Wichtig wäre dann aber einen Mittelweg zu finden, mit dem alle zurecht kommen.
Exakt.
Und dieser Mittelweg wäre genau jener, gemeinsam zu dritt (!) darüber zu reden. Wenn es wirklich gute Freundinnen sind, dann sollte die Mutter nicht hintenrum auf ihre eigene Freundin Druck ausüben, sondern sie direkt treffen und es ihr auch sagen dass sie es voll daneben findet und geneigt ist, es deren Mann zu sagen.
Allerdings sind hier noch ein paar Fragen offen, die m.E. wichtig sind:
1. Wie gut kennt sie deren Mann?
2. Hat sie mit ihrer Freundin (der Fremdgeherin) überhaupt darüber gesprochen?
3. Ist wirklich sicher, dass deren Mann nichts von der Affäre weiß?
Zu 1.:
Wenn sie ihn nun rein gar nicht kennt, dann sagt sie genau genommen jemand Wildfremden etwas, das sie nichts angeht. Sie fällt ihrer eigenen Freundin in den Rücken gegenüber jemandem, den sie gar nicht kennt - nur weil sie es daneben findet ?!
Dass er auch Nachbar ist macht es nicht besser. Man stelle sich vor die zwei wohnen ganz woanders und sie fährt zu ihm hin, um ihm zu sagen dass seine Frau fremd geht. Was ist das bitte? Welt retten?
Zu 2.:
Unabdingbar. Nur den Sohn unter Druck zu setzen, ohne mit der Freundin zu reden (wo sie ja auf Augenhöhe diskutieren müsste) geht gar nicht.
Zu 3.:
Wenn er es nämlich längst wüsste, aber heimlich duldet weil die Affäre ihm indirekt auch etwas bringt, dann würde die Mutter alle (!) Beteiligten unglücklich bei machen. Denn dann würde der Deal ja nicht mehr funktionieren, weil jemand Außenstehendes bescheid weiß. Er müsste fast schon auf Prinzip darauf bestehen dass die beiden die Affäre nicht mehr weiterführen - obwohl er es eigentlich gut hieß - um des lieben Friedens willen gegenüber der Mutter.
Vielleicht will er aber auch gar nichts davon wissen und die beiden haben irgendwann einen Deal der Sorte "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" gemacht. Das ist ein Versprechen das man sich gegenseitig damit gibt.
Das die Mutter dann mutwillig bricht - und großen Schaden anrichtet, denn sobald er es weiß, bekommt er es auch nicht mehr aus dem Kopf. Er hätte sich dann sicher gewünscht, sie hätte die Klappe gehalten und sich nicht eingemischt.
In jedem Fall aber kann die Mutter nicht so mir nichts, dir nichts Befehle geben, ohne selbst überhaupt zu wissen wie die Dinge liegen.
Oft genug ist es doch ganz anders als man denkt.