Ewigkeit ..
.. welch ein grosser Begriff, welche Schwere darin schon liegt, in der heutigen Zeit mit unendlicher Verfügbarkeit und Zugriffsmöglichkeit auf jedem Terrain .. schnell, unkompliziert, einen Klick entfernt .. nur keine Verantwortung übernehmen müssen und wollen.
Was mir zunächst an diesem Thema auffiel ist, dass keine Zitate aus dem Zusammenhang gerissen wurden und jeder Beitrag für sich allein gestellt blieb. Gerne nutze ich diese Zitate-Copyfunktion selbst sehr gerne, aber hier gehört es wohl nicht hin, sind es doch kleine verfasste Lebensgeschichten.
Mit der einzigen wahren Liebe sind viele Klischees behaftet, von aussen aufgedrückt und suggeriert, sei es die Erziehung, die Medien, das soziale Umfeld.
Dann gesellen sich persönliche Ansprüche dazu, wer will nicht das Beste und Schönste für sich, der Traum vom unkomplizierten und ruhigen Leben, mit einem Menschen der einem zurückgibt was man ihm zuvor mit Vertrauen schenkte, der einen fordert sich selbst zu erkennen, mit dem man sich nicht nur an der Oberfläche bewegt, sondern auch die Tiefen erkundet und kennen lernt.
Vieles davon sehe ich erst dann gegeben, wenn über ein anfängliches Kennenlernen und Begeistertsein ein Gefühl von Fallenlassenkönnen und Zutrauen sich entwickelt hat, man die einen oder anderen Verschiedenheiten im Denken und Auslebenwollen durchgemacht hat.
Schneller, höher, weiter findet da keinen Platz mehr, Zugeständnisse sind da wichtig, und nicht Abstriche.
Insofern kann ich bei beliebiger Auswechselbarkeit und Hochfrequenz im Führen verschiedener Freundschaften oder Liebeleien, wie es in dem einen oder anderen Beitrag zuvor bemerkt wurde, keinen Grund erkennen, über egomanische und selbstverwirklichende Beweggründe hinaus, die Lust auf eine Zweierbeziehung, "die grosse Liebe", "die eine Liebe" zu haben.
Dies sei diesen SchreiberInnen ja auch vergönnt, haben sie dies als für sie richtig empfundenes Lebensziel erkannt.
Vielleicht auch eine Frage des Alters, der gemachten oder verpassten Chancen und Erfahrungen ..
Aber dieses "ich könnte etwas verpasst haben" im SB-Laden Luxus und Sex und Globalität kratzt gewaltig an der Standhaftigkeit einer Beziehung, nicht zwangsläufig an dem Gefühl, das man Liebe nennt.
Und genau daraus entwickelt sich für mich dieses Gefühl der Einmaligkeit, ein Gefühl das sich nicht mit Worten definieren lässt (wie mir beim Schreiben dieses Beitrags Sekunde für Sekunde bewusster wird) ..
Auch wenn es altbacken und konservativ ist, die grosse Liebe bedeutet für mich zu gleichen Teilen Geben wie Nehmen.
Ewig ? .. ewig wird sie wohl leider erst im Nachhinein, wenn das Gefühl nicht loslässt, das Herz noch immer rast beim Gedanken an diesen Mensch, ein Lächeln überwiegt, die unangenehmen Erfahrungen nicht mehr präsent sind .. und man nicht mehr mit diesem geliebten Menschen zusammen ist oder sein kann, weil die Ratio dem Herz ein Schnippchen geschlagen hat.
Meist aber sicher auch genau der ausschlaggebende Grund, dass diese Liebe nicht zum Banalen verkommt bzw verkam, weil man rechtzeitig die Bremse gezogen hat, da das soziale Miteinander, die persönliche Entwicklung nicht in Gleichschritt mit der Herzfrequenz zu bringen war.
So wie ich schrieb passierte es auch mir, und ich bin froh, diese eine Frau kennen- und liebengelernt zu haben. Dafür bin ich dankbar, auch wenn wir uns nur noch gelegentlich treffen und keine Lebensbeziehung mehr führen.
Ich habe zwar keine Erwartungen daran, dass sich das Leben wiederholt, aber gänzlich ausschliessen möchte ich es auch nicht.
Diese Liebe nimmt mir jedoch niemand.
Liebe Grüsse