@Joan_d_Arc
Ich würde mir nie die Frage stellen, ob ich meinen Partner in seinen Freiheiten einschränken darf, denn wenn man sich entscheidet, eine Beziehung zu führen, dann führt man sie mit all seinen "Einschränkungen". Einschränkungen, die durch andere Sachen wieder wieder wettgemacht werden. Und überhaupt, darf/sollte man in einer guten Beziehung überhaupt von "Einschränkungen" reden, wenn man sich rundum glücklich und ausgefüllt fühlt? Es klingt fast so, als ob ich ein schlechtes Gewissen haben müsste, weil ich meinem Mann nicht "erlaube", mit anderen Menschen zu schlafen.
Wie ich ja auch schreibe - ob Du glaubst, dass ich das ernstnehme oder nicht - muss halt jeder selbst sehen, mit welchem Konzept er glücklich wird, was ihm wichtig ist und was nicht. Ich für meinen Teil habe sexuelle Treue nunmal als einschränkend und Einschränkung empfunden. Und es gibt andere Leute, die das auch so empfinden. Und andere, die das nicht so empfinden. Leben und leben lassen.
Ich sage ja auch nicht, dass Polygamie das Maß aller Dinge ist. Für manche passt es eben, und für andere nicht.
Was ich allerdings doof finde ist, Dinge als richtig oder falsch, normal oder unnormal schon perse zu sehen. Weil man es eben so gelernt hat. Weil man es so von anderen Generationen vorgelebt bekommt und es halt eben übernimmt. (Steht auch schon so in der Bibel.)
Man lernt: "Liebe macht man mit dem Mann (mit der Frau) die man liebt." <- Das ist normal. Was davon abweicht ist unnormal. Von dem Gedanken muss man sich zwangsläufig emanzipieren und über das ganz Beziehungskonzept reflektieren, wenn man merkt, dass es eben nichts für einen ist. Ich möchte nicht eingeschränkt werden, weil ich kein "Besitz" bin (und es halt sonst so empfinde - muss nicht jeder so empfinden) ergo ist mein Partner auch nicht mein Besitz und ihm stehen auch Freiheiten zu. Wenn man sich darüber einig ist, geht das Konzept auf, wenn nicht, stimmt das Konzept oder die Wahl des Partners nicht, das kann man dann entscheiden.
Sozusagen ist dein Bericht also kontraproduktiv, denn selbst wenn man sich nicht spießig fühlt, kommt man durch deine Aussage erst auf den Gedanken darüber nachzudenken, ob man sich denn eigentlich spießig fühlen müsste. Und nur, weil du Absolution erteilst, es nicht zu müssen, macht es das nicht besser.
Du unterstellst mir hier vollkommen falsche Absichten und verstehst mich zudem auch noch falsch.
Leider gibt es die Gefahr, dass man Dinge tut, zu denen man noch nicht, oder grundsätzlich nicht bereit ist, um im guten Licht zu stehen. Das fängt beim Rauchen hinter der Turnhalle in der 7. Klasse an, geht über den ersten Kuss bei "Wahl, Wahrheit oder Pflicht" zum verfrühten ersten Mal (die anderen hatten ja auch schon) bis hin zur Öffnung von Beziehungen oder Sex mit weiteren Personen. Das muss nicht passieren, die Gefahr ist aber da. Darauf wollte ich hindeuten. Nicht darauf, dass es "spießig" oder "uncool" ist, mit 18 Jungfrau zu sein, mit 14 keine verteerten Lungen zu haben und der Vorstellung einen Dreier zu haben keinen Reiz sondern höchstens ein Gefühl der Verletztheit abgewinnen kann. Man soll sich einfach selbst Treu bleiben und Druck von außen stand halten. In alle Richtungen.
@***af
Kritisch finde ich nur, wenn mit Theorien und Kopflogik versucht wird, das eigene Unwohlsein und ungute Bauchgefühl niederzuringen.
Gut, dann sind wir uns wohl einig, das sehe ich auch so.
@****en
Das freut mich sehr.
Danke für den Beitrag.
@********nner
Danke für Deine Beiträge! Genau so sehe ich das auch. Sympathie ist sehr wichtig, aber es gibt einfach eine Grenze, die sehr emotional und auch nicht immer linear verläuft zwischen dem, wo es super ist, und dem, wo sie einfach überschritten wird und es zu viel wird. Was da hilft ist viel Kommunikation und es zu akzeptieren, wenn beim Partner die Alarmglocken klingeln und darüber reden. Aber ganz wichtig: den Partner in seinen Sorgen ernst nehmen und sich nicht über diese hinweg setzen - auch wenn man sie als unbegründet erachtet. Und selbst auf seine eigenen und die Gefühle des "Mitspielers" achten.