Manchmal, zum Beispiel wenn man etwas auf eine große Menge zuschneiden möchte, sind Klischees und Verallgemeinerungen ja sogar nützlich. Aber wenn es nur um die Einschätzung einer einzelnen Person geht, sollte man sich davon fern halten.
Mal ein Extrembeispiel: ein Krimineller hat Geiseln genommen. Die Polizei erfährt, dass der Geiselnehmer eine Frau ist. Würden sie nun die Situation anhand von "Durchschnittsfrauen" einschätzen, müssten sie sich weniger Sorgen machen, denn Männer begehen viel öfter Gewalttaten, sind brutaler, sind schwerer zu überwältigen, weil sie stärker sind und mit Frauen kann man leichter reden. Blöd nur, dass die Geiselnehmerin Meisterin im Kickboxen ist, absolut gewaltbereit und bewaffnet und sich geschworen hat, die erste Geisel zu erschießen, sobald ein Polizist versucht, sie zu bequatschen.
Aber das trifft halt genau so im Alltag zu. Wenn man einen Menschen kennen lernt, dann sollte man sich hüten, anhand von Klischees Rückschlüsse auf diesen Menschen zu treffen. Verallgemeinerungen dienen zum groben Bewerten von Menschenmassen, nicht zum Bewerten einzelner. Dafür sind sie einfach nicht geeignet.