„Einseitig verringerte Libido: Wie sah eure Lösung aus?
verringerte Libido durch Krebserkrankung......
Hallo zusammen,
ich bin relativ neu hier. Schreib hier zum ersten Mal. Ich habe folgendes Problem und würde gern wissen, ob jemand in einer ähnlichen Situation ist.
Nach einer lang zurückliegenden Krebserkrankung meines Mannes hat er Beschwerden beim Sex und ein geringes Interesse/ Bedürfnis, aber mein eigenes Bedürfnis ist stark gestiegen....
Ich habe in den letzten Jahren auch keine Probleme mit der Situation gehabt, weil meine Libido aufgrund einer PCO Erkrankung so gering war, das ich es nicht brauchte und sogar abstoßend fand. Durch eine starke Gewichtsabnahme etc. hat sich mein Hormonhaushalt wieder reguliert, so dass ich vermehrt, also fast täglich Sex möchte. Dieser Zustand belastet mich sehr.
Soviel zur Situation. Ich persönlich habe mich auch niemals ausgetobt in der Jugend. Er ist mein erster Sexpartner. Das hat verschiedene Gründe auf die ich nicht näher eingehen möchte. Jetzt habe ich den Wunsch mal einen anderen Mann zu fühlen etc. und meinen Bedarf zu decken. Mein Mann ist total dagegen, weil er Angst hat das ich ihm weglaufen könnte, mich verlieben oder sonst was. Ich habe allerdings nur den Wunsch das körperliche zu erleben und nicht meine Ehe zu beenden.
Ich muss dazu sagen, dass mein Mann sich unglaublich viel Mühe (Massagen, anfassen etc, Spielzeug) gibt mir irgendwie gerecht zu werden. Auf der einen Seite auf der anderen Seite leidet er selbst und weiß das es nicht reicht, weil es einfach nicht geht bei ihm.
Folgende Fragen stellen sich mir:
1. Gibt es hier jemanden der auch aufgrund einer Krankheit keine oder eine verringerte Libido hat und der jeweilige Partner drunter leidet? Was war/ist eure Lösung?
2. Er will die Beziehung nicht für mich öffnen, damit ich mich ein wenig austoben kann. Wie sind eure Erfahrungen? Wäre das der Anfang vom Ende, gerade weil ich noch nie körperlichen kontakt zu einen anderen Mann hatte?
Ich liebe ihn sehr und teile gerne mein Leben mit ihm. Für mich sind die jetzt vorhanden Probleme auch kein Scheidungsgrund. Bin gespannt auf eure Gedanken und eure Erfahrungen.
LG
@*******e85
Sehr schwierige Situation. Ich kann verstehen, dass dir da dutzende Gedanken durch den Kopf gehen.
Ich habe jetzt nicht jeden Beitrag gelesen. Aber ich finde, dass weder Mann noch Frau etwas sang- und klanglos akzeptieren muss. Sexuelle Bedürfnisse sind völlig normal. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Also du musst definitiv nicht akzeptieren, dass du für den Rest deines Lebens auf Sparflamme laufen musst.
Jetzt kommt der andere Teil. Geht es körperlich einfach nicht (also gibt es einfach keine Errektion), oder ist das psychisch in Form von "Ich habe keine Lust mehr."
Wenn es körperlich ist, dann kann man nur medizinisch abklären, ob man das Verbessern kann (z.B. durch Medikamente) oder ob das irreversibel ist.
Wenn es rein psychisch ist, würde ich zu einer Sexualtherapie raten.
Das du ihn liebst, steht außer Frage. ABER....ein befriedigendes Sexualleben gehört zu einer Partnerschaft dazu. Wenn einer, in dem Falle du, damit nicht zufrieden bist....oder sagen wir.....dir dauerhaft etwas fehlt, dann mag das Anfangs noch unterdrückbar sein. Aber im Laufe der Zeit wird das Bedürfnis dann immer stärker und führt zwangsweise zu Problemen.
Leider muss ich sagen, dass, wenn dein Mann einfach sagt, dass du das zu akzeptieren hast, das für mich nicht nach großem Bemühen klingt. Leider wirkt das so, als ob er deine Bedürfnisse gar nicht anerkennt.
Zum Thema Beziehung öffnen....da kann ich nur sagen....vergiss es. Wenn nicht beide zu 100 % davon überzeugt sind, dann kann das nicht funktionieren. Wenn er Angst hat, dich zu verlieren, dann sind diese Gedanken nicht ganz abwegig. Natürlich PLANST du nicht, dich zu verlieben. Natürlich PLANST du nicht, ihn zu verlassen, aber mal ehrlich.....Gefühle kann man nicht kontrollieren. Gefühle kommen wie sie wollen. Und hat man sich erst mal etwas verliebt, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Aus seiner Sicht sind die Gedanken logisch. Du als seine Frau vergnügst dich anderweitig, bekommst dort natürlich das, was du dir schon lange wünscht und was dein Mann dir nicht geben kann/will, was hält dich dann also davon ab, dir das "wahrscheinlich" perfektere Leben auszusuchen, anstatt weiterhin auf einen wichtigen Teil zu verzichten?
Ich wünsche es niemandem, aber ich befürchte, dass es nur zwei Varianten für die Zukunft gibt. Entweder du verzichtest weiterhin und wirst immer unglücklicher mit der Zeit, oder ihr geht irgendwann getrennte Wege.
Da hilft nur offenes Gespräch und evtl. medizinische oder therapeutische Behandlung.
Nimm mir da bitte nichts böse. Sind nur meine Gedanken dazu.
LG