Wie geht ihr mit Gefühlskälte des Partners um?

Mit Verlaub @Antaghar, das ist so nicht richtig in den Raum gestellt. Cool ist nicht zwingend kalt. Kühl, oder kühler Kopf trifft es besser. Oder gelassen oder lässig, wenn Dir das lieber ist. Es drückt eine Geisteshaltung aus, die nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her läuft. So was setzt man sich nicht auf, das ist man.

van Bruns

kann es sein, daß du eigentlich "sowohl .... als auch" gemeint hast


nein, finde ich nicht ...

Wobei aber "nur" lieb, gefühlvoll und nett auch wieder (zumindest von mir) nicht als erotisch empfunden wird. Tatsächliche Gefühlskälte aber noch viel weniger und um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: über kurz oder lang beende ich solche Beziehungen, selbst wenn die "Gefühlskälte" ggf. durch "pathologische" Persönlichkeitsstrukturen verursacht ist.

Erwin

also nach meinem Sprachgebrauch/gefühl liegt @*****har da nicht total daneben. Teenager oder "Klischee-Machos" sind cool, Männer ev. gelassen bzw. uU. auch lässig.

Ersteres verstehe ich eher als aufgesetzte Fassade, die Unsicherheit und Ängste übertünchen soll, zweiteres als verinnerlichte, männliche Reife.

Erwin

@ vanBruns

Dein Hinweis ist nicht unberechtigt, aber ein wenig "pingelig". Es war natürlich auch von mir etwas provokativ vereinfacht bzw. salopp formuliert.

Er ändert jedoch nichts daran, dass in vielen Fällen ein "cool" wirkender Mann nicht etwa souverän und selbstsicher ist (denn der könnte auch Gefühle zeigen und sehr empathisch sein, wenn er denn wollte), sondern wirklich "kalt" im Sinne von scheinbar emotionslos. Oberflächliche Männer, die sich gerne mal zum "Macho" aufblasen, haben das ganz gut drauf. Und leider fallen Frauen manchmal auf dieses Spiel rein - nach meiner Erfahrung.

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@ ER_Win

Stimmt, war im 'Eifer des Gefechts' ziemlich blöd ausgedrückt. Ich meinte natürlich: "... sowohl ... als auch". Mal wieder sehr aufmerksam von Dir gelesen!

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Mir ist klar, dass Frauen weder knallharte und scheinbar gefühlsarme Machos wollen noch gefühlsduselige und ständig in Tränen ausbrechende Weicheier. Ein in meinen Augen richtiger Mann kann beides und ist in der Lage, jederzeit souverän und frei zu entscheiden, wann er was für angebracht hält - und kann dabei auch noch hinspüren, was für seine Partnerin jetzt gerade richtig sein könnte.

Ich möchte nur einmal mehr auf die verhängnisvolle Falle aufmerksam machen, in die Frauen manchmal tappen, wenn sie vor lauter Sehnsucht nicht genau hinschauen und hinspüren - und bei einem sich zum "Macho" aufplusternden Mann so etwas wie Souveränität und Sicherheit, Gelassenheit und Klarheit, Entschiedenheit und Selbstbewusstsein vermuten. Das alles werden sie dort aber niemals finden.

(Der Antaghar)

@Antaghar,

es wäre müßig jetzt über die ´vielen Fälle´ zu diskutieren, die Du anführst. Für alles finden sich denn Beispiele, wenn man danach sucht - sowohl in die eine, wie in die andere Richtung. Ich schrieb übrigens: nicht zwingend. Und ferner schließe ich natürlich nicht aus, dass sich die Bedeutung von Anglizismen, wie ´cool´ nicht in den letzten 25 Jahren verschoben hat. Ich für meinen Teil kenne jedenfalls Menschen, die cool im Sinne von souverän sind und diese Souveränität schließt Empathie zur rechten Zeit am rechten Ort ganz und gar nicht aus.

Oberflächliche, aufgeblasene Menschen sind fraglos indiskutabel und das ist nicht geschlechtsspezifisch. Den Rest der Erfahrung vermag ich, im Gegensatz zu Dir nicht zu beurteilen – ich bin keine Frau.

van Bruns

Ich habe diese bittere Erfahrung auch gemacht. Ich war diejenige, die aus vollem Herzen geliebt hat. Die da war, wenn man mich gebraucht hat.

