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BDSM: Was tut ihr gegen den Gewöhnungseffekt?

*******e79 Paar
7 Beiträge
Themenersteller 
BDSM: Was tut ihr gegen den Gewöhnungseffekt?
Hallo zusammen,

ich würde gerne mal Eure Erfahrungen zum nachfolgenden Thema hören, bzw ob Ihr das in dieser Form auch so kennt.

Wir leben mittlerweile seit gut 10 Jahren in einer D/s-Beziehung. Was wir beobachten ist, dass die Reize die wir am Anfang hatten heute nicht mehr ausreichen und unser BDSM langsam aber stetig immer "extremer" wird.

Ich möchte euch mal ein Beispiel nennen:
Zu Beginn war es für sie sehr demütigend, vor mir zu knien, heute ist es fast so normal wie Schuhe binden.
Früher reichten x Schläge, heute sind es 2-3 x.
usw.

Wie wirkt Ihr diesem Gewöhnungseffekt entgegen, oder geht Ihr die Steigerung einfach mit?
*****alS
7.395 Beiträge
Ich kann über so einen langen Zeitraum noch nicht mit Erfahrungen dienen. Dennoch - das eine gewisse Steigerung notwendig ist ist glaube ich normal, und ja auch nicht weiter schlimm. Szenarien, die früher undekbar werden, werden auf einmal möglich... das hat ja auch was gutes. EIne Sache aber hilft, finde ich, zumindest über die kürzeren Zeiträume, über die ich tatsächlich berichten kann: abwechslung. Wenn irgendetwas langweilig wird, macht man es eine Zeit lang nicht mehr und sucht statdessen was anderes. Das Spektrum an möglichen SPielarten ist ja rießig. Und wenn man etwas mal ein halbes Jahr lang nicht gemacht hat, dann ist es auch wieder spannend, beängstigend und all die guten Dinge.
********chaf Mann
7.479 Beiträge
JOY-Angels 
Mit so einer langjährigen D/s-Beziehung habe ich jetzt nicht so die Erfahrung, aber dennoch eine Idee: Seht euch doch mal weitere Zimmer im "Haus BDSM" genauer an. Da gibt es ziemlich viele ...

Wie gut kennt ihr Bondage? Wie weit seid ihr bei Sinnesentzug? Schon mal Rollenspiele ausprobiert? Das ganze Outdoor (im Sommer freilich eher *zwinker* )? Seid ihr auch mal einen Schritt zurück gegangen und habt es vermeintlich soft gemacht?

Habt ihr beim Schlagen wirklich alles schon durch? Das volle Programm, vom Rohrstock über die Bullwhip bis hin zur Muschipeitsche? Mit Knebeln experimentiert, Demütigungen mal anders gemacht (z.B. Essensregeln eingeführt, die ihr das Essen erschweren), mal den SM-Namen füreinander geändert? Alltagsgegenstände zweckentfremdet, sich mal in Sachen Nadeln schlau gemacht, romantische Streicheleinheiten als Überraschung mit eingebaut?
Das ist jetzt nur ein winziger, sehr winziger Ausschnitt aus dem ganzen Arsenal des BDSM. *zwinker*

Und, wie DreimalS es auch schon schrieb: Wenn man etwas eine ganze Weile hat bleiben lassen, dann kann der Reiz daran anschließend wieder umso größer sein. Wenn ihr das alles also wirklich oft macht, ist vielleicht so eine Art Alltagseffekt eingetreten. Dem könnt ihr entgegenwirken, indem ihr dies und jenes einfach mal weg lasst und euch so vom Alltag diesbezüglich entwöhnt.

Eine Möglichkeit wäre auch, öfters mal woanders zu "spielen". Zuhause ist es zwar am Schönsten, in Clubs könnte es aber wieder völlig neu sein. Sogar dasselbe. *ja*
****ix Frau
624 Beiträge
Ich würde sagen, nehmen wie es ist - wenn es noch kickt ist es doch super - egal wieviel....! *top2*
Gewöhnungseffekt?
*******e79:
BDSM: Was tut ihr gegen den Gewöhnungseffekt?

