was treibt 'uns' in die 'untreue'?
Vorspiel zum Thema Treue:
(Bitte nicht allzu ernst nehmen.
Obwohl... ernst ist ‚ES’ schon.)
(...)
Männer fühlen sich manchmal schon gesehen und geliebt, wenn die Frau zärtlich über den verchromten Außenspiegel seines Autos streichelt. Mit anderen Worten: wenn sie sich verstanden fühlen, als Mann.
Frauen haben Bedürfnisse und Männer... sowieso. Es geht ja auch lange gut, das mit den Bedürfnissen, in Beziehungen. Solange es sich um essen, trinken, schlafen und einkaufen dreht. Das kann Frau und Mann ohne weiteres nachvollziehen. Da können sich beide ohne größeren Crash ihrer Interessen, auf einer Mann-Frau-Ebene treffen. Beim Sex in Liebes-Beziehungen, wird das schon schwieriger. Meist verrutscht im gemeinsamen Bett die Ebene und man findet sich ganz schnell auf der Schwanz-Möse-Ebene wieder. Schwierig, an diesem Punkt der Beziehung, über Lust zu sprechen, so von Mann zu Frau.
Freundschaftlich sozusagen. Auf dem Bauch liegend. Wie zwei gute Freunde auf Klassenfahrt, in der Jugendherberge. Das hat nichts mit Glück zu tun, ein Gegenüber gefunden zu haben, das ähnlich denkt und fühlt. Ich nenne das Schattenspringen. Andere gern Beziehungsarbeit. Grässliches Wort, auch wenn's aufs Gleiche hinaus läuft. Schwierig, aber nicht unmöglich. Im Gegenteil. Meiner Meinung nach unerlässlich.
Treue:
Wenn Treue Spaß machen soll, braucht es schon mehr als den guten alten Fick. Auch romantische Abende mit Kerzenschein und leckerem Essen, richten auf Dauer nichts positives aus. Du wirst nur gemeinsam fett, aber nicht alt und glücklich. Der, der zuerst den Absprung schafft, hinterlässt dem anderen - am Kühlschrank klebend, die Arschkarte.
‚Schatz, du bist ja so fett geworden. Ich begehre dich nicht mehr. Beim besten Willen. Tut mir leid. Ich hab mich verliebt, in jemanden.’
Diese Qualität zu erreichen, wo du dich mit der Frau die du liebst, offen über deine sexuellen Wünsche unterhalten kannst, erfordert natürlich Mut. Manchmal auch Verzweiflung.
Wenn’s dumm läuft, wirst du als Mann auf deinen Schwanz reduziert.
Bist dann angeblich mit nichts mehr zufrieden und zu keiner wahren Liebe mehr fähig. Weil es ja immer mehr werden würde, was du dir wünschst, was natürlich vollkommener Quatsch ist. Die Wünsche und Vorstellungen waren schon immer da. Halt nur im Keller. Männer wollen sich ernst genommen fühlen.
Ihre Lust sollte nicht kriminalisiert werden.
Vorausgesetzt man nimmt sich als Mann selbst ernst. Eine schwierige Aufgabe, sich selbst ernst zu nehmen. Man muss sich erst einmal finden. Aber wo suchen? Was mich betrifft, so habe ich mich mit meiner Lust jahrelang versteckt.
Ich hatte gar kein Gefühl mehr für mich. Konnte nicht mehr unterscheiden, was nun genau Lust war und was Panik. Panik nur noch mit ein und derselben Frau zu schlafen. Nur noch mit ihr ficken zu müssen. Dieses ‚müssen’ macht einen so richtig fertig. ‚Müssen’, bis zum Rest meiner Tage - mit ihr... Heißt es nicht ‚Bis das der Tod euch scheidet...’?
Klar, anfangs machst du dir keine Gedanken über so was. Bist ja unsterblich verliebt. Das ‚Frischgefickteeichhörnchensyndrom wirkt ja noch. Viel Sex gleich gute Beziehung. Aber dann...
