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Darf man "House of Cards" nach den Enthüllungen noch schauen

******r35 Mann
759 Beiträge
Ich habe House of Cards nicht gesehen und würde jetzt auch nicht damit anfangen, auch wenn die Serie nicht abgesetzt worden wäre. Aber nicht wegen der vermeintlichen Verfehlungen eines Schauspielers, sondern weil sie mich nicht interessiert.
Ich finde es falsch die Filme von Spacy nicht mehr zu schauen, weil, erstens gibt es bisher nur Anschuldigungen und bis zu einem Schuldspruch sollte die Unschuldsvermutung gelten und zweitens ist er nur einer von vielen die daran mitgearbeitet haben. Soll man wirklich die Arbeit von vielen unschuldigen, Schauspielern, Komparsen, Kameraleuten, Maskenbildnern und wer noch so alles seinen Beitrag leistet, um einen Film herzustellen, zunichte machen? Ich meine nein.
******s_X:
Abgesehen werden die Filme nicht schlechter, nur weil einer der Hauptdarsteller tatsächlich juristisch vorwerfbare Taten begangen hat.

Und wenn ein Produzent damit seinen Lebensunterhalt (und etwas mehr) bestreitet, vielleicht durch den finanziellen Erfolg seiner Werke erst in die Machtposition kommt sexuell übergriffig zu werden?
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.161 Beiträge
Ein Aspekt ist auf jeden Fall spannend
Ridley Scott ist äußerst bemüht, den Nachdreh der Szenen, in denen vorher Spacey auftrat, schnell über die Bühne zu bringen, damit der Film noch zum ursprünglich vorgesehenen Erscheinungstermin am 22.12. in die Kinos kommt.

https://www.google.de/amp/ww … -fertigen-film-1.3742159!amp

Dies aus dem völlig uneigennützigen Grund, damit der Film noch in die Auswahl für die Oscarpreisträger kommen kann.

Bei solch einer Ambition wäre natürlich die Teilnahme eines derart (vor)belasteten Schauspielers hinderlich.

Daher findet die Maßnahme, ihn rauszuschneiden auch die Zustimmung aller am Film Beteiligten KollegInnen ... die damit natürlich nur ihre Solidarität mit den Opfern bekunden wollen.
******s_X Mann
1.066 Beiträge
@Dr
Wenn er in eine (finazielle) Position gelangt in der theoretisch so ein Machtmissbrauch möglich wird, hat er wohl gute Arbeit geleistet.

Das er in Zukunft keine Einahmen mehr haben wird, dafür wird schon der selbstgerechte Volkszorn sorgen.

Eine mögliche Gegenmaßnahme wäre natürlich der fundamentale Kommunismus: alle haben nix.
******s_X:
Eine mögliche Gegenmaßnahme wäre natürlich der fundamentale Kommunismus: alle haben nix.

Im Moment reicht ja schon "niemand hat alles" und Herr Weinstein wird trotzdem auch in Zukunft nicht am Hungertuch nagen und ein vorsorgliches Armutsgelübde für Filmproduzenten wäre wohl auch etwas übereifrig.

Der Hinweis auf die Macht des Marktes gefällt mir aber, da wird sich vielleicht zeigen, wie moralisch wir in Wirklichkeit alle sind.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Boykott und Zensur sind nicht das Gleiche. Ein Boykott sollte zumindest auf freuwilliger Basis erfolgen und drückt eine Meinung zu dem Gegenstand des Boykotts aus.

Trotzdem ist natürlich auch das ein zweischneidiges Schwert. Wird der Boykott provoziert durch unwahre Beschuldigungen (wie z.B. seinerzeit durch Greenpeace gegenüber Exxon) oder durch die finanziellen Einbußen die sich auch trotz nachweisbarer Falschheit der Anschuldigungen ergeben (sehr gerne auch durch vorgebliche Tierschutzorganisationen Konzernen gegenüber) ist ein entsprechender Boykott aus meiner Sicht zu verurteilen. Dasselbe gilt für Boykotts Personen gegenüber bei denen die Beweislast nicht eindeutig genug ist.

Was nun wenn die Beweislast ausreichend ist, wobei man über ausreichend ja noch diskutieren könnte.

