Es gibt tatsächlich Daten, die belegen, dass Frauen durch Sex später in die Wechseljahre kommen. Ich bin auf diese Thematik tatsächlich auch durch eine Frau gekommen, die deshalb regelmäßig Sex hatte. Das hat mich interessiert und ich hab nachgeschaut.
Eine US-Langzeitstudie (Arnot et al.), in der die Daten von rund 3.000 Frauen seit 1996 für zehn Jahre aufgezeichnet wurden, besagt das nämlich tatsächlich. Laut diesen Daten kamen Frauen, die wöchentlich Sex hatten, mit einer 28 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit in die Wechseljahre als Frauen, die weniger als einmal im Monat Sex hatten. Bei Frauen, die wenigstens monatlich Sex hatten, war das Risiko immerhin noch 19 Prozent geringer. Sex wurde dabei übrigens nicht nur als Penetration, sondern auch als Oralverkehr, Selbstbefriedigung und Petting definiert.
Jetzt ist natürlich die Frage nach dem Grund. Man vermutet, dass regelmäßiger Sex dem Körper signalisiert, dass eine Schwangerschaft möglich ist. Frauen im mittleren Alter, die keinen Sex haben, könnten deshalb aus biologischen Gründen eher in die Wechseljahre kommen. Beim Eisprung sind Frauen beispielsweise anfälliger für Infektionen, weil weniger Energie für das Immunsystem bereitgestellt werden kann. Ist eine Schwangerschaft aufgrund fehlender sexueller Aktivität unwahrscheinlich, sei es für den Körper nicht lukrativ genug, weiterhin viel Energie für den Eisprung zur Verfügung zu stellen.
Als Wechseljahre quasi als Sparprogramm wenn ohnehin nichts mehr läuft, ist die These. Ebenfalls gibt es Daten dazu, dass Schwangerschaften und Stillen ebenso einen Einfluss haben. Da ist also etwas dran. Die Studie kam 2020 raus und ging auch durch einige Gazetten.