sie selbst können ja schon in einem Elternhaus aufgewachsen sein, das schon einen Haufen Zeugs verzapft hat, unterdem sie litten und als Eltern eben selber was verzapfen. Und so geht der Teufelskreislauf immerweiter über die Kinder und dann die Enkel.
Eltern zu sein müssen viele erst lernen. Sieht man auch am Umgang ,wenn man mehrere Kinder hat. Das erste Kind, die Hysterie der Eltern. Das übermuttern etc... beim zweiten Kind ganz anders,beim dritten noch mehr. Aber dort kommen dann schon andere Faktoren zusammen die was "verkacken" können.

Nehmen wir mal deinen Vater ,liebe TE... er wirkt emotionslos- hier hatte er wahrscheinlich noch nie die Chance erlent bekommen, Emotionen zeigen zu dürfen.. z.B: al sKonditionierung "Indianer kennen keinen Schmerz.. stell dich nicht an wie ein Mädchen" oder ähnliches. Und hier auch gleich die weitere Konditionierung das ein Klaps noch nie geschadet hat. Wenn einem das eingetrichtert wird, denkt man bald , das sowas auch die eigenen Gedanken sein müssen und lebt sie.
****az Mann
4.353 Beiträge
Zitat von *******aup:
Wenn Ihr noch jünger seid, beschäftigt Ihr euch mit solchen Themen und sind eure Eltern ansprechbar, vielleicht sogar Hilfe? Oder habt Ihr andere Personen die euch besonders geholfen haben euch selbst zu finden?

Ja, tue Ich. Allerdings suche und finde Ich da eher Hilfe bei Büchern und Videos anstatt im Gespräch mit anderen.
Hätte Ich einen starken Leidensdruck, weil Ich dauerhaft nicht mit mir zufrieden bin und keine Lösung wüsste, würde Ich mir vermutlich eine Psychotherapie suchen. Aber da das nicht der Fall ist, und Ich ungern Hilfe annehme, versuche Ich das erstmal nur mit mir zu lösen.
Also grundsätzlich reflektiere ich mich viel. Von daher kann ich dein Thema verstehen.

Ich lehne mich allerdings als Kinderlose mal weit aus dem Fenster:
Es ist ehrenwert, wenn du Deinen Kindern manches ersparen willst. Letztlich sind deine Erfahrungen deine eigensten Erfahrungen. Lass deine Kinder ihre Erfahrungen machen.

Letztlich bekommt man einiges aus dem Elternhaus mit und macht es trotzdem anders. Du wahrscheinlich genauso *zwinker*

Wenn du etwas gutes tun willst, Pflege einfach einen guten Kommunikationsstil mit deinen Kindern. Dann kommen sie vielleicht eines Tages gerne, wenn sie dich als Ratgeber benötigen.
****ord Frau
310 Beiträge
Ja. Ist Thema. Meine Findung und meinen Weg. Und auch mein und anderleuts Einfluss auf meine Kinder. Die letzten 3 Jahre und Therapie hat viel geändert. Ich mich. Und auch meine Kinder. Meine Umgebung und auch die meiner Kinder. Ich gehe anders mit ihnen um, sie mit mir. Gott sei Dank brechen wir aus einem Generationenkonstrukt aus der nicht gut tut.
******978 Paar
1.985 Beiträge
Sie schreibt; dieses Thema beschäftigt mich seit der Geburt meines Kindes vor etwas mehr als 5 Jahren und ich bin äußerst dankbar dafür.

Denn du (wie auch ich) hast dadurch die Möglichkeit, all DEINE Anteile, die du aufgrund deiner Erziehung in dir trägst, zu erkennen und ganz bewusst damit zu leben, daran zu wachsen und damit zu arbeiten.

Ich bin nicht in der Lage mit meinen Eltern diesbezüglich das Gespräch zu suchen, das würde ich emotional nicht aushalten. Aber der Vater meines Kindes hat auf schmerzliche Art und Weise die Seite in mir zum Vorschein gebracht, die für MEINE Aufarbeitung wichtig war/ist. Mit ihm bin ich, anders als mit meinen Eltern, konfliktfähig und stelle mich auch unangenehmen Situationen.