Hallo lieber TE,

gemeinsam leben wir “unser BDSM“ seit über 12 Jahren . Vor dieser Zeit haben wir mit anderen Partnern ebenfalls langjährige BDSM Beziehungen geführt.

Einen Gewöhnungseffekt kennen wir nicht.
Es mag daran liegen, dass wir keinen sogenannten DS leben, sondern dass wir einfach “das Unsere“ tun.

Wir bewegen uns nicht in einem starren Regelwerk, sondern wir handeln spontan, unvorbereitet, experimentieren gelegentlich und gönnen uns gegenseitige Auszeiten.
Eindrücke von ausserhalb bringen immer wieder neue Impulse in unsere Partnerschaft.

Dazu kommt ein sehr buntes und facettenreiches Leben, das nichts mit BDSM zu tun hat, und das für uns beide sehr erfüllend ist.

PuS (sie schreibt)
Wie wirkt Ihr diesem Gewöhnungseffekt entgegen, oder geht Ihr die Steigerung einfach mit?
sowohl als auch
Eine Zeit lang treiben lassen ,dann mal wieder runterfahren
und neue Wege gehen
*******e79:
Wie wirkt Ihr diesem Gewöhnungseffekt entgegen, oder geht Ihr die Steigerung einfach mit?

Natürlich haben sich unsere Sessions im Laufe der Zeit verändert, das sind einfach „Erfahrungen“ die wir zusammen gemacht haben. Nicht jede geile Fantasie, war dann erlebt - auch der Kick.

Die Abwechselung ist und bleibt, dass nicht jede Session gleich abläuft und wir auch nicht immer das extreme anstreben. Wir leben einfach unsere Fantasien, die sich zum Glück auch verändern. Wir haben auch ganz „normalen“ zärtlichen Sex und unseren Spaß daran – der Gegenpol zu unseren BDSM.

Rückblickend betrachtet haben wir uns schon gesteigert, das ist aber nur dem gewachsenen Vertrauen geschuldet und damit der Bereitschaft auch mal eine Grenze zu verschieben oder ganz neue Bereiche zu erkunden.

*my2cents*
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Wir gehen einen gemeinsamen Weg!
Es ist wie eine Weltreise, jeden Tag ein neuer Sonnenaufgang mit neuen Ideen und jeden Tag neue Eindrücke, neue Emotionen, neue Gefühle.
Das was wir schon gesehen und erlebt haben ist vertraut, bekannt, aber deswegen nicht weniger schön.
Manche Orte besucht man gerne immer wieder, fühlt sich zu Hause. Bei manchen Dingen reicht ein einmaliger Besuch aber der Weg geht unaufhaltsam weiter. Dabei sieht und erlebt man immer wieder Neues, manchmal auch immer wieder ganz ungeahnte Höhepunkte, aber eine stetige Steigerung sehe ich nicht als zwingende Voraussetzung an um eine solche Reise geniessen zu können.

"Gewöhnungseffekt" würde ich dieses Gefühl, dass man schon Vieles gemeinsam gesehen und erlebt hat, auch nicht nennen.

Einen solchen Effekt gibt es vielleicht wenn sich die immer gleichen Rituale in einer Art "Rundreise" einschleichen, wenn man immer wieder dieselben ausgetretenen Wege geht, wenn BDSM aus dem Systembaukasten gebastelt wird und nicht wirklich gelebt.

Anfangs sind solche festen Regeln und Rituale vielleicht hilfreich, aber sie sorgen dafür, dass man immer wieder an den gleichen Stellen auf die gleichen, bereits bekannten Wege abbiegt. Dann geht man wahrscheinlich automatisch immer schneller, routinierter und sucht den Kick darin, dass man den bereits zur Genüge bekannten Weg immer mehr ausreizt.
Etwas wirklich aufregendes und Neues wird man dennoch schwer finden.

