ja, redraven, das Risiko ist sehr gering. Und genau um das Risiko geht es mir, insbesondere wenn man die Diskussion versachlichen will.
Vorweg: ich bin absolut nicht für Sex mit Dritten ohne Kondom. So eine These kann und darf man nicht vertreten. Auch wir haben außerhalb unserer Beziehung noch nie ohne Kondom gepoppt.
Aber das Thema "Risiko" nehme ich mir hier nochmal zur Brust.
2017 hat es 3100 HIV Neuinfektionen in Deutschland gegeben. Davon entfallen 750 Neuinfektionen auf Heteros. In diese Zahlen ist eine Dunkelziffer bereits mit einkalkuliert. Quelle: Ärztezeitung online vom 01.12.2017.
Die neuinfizierten Heten kommen überwiegend aus der Szenen der Drogensüchtigen, die Nadeln benutzen. Eine weitere Gruppe sind Afrikaner aus der Subsahara-Zone, wo AIDS sehr weit verbreitet ist.
Die Wahrscheinlichkeit, in Swingerclubs auf HIV-positive Menschen zu treffen, halte ich für extrem gering. Und die Wahrscheinlichkeit, auf
ansteckungsfähigeHIV-Positive zu treffen, kann man fast ausschließen.
Immer noch das Thema Risiko: den HI-Virus fängt man sich, wenn infizierte Körperflüssigkeit in die Blutbahn oder über Schleimhäute in den Körper eindringt. Z.B. Analverkehr mit Hautverletzungen, Gebrauch schmutziger Nadeln (hier spielt Sex gar keine Rolle). Statistisch gesehen ist das Ansteckungsrisiko beim Vaginalverkehr mit einem HIV-positiven Partner beim empfangenden Partner 0,08% und beim gebenden Partner 0,04% (Quelle: Studie des Center of Disease Control 2016).
Bei 96% aller HIV positiven Menschen ist der Virus durch Therapie nicht mehr nachweisbar oder unterhalb einer Beweislast. Ohne Medikation würde sich der HIV-Virus wieder im Körper verbreiten, mit Therapie sind die Menschen aber nicht mehr ansteckungsfähig. An AIDS erkrankt in Deutschland fast niemand mehr.
Immer noch das Thema Risiko. Im Grunde ist das ganze Leben ein Abwägen von Risiken. Ich amüsiere mich immer, wenn jemand bei McDonalds das Kingsize XXL-Menü und dazu eine Cola-Zero bestellt. Oder wenn sich Mutti das ganze Bio-Zeugs aufs Kassenband legt und den Einkauf mit einer Schachtel Zigaretten abrundet.
Nehmen wir nochmal einen Swinger/ eine Swinger. Wie hoch ist das Risiko eines gesundheitlichen Schadens im Club durch ungeschützen Geschlechtsverkehr im Verhältnis zum Schadensrisiko durch Zigarettenkonsum, Fettleibigkeit, regelmäßigen Alkoholkonsum, Handynutzung im Straßenverkehr, etc.!
Zugegeben, ich erlebe in Clubs Geschlechtsverkehr nur mit Kondom. Aber sonst wird überhaupt nicht auf ein Übertragungsrisiko geachtet. Es ist ja neuerdings zu einem Volkssport geworden, Frauen in allen möglichen Positionen zum Squirten zu bringen. Auf den Boden, auf die Laken, die Handtücher, fremde Körper, in fremde Münder. Dehalb möchte ich meine Aussage noch einmal verstärken, dass die Kondomnutzung nur für das Gewissen da ist! Machen wir auch so.