Auch wenn du bereits heute in der Psyche deines Kindes vermeintlich etwas verbockt haben solltest, liegt es später an deinem erwachsenen Kind, dies zu erkennen. Anders als deine Eltern, bist du aber sensibilisiert und wirst sicher bei der Aufarbeitung behilflich sein.

Bedenke aber immer; es sind DEINE Gedanken, DEINE Gefühle, nicht die, eines Anderen. Bewertungen oder Richtlinien gibt's in derartigen Befindlichkeiten nicht, Jeder hat da seinen eigenen Weg.

Selbstreflektion ist harte Arbeit und nicht Jedem gegeben. Du kannst stolz auf dich sein. *kuss2*
*********icht Frau
14.557 Beiträge
wer den pfad der selbst-reflektion gewählt hat

wird es nicht verhindern können

sich irgendwann mal GANZ gefunden zu haben

und nicht nur einzelne teile...
****dat Frau
3.556 Beiträge
Zitat von *******aup:
Wenn ich mir überlege, wieviele Bücher ich gelesen habe, wie oft ich das selbe Leid durchlaufen musste bis ich das Muster erkannte und dann nach der Ursache suchen konnte. Wenn es jemanden gegeben hätte, der mich früher darauf gestoßen hätte: "schau mal dort genau hin..."

Ich habe mich über dieses Thema gerade die Tage mit meinem Mann unterhalten.
Warum hat es so lange gedauert, bis ich bestimmte Dinge gelernt habe? Ob über mich, mein Verhalten, meine Gefühle, als aber auch ganz gewöhnliche Kommunikationsmittel, soziales Verhalten, etc.

Auch ich habe schon immer Bücher darüber gelesen. Viele. In dem Moment, wo ich es las, dachte ich, ich hätte es verstanden. Aber tatsächlich hat es manchmal Jahre gedauert, bis es wirklich in mich eingesickert ist und Klick gemacht hat. Bis ich es wirklich verinnerlicht hatte und mich erkennen konnte.

Meine Leben wäre bestimmt grundsätzlich anders verlaufen, hätte ich so manche Erkenntnis früher gehabt und ich mag mir das dann auch wieder nicht vorstellen. Mir wäre auch viel Leid erspart geblieben - aber gerade das Leid war es ja, was mich erkennen ließ. Also musste es wohl genau so laufen.
Ich bin mir sicher (an manches kann ich mich sogar erinnern), dass andere mir durchaus gezeigt haben, was ich nicht sehen wollte. Aber als junge Frau hat mich das eher wütend gemacht, ich wollte das nicht sehen, ich wollte andere, leichtere Lösungen. Die gibt es aber nicht.
Ich bin immer noch dabei. Solange meine Mutter noch lebt, ist das für mich ein Thema, was ich gerne mit ihr klären würde, bevor sie stirbt.

Mutter geboren 1935 Krieg erlebt, Nachkriegszeit, Mangelversorgung. Heute ist sie verbiestert und zeigt in meinen Augen null Empathie.

Ihr Frauenbild ist aus der Steinzeit: die Frau muss immer für den Ehemann da sein und mindestens so gut sein wie die Mutter, und wird Sohnemann mal krank oder kriegt Depressionen ist natürlich die Ehefrau schuld.

Als meine Ex und ich uns haben scheiden lassen (im Guten), hat meine Mutter nur dagegen gewettert, die zieht dich übern Tisch. Das man sich im Guten trennt, versteht sie überhaupt nicht. Für sie ist Scheidung so etwas wie abschneiden. Sie will auch nichts mehr mit meinen Kindern und Enkel zu tun haben. Fragt nicht nach, kennt nicht mal die Namen der Enkel. Keine Geschenke, gar nichts.

Das Verhalten meiner Mutter kann ich nicht ändern. Was ich aber machen kann, mich gegenüber meiner Familie anständig zu verhalten. In Kontakt bleiben, den anderen nicht belehren wollen oder zur Rechtfertigung zwingen, sondern gewähren lassen, die eigenen Entwicklung auch ausleben zu können. Auch mal loben und wenn nötig auch Kritik anbringen können.

Eine Teilhabe am Leben der anderen, jedoch ohne Einfluss auszuüben. So wie positiv vorleben.

Wenn es Probleme gibt, können meine Kiddies oder die Ex natürlich zu mir kommen, notfalls auch mitten in der Nacht.
*******kull Frau
8.165 Beiträge
Danke für diesen Thread und die ehrlichen
und emotionalen Worte.