Sicher ist zu bedenken dass nicht nur der Täter bestraft wird sondern auch Personen, die keine Mitschuld tragen. Wobei man natürlich, wenn ich mir so manche Argumente hier durchlese, argumentiert werden könnte, wieso sollten andere Mitwirkende, die aller Wahrscheinlichkeit nach die Übergriffe ja auch mitbekommen haben und dazu geschwiegen haben nicht auch zu Recht mitbestraft werden? Aber das ist nicht mein eigentliches Argument. Maßnahmen der Filmindustrie haben mit Sicherheit nicht den Zweck, Täter zu bestrafen oder Umstände zu ändern - sie sollen den wirtschaftlichen Schaden der entstehen könnte begrenzen. Früher gabs keinen, außer kostenloser Werbung, heute müssen sie einen Schaden befürchten, das ist schon mal als erfreuliche Entwicklung zu betrachten.

Was wenn die Filmstudios nun feststellen, och, es hat ja gar keine Konsequenzen - wie schnell sind dann sämtliche Aktionen wieder vom Tisch?

Eine deutliche Positionierung von Konsumenten bei eindeutiger Lage würde einen gesellschaftlichen Konsens zeigen dass bestimmtes Verhalten nicht akzeptabel ist - hat es immer schon, nur wäre es an der Stelle mal sinnvoll statt nur ein Anzeichen von Prüderie oder Bigotterie - und es würde die Filmindustrie nachhaltig darauf hinweisen, dass Täter in ihren Werken nicht toleriert werden, eine Maßnahme die einen viel weiter gehenden Impetus haben könnte als nur für ein einzelnes Werk. Wenn bekannt ist dass derjenige oder diejenige in entscheidenden Punkten Verfehlungen begeht ist der nicht haltbar.Und schon würde strukturell so mancher Sumpf trocken gelegt. Aber dazu müsste man das als Gesellschaft erst mal wollen ... naja, irgendwann mal vielleicht. Wenn man den eh schon nicht mochte. Dann kann man das mal wunderbar als Ausrede verwenden warum man gerade in diesen Film nnicht gehen will. Aber solang es einen amüsiert, Gott bewahre ...

Künstlerische Qualität - hmm, naja, darüber ließe sich bei sehr vielen Hollywood-Produkten auch noch mal gesondert streiten. Dass McDonalds in so vielen Ländern der Erde erfolgreich die gleichen Produkte verkauft ist sicher eine beachtenswerte Leistung - macht es den BigMäc deswegen zum Gourmet-Erlebnis?
Ich gehe hier auf einzelne Argumentationsketten ein, nicht auf einzelne Personen. Ich bitte das zu berücksichtigen.

Selbst wenn es 7% Falschbeschuldigungen sind ist es marginal. Zudem wurden sie aufgedeckt und entsprechend juristisch behandelt.

Tatsächlich kommt nur etwa ein Fünftel aller Anklagen bei sexueller Gewalt gegen Frauen zur erfolgreichen Verurteilung. Tatsächlich werden vier Fünftel aller Sexualstraftäter freigesprochen,weil Aussage gegen Aussage steht. Tatsächlich gehen die meisten Opfer gar nicht erst zur Polizei, weil ihnen das bekannt ist. Jeder Freispruch ist eine zweite Traumatisierung für das Opfer. Selbst Video Aufnahmen, wo zu sehen ist, dass das Opfer "Bitte nicht" sagt, gelten nicht als hinreichender Beweis für einen sexuellen Missbrauch. Nur,weil die Tat vor einer sehr wichtigen und längst überfälligen Gesetzesänderung stattgefunden hat.

Für Männer wie Frauen ist es ein Spießrutenlauf, einen Sexualstraftäter erfolgreich vor Gericht dingfest zu machen. Das ist unsere Realität, in der wir alle leben. Unser juristisches System hat mit dem veränderten Sexualstrafrecht versucht diese große Lücke, die Sexualstraftätern ermöglicht meist ungestraft der Justiz zu entwischen, ein kleines Stück zu schließen.

Den medialen Aufschrei und das völlig unangemessene Mitleid mit mehr als potentiellen Straftaten kann ich nicht mittragen.

Was können Opfer wirklich tun,um gehört zu werden und ernst genommen zu werden? Entweder beschuldigt man(n) sie einer Falschbeschuldigung oder einer Hexenjagd. Sie können nur verlieren.

Die belästigten Männer und Jungs haben mein vollstes Mitgefühl. Ich möchte Ihnen zuhören und ihnen Mut machen solche Vorfälle zu melden. Die Justiz macht diese Welt nicht sicherer. Im Gegenteil. Im Falle von sexuellen Übergriffen wirkt sie pro Täter. Weil dieser Missbrauch meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Aussage gegen Aussage führt meist zum Täterschutz. Das liegt in der Natur der juristischen Grenzen.

