@****CUM:
Die Glücksspiel-Analogie möchte ich um ein paar Dinge ergänzen. Mal gucken, wie meine Sinnbilder ankommen, bitte mit einer Prise Salz nehmen.
Du kannst gewinnen und auf Wolke 7 schweben. Du kannst den Laden aber auch ganz nackt verlassen.
Im Prinzip ja. Das unterscheidet verantwortungsbewusste bzw. Profi-Glücksspieler von naiven Glücksspielern. Maßgeblich sind u.a. die Beweggründe (Thrill erleben, Spaß haben, langfristig Gewinn einfahren wollen) und das Kapitalmanagement.
Hab kürzlich einen TED-Talk dazu gesehen und mir fallen einige Parallelen auf. Wer möchte:
15 Min lang, sehr interessant.
Insofern halt ich nichts von "einfach mal probieren". Mit so einem Abenteuer, wenn es unbedacht gemacht wird kann es ziehmlich böse enden.
Ins Casino gehen, ohne zu wissen, wie der Laden funktioniert, führt allermeistens zu Verlusten.
Frage ist, wie die Ausgangslage ist:
• genug "überschüssiges" Geld, das man verzocken kann als Analogie für eine stabile Beziehung: verliert man halt etwas, hatte Spaß, kein Thema.
• unbezahlte Hypothek und Kredite und man verzockt Geld, das man nicht hat als Analogie für eine instabile Beziehung: hat auch kurz Spaß gemacht, hinterher hat man aber eventuell richtig Probleme. Wobei man die genau genommen vorher schon hatte, das Zocken ist dann so eine Art "Brandbeschleuniger", das böse Ende kommt also schneller als ohne Zocken.
Für mich klingen einige Meinungen so, als wäre alles Glücksspiel und das Ergebnis komplett zufällig. Was ich bestreite. Menschen sind keine Würfel, sondern erstaunlich gut im Verhalten vorhersagbar.
Also spielt man in dem Sinnbildlichen Casino nicht Roulette, das wirklich komplett vom Zufall abhängt, sondern z.B. Poker.
Wer keine Ahnung von dem Spiel hat, hat gute Chancen, hinterher mit leeren Taschen zu gehen. Pokern mit geschlossenen Augen (ignorierten Beziehungsproblemen) ist auch ne blöde Idee. Wenn man wenigstens die gewinnchancen kennt, kann man sich schon besser entscheiden, ob man ein Blatt spielt oder nicht. Die Profipokerer haben das ganze Arsenal von psychologischen Tricks, Mitspieler lesen, bluffen etc.
Im Endeffekt ist das Umsetzen dieser Fantasie ein All-in oder anders gesagt setzt man alles auf eine Karte.
Würde ich so auch nicht sagen. Wer sagt, dass man "alles" setzen müsste?
Ist halt ne riskante Sache, wenn man die Regeln nicht kennt, Schulden hat und eigentlich nicht mehr weiter weiß, sein letztes Geld zusammenzukratzen und "all in" zu setzen.
Wenn man das so macht, ist das tatsächlich ein Rezept für ein Desaster, da stimme ich dir voll zu.
Übrigens typisches Verhalten von Gelegenheits-Glücksspielern. Nach einer Pechsträhne, frustriert, steigt die Risikobereitschaft, alles auf eine Karte setzen, bei der scheinbar letzten Chance (die man sich selber erzeugt), in der Hoffnung, dann doch noch mal groß zu gewinnen und mit Plus raus zu kommen. Scheitert dann gerne spektakulär. (Siehe Video, die Psychologie dahinter finde ich super spannend).
Die Frage lautet also nicht: Ist es toll (was kann ich gewinnen)? - sondern: gibt es Kollateralschäden (wie hoch ist fas Risiko)?
Wie wäre es, dass die Frage lautet, ob man genug Informationen über Gewinnchance, Risiko und Folgen hat, und dann dabei raus kommt, dass es eine gute Idee ist.
Risiken und Schadenspotential gibt es immer, und bei deiner Formulierung kommt tendenziell "lieber nicht" raus. Was man so machen kann, je nach eigenem Risikoverhalten.
@*******zahn:
Statt dessen ufert es dann in unnützen Diskussionen, wie die hier, aus.
Die Fragestellung ist schon darauf Ausgelegt, dass nichts bei "rauskommt". Bestenfalls eine Sammlung Erfahrungsberichte, die aber keinem wirklich als Rat helfen könnten, nur nett zu lesen sind.
Da hat @****CUM meiner Meinung nach komplett recht:
Und die Frage kan niemand für jemand anderen beantworten. Meine Beziehung und unsere Erfahrungen können bei der Frage nach der Risikobewertung für andere Paare nicht den geringsten Anhaltspunkt liefern. Ich halte nichts davon, das man sich am Gewinn von so einem Abenteuer aufgeilt, wenn es keinen veranrwortungsvollen Umgang mit dem Risiko für die Beziehung gibt.