Ich kenne meine Baustellen verdammt gut. Ich bin die jüngste von drei Kindern. Von meinem Vater absolut nicht gewollt. So hat er es mir auch gesagt und noch mehr spüren lassen. Keine Umarmungen,kein liebes Wort. Ich war zwar da,aber ich existierte für ihn nicht. Ich kannte es also gar nicht,dass Männer es mit mir gut meinen bzw mich lieb haben können. Und das hinterlässt gewaltige Spuren und hat oft mein Verhalten gegenüber Männern sehr beeinflusst. Wie gesagt,ich kenne die Ursachen und wieso ich so oder so reagiere. Ich habe jahrelang,quasi meine ganze Teeniezeit damit sehr gehadert und oft auch die Schuld bei mir gesucht. Ich dachte,mit mir wäre irgendwas nicht in Ordnung. Bis ich für mich erkannte,dass es nicht so ist und ich dieses Thema ruhen lasse und meinen Frieden damit schließe. Der Abschluss war,dass ich mir den Rücken hab tätowieren lassen. Ich kann es nicht ändern,bzw ihn zwingen mich als ein Teil seines Lebens zu sehen. Und das ich so offen drüber reden kann,war auch ein sehr langer Prozess.
**********Found Mann
7.026 Beiträge
Diese Frage, warum ich so ticke, wie ich es tue, habe ich mir, ehrlich gesagt, in der Vergangenheit selten gestellt.
Durch verschiedene persönliche Änderungen, habe ich im Frühjahr, das erste mal, diesen auf den Grund gehen wollen.

Ich habe, gefühlt sehr vieles über mich selbst erfahren und mich deutlich besser kennengelernt.

Es ist so, wie die TE es beschrieben hat, vieles liegt in der Vergangenheit begründet und es lohnt sich auf jeden Fall, Muster und Verhaltensweisen zu hinterfragen.
Die Erkenntnisse, die man erhält, helfen auf jeden Fall in der Zukunft.

Grüße
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Deine Frage:
"Was ich nun gern von euch wissen möchte:
Wenn ich schon älter seid, beschäftigt ihr euch mit solchen Themen? und wenn ihr (vielleicht schon erwachsene) Kinder habt, ist das ein Thema?"

Ich mich mit 68 nicht, mir langt´s, existent zu sein. Ich bin mir über die Jahre nicht verloren gegangen und muss mich nicht suchen und finden. Ich bin sowieso stets da , wo ich bin- nirgendwo anders.

Und (zu den jüngeren) : mir ist es auch völlig egal, ob mein Sohn (27) sich gefunden oder verloren hat. Irgendwie kommt er mir aber recht lebendig vor.

Vieles was Du ansprichst hat nichts mit Lebensrealität zu tun, eher mit einer Endlos-Schleife bestehend aus Schuldgefühlen und Selbstoptimierung.

Lass das doch einfach- dann lebt es sich völlig ungeniert!
*******cher Mann
173 Beiträge
Danke für den post @*******kull - das erinnert mich an eigenes Versagen...😯
*******cher Mann
173 Beiträge
@**S: danke für das Thema, weil das Nachdenken darüber, der Beginn einer anderen Art des Zusammenlebens auch innerhalb der (Geaamt) Gesellschaft sein kann oder wenigstens sein könnte
*******cher Mann
173 Beiträge
*********cher Mann
7.033 Beiträge
"Selbstfindung"

sich selbst zu finden, dass was den eigenen kern ausmacht ist ein thema welches mich beschäftigt seit ich denken kann. naturgemäß war es als kind weniger stark ausgeprägt, jedoch hatte ich dort schon gemerkt, dass ich mich immer wieder selbst hinterfrage, wer bist du, was bist du, warum verletzt dich dies und das usw.

selbstfindung setzt für mich permanente selbstrefexion voraus, ich nenne es sich selbst im spiegel in die augen schauen und sich selber immer wieder auf ein neues hinterfragen, denn das leben ist in steter entwicklung und somit auch die eigene persönlichkeit.
es ist nicht immer schön und mitunter auch schon mal schmerzhaft, wenn ich mit mir selbst ins gericht gehe, doch es gehört zu meinem leben dazu da ich so mir meiner selbst sicher bin.

