@****a7
Ich danke Dir für Deine Gedanken, für Deine Ant-worte und freue mich, genau an dieser Stelle unseres Wortwechsels meinen Senf dazu geben zu können:
Ich erinnere mich an zwei unterschiedliche Situationen in der Öffentlichkeit, im Beisein anderer, in denen mein Arsch "Opfer" sexueller Bemerkungen von Frauen war. Beide standen hinter mir. Sie fanden meinen Arsch wohl "sexy" und "knackig", so wie ich ihn in meiner Körperhaltung, die ich damals aus irgendeinem Grunde einnahm, unabsichtlich Ihnen entgegenstreckte. Beides Kolleginnen, im beruflichen Umfeld geschehen. Zwei klassische Fälle verbaler sexueller Übergriffigkeit! Kurz war ich peinlich berührt, da ihre Bemerkungen so unvermutet kamen, gewann doch ein Gefühl der Freude in mir die Oberhand. Ich fühlte mich geschmeichelt und freute mich, dass Frauen!!! mir spontan in der Öffentlichkeit ein Kompliment über die erotische Wirkung meines Arsches machten. Ich vermisse solche Komplimente von Frauen. Ich möchte wissen, wie ich erotisch wirke, damit ich weiß, wo ich stehe, woran ich bin. Ich möchte genauso Komplimente erotischer Natur zurückgeben dürfen, ohne dass diese als Aufforderung zum Sex verstanden werden oder eine Frau sich durch mein direktes Kompliment zum Objekt meiner (männlicher) Begierde degradiert fühlt.
Trotz esoterischer Ideen von Wiedergeburt etc. kann ich meiner Überzeugung nach nichts für die Gene meiner Eltern. Mein Körper ist mir angeboren. Ich muss mit ihm leben. Aber ich kann ihn annehmen, darf ihm mögen, ihn mitgestalten, ihn pflegen, ihn durchdringen mit meinem Wesen, ihn mir "zu eigen" machen als Ausdruck meiner Persönlichkeit. Dennoch ist er mir immer wieder fremd und ich wundere mich über ihn und seine Reaktionen manchmal. Da tun Komplimente über ihn von Mitmenschen einfach gut (egal ob erotischer Natur oder nicht).
Da ich mich trotz meiner derzeit heterosexuellen Orientierung im Grunde bisexuell erlebe und in jungen Jahren Phasen hatte, in denen ich mich in der homosexuellen Sub bewegt habe, kenne ich Deine Schilderungen von Spannern und Dich geil anstarrenden Männern mit obszönem Zungenschlag sehr gut. In der Schusslinie ihres aggressives Verhalten fühlte ich mich auch als Objekt, als "Opfer". Und wenn auf meinen Tramptouren die rechte Hand des Fahrers plötzlich auf meinem Bein landete und sich Richtung Schoß bewegte, spätestens dann, musste ich aus meiner Opferhaltung raus und mit einem klaren Nein! seine Zudringlichkeit unterbinden. Ein klares "Nein" war glücklicherweise immer ausreichend. Einmal ergab sich mit so einem Mann danach sogar ein positives Gespräch, das seine Verhaltensweise relativierte.
Da erinnere ich mich lieber an die klare, respektvolle Anmache eines farbigen Amerikaners in einer Homo-disko. Er stellte sich neben mich und schaute mir offen, aber unmissverständlich in die Augen und meinte nur: "You´re looking good!" Ich bedankte mich lächelnd und ging schließlich nach ein paar Worten Smalltalk, da ich keine Absichten hatte, mich ihm zu nähern. Da er nicht zudringlich war und mir die Freiheit ließ, mit seinem Kompliment zu machen, was ich wollte, fühlte ich mich gestärkt. So wünsche ich mir Komplimente erotischer Natur und bemühe mich, sie auf diese Art zu geben. (Auch eine unwillkürliche Erektion kann so gemeint sein und im richtigen Kontext so verstanden werden: Ich finde Dich erregend)