„Aber warum? "Sexarbeiterin" klingt jetzt erstmal nicht so böse wie "Prostituierte". Ok. Aber es bedeutet das Gleiche. Irgendwann wird man das gemeinhin durchschaut haben, dass "Sexarbeiterin" nur ein rosa Anstrich für ein altes Gemäuer ist. Was dann? Braucht (!) man dann einen neuen Begriff, der noch weniger "böse" ist?
Ja! Siehe "Negro" -> "Colored" -> "Black" -> "African American" - natürlich werden auch neue Worte wieder negativ besetzt, wenn die damit bezeichneten Personen anch wie vor als etwas negatives angeshen werden. Also ja, ich bin bei dir - das lößt das Porblem nicht. Natürlich muss man die Denkweise ändern. Aber Selbst wenn niemand mehr Sexarbeiterinnen als etwas verwerfliches ansieht, hildt das nicht, wenn dem Wort immernoch eine negative Konnotation anhängt. Daher ist das einzig funtkonierende Vorgehen in der Tat dieses: so lange "verfallene" Worte durch neue ersetzen, bis der gewünschte Wandel auch im Denken angkeommen ist und das neue Wort keine negative Konnotation mehr erfährt (weil niemand etwas negatives damit verbinden, obwohl jeder weiß, was es heißt).
„Letztlich ist es doch mit vielen neuen Wortkreationen so, dass etablierte Begriffe unter dem Deckmantel der Toleranz und des Miteinander weichgespühlt werden, bis niemand mehr erkennen kann, worum es eigentlich geht. Und dieser Zyklus wiederholt sich dann wieder und wieder. Schliesslich soll sich niemand, nirgends für nichts schlecht fühlen...
Das ist zwar, was passiert, aber nciht der Grund, aus dem es passiert. Die Worte werden nicht ersetzt, damit sich niemand beleidigt fühlt. Die Worte werden ersetzt, weil es unmöglich ist das Image von einem Beruf oder einer Personengruppe in der Gesellschaft zu verbessern, wenn die Worte, die diesen Beruf oder diese Personewngruppe (oder was auch immer sonst) beschreiben so extrem negativ behaftet sind. Selbst wenn jeder einmal verstanden haben sollte, dass Sexarbeit ein absolut normales und legitimes Berufsfeld ist (was, fürchte ich, noch in ferner Zukunft liegt), hilft das nichts, solange man diese Menschen als "Nutten" bezeichnet und man das selbe Wort als Schimpfewort benutzt.
„Deshalb kann heute schon niemand mehr ohne entsprechende Ausbildung Zeugnisse lesen. Da klingt jeder wie ein unglaublich toller, wertgeschätzer Mitarbeiter; auch wenn er die absolute Vollpflaume war.
Das hat dmait nichts zu tun. Das ist ein gäznlich anderes Phänomen. In dem Fall stimme ich dir auch zu - das ist Unsinn. Kann eh jeder nachlesen, welche Floskel wofür steht, wenn man es wissen will, da darf man auch klartext reden. Dahinter steckt, wenn du mich fragst, etwas anderes: die Feigheit, zu rechtfertigen, was man sagt. Sage ich "Du warst faul und kannst nicht viel", bist du empört und möchtest wissen, wie ich darauf käme. Sage ich "Du wars durchwegs eifrig und konntest die gestellten Aufgaben erledigen" kannst du das natürlich übersetzen - aber wenn du mich fragst, wie ich darauf komme, sage ich ganz einfach "also ich verbitte mir die unterstellung, etwas anderes gemeint nzu haben, als ich geschrieben habe!" - und schwups, ist der schwarze peter bei dir. ich muss mich für ncihts rechtfertigen, was jemand anderes in meine Worte reininterpretierrt. Auch dann nicht, wenn ich ganz gezielt Formuliewrungen verwende, die so interpretiert werden können.
Beim ersetzen negativ behafteter Bezeichnungen für Personengruppen aber ghet es nicht darum, die eigentliche Bedeutung zu verschleiern. Es geht darum, die eigentliche Bedeutung ovn dem zu trennen, was fälschlicherweise ZUSÄTZLICH mit dem wort verbunden wird.