„Die sexuelle Selbstbestimmung des Mannes
Nachdem das Thema
Die sexuelle Selbstbestimmung der Frau doch reichlich Diskussionsbedarf für die männliche Seite der Medaille aufgezeigt hat, soll dieser Thread die Chance geben, eben diese Seite zu betrachten.
Wie steht es denn um die sexuelle Selbstbestimmung bei uns Männern? Sind wir da wirklich so frei und uneingeschränkt, wie es den Anschein hat?
• Wir wissen, dass viele Produkte rund um Sex speziell auf Männer zugeschnitten sind. Nach wie vor wird ein Großteil der Pornos rein für die Zielgruppe ‚Männer‘ produziert. In wie weit werden wir von den Darstellungen dort in unserer Sexualität manipuliert?
• Bi- und Homosexualität wird nach wie vor immer noch als Schwäche betrachtet. „Schwul“ wird häufig als Schimpfwort oder negatives Attribut missbraucht. Können wir überhaupt von Selbstbestimmung sprechen, wenn die Gesellschaft einige Formen von Sexualität mehr toleriert als andere?
• Es gibt unzählige Hinweise von Frauen, was Bilder von männlichen primären Geschlechtsteilen und die ungewollte Konfrontation mit selbigen an geht und dennoch sind wir so in dieser phallozentrischen Grube gefangen, dass die meisten von uns glauben, unsere sexuelle Identität zu einem Großteil vom Penis abhängig zu machen. Ist das tatsächlich selbst auferlegt oder lassen wir uns da womöglich fremdsteuern?
• Im Thread um die weibliche Selbstbestimmung wurde die Frage gestellt
„oder ist es einfach so, dass Männer triebhafter sind weil sie biologisch darauf programmiert sind, ihren Samen in die Welt zu verteilen? Müssen Frauen dies in einer Beziehung berücksichtigen damit Mann nicht unzufrieden wird?“
Können wir die Frage nicht auch anders herum stellen? Sind wir wirklich sexuell bedürftiger als Frauen oder liegt es nur daran, dass wir diesen Zustand als naturgegeben ansehen und es dadurch automatisch zur Aufgabe der Frau machen, da quasi „aufzuholen“? Können wir von Selbstbestimmung reden, wenn wir uns so von Klischees leiten lassen?
Das Thema birgt gewaltig viel Sprengstoff und starke Emotionen. Einige der Fragen klingen recht provokant und für manch einen wahrscheinlich auch angreifend oder verletzend. Bitte versucht dennoch, euch nicht gegenseitig zu zerfleischen. Wir können hier viel von- und übereinander lernen.
Natürlich sind auch die Perspektiven von Frauen und Menschen außerhalb des binären Geschlechtermodells gefragt und erwünscht.
Jetzt bin ich sehr auf Eure Beiträge gespannt
Liebe Grüße und ein frohes Diskutieren
Tempus
Da ich das, mal wieder, für einen "AnimationsThread" vom JC für Diskussionen und "Köcheln" halte, nur einen kleinen Beitrag.
Können wir die Frage nicht auch anders herum stellen? Sind wir wirklich sexuell bedürftiger als Frauen oder liegt es nur daran, dass wir diesen Zustand als naturgegeben ansehen und es dadurch automatisch zur Aufgabe der Frau machen, da quasi „aufzuholen“? Können wir von Selbstbestimmung reden, wenn wir uns so von Klischees leiten lassen?
Fakt, biologischer FAKT, nicht widerlegbar, nicht bestreitbar, "Fake News"- und "AfD"-sicher ist nun einmal, dass die Zahl weiblicher Eizellen beim Menschen IMMER, IMMER, begrenzt sind.
Damit ist die Fruchtbarkeit der Frau biologisch nicht nur zeitlich, sondern auch numerisch festgelegt und begrenzt.
Entzieht sich ohne weitere Technik menschlicher Manipulation - vom "social" freezing und Weiterem absehend.
Das MUSS etwas heissen, nicht zwingend "bedeuten"; "Bedeutung" weisen "wir" kulturell/zivilisatorisch zu.
Aber einen Einfluss muss es haben.
Ob dabei zu bleiben ist, nur weil es immer so war - siehe "social" freezing, da wird schon an Manipulation gearbeitet.
Ein durchschnittlich gesunder Mann, nur von diesem ist hier auszugehen, kann bis kurz vor den Tod Nachkommen erzeugen - wenn auch genetisch ggf. "minderwertig".
Aber er "kann".
"Muss" oder "soll" er?
Das geht dann schon Richtung Kultur und Umgang mit dem Fakt.
Die Positionen unterscheiden sich aber.
Ob und inwiefern man daraus kulturelle Normen ableitet ist die Frage.
Im Grunde ist es, wie bei Frauen, Frage der Selbstdefinition und, sofern nicht dem Mainstream folgend, wenigstens friedliche Koexistenz mit, falls nicht individuell änderbaren, allgemeinen Prinzipien.
Diese für sich selbst rechtfertigend und begründend.
Ich persönlich bin, bspw., ein Freund der Promiskuität - bei Mann, Frau und divers.
Einfach, da Geschlechtlichkeit, Sexualität, solange im gesunden Bereich stattfindend, eine "erneuerbare" Ressource ist die uns alle nichts kostet (naja, Lebensmittel, etc. lasse ich großzügig weg).
Und die Materialisierung bis ins letzte Gefühl, Leidenschaft, Begierde, etc. - "Du", als Körperlichkeit, "darfst" keine anderen Menschen neben mir haben, was stark an religiöse Bekenntnisse erinnert, und damit eben nicht nur den eigentlich materiellen Körper, lehne ich ab.
Glaube und denke, dass ein freierer, gönnenderer Umgang, wie auch immer, uns Allen zugute käme.
Ob ich das selbst so hinbekomme ist erstmal nebenrangig.
Wo beginnt Kultur, wo hört Biologie auf?
Inwieweit ist Mensch noch bereit, biologische Bedingtheiten, für die bspw. die katholische Kirche weiterhin plädiert, zu akzeptieren?
Das sind Fragen.
Alles Andere ist manipulierbar und basiert darauf.