Ich kann mich über das Glück mir sympathischer Menschen freuen. Den mir weniger sympathischen dagegen neide ich tendenziell eher ihre "Glückseligkeit".
Wer hier den Himmel auf Erden sucht, hat im Erdkundeunterricht nicht aufgepasst.
Eine kleine Geschichte aus der griechischen Mythologie
In seiner Weltgeschichte berichtet der altgriechische Geschichtsschreiber Diodor (1. Jahrhundert v. Chr.) Folgendes über den Unhold und Wegelagerer Prokrustes:
Prokrustes bot Reisenden ein Bett an, aber in manchen Sagen zwang er auch Wanderer, sich auf ein Bett zu legen. Wenn sie zu groß für das Bett waren, hackte er ihnen die Füße bzw. überschüssigen Gliedmaßen ab; waren sie zu klein, hämmerte und reckte er ihnen die Glieder auseinander, indem er sie auf einem Amboss streckte.
Prokrustes wurde von Theseus auf seiner Wanderung nach Athen als letzter der Bösewichte am Kephisos erschlagen.
Die Geschichte des Prokrustes erlangte als Erzählmotiv in späteren Perioden weitere folkloristische Verbreitung und tritt z. B. im Babylonischen Talmud in Erscheinung, wo Elieser von Damaskus, dem Haussklaven von Abraham, eine Begegnung mit Prokrustes zugeschrieben wird (Traktat Sanhedrin 109a).
Als Prokrustesbett oder Bett des Prokrustes bezeichnet man redensartlich eine Form oder ein Schema, wohinein etwas gezwungen wird, das dort eigentlich nicht hineinpasst.
Je kürzer die "Restlaufzeit" um so größer der Wunsch und analog dazu die Höhe der Wahrscheinlichkeit, bis ans Lebensende ein erfülltes monogames Leben fristen zu dürfen. Für mich persönlich ist diese Erwartungshaltung tatsächlich auch viel zu "gezwungen". Mir fehlt der Zauber des "vieles kann, nichts muß"???
Ich für meinen Teil gehe einer "Riesin namens Prokrusta" gerne aus dem Weg.