Das Essensbeispiel ist ergiebiger als zunächst vermutet ...
Zitat von **********el_ZG:
„...wir sind der gleichen Meinung
Und dennoch, in diesem Moment sprichst du etwas an was meiner Einstellung schon wieder grundsätzlich zuwider läuft.
Zitat von **********el_ZG:
„Respektlos dem Koch gegenüber, der den ganzen Tag in der Küche steht, um für uns etwas Tolles zuzubereiten.
Das reduziert den Austausch schon wieder auf etwas formel- wenn nicht gar floskelhaftes. Und das ist nicht was ich meine.
Als Köchin kann ich genauso befriedigt sein wenn mein Gast fast schon gierig mein Essen in sich hinein stopft - wenn er beispielsweise den ganzen Tag noch nichts gegessen hat und alleine dieses sich überfressen können für ihn gerade einen Hochgenuss darstellt.
Da kann ich zusehen und mich freuen weil ich sein Bedürfnis vermutlich richtig vorausgeahnt habe und ich seine Freude teilen kann. Müsste er jetzt Happen um Happen aus Höflichkeit 'genießen' nur um mir damit irgendwas zu beweisen? Wo bleibt denn da die eigene Freude am Genuss?
Umgekehrt kann ich mich auch freuen wenn jemand mein Essen mit Andacht genießt und jeder Kleinigkeit an Aromen hinterher schmeckt - wenn es denn das ist was er gerade auch genießt. Sonst ist es doch eher eine Maniriertheit, so wie bei Pseudoverkostungen.
Bringt mich zu dem abschließenden Fazt: Ein
Kompliment ist ein Kompliment. Irgendeine mehr oder weniger automatische Reaktion ist eben eine mehr oder weniger automatische Reaktion. Nichts Schlechtes, aber eben auch nichts was man irgendwie krampfhaft mit Euphorie umhäkeln müsste.