wie gesagt, daß man das lieben verlernen kann, glaube ich schon... das muß aber nicht unbedingt etwas schlechtes sein.
meine liebe war bisher immer ziemlich selbstverleugnend, sogar selbstzerstörerisch, und meine achteinhalbjährige beziehung scheiterte mitunter auch daran. der schmerz nach der trennung war unerträglich, ich wurde suizidal, verließ ein halbes jahr lang die wohnung so gut wie nie, war schlaflos, fiel in ein tiefes loch und gab mich der pein hin. ich vergaß alles andere um mich herum, ließ dinge schleifen.... aus verantwortung gegenüber meiner exfreundin und meiner familie begab ich mich in psychiatrische und psychotherapeutische behandlung, da ich mich ohne hilfe wahrscheinlich umgebracht hätte... und ich war mir ganz sicher, daß ich nie wieder so lieben könnte...
vor kurzem habe ich jemanden kennengelernt und bin froh, diese art von liebe verlernt zu haben, die mir und meiner exfreundin nur geschadet hat...
ich lerne jetzt alles neu, bei ihr fühle ich mich entspannt, verstanden - und ich habe spaß am unterricht!
meine angst ist riesengroß, das lernziel nicht zu erreichen und sitzenzubleiben, vieles sträubt sich in mir, gefühle zuzulassen, da das letzte scheitern so unerträglich war, ich mich für unwürdig halte, und ich werde panisch bei dem gedanken, den anderen auf irgendeine weise verletzen zu können...
und dennoch habe ich das gefühl, durch den schmerz gereift zu sein, aus meinen fehlern gelernt zu haben und vor allem, daß diesmal alles anders wird, denn alles erscheint mir so
richtig...
wenn ich jetzt noch wüßte, wie ich die nörgelnde, mich bremsen wollende stimme in meinem kopf ausschalten könnte, wäre alles perfekt....
ich glaube, daß wir das lieben jedes mal neu lernen - noch nicht mal, daß wir es
müssen, sondern daß es sich ganz automatisch so ergibt.... wenn wir es zulassen...
das klingt vielleicht etwas verwirrend und zusammenhanglos, aber ich kann im moment auch nicht ganz klar denken - dafür fühle ich gerade zuviel...