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Schlagbar

Autoren Dezember 2022
*********ieven Paar
720 Beiträge
Themenersteller 
Schlagbar
Für alle diejenigen, die Roman zu gewinnen kennen und dabei mitmachen wollen und/oder diejenigen, die Vinland und Hallebynge gelesen haben, kommt hier etwas Passendes. Und wenn die Geschichte noch Beziehungen zu weiteren entwickelt, na dann wisst ihr ja, was zu tun ist.

Schlagbar

Teil 1

Gabriele, die in den sechziger Jahren aufgewachsen war, hatte damals die herrschende Prüderie gar nicht wahrgenommen. Nacktheit war etwas, das im Verborgenen stattfand. Über Sexualität wurde schon gar nicht gesprochen. Und außerdem waren in der Gesellschaft die Nachwirkungen des Weltkrieges prägend. Väter, die gefallen oder kriegsversehrt waren, prägten ihre Kindheit ebenso wie die Präsenz der Besatzungsmächte und die immer noch sichtbaren Zerstörungen, die erst langsam verschwanden.

In der Schule herrschte ein rauer Umgang, denn die Lehrer waren zumeist in der Nazizeit ausgebildet worden. Schläge waren hier und zu Hause an der Tagesordnung. Aber es gab auch schöne Momente. Sie spielte häufig draußen mit anderen Kindern aus der Nachbarschaft. Überhaupt waren sie eine verschworene Gemeinschaft, in ihrem kleinen Dorf gab es nicht viele Attraktionen. So schufen sie sie sich selbst. Ob es gemeinsame Ausflüge in die Umgebung, Völkerball, Schnitzeljagden oder die Abenteuer rund um die britischen Kasernen und deren Übungsplatz Bergen waren, immer gab es Neues zu erleben und die Kindheit war nicht langweilig.

Lächelnd erinnerte sie sich heute an diese gleichermaßen unbeschwerte und verklemmte Zeit zurück, denn die Beerdigung von Herbert war für sie eine ebensolche Heuchelei, wie sie sie damals oft erlebt hatte. Gisela schien das Begräbnis gut überstanden zu haben, hatte sie den Eindruck, immerhin hatte sie schon wieder zu lachen vermocht. Jetzt auf dem Rückweg schweiften ihre Gedanken zu dem Ball in Leipzig Anfang kommenden Jahres. Das wäre sicher nichts für Paul, denn sie fand, dass er sexuell zwischen den Sechzigern und einer ferneren Vergangenheit steckte. Andererseits genoss sie das Zusammensein mit ihm. Er war aufmerksam, hatte Stil und ihr gefiel seine sonore und erotische Stimme. Er war ein begnadeter Erzähler. Und der Sex mit ihm fühlte sich angenehm an. Sie hatte oft darüber nachgedacht, ob angenehm das richtige Wort dafür sei. Aber er war nicht wild, nicht abseitig, nicht hart, sondern er war im Bett wie auch sonst im Leben, und zwar ein Gentleman durch und durch. Sie hatte einen Begriff kreiert. Sie nannte es Komfortsex. Es war wie eine Art Wellness mit dem Unterschied, dass sie hier zusätzlich zur Entspannung Orgasmen bekam. Er bemühte sich um sie und ihre Lust und es war ihr angenehm. Nicht mehr und nicht weniger. Das reichte aber eben nicht immer. Manchmal brauchte sie es härter. Und dabei beschränkte sie sich nicht nur auf Männer. Ihre bisexuelle Ader hatte sie bei ihrer Arbeit entdeckt.

Sie liebte ihre Kunst. In ihr fand sie die vollkommene Erfüllung. Sie hatte Aufträge in ganz Deutschland. Das war schon lange so, denn sie hatte gleich nach ihrer Meisterprüfung beschlossen, dass das Stationäre, das Angestelltendasein nichts für sie war. Sie fürchtete die Enge. Stattdessen wollte sie sich ausleben, sowohl schöpferisch als auch sexuell.
Und mit diesem Vorsatz hatte sie sich aus den Zwängen ihrer Kindertage und Jugend befreit.