folglich war es immer ein thema für mich und wird es auch immer bleiben.
rede ich darüber? früher *nein*, jetzt *ja* und in der zukunft natürlich weiterhin.

spreche ich mit meinen kindern darüber?
klar spreche ich mit ihnen darüber, jedoch versuche ich zu vermeiden sie aufgrund meiner erfahrungen zu beeinflussen. sie sollen und müssen ihre eigenen erfahrungen machen und ich kann nur versuchen ihnen den halt zu geben, damit sie da gut durchkommen, oder ihnen mal etwas erklären was sie gerade nicht verstehen.
ich kann sie auf ihren eigenen weg nur unterstützen sollte es aber vermeiden sie zu lenken, denn sich selbst finden können sie nur, wenn ihnen bewusst wird, dass sie aus eigenem verschulden fielen, es jedoch aus eigener kraft auch wieder hoch schaffen. wenn das aufrappeln mal nicht so gut klappt, dann sollten sie einfach wissen, dass es im hintergrund jemanden gibt der einen nicht nieder macht, wenn er nach hilfe gefragt wird.
******978 Paar
1.985 Beiträge
Zitat von *******xty:
Deine Frage:
"Was ich nun gern von euch wissen möchte:
Wenn ich schon älter seid, beschäftigt ihr euch mit solchen Themen? und wenn ihr (vielleicht schon erwachsene) Kinder habt, ist das ein Thema?"

Ich mich mit 68 nicht, mir langt´s, existent zu sein. Ich bin mir über die Jahre nicht verloren gegangen und muss mich nicht suchen und finden. Ich bin sowieso stets da , wo ich bin- nirgendwo anders.

Und (zu den jüngeren) : mir ist es auch völlig egal, ob mein Sohn (27) sich gefunden oder verloren hat. Irgendwie kommt er mir aber recht lebendig vor.

Vieles was Du ansprichst hat nichts mit Lebensrealität zu tun, eher mit einer Endlos-Schleife bestehend aus Schuldgefühlen und Selbstoptimierung.

Lass das doch einfach- dann lebt es sich völlig ungeniert!

Sie schreibt; ist auch ne Art, mit eventuell defizitärem Verhalten in der Vergangenheit umzugehen. Wenn dein bereits erwachsener Sohn dich mit unangenehmen Wahrheiten konfrontiert, spielt für ihn das Alter keine Rolle, sondern der Umgang mit seinen Empfindungen.

Ich persönlich finde es nicht gut, dass du scheinbar - so lese ich deinen Text - die Gedanken des TE nicht wirklich ernst nimmst und abtust. ... sind aber nur meine Gefühle, kann mich täuschen und sind kein Dogma, haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich bin ein wenig verwirrt, geht es jetzt um dich, deine Kinder, wie wir uns selbst gefunden haben, oder was wir bei unseren Kindern machen würden?

Ich weiß nicht, ob ich etwas „verbocken“ könnte, wenn ich immer für meine Kinder da wäre. Ich kann ihnen versuchen Werte mitzugeben und diese vorzuleben.

In mir als Mutter eine Anlaufstelle zu bieten, ich würde aber nicht versuchen, etwas herauszufinden.
****ody Mann
11.718 Beiträge
Mich selbst kennenzulernen, ist aus meiner Sicht ein Prozess, der nie abgeschlossen sein wird. Es kommen immer noch Erfahrungen mit mir selbst und mit anderen hinzu, die ich verwerten kann.

Aus meiner Kindheit und Jugend bin ich schon mit einem guten Sockel an Selbstbewusstheit und beständig geliebt heraus gegangen, ich konnte mich und kann mich gut leiden, auch wenn ich schlechte Leistungen erbringe, zumindest kann ich Kritik annehmen, reflektieren und verwerten oder auch nicht verwerten.

Ich habe schon viele Gedanken auf mein Selbstbild verwendet, unterliege aber keinem Leistungsdruck oder Optimierungszwang. Veränderung und Entwicklung passieren, wenn und weil ich das will, es gibt keine Geister, die ich mit mir mitschleppe, gegen die ich heute noch kämpfen muss oder um deren Gunst ich buhle, um mir ein "Gut gemacht" abzuholen. Ich muss niemandem etwas beweisen und ich muss mich nicht mehr provokativ grotesk verhalten, um es irgendwem zu zeigen. Relikte des Kampfes um Anerkennung durch meinen Vater habe ich als junger Erwachsener "abgearbeitet" und meinen Frieden mit ihm gemacht. Ich habe irre viel nachgedacht und anderes Feedback (gutes und schlechtes) für passender erachtet.

