Wenn Illusionen sterben müssen...
Hallo allerseits,seit etwa 10 Monaten bin ich, nach einer fast 12 jährigen festen Beziehung, alleinestehend. Auch in den Jahren davor, eigentlich fast immer, war ich stets eine, die längerjährige Beziehungen lebte.
Besonders in den letzten 20 Jahren legte ich viel Wert auf Stabilität, Familie und so etwas wie eine unumstössliche Verbundenheit.........2007 verlor ich meine Ex an einen Mann - das habe ich recht schnell quasi verdaut, aber bei der Folgebeziehung war das schon etwas ganz anderes.
Ich verlor sie auch und zwar an so etwas wie den Alltag. Auch trotz professioneller Hilfe klappte es einfach nicht mehr. Ich hätte uns mehr Zeit geben wollen, um die Kunst einer neuen, zeitgemäßen Annäherung wieder neu zu erlernen, aber für sie wäre es ein "weiter so" gewesen.
Unsere Beziehung endete im Sommer letzten Jahres. Das verbleibende Jahr nutzte ich, um mit diesem Hammer auch fertig zu werden und ich denke auch, das geschafft zu haben.
Aber.........da ging nicht nur eine Beziehung zuende, sondern auch mein fester Glauben an "die Richtige". Ich habe wirklich gedacht, uns könnte nichts auseinander bringen und dann stand ich da, wie ein begossener Pudel und ich muss sagen, da ist wirklich einiges gestorben.
Sicher muss ich da Wichtiges übersehen haben und war mir einfach ZU sicher. Nur.........wenn 12 Jahre, die viele Zeit, auch die vielen Gefühle und deren Bedeutung.......wenn das alles nicht reicht, dann fragte ich mich, WAS es denn sonst sein sollte?
Den Jahreswechsel verbrachte ich bewusst alleine und mittlerweile lebe ich eine Freundschaft + .
Ich kann mir eine derartige feste Bindung, wie sie es früher so waren, nicht mehr vorstellen. Das ist wirklich so, als wäre da etwas Krasses kaputtgegangen. Und meiner Mingle (, "mixed+Single", also die F+) kann sich unter der "großen Liebe" auch nichts vorstellen . Wir leben jetzt quasi unverbindlich ein Stück unseres Lebens und wir wollen das auch bewusst tun. Ich glaube auch, dass wir das machen.......aber diese Illusion von früher.......dass diese Illusion starb......das hinterlässt schon so seine Spuren.
Ich weiß gerade auch nicht, ob ich glücklich sein sollte oder eher traurig, denn ich dachte schon damals, in meinem Alter auch ganz gerne mal anzukommen - und nun fühle ich mich so, als wäre meine Illusion so etwas wie verschwendete Zeit. Mag krass klingen, aber irgendwie habe ich von diesen klassischen Beziehungen wirklich die Schnauze voll.
Ich fühle mich so ein wenig orientierungslos und weiß gerade nicht so recht, wohin mit mir. Es gibt Tage und Wochen, wo mir es wirklich gut gelingt, so mein neues Leben einfach zu leben.......aber dann holt mich der Schmerz von früher ein und ich fühle mich einfach scheiße.
So rein intuitiv fühlt sich mein neuer Weg gut an......aber wie werde ich diesen Schmerz los, dass ich nun einmal denke , "die Richtige" gibt es eben nicht für mich?
Kennt Ihr dieses auf und ab? Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen und ich hoffe, dabei auch Neues lernen/erkennen zu dürfen.
LG, baba