Was bleibt? Vorfälle trotzdem öffentlich zu machen. Solidarität mit den Opfern.

Falschbeschuldigungen werden in der Ebene von Prominenz und Politik oft von Männern initiiert . Nicht von Opfern. Einfach, weil Mann einen Konkurrenten auf diese Weise verdrängen kann. Bevor hier wieder Frauen als Täterinnen hingestellt werden.

Und nein, ich kenne keinen einzigen Fall in fast fünfzig Lebensjahren, wo ich auch nur vermutet habe, dass eine Frau sich hoch geschlafen hat. Dafür Diskriminierung, wo ein Chef Attraktivität vor Können einer Frau bei der Einstellung vorgezogen hat. Nicht umsonst wird dem begegnet, dass bei Bewerbungen Geschlecht und Foto entfernt werden soll im Auswahlverfahren, damit Diskriminierung und Bevorzugung aufgrund dieser Attribute verhindert werden soll.

Schreibt Sie
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
@*******lvet

Du hast da einen ganz wichtigen Punkt für die Debatte angesprochen. Es wird ja gern jedes mögliche geschlechtsbezogene Verhalten zietiert was in irgendeiner Form fraglich ist um in Zweifel zu ziehen ob ein Aufstand wegen eines tatsächlich strafwürdigen Tatbestandes an sich gerechtfertigt ist. Tatsächlich geht es aber nur um dieses strafwürdige Verhalten, nicht um alle möglichen geschlechtsbezogenen Verhaltensweisen die (auch von) Männern Frauen gegenüber noch möglich sind, Ungleichbehandlungen wegen des Geschlechts, einer möglichen Gebärfähigkeit oder sonstigen Zuschreibungen - es geht nicht um einen Pauschalaufwasch. Ich fände es schon schöner wenn man beim eigentlichen Thema bleibt statt an jeder Ecke zu versuchen ein wenig abzuknabbern damit am Ende der Eindruck entsteht es wäre doch eigentlich überhaupt nichts passiert.
******s_X Mann
1.066 Beiträge
@blue velvet
Da ja die Problematik beim Falschbeschuldigungen die selbe wie bei den Anzeigen wegen Sexueller Gewalt ist, nämlich der Nachweiß, bedeuten die 7% sind 1/5 (Verurteilungen) sprich 28% der Falschbeschuldigungen konnten nicht nachgewiesen werden. Damit haben wir postulierte 35% Falschbeschuldigungen.

Irgendwelche Gegenargumente?
**2 Mann
6.176 Beiträge
Und nein, ich kenne keinen einzigen Fall in fast fünfzig Lebensjahren, wo ich auch nur vermutet habe, dass eine Frau sich hoch geschlafen hat.


Ich arbeite in einer Tätigkeit mit Personalverantwortung.
Seitdem ich das tue, habe ich nicht nur viel mehr "Sympathiezuspruch" von
manchen, die mich bis dahin nicht wahrgenommen hatten - sondern auch zwei direkte
und unmissverständliche Angebote erhalten.

Mag sein, dass ich mich nur irre und es wie gewöhnlich nur an meinem blendenden Aussehen liegt und an meiner personality ...

*haumichwech*
Themenbezug
Es geht doch darum, wie wir mit den Werken eines "Täters" umgehen (sollen) und nicht darum wer wann wie und unter welchen Umständen Sachen vorgeworfen bekommt oder selbst Vorwürfe erhebt.

Diese Fragen sind, auf den aktuellen Skandal bezogen, sicher wichtig.

Aber hier gehts um:
Welche Konsequenzen ziehen wir aus einem (bewiesenen) Tatbestand?

Will ich wirklich einem Menschen weiterhin meine (finanzielle) Unterstützung geben, der sexuell übergriffig geworden ist?
Toleriere ich dieses Verhalten, in dem ich mir weiterhin Filme von oder mit diesem Menschen anschaue?

Was würde ein deutlicher Einbruch in den Umsatzerlösen zeigen, welche Folgen hätte das?

Wie in der Politik werden einzelne Köpfe rollen, damit sich der Rest rehabilitieren kann.
Und die breite Masse wird nicken und sagen: Recht so!

Und spielt es eine Rolle, ob ich persönlich Konsequenzen ziehe?
Da kann ich ja fröhlich weiterhin schauen, was mir gefällt, oder nicht?
***an Frau
11.002 Beiträge
schrumpft die Zahl der Verurteilungen auf unter 40%. Weit weg also von den kolportierten 97%.