Die Theaterwelt vereinte die künstlerischen Aspekte mit den erotischen. Was hatte sie nicht alles in den Achtzigern erlebt, nachdem sie ihre ersten Aufträge bekommen hatte. Sie war nicht nur die Schneiderin, sondern sie erschuf mit den Bühnenbildnern die Atmosphäre, die die Schauspieler so authentisch wirken ließen, dass Theater und Oper spürbar wurde. Sie war eine der Architektinnen der Leidenschaft, die dort gelebt wurde und ins Publikum übersprang. Und auch wenn einige Darsteller exaltiert oder arrogant waren, weil sie sich ihr überlegen fühlten, waren mindestens ebenso viele dabei, die ihre Kunst über die Maßen schätzten. Sie war Teil dieser Maschine der Illusionen und sie genoss es. Etliche Abende hatte sie ausgelassen verbracht. Ihre sexuellen Hemmungen lösten sich alsbald in nichts auf. Denn die Orgien, die manchmal gefeiert wurden, mündeten häufig in wildem Sex zu zweit, zu dritt, in Gruppen, mit mehreren Männern und zuweilen mit Frauen.

In der Wendezeit erweiterte sie ihren Radius in die neuen Länder und lernte dort eine teilweise weitaus freizügigere Sexualmoral kennen. Von der Bigotterie, durch Kirche und überkommene Vorstellungen hervorgebracht, die Westdeutschland auszeichneten, gleichgültig ob in katholischen oder evangelischen Regionen, war der Osten verschont geblieben. Später, als sie mehr gelernt hatte darüber, korrigierte sie sich. In der ehemaligen DDR hatte Religion keinen nennenswerten Einfluss auf wesentliche Teile der Bevölkerung gehabt. Deshalb war die moraltheologische Saat, die im Westen schon den Kindern eingepflanzt wurde, hier nicht aufgegangen.

In vielen Geschichten, die sie an ostdeutschen Bühnen gehört hatte, war die größere sexuelle Freizügigkeit ein Thema gewesen. Sie hatte diese Anfangszeit genossen und saugte die prickelnde Stimmung, die oft herrschte, regelrecht auf. Der Sex blieb für sie ein wichtiger Bestandteil, nur die Bindung an einen einzigen Partner, das merkte sie frühzeitig, war ihr nicht möglich. Denn keiner brachte es fertig, ihr alle Bedürfnisse zu erfüllen. Paul würde sie zum Beispiel, selbst wenn sie ihn darum gebeten hätte, nicht fesseln und sie in ihrer Wehrlosigkeit nehmen, so wie es ihm gefiel. Sie brauchte manchmal diesen Kontrollverlust.

So suchte sie sich andere Männer, die ihr das gaben. Deshalb war ihr Sexualleben vielfältig und sie meistens zufrieden. Das vage Gefühl, etwas verpasst zu haben, das sie mit Mitte dreißig beschlich, weil sie keine Kinder hatte, ließ sie nachdenklich werden. Sie genehmigte sich eine Auszeit, bei der sie eine ausgedehnte Reise durch Asien unternahm. An ihrem sechsunddreißigsten Geburtstag entschied sie sich dann, dass sie schwanger werden wolle. Selbst wenn sie das Kind alleine großziehen müsse.

Klaus war zu der Zeit ihr Hauptmann, wie sie ihn bei sich scherzhaft nannte, denn er erfüllte die meisten ihrer Bedürfnisse. Mit ihm schlief sie bereits lange ungeschützt und so war es kein Problem, die Pille abzusetzen. Er würde nichts merken. Aber sie wurde nicht schwanger. Schließlich ließ sie sich von ihrer Frauenärztin untersuchen, die ihre Unfruchtbarkeit feststellte.
Autoren Dezember 2022
*********ieven Paar
720 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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******_AS Mann
9.027 Beiträge
*wow*

..... super geschrieben, sehr erotisch ! *top*
Autoren Dezember 2022
*********ieven Paar
720 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******_AS:
*wow*

..... super geschrieben, sehr erotisch ! *top*

Danke für das tolle Lob
*****t72 Frau
85 Beiträge
Kopfkino für die Mittagspause *love4*
**wi Paar
105 Beiträge
Oh ja, gerne weiter so...
**********t2017 Mann
100 Beiträge
Das hoffe ich doch auch *top*
Autoren Dezember 2022
*********ieven Paar
720 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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