Wichtig scheint mir, die Frau als solche ernst zu nehmen. Bevor du dich selbst finden konntest, haben sie dein ‚Ich’ - quasi über Nacht, vermurkst. Haben dich hingebogen. Frauengerecht und familienkompatibel. Das bekommst du gar nicht mit, wie schnell das gehen kann. Macht ja auch einen Heidenspaß, wenn man verliebt ist. Ihr alles recht zu machen, ist einfach das Größte. Und zuzusehen wie sie sich darüber freut, sowieso. Mann will immerhin geliebt werden. Dann musst du dich halt so verhalten, dass sie mit dem Bild, das du ihr bis dahin von dir gezeigt hast, auch weiterhin zufrieden sein kann. Nach der Verliebtheitsphase kannst du nach dir suchen, wie und wo du willst. Vielleicht entdeckst du dich ja beim Stöbern, in irgend welchen Wichsheften wieder. Oder du ziehst dir heimlich einen Porno rein.
Auch wenn du dir nach jeder gescheiterten Beziehung noch so viel für die nächste vorgenommen hattest, was anders gemacht werde müsste; wenn du es nicht schaffst dein Doppelleben zwischen Keller und guter Stube aufzugeben, wirst du zu ‚ihrem’ Mann werden.
Auf keinen Fall will Mann sie traurig machen und zum weinen bringen. Nein, das hat sie wirklich nicht verdient, wo sie doch so nett und lieb ist. Aus die Maus. Das Ergebnis wird sein, das du zu ihrer persönlichen Sonne geworden bist und für reichlich Sonnenschein in ihrem Leben zu sorgen hast. Reichen die wärmenden Strahlen ihrer Meinung nach nicht mehr aus, dann sucht sie sich ne andere Sonne - logisch. Das gilt in erster Linie für Liebesbeziehungen.
Waren diese Frauen und Männer vor der Beziehung nicht auch mal Single? Unverständlich, wie man als Single in der Lage ist sich ganz klar abzugrenzen, um seine Vorstellungen anzumelden, in einer festen Beziehung das meiste davon aber über Bord fliegt. Was tut ein Mann nicht alles aus Liebe - zu ihr!
Frauen sollte man immer ernst nehmen. Mit allem. Egal was sie tun oder lassen. Nichts passiert bei denen aus Zufall oder einer Laune heraus. Dahinter steckt meist ein Plan. Selbst ein ONS, auf den sich eine Frau einlässt, ist im Vorfeld geplant. Egal, ob der Plan aufgeht oder eben nicht. Der Vorsatz war schon lange da. Nur können Frauen diesen besser verbergen als Männer.
Auch wenn sie mit zu dir nach hause gegangen sind und sich nach dem zweiten Kaffee entschließen wieder zu verduften. Sie lassen dich im Glauben, das sie wirklich nur für diesen einen Kaffee mitgingen. Einen Ständer in der Hose kannst du nicht so leicht verstecken, eine feuchte Muschi schon. Wahrscheinlich hat ihnen deine Bude nicht gefallen oder sie haben die zweite Zahnbürste im Glas entdeckt, als sie ihren ersten Kaffee wegbrachten. Zugegeben, manchmal sind sie auch nur planlos. Lassen sich treiben. Verschleiern ihren Selbstfindungstrip als ‚Verantwortung abgeben können’, deklarieren ihre sexuellen Experimente als wichtige Phase in ihrem Leben. Als einen komplexen Prozess in ihrer persönlichen Entwicklung als Frau. Positiv gesehen natürlich.
Selbst bestimmt Lust leben. Raus aus alten Mustern und Geschlechterrollen.
Wenn Männer selbstbestimmt ihre Lust leben wollen, dann macht Frau sie zu schwanzgesteuerten Wesen, die in manchen Büchern vom Mars kommen. Shit.
Sollte das Ganze dann in die Hose gehen, mit dem sexuellen Abenteuer, krallen sie sich die Opferrolle. Sind da natürlich in etwas ‚hineingeschlittert’. Oh mein Gott! Unterm Strich hast du es als Mann einfach nicht gebracht. Oder du bringst es als Mann, aber nicht als Mensch. Ja was denn nun! Natürlich ist das nur mein jetziger Wissensstand, was Frauen betrifft. Das kann sich täglich ändern. Angezogene Frauen sind für mich auf alle Fälle ein größeres Rätsel als nackte. (...)
(aus: schimpansen mögen keine affenpornos - von der last ein pop(p)star zu sein)
Und das mit der Treue...
die findet im Kopf statt und nicht zwischen den Beinen.
Einen Seitensprung beichten? Warum? Warum seinen Partner da mit hinein ziehen, verunsichern und psychisch quälen? Soll der andere für den eigenen Seitensprung auch noch büsen? Das ergibt keinen Sinn.