Sind dann immer noch 40 % zuviel.

Wenn ich lese was Frauen weltweit alles angetan wird weil sie eine Frau sind, könnte man ja meinen, dass der jetzige Aufschrei von sexistischen Übergriffen in den westlichen Ländern dagegen eine Lapalie ist, machen solche Aufrechnungen es aber auch nicht besser.

Jeder sexistische Übergriff an einer Frau ist einer zuviel.

Weltweit.
Mathematik

100 Anklagen wegen Vergewaltigung.

20 rechtskräftige Verurteilungen, nur, weil es in den meisten Fällen Aussage gegen Aussage steht und hier die Unschuldsvermutung auch automatisch die Täter freispricht.

Von 100 Anklagen waren 7 Falschbeschuldigungen. Falschbeschuldigungen werden vor einem Urteil ermittelt, oder während des Verfahrens. Nicht danach. (Es geht um juristisch gültige Verurteilunge wegen Falschbeschuldigungen)

Auf 100 Anklagen kommt wiederum eine sehr hohe Dunkelziffer an tatsächlichen Vergewaltigungen, wo das Opfer keine Chance sieht, berechtigte Angst hat usw. und auf eine Anklage wegen mangelnder Erfolgsaussichten verzichtet wird. Auch hier bleiben die Täter ungestraft.

Die Anzahl der Falschbeschuldigungen ist marginal. Deshalb ist es falsch und unsinnig, einem Opfer mit dem Vorurteil zu konfrontieren, es hätte sich das Gewaltverbrechen nur ausgedacht.

Tatsächlich sind auch Trittbrettfahrer irrelevant. Wenn zwanzig Opfer gegen einen Filmproduzenten aussagen, kann man getrost davon ausgehen, dass die Mehrheit die Wahrheit sagt. Vor allem, weil Opfer sexueller Gewalt auch heute noch gesellschaftlich stigmatisiert und retraumatisiert werden, wenn sie sich outen. Für Männer und Jungs, wie in diesem Fall, gilt das noch mehr.

Schreibt Sie
MK2

Inwieweit wäre es strafbar, so ein Angebot zu machen?

Oder anders: würde so ein Angebot einen sexuellen Übergriff rechtfertigen?

Macht es sexuelle Übergriffe irgendwie harmlos, wenn eine Frau oder zwei in deiner bisherigen Laufbahn dir solche Angebote gemacht haben?

Hat das irgendwelche Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit eines Opfers einer Sexualstraftat?

Hat ein Schauspieler oder Mitarbeiter an einem Set deshalb keine Chance, ernst genommen zu werden, weil es Einzelfälle gibt, die Sex bei einem Auswahlverfahren freiwillig anbieten?

Oder sind das alles nur Versuche, die Täter zu entschuldigen?

Ich frage. Ich unterstelle nichts.

Schreibt Sie
Wenn diese Männer getan haben, was ihnen vorgeworfen wird, dann sollen sie dafür bestraft werden. Das ändert für mich aber nichts daran, dass sie z. B. gute Schauspieler sind. Ich mag einige Filme mit Spacey - und ich mag sie deshalb jetzt nicht weniger.
Schlimm finde ich das erst dann, wenn Leute vor lauter Fan-Wahn alles entschuldigen, was ihre Stars so tun. Jeder Mensch muss mit Konsquenzen für sein Handeln rechnen, auch wenn er berühmt ist. Das spricht ihn nicht von jeder Schuld frei. Andererseits macht ihn Schuld aber, wie gesagt, eben auch nicht zu einem schlechten Schauspieler, Sänger...
**2 Mann
6.176 Beiträge
@ velvet

Was sollen diese Fragen?
Was sollen die Unterstellungen?
Denn ja, Du unterstellst sehr wohl - da nützt dein verneinender Nebensatz leider nichts.

Mein Beitrag galt deiner Aussage, dir sein ein solches verhalten von Frauen nicht untergekommen - mit in den letzten 6 Monaten wie beschrieben.

Rechtfertigung?
Nein.
Was oder wen denn rechtfertigen?

Straftäter?
Niemals

Arschlöchern die sich mit ihrem Verhalten Frauen gegenüber mies verhalten?
Nicht im Traum.