Wie hätte ich mich nur ein einziges Mal gefreut, wenn er Gefühle gezeigt hätte. Wenn es dann mal versehentlich passiert ist, dann war danach seine Mauer noch höher und dicker als zuvor.

Ich habe lange versucht gegen diese Mauer anzurennen, sie einzureißen. Aber er ist nur selber vor sich davongerannt.

Irgendwann einmal habe ich resigniert. Besser gesagt, resignieren müssen, denn sonst wäre ich kaputt gegangen daran.

Sich selbst "verbiegen" bringt gar nichts, wenn der andere einem nicht entgegenkommt. Meiner war selbstverliebt in seine Mauer und hat es sichtlich genossen wenn er mit seiner Gefühlskälte wieder der Sieger war.

heißt heutzutage auf keinen Fall kühl.

nicht, daß es sich dabei um wirkliche Sieger handelt. imho leiden gefühlskalte Menschen genauso selbst darunter und können sich selbst gar nicht so besonders gut leiden.

Vgl. zB. die recht interessanten Ausführungen in "Wer bin ich - und wenn ja wie viele?" (R.D. Precht ISBN: 978-3442311439 ) warum man sich selbst Gutes tut, wenn man Empathie für andere zeigt.

Erwin

Ich war in meine Schwangerschaft und nach Geburt gefangen in einer solchen Beziehung. Die Hoffnung stirbt zu letzt , aber irgendwann stirbt sie. Ein ungeforderter Rat von mir : Je schneller du gehst um so besser. Reden, hoffen bitten fordern... aber am Schluss bleibt nur die Suche nach Wärme und Zuneigung: Bei einem anderen Partner oder einer Partnerin

Jetzt kribbelt's doch noch mal in den Fingern...

Als ich meinen Ex kennen lernte, wirkte er auf mich sehr souverän... was den Job angeht... keineswegs cool. Seine ruhige, nette Art hatte etwas verbindliches... zu allen immer hilfsbereit und freundlich. Für Außenstehende gab er immer ein perfektes Bild ab... keineswegs Emotionslos... aber halt nur was den Job anging... denn das war das was er wirklich gut konnte.

Privat kam wenig bis überhaupt nichts... er konnte seine Gefühle einfach nicht zeigen, geschweige denn darüber sprechen. Ich weiß nicht wie oft wir gestritten haben, nur das es immer verletzender wurde... und doch hab ich lange Zeit die Hoffnung nicht aufgegeben, dass doch so etwas wie Wärme und Zuneigung rüber kommt... war aber nicht.

Am Ende rettet man besser sich selbst...


@*******we69
Love is a battlefied, von Pat Penatar...

Das hieße doch aber, dass er sehr wohl gut mit Emotionen umgehen und dennoch souverän sein kann - wenn er sich auf einem bestimmten Bereich sicher fühlt.

Und das wiederum könnte dann, wenn ich Dich da richtig verstehen, letztlich bedeuten: Er hat sich sowohl auf den Bereichen von Liebe und Beziehung als auch Dir gegenüber alles andere als sicher gefühlt.

Kann man das so sehen?

(Der Antaghar)

Hi an alle,

habe jetzt nicht alle beiträge gelesen aber kann sagen wie es bei mir war...

Hatte eine Beziehung (3 Jahre) und ich wurde auch EISKALT in sachen gefühle weil ich mich genervt gefühlt habe und ihn auf gut Deutsch loswerden wollte, natürlich kann es auch an anderen sachen liegen aber mei mir wars eben so.
Bin eigentlich ein liebevoller, anhänglicher Mensch deswegen verstand ich manchmal selber nicht warum ich so zu ihm war......

Lg eure Miez

Och ich habe Beziehungen mit Menschen beiderlei Geschlechts hinter mir, die aus verschiedensten Gründen nicht nur einfach introvertiert waren, sondern auch nicht aus ihrer Haut raus wollten.
Eine Engelsgeduld brachte ich mitunter auf, nur um mal zu erfahren, wie es ihnen ging oder was sie eigentlich denken. Irgendwann erfuhr ich dann auch endlich mal das, was ich wissen wollte und dazwischen gab es freilich noch x weitere Unstimmigkeiten.