Auf unser BDSM bezogen finde ich es wichtig, dass es eben nicht ritualisiert ist, sondern von Beiden authentisch im Alltag gelebt und gefühlt wird. Dabei geht es in erster Linie um das permanente gemeinsame Kopfkino, um den Austausch um das Bewusstsein, dass man das Machtgefälle jederzeit anrufen kann und nicht darum, irgendwelche künstliche Regeln einzuhalten und zu kontrollieren.


LG BoP (m)
Schon wieder so ein toller Beitrag , finde ich super, dieses Board macht sich.

Was ich an der Frage sehr gut finde ist das du es reflektierst also kein "echter" Sadist bist der schon als Kind Tiere gequält hat und dem es total egal ist, was seine Partnerin empfindet.
Ich denke in jedem SM-Forum sind einige die das nicht nachvollziehen können.

Was ich mich jetzt frage ist, wird es dir zu hart oder ihr?
Will sie die Grenzen verschieben oder du?
Oder seit ihr vielleicht bei dem Punkt angekommen wo ihr es nicht extremer mögt?

Als Grundsätzlich etwas Eifersüchtiger, konnte ich mir anfangs auch nicht vorstellen,
meine Sub von anderen benutzen zu lassen.
Dann hatte ich eine Sub, die es gerne mal erleben wollte.
Also habe ich mir Gedanken gemacht, es umgesetzt und so ein paar tolle Sessions erlebt.
Von mir alleine wäre dieser Schritt damals nie gekommen, heute finde ich es reizvoll.
Dennoch lasse ich meine Sub auch heute noch von jemand anderem bespielen *zwinker* .

Das es immer extremer wird kann ich also nachvollziehen,
auch wenn ich noch keine D/S-Beziehung hatte die 10 Jahre dauerte,
bin ich seit 20 Jahren mit meiner Frau zusammen und auch wenn sie eine fundamentale Vanilla ist,
lasse ich mir immer wieder was neues einfallen um auch sie immer wieder zu überraschen.

Also wenn Du der Herr bist, lass dir immer wieder mal was besonderes einfallen.
Vielleicht mal weniger dafür intensiver oder langsamer oder mal ein Rollenspiel einfließen lassen?
Vielleicht mit entsprechender Kleidung zu verschiedenen Veranstaltungen?

Dank dieses besch... Films ist SM ja ein Lifestyle geworden,
was zwar viele Bekloppte in die Foren und Szene gebracht hat,
uns aber auch viel mehr Möglichkeiten beschert.

Gruß Domi
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Ein ...
... probates Mittel gegen den Gewöhnungseffekt ist Trennung wegen "Weiterentwicklung" - funktioniert immer und ist BDSM-konform, da es mit Schmerzen verbunden ist.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Es ist ganz natürlich, dass man auf Neues stärker reagiert als auf Altbekanntes. Ebenso natürlich ist es aber, dass es aber immer nur ein erstes Mal geben kann. Wer daher ständig den Kick des ersten Mals sucht, stößt dabei zwangsläufig irgendwann an die Grenzen des Machbaren.

Etwas anderes ist es aber, behutsam das Gebiet zu erkunden, bis man an die eigenen Grenzen stößt. Freilich wird es bei dieser Erkundung so einige Erstes-Mal-Kicks geben; diese stehen jedoch nicht im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Erkenntnis, das eigene Repertoire wieder erweitert zu haben.

Und hat man irgendwann die Grenzen abgesteckt, so hat man ein weites und in Teilen sicherlich recht unwegsames Gebiet, auf dem man sich austoben kann. Wenn dieses Gebiet groß und abwechslungsreich genug ist und man nicht immer nur dieselben, irgendwann ausgetretenen Pfade nimmt, ist die Sorge, aus der Höher-Schneller-Weiter-Dynamik nicht mehr herauszukommen, zu vernachlässigen. Auch wenn man irgendwann feststellen mag, dass die Grenzen sich verschoben haben … *zwinker*
****tia Frau
1.968 Beiträge
Einfach neue Dinge ausprobieren,dann wird es auch nicht langweilig. *einhorn*
Oder neue Menschen?? *hutab*
*******urig Paar
7.001 Beiträge
*********nger4:
Oder neue Menschen?? *hutab*

zu finden ist aber nicht so ganz einfach, weil die wenigsten dauerhafte Freundschaften suchen und es dann immer nur ums Schlagen ging bzw um Sex.