Glaubs, oder lass es bleiben.
**********51597 Paar
559 Beiträge
Darf man "House of Cards" nach den Enthüllungen noch schauen
Mich persönlich interessiert das Privatleben eines Künstlers nicht. Ich mag seine Songs, Filme, Bilder, Skulpturen etc. Wenn dieser Mensch mit dem Gesetz in Konflikt kommt, muss er bestraft werden, ohne Wenn und Aber. Ich sehe in seiner Kunst das Objekt, bei Filmen ist es die Story.

Menschen egal in welchem Bereich sie arbeiten haben sich an Grenzen und Respekt vor dem anderen zu halten, da kenne ich keinen Kompromiss. Jedoch hält es mich nicht ab, den Film weiter zu schauen, denn ich sehe nicht die Privatperson sondern die Figur, die er / sie verkörpert.

Liebe Grüße Chris
*********t6874:
Tatsächlich kommt nur etwa ein Fünftel aller Anklagen bei sexueller Gewalt gegen Frauen zur erfolgreichen Verurteilung. Tatsächlich werden vier Fünftel aller Sexualstraftäter freigesprochen, weil Aussage gegen Aussage steht.

Hast du eine Ahnung davon, wie viele von den tatsächlich Verurteilten wirklich schuldig waren?
Wenn nämlich Aussage gegen Aussage steht, dann obliegt es dem Richter (bzw. der hochgradig voreingenommenen Richterin), zu entscheiden, welcher Aussage sie mehr Glauben schenkt.

Die sogenannte "Unschuldsvermutung" ist nämlich nur ein unverbindlicher Rechtsgrundsatz!

Und gerade bei Gewalt gegen Frauen wird sie gern beiseite geschoben (aus den von dir dargelegten Gründen), solange sich das vermeintliche Opfer nicht offensichtlich in Widersprüche verstrickt!
*****y_b Mann
581 Beiträge
Daher die Frage: soll man diese Werke in Zukunft ächten?
Gibt es eine Gesamtschuld eines Menschen, die alles was er tut grundsätzlich verachtenswert macht?
Was denkt ihr dazu?

Diese Fragestellung wird jedes Mal aufgerollt, wenn irgendwo eine Wagner-Oper läuft...

Die Antwort ist ganz schlicht: Es steht jedem frei, das zur Grundlage seiner Entscheidung zu machen. Eine moralische Verpflichtung (insbesondere eine allgemeingültige) daraus abzuleiten, so zu handeln, ist aber eine ganz andere Geschichte.

Wir haben in der deutschen Geschichte die Ereignisse am 10. Mai 1933 in schlimmster Erinnerung. Damals wurden Werke von Marx, Kästner, von Ossietzky, Förster, Freud, Remarque und vielen anderen verbrannt. Der Hintergrund damals: ein angeblich "undeutscher Geist", der in den Schriften zu finden sei.
Aber kann man dieses politisch motivierte Fanal wirklich vergleichen mit der Sabotage von Werken von Männern, die sich selber eindeutig unmoralisch verhalten haben?

Nach den Maßstäben der Nazis, der Inquisition etc. war das, was die Betreffenden verbrannt/indiziert hatten, ebenfalls moralisch fragwürdig. Hier einzuwenden "aber unsere Moral ist die richtige/bessere" ist da wenig zielführend; die Überzeugung, im absoluten Recht zu sein, und das daraus erwachsende Gefühl, zu gewissen Aktionen regelrecht verpflichtet zu sein, hatten die Bücherverbrenner der Vergangenheit ja trotzdem.

Ich möchte auch zu bedenken geben: es handelt sich nicht nur um das künstlerische Werk. Hinter den Filmen stecken auch ganz handfeste finanzielle Interessen. Viele der jetzt auffällig gewordenen Künstler sind gleichzeitig Produzenten, für Weinstein gilt das sogar ausschließlich. Mit dem Ansehen der Oevre unterstützt man die vermutlichen Potentaten also auch ganz direkt finanziell via Lizenzgebühren etc. . Ist das wünschenswert?

Das ist aber eine ganz andere Sache (wobei sich diese moralische Frage durch Online-Piraterie umgehen lässt).

Umgekehrt verstehe ich natürlich, das z. B. Spacey gerade jetzt keinen guten öffentlichen Ruf geniesst. Ist also die Verbannung des Schauspieler gar keine hehre moralische Tat der Filmfirmen, sondern nur Angst vor Spacey und anderen als Kassengift?

Darauf kannst du wetten.


Eigentlich wollte ich das vermeiden: den Rückgriff auf die üblichen Geschlechtervorwürfe. Ja, ich weiß, es sind bisher nur Männer im Fokus der Vorwürfe. Es sind auch vornehmlich Männer in diesen Machtpositionen.