Dann hörte ich stets im Nachhinein sowas wie :"Ich hatte gerade keine Zeit" oder "Ich habe mich nicht so recht getraut"

Und irgendwann hört da dann auch mal mein Verständnis auf. So schwer kann es doch nicht sein, dem Partner irgendwie (Mail, Brief, Telefon oder wie auch immer) mal eine simple Frage wie :" Wie geht es Dir denn wirklich" zu beantworten.

Ich würde mich heute nicht mehr auf solche introvertierten einlassen, weil ich einfach gemerkt habe, wie irre anstrengend es ist, auch nur ein Wort aus angeblichen Partnern rauszuholen.

So ein Verhalten hat sicher viele Gründe, aber wenn man eine Beziehung führt, dann sollte man auch Vertrauen haben und sich trauen zu reden. Und nicht mit so einem ewigen "WischiWaschi" um die Ecke kommen - habe ich selbst erlebt mit einem Mann und zwei Frauen. Und ich bin nicht etwa zu ungeduldig, aber irgendwann möchte ich schon mal die Wahrheit hören und nicht nur Ausflüchte oder Rumgedruckse.

Auf solche Partnerinnen könnte und wollte ich heute auch nicht mehr. Der Zug ist definitiv weg.

LG, baba

Habe die Beiträge mit Interesse verfolgt …
Ich weis dass es sehr schwer ist mit so einem Menschen
Eine Beziehung zu führen
Leider muss ich gestehen, dass ich der gefühlskalte Partner bin
Oder besser war, denn nun bin ich alleine
Ich habe selber die Trennung gewählt weil eine Beziehung
einfach nicht möglich war
nur muss man sich auch fragen warum ein Mensch so
gefühlskalt ist …
ich habe durch viele Gespräche erkannt das man einfach nur
zu wenig liebe und Aufmerksamkeit bekommen hat
um sie weiter zu geben
man kann sich nicht wirklich in den anderen hinein versetzen
hat es nie gelernt zu geben weil man selber nie was bekommen hat
aber dennoch hat auch ein gefühlskalter Mensch Bedürfnisse
und Sehnsüchte
nur versteht er es nicht sie zu artikulieren immer in dem glauben
das darf nicht sein solche wünsche zu haben
ich für meinen teil habe einfach nur funktioniert
was gefordert wurde habe ich gemacht aber ohne jegliche Regung
ich musste erst sehr mühsam lernen Gefühle zu zulassen
aber dazu muss man erst mal erkennen dass man ein Problem hat
ich habe gelernt meine Gefühlswelt in Poesie und Prosa zu verpacken
um mich Außenstehenden zu erklären
diese Menschen brauchen Hilfe aber von Profis
als Partner ist man da völlig hilflos und leidet unter der Beziehung
ich kann nur jedem raten Hände weg lassen und sich was anderes suchen
ach ja ich hab jetzt über mich geschrieben also bitte nicht auf alle
anderen umlegen

LG erdbeere

....da kann "gefühlskälte" oder "emotionale selbstbeherrschung" durchaus hilfreich sein.

aber in einer liebesbeziehung ist gefühlskälte für mich ein klares NO GO !!!

ein partner, der mich emotional am ausgestreckten arm verhungern läßt ist nicht lange mein partner bzw. wird es auch in zukunft nicht werden!

gern vorgebrachte argumente wie "ich kann das halt nicht so zeigen weil ich angst habe verletzt zu werden" oda "du weißt ja nicht, was wirklich in mir vorgeht" werden von mir NICHT MEHR akzeptiert !!!

sie begegnen uns leider immer wieder:
menschen wie emotionale krüppelkiefern, die am liebsten alles für sich behalten, und den partner -der das ganze über kurz oda lang mitspielt- als selbstverständlich betrachten, frei nach dem motto, wenn er/sie mich wirklich liebt, dann wird er/sie mich schon verstehen
es gibt sogar leute, für die ist eine nach außen demonstrierte gefühlskälte sowas wie ein sport, quasi die königsdisziplin!

ich habe jedenfalls für mich entschieden mit solch einem menschen im privaten am liebsten gar nicht mehr umzugehen

Unsicherheit ist sicherlich ein Faktor... erklärt aber nicht, warum er es nicht thematisieren konnte oder wollte. Als wir zusammen kamen war er 40 und ich 20. Wenn die Unsicherheit im Altersunterschied begründet war, kann ich nur sagen... das hätte er bedenken können und müssen!

