Deuten/erkennen von Signalen/Chancen

lieber @**C, au contraire!

Eine clevere Frau wird diesen – verzeih – Taschenspielertrick sofort durchschauen und müde belächeln. Der erste Satz muss auch nicht "sitzen", er sollte nur nicht peinlich-plump sein. Oder pseudo-cool.

Ein Mann, der zeigt, dass er ehrlich Interesse hat, ohne Tricks und ohne Taktiken – so ausgefeilt er sie auch finden möge – und mir einfach nur entwaffnend ehrlich signalisiert, dass es für ihn das größte wäre, mich jetzt kennenzulernen – der darf aufgeregt sein, der darf sich verhaspeln und der darf auch sogar mit großen Augen, einfach nur mich anguckend hintenüber von der Bank fallen, wie ein Käfer. Btw das schönste Kompliment, das ich jemals bekommen habe, obwohl es ihm damals sehr peinlich war. Und ja, er hatte damit bei mir Erfolg, übrigens.

Sich vorstellen und einfach sagen, dass man den anderen gern kennenlernte: das ist ehrlich und übrigens erfolgsversprechender als alles andere.

Taktiken, wie ausgefeilt sie auch immer sein mögen, ermüden. Und bringen nichts. Sich nackig machen, zeigen, dass man ehrlich Interesse hat, ohne Tricks – das isses. Jedenfalls bei mir.

Und ja, ich bin da ganz bei @*********kend, ein Flirt kann auch einfach eine kleine zwischenmenschliche Interaktion sein, die völlig ergebnisfrei und ohne Intention beiden Beteiligten den Tag ein bisschen sonniger macht.

Ich glaube, dass ein Flirt tatsächlich viel mit einem Spiel gemeinsam hat. Beide brauchen ein entspanntes Feld, also keine bedrohlichen oder fordernden Umweltbedingungen.

Beide brauchen das wechselseitige Einverständnis - es ist ein Dialog in dem immer wieder gegenseitig bestätigt wird dass es sich um einen Flirt handelt.

Lächeln oder Gesten, die eine körperliche Zuwendung ausdrücken funktionieren als Signale dass es sich immer noch um einen Flirt handelt (analog zu playmarkern).

Spiel und Flirt sind flüchtig - äußere Einflüsse können jederzeit zu einer Unterbrechung führen.

Flirts stellen für die Zeit des Flirts eine größere Intimität zwischen den Beteiligten her.

Dieses "ich muss irgendwie mit ihm/ihr ins Gespräch kommen" ist mir schon zu gewollt und zielgerichtet.

....natürlich ist es zielgerichtet. Wie sollte es auch anders funktionieren, wenn nicht zumindest Einer gewillt ist, den ersten Schritt zu machen um ein Gespräch/Flirt anzufangen?

Kann sich auch von selbst ergeben. Zielgerichtet wirkt oft bedürftig. Auch so ein Manko, das die Flirtratgeber gerne verschweigen.

...von selbst ergibt sich gar nichts, wenn nicht von einer Seite der erste Schritt gemacht wird. Und ist Jeder, der Dich anspricht mit dem Ziel mit Dir zu flirten oder um Dich kennenlernen in Deinen Augen bedürftig?

Zielgerichtetes Ansprechen lässt aus einem möglichen Flirt schnell ein Anbaggern werden. Nicht zwangsläufig aber der Grat ist schmal ...

Sehr viel eleganter und geschickter ist der Weg, die Flirtanbahnung wie zufällig erscheinen zu lassen und an jeder Stelle die Reaktion des Gegenübers zu beachten und natürlich auch zu respektieren.

Sich mal ins Sichtfeld bewegen, die Chance zu nutzen ein Aufeinander treffen zu inszenieren, Blicke tauschen und mal ein Lächeln versuchen - auch die Anbahnung eines Flirts kann bereits eine Kunst für sich sein.

Wenn er dies, wie vom TE beschrieben, im beisein des daneben stehenden Partners macht, dann wirkt das für mich auf jeden Fall so...

Swinger Er

...so gesehen wird Flirten ja geradezu zu einer Wissenschaft.... Solch ein Vorgehen kennt man eigentlich nur noch aus Filmen des 18. Jahrhunderts, wo die Damen noch neckisch hinter ihren Fächern gelächelt haben... Sind wir heute nicht ein wenig direkter? Man lächelt, zwinkert sich an, Einer macht den ersten Schritt und spricht den Anderen an und man sieht dann weiter...

Es waren schöne Zeiten als die Dame einfach ein Taschentuch fallen ließ...

...ja, aber soviele Taschentücher kann Frau heute gar nicht mehr dabei haben, bis das jemand registriert.. Heute braucht es eher einen Wink mit dem Zaunpfahl...

Mit dem Ergebnis, dass später ihr Mann sie schlug, in der Ehe straflos vergewaltigte und ihre fünfzehn Kinder an Polio starben. Da ist mir die Postmoderne mit Frauenrechten und Impfstoffen doch irgendwie lieber...