Manchmal bin ich zu bequem und ruhe mich auf meinen Lorbeeren aus. Manchmal wäre ich gerne cooler, andererseits komme ich auch mit meiner uncoolen, emotionalen Seite, dem eingekreuzten Balkanblut klar. Aber erst, seit ich davon weiß. *gg*

Ich bin natürlich kein Psychologe, ich denke aber schon, dass ich relativ gut weiß, wer ich bin und wer ich sein kann, wenn ich meine empathischen Ressourcen ausschöpfe und mich der Sprache der erwachsenen Stadtmenschen des 21. Jahrhunderts bediene.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
AnJan1978
Womöglich hast Du recht, ich verdränge ständig meine defizitäre Lebensführung, bin halt schon etwas in die Jahre gekommen und muss mich auch mit nicht mehr behebbaren Defiziten/ Fehlern in meiner Vita abfinden. Ich kann meine Versäumnisse / Defizite/ Fehler doch nachträglich nicht ändern.
Dazu fällt mir wieder mein Lieblingszitat ein

„Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man gerne gewesen wäre“

Hast du Angst? Dann lebst du vielleicht zu sehr in der Zukunft.
Bist du traurig? Dann lebst du vielleicht zu sehr in der Vergangenheit.

Wenn du in Frieden bist, lebst du in der Gegenwart
****3or Frau
4.675 Beiträge
Selbstfindung. Hm ja. Jeder kennt sich selbst, eigentlich. Aber nicht alle wollen das akzeptieren. Und damit habe ich angefangen. Meine Unsicherheiten zu akzeptieren, dass ich unperfekt bin, immer wieder unüberlegt handle und rede, andere dauernd unterbreche, oft uncool bin. Also nicht mit Schwächen kokettieren sondern schonungslos mit sich selbst.
Mir hat das sehr geholfen.
******978 Paar
1.985 Beiträge
Zitat von *******xty:
AnJan1978
Womöglich hast Du recht, ich verdränge ständig meine defizitäre Lebensführung, bin halt schon etwas in die Jahre gekommen und muss mich auch mit nicht mehr behebbaren Defiziten/ Fehlern in meiner Vita abfinden. Ich kann meine Versäumnisse / Defizite/ Fehler doch nachträglich nicht ändern.

Sie schreibt; ich danke dir für deine offenen Worte und mit nichten wollte ich dich damit angreifen.
Auch die TE kann keine Vergangenheit ändern, so wie ich auch nicht. Jedoch verweigern mir meine Eltern die Aufarbeitung aus genau deinen genannten Gründen. Das möchte ich mit meinem Sohn nicht.

Sei wie du bist und dich selbst wohlfühlst, dasist altersunabhängig. *kuss2*
*****ite Frau
8.868 Beiträge
Hm.
Ich war das erste von zwei Mädchen, ich war "Schuld", dass meine Mutter meinen Vater heiraten musste. Hat sie mir immer wieder vorgehalten. *schimpf*
Von ihr habe ich wenig Zuneigung erfahren, ich wurde "versorgt", aber nicht geliebt. Mehr von meinem Vater, wobei er so die eine oder andere Grenze überschritten hat.
So mit Mitte 20 konnte ich mich emanzipieren von Ihnen. Hab mir viel Selbstbestätigung über Männer geholt, was natürlich auch nur ein Schuss ins Knie ist letztendlich.
Als meine Kinder kamen, versuchte ich die Mutter zu sein, die ich mir gewünscht hätte. (Und so halte ich es noch heute)
Bei allen Fehlern, die man so in der Aufzucht macht... Hauptsache die Kinder fühlen sich geliebt, gesehen und angenommen. Viel mehr braucht es nicht.
Meine Familie, also mein Mann und meine Kinder, haben viel von den Wunden geheilt. Es heilt einfach, wenn man zurückgeliebt wird. Dann kann man loslassen von Schmerz und Verbitterung.
Es heilt alles.
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