Erst mal vorweg. Ich finde diese Diskussion sehr interessant. Ich selbst erlebte zwei lange und intensive D/s-Beziehungen und habe mich gerade in diesem Thema in diesen Beziehungen gewaltig geändert. Aktuell habe ich keine D/s-Beziehung
Heute würde ich mit einem Herrn, wenn sich eine D/s-Beziehung anbahnt, zuerst den Rahmen abstecken, in dem er dann gerne mein Grenzen verschieben kann und soll. Dam Rahmen gehören die Konditionen unter denen er anderen Männern den Zugang zu meinem Körper gewährt.
Für mich ist die Basis von allem die emotionale Brücke zu meinem Dom und nur durch deren Wirkung bin ich zu schönen BDSM-Spielen bereit. Die Stärke dieser Brücke hängt für mich immer mit seiner Nähe und Zuwendung zusammen und sie ist ausschliesslich und exklusiv ihm vorbehalten. Daher ist es für mich ein Tabu das ein anderer Mensch (egal ob Mann oder Frau, Vanilla oder Dom) mich bespielt oder das ich zum Sex verliehen werde.
Dabei gab es bisher zwei Ausnahmen: Ein Dom suchte einen Mann aus, der mich ein Wochenende lang in 'Deep throat' trainierte. D/s gabs da aber nicht. Und ich wurde einmal für eine Nacht eingetauscht als wir ein anderes D/s-Paar kennenlernten. Entscheidend ist, dass diese Ausnahmen NICHT im D/s-Kontext angeordnet wurden sondern jeweils mein Wunsch waren.
Fremdbenutzung und Fremdbespielen sehe ich als etwas völlig Anderes, denn dabei waren meine Doms immer anwesend und aufsichtführend. Die Fremden waren dadurch nie mehr als seine Werkzeuge und spielten, egal was sie mit mir taten, für mich keine Rolle.
Wenn ein Dom von Fremden Geld verlangte, war dies für mich (!) nur eine zusätzliche Technik, mit der er mir seine Macht demonstrierte und völlig OK. Wenn Geld floss, war das in meinen Augen eher für den Zahlenden demütigend als für mich. Ich fand es belustigend welche Summen Männer für Kleinkram (aus Sicht einer leicht masochistischen und erfahrenen Sub!) zahlten. Wenn Männer, die ich von mir aus niemals an mich rangelassen hätte, mich kostenlos haben durften, fand ich das wesentlich schlimmer.
Etwas verwundert bin ich über die Aussagen von Doms, dass sie ihre Sub nicht verleihen, weil sie Angst haben sie verändert zurück zu bekommen oder Angst haben dass sie was Neues lernt oder Angst haben das dies ihre Dominanz gefährdet. Es ist OK seine Sub nicht zu verleihen. Es aber mit so einer Begründung nicht zu tun, sehe ich als heftiges Zeichen von Schwäche und Minderwertigkeitskomplexen an, die nicht zu meinem Verständnis von 'Dom' passen.