Da würde BDSM doch so viel mehr bieten als nur das.
****eis Frau
1.265 Beiträge
lieber TE
du schreibst nicht, ob die Steigerung euch stört.
Ich vermute, dass Rituale, die gleich bleiben, sich abnützen. Wir haben das automatische Knien irgendwann aufgegeben. Ich mache es jetzt, wenn mir danach ist oder er es will.
Dass man mehr Schläge braucht, halte ich für normal. Der Körper gewöhnt sich. Irgendwo ist aber die Grenze und da spielt es sich ein.

Ansonsten kann ich aus langjähriger Erafhrung sagen, dass die Vielfalt so groß ist und man sich Anregungen holen kann, um Neues zu probieren. Auch Nuancen sind schön. Langweilig wird es nie. Insofern sehe ich keinen Gewöhnungseffekt, nur mehr Vertrauen und noch tieferes Empfinden.

Alles Gute euch beiden!
*******e79 Paar
7 Beiträge
Themenersteller 
Danke!!!
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen,

war doch einiges Interessantes dabei, in dem was Ihr so geschrieben habt.

Aktuell ist die Sache für uns kein Problem, da wir ab doch ab und zu Neues in unsere Beziehung aufnehmen. Es ist halt einfach interessant, wohin die Reise geht, bzw welche Erfahrungen andere Paare bei der Thematik machen.

Leider wurde die Überschrift vom Joy-Team etwas unglücklich geändert, da wir eigentlich keine klassische BDSM-Spielbeziehung führen, also Sex bei uns eigentlich eher "normal" abläuft. Es gibt in unserer Beziehung ständig ein starkes Machtgefälle a la 24/7 oder DD, was natürlich nicht von selbst bestehen bleibt.

greets
roidrage
****eis Frau
1.265 Beiträge
deine letzten
Zeilen finde ich überlegenswert!
Bleibt das Machtgefälle tatsächlich nicht so bestehen, muss also immer wieder hergestellt werden. Oder?

Ich erlebe es so, dass nach einiger Zeit (naja langer Zeit!) das Machtgefälle fixiert war und nicht mehr verändert wird. Ich habe es verinnerlicht, glaube ich. Aber es wird einen Unterschied machen, ob man zusammenlebt oder nicht. Bei mir ist letzteres der Fall
*******urig Paar
7.001 Beiträge
****eis:
Aber es wird einen Unterschied machen, ob man zusammenlebt oder nicht. Bei mir ist letzteres der Fall

Jepp das ist es und der Alltag gerade mit Familie tut ihres dazu. Daher ist es da besonderes wichtig, wenn man wirklich auch im Alltag zusammenlebt, was zu tun um dieses aufrecht zu erhalten.

Das müssen nicht mal große Dinge sein, ein kurzer Griff in die Hose oder unter den Rock. Ein Verbot von z.b Unterwäsche, ein kurzer Griff in die Haare.

Das alles ist auch möglich, während des Tages und ein Sub der wirklich devot ist und nicht nur spielt wird das genießen und so die Rolle spüren, die er/sie innerlich spürt.

Aber wie alles im Leben, es ist "Arbeit", weil man sich als Dom da auch am Riemen reißen muss.

Wir vergleichen das immer mit der Keuschhaltung, wenn ich meine ich versperre jemanden und kann dann den Schlüssel wegwerfen, der ist auf dem Holzweg. Dieses Gefühl aufrecht zu erhalten, ist mit viel Intuition nur zu erreichen.
*******e79 Paar
7 Beiträge
Themenersteller 
Dito
Danke @*******urig!!!

besser kann man es nicht auf den Punkt bringen!!!!
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