Fakt ist... er hat nie gelernt jemanden gefühlvoll in den Arm zu nehmen... und das wird mir auch heute immer mal wieder schmerzhaft vor Augen geführt, wenn er seine Kinder begrüßt oder verabschiedet...

Kaja

Aber mit sowas kann ich nicht umgehen. Wenn es nur von kurzer Dauer ist versuche ich es totzuschweigen.
Wenn es länger dauert dann tötet es alles ab in mir.
Ich kann und will meine Partnerin nicht nur deswegen ficken weil er mir gerade steht.
Da MUSS auch eine Menge Gefühl dabeisein auch der Spaß am Sex ist wichtig. Also das is ne horrorvorstellung wenn sowas länger anhält dann sollte man die Beziehung mal überdenken.

nicht das man sich jemanden so biegen kann wie man es gern möchte ,wer will das schon ! Bei so einem Partner muß man denke ich einfach alles auf sich zukommen lassen , ich zeigen das man Ihm vertraut Ihn liebt und ebend Geduld haben , mit viel ruhe ebend , es bringt nichts den Partner zu drängen denn dann wird ein Gefühlstechnisch richtig Kalt !!!!

Ich möchte nur auf einen Teilaspekt antworten am Anfang: die Frage, wo das mit der Gefühlskälte her kommt beim Partner. Klar, das kann tausend Gründe haben: eine erstarrte Beziehung, innerliche Emigration, Depressionen?, Probleme, die Kindheit, Vater, Mutter, Oma, Enttäuschungen oder auch übertriebene Erwartungen, Phlegma oder Sternzeichen....alles richtig irgendwie und auch nicht: denn wer die Suche dort beginnt, ohne es ändern zu wollen, der sucht immer nur eine Ausrede! Letztlich hat jeder Mensch Gefühle und kann jeder Mensch Gefühle zeigen auf die eine oder ander Art, manche sind extrovertierter andere introvertierter ok - und natürlich muss man einander auch verstehen mit den individuellen Signalen! Aber es geht, wenn beide wollen, dann geht es es. Will einer nicht, geht es nicht. Dass einer nicht kann, das gibt es schon, aber wenn er WILL (!), dann kann (!) er auch lernen (zu verbessern). Wo ein Wille ist, ist immer ein Weg weg: nämlich der, die Schuld dafür irgendwo in der Kindheit oder bei Mutter, Oma, Lehrer oder sonstwo zu suchen. Wir sind Erwachsene Leute! Es geht.

Und nur zum Thema: Mein Vater hat mich nie in den Arm genommen oder mir sonst Gefühle gezeigt (ausser Ärger); hab da heut noch ein Problem mit ihm, weil mir das wichtig ist. Eine Beziehung ohne tägliche Zärtlichkeit ist für mich schlicht undenkbar. Ich würde sie binnen kurzer Zeit beenden.

j von KJ

... und ich werd einfach nicht schlauer... lebe schon wieder in so einer beziehung... zuerst toll und dann eigentlich nur noch zu wegrennen... nur wo soll ich hin ??? schliesslich lebt er mehr in meiner anstatt in seiner wohnung.... rennen ist aussichtslos!

Irgendwie geht es hier etwas unsortiert durcheinander.. allein die Begrifflichkeit scheint ja vielfältige Bedeutungen und Interpretationen zuzulassen.. es gibt hier einen med. Fachbegriff einer Form:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alexithymie

Sehr interessant.. und gar nicht ganz selten verbreitet ! Für den Partner sehr schwer zu begreifen und zu akzeptieren..

Franko

Mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit überhaupt nicht mehr...

erdbeere66 schrieb:

Dazu kann ich nur sagen:

Und als jemand der es gelernt hat aus seiner Gefühlskälte herauszufinden kann ich nur sagen: der vermeintlich Kalte fühlt sich total beschissen dabei!

Vll. auch hilfreich..
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2006/02/Gefuehllose

Franko