Ich habe vom Flirtkontaktanbahnen geschrieben.

Gewalt in einer Beziehung gibt es auch noch heute, ist aber nicht das Thema.

Lässt sich aber nicht trennen. Taschentücher fallenzulassen gehört in eine Zeit, wo die Anbahnung ebenso rigide formalisiert war wie die Beziehungsmodelle. Und in diesen Komplex gehören auch die Rechte der Frau in einer Beziehung und Ehe. Ebenso war dabei die Wahl möglicher Flirtpartner sehr eingeschränkt - nur innerhalb der Grenzen des eigenen Standes.

Die Schwierigkeit von vielen, zu flirten, liegt in unserer Zeit darin, dass der Flirt dieser strikten Korsetts entkleidet und auf das Wesentliche reduziert wird. Man kann mit jedem flirten, nicht nur mit Standesgemäßen. Man kann auf jede Art flirten, solange das Gefühl stimmt. Man kann als auf eigenen Füßen stehende Frau gleichberechtigt flirten.

Optionsoverload für viele. Da wünschen sich vielleicht manche in die Taschentuchzeit zurück - weil sie sie verklären.

Ganz zu schweigen von der Freiwilligkeit. Ich höre da immer im Hinterkopf die Mutter streng sagen: Kind, der Mann, dessen Pickel und Bauch Dir so ekelhaft sind, ist eine gute Partie, lass bei ihm Dein Taschentuch fallen.

Na gut.....für mich wäre jedenfalls so eindeutige Zeichen wie Taschentuch fallen lassen sehr hilfreich. Leider gibt es das nicht mehr.

...ich denke, es wünscht sich kaum jemand in die Taschentuchzeiten zurück. Ich fand die Erwähnung nur als gutes Beispiel für den Wandel der Zeit und dem Vorgehen beim Flirten...

Hier geht es ja um das Erkennen von Zeichen. Da ich subtile nonverbale Kommunikation nicht lesen kann, benötige ich schon sehr deutliche Hinweise.

Deshalb fühle ich mich im Club so wohl. Dort sind die Zeichen einfach eindeutig: Hand auf der Schulter bedeutet: er will mit mir auf die Matte. Hand wegschieben bedeutet, ich will nicht.

Kein subtiles geflirte. Da fühle ich mich frei.

Dennoch nehme ich mir auf anderen Veranstaltungen mal ein Feuerzeug mit, das ich fallen lassen kann...oder Geldstücke...mal sehen was passiert.😊

Jetzt weiß ich, was die Leute daran finden! Viele Frauen finden das Antatschen im Club creepy, für viele ist es auch DER Grund, den Swingerclub zu meiden. Ich kam bisher nicht darauf, dass es für manche Frauen auch eine Erleichterung sein kann. Danke, Stolzsei!

Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, wenn ich es trotzdem noch als äußerst abtörnend empfinde und da auch sehr direkt reagiere. Bei mir muss erst gefragt werden, bevor ich angefasst werde.

Bei uns eigentlich auch, allerdings waren wir dieses Jahr auch in Köln auf dem Weihnachtsmarkt und irgendwann hat meine Frau aufgehört zu zählen wie oft ihr Hintern im Gedränge angetatscht wurde.
Dann jedesmal politisch unkorrekt und nonverbal zu reagieren hätte sicher manche Leser hier verunsichert... ^^

Swinger Er

Das ist Blödsinn. An die Schulter abgetippt zu werden ist kein antatschen.

Und wenn ich gerade in Aktion bin finde ich solche Zeichen okay. Da wird nicht unbedingt viel gesprochen.

An der Bar läuft es über das Fragen.


Wenn ich durch den Club gehe fäßt mich keiner an.

mag es Blödsinn sein.

Allerdings gibt es genug Frauen, die erst gefragt werden wollen, bevor man sie anfasst, insbesondere in eindeutiger Absicht. Das kollektiv als "Blödsinn" zu beschimpfen, nur weil Du es nicht nachvollziehen kannst, beleidigt diese ganze Gruppe. Achte bitte auf Deine Ausdrucksweise.

"Unglückliche Kontaktaufnahme in Swingerclubs" ist allerdings einen eigenen Thread wert und kann, insbesondere wenn Worte wie "Blödsinn" fallen, schnell mal eskalieren. Deshalb lassen wir es mal lieber fallen und gehen von plumpen Fickbereitschafts- zurück zu subtilen Flirtsignalen.

Ich hätte im Club nicht mal was dagegen wenn mich jemand hemmungslos anflirten würde bevor er mir an die Möbel will.

g/w

Kontaktaufnahme durch Antippen an die Schulter ist etwas anderes.

Und um den Bogen zum Thema zu schlagen: eindeutig und klar. Und ich weiß welche Reaktionen erwartet werden.

Beim subtilen Flirten bewege ich mich wie auf Eis. Es ist diffus und uneindeutig. Und ich werde von Männern mißverstanden.

Flirten ergibt für mich keinen Sinn und ist für mich Zeitverschwendung, da ich eh nur mit raten beschäftigt bin.