Das dürfte auch daran liegen, dass Frauen zumindest für Sex in der Regel keine besondere Machtposition brauchen...
Was mich hier wirklich interessieren würde, wäre, welche Rolle bei entsprechend, nun, "aggressiv" (*raeusper*) veranlagten Persönlichkeiten die Aussicht darauf spielt, besonderen Zugriff auf junge, attraktive Frauen zu erhalten, wenn sie sich mit allen Mitteln die Karriereleiter emporboxen.

Herr Kachelmann hat mittlerweile in einem Prozess ein Urteil gegen die Frau, die sein Leben und seine Karriere mutwillig ruiniert hat erwirkt. Mit Hilfe des BKA kamen die falschen Indizien, die die Klägerin wegen angeblicher sexueller Gewalt gegen sie von Seiten Kachelmanns erfunden hatte ans Licht. Trotzdem wird Kachelmann oft immer noch der Makel "Einstellung wegen Mangels an Beweisen" angehängt, der sachlich falsch ist.

Das liegt auch an der Staatsanwaltschaft und dem Landgericht von Mannheim, die nicht zugeben wollten, wie plump sie einer Falschbeschuldigerin auf den Leim gegangen sind.
Wenn du mich fragst, ist das der eigentliche Skandal an der Sache. Dass seine Ex-Geliebte ihm aus Rache eins reinwürgen wollte und genug kriminelle Energie entwickelte, um ihn sozial vollkommen zerstören zu wollen? Das kommt vor, und damit muss man auch grundsätzlich rechnen, gerade in der Justiz. Dass ebendiese Justiz sich allerdings zu ihrem willfährigen Werkzeug der Täterin machte, anstatt sich auf die Seite des Opfers zu stellen (auch dann, als schon längst klar war, woher der Wind wehte), das ist der eigentliche Hammer.


@*********eeker
Ich wundere mich immer warum Feministinnen wie zum Beispiel Alice Schwarzer sich dazu hinreißen lassen jemanden wie Jörg Kachelmann vorzuverurteilen. Das dient ihrer Sache nicht im geringsten.

Rechthaberei aus ideologischen Gründen.
*****y_b Mann
581 Beiträge
@*******vet
Falschbeschuldigungen bei Sexualstraftaten sind tatsächlich marginal.

Sollen deshalb von 100 Fällen die 97 vorausschauend nicht mehr ernst genommen werden? So sieht die Quote tatsächlich aus.

Äh, sorry, diese extrem niedrigen Zahlen für Falschbeschuldigungen sind normalerweise die, die auch also solche nachgewiesen wurden. Mit anderen Worten: Die absolute Untergrenze.
Mit einer vergleichbar abstrusen Logik könnte man auch von 90% Falschbeschuldigungen sprechen, weil (gegenwärtig) nur so ca. 10% aller Anzeigen auch in einer Verurteilung enden.

Vorauseilender Täterschutz ist in Anbetracht der geringen Anzahl von Falschbeschuldigungen (3%) unangemessen.

Es ist interessant, dass du beschuldigten Männern zwar pauschal eine Vergewaltigung zutraust, beschuldigenden Frauen aber keine Lüge (nicht mal eine irrtümliche Unterstellung aufgrund einer Verwechslung) - und aus dieser Wahrnehmung heraus auch direkt rechtliche Konsequenzen einforderst. "Vorauseilender Täterschutz", meine Güte... wie war das nochmal mit "Unschuldsvermutung als Unwort des Jahres"?

Noch absurder wird das ganze, wenn man bedenkt, dass es gerade eine solche von dir favorisierte Politik wäre, die als logische Konsequenz dazu führen würde, dass Falschbeschuldigungen erst recht durch die Decke gingen.

Selbst wenn es 7% Falschbeschuldigungen sind ist es marginal. Zudem wurden sie aufgedeckt und entsprechend juristisch behandelt.

grmpf
Gerade weil sie aufgedeckt und juristisch behandelt wurden, werden sie ja als Falschbeschuldigungen erfasst. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass der gesamte Rest über jeden Zweifel erhaben ist.
Kurzer Rundspruch
Ihr Lieben: ich schätze die Verve, mit der ihr eure Diskussionspunkte vorbringt und werde durch die Diskussion gedanklich sehr angeregt. Fast bin ich versucht, weitere Threads zu eröffnen, z.B.: "Statistiken bei Vergewaltigungsvorwürfen, wie die Zahlen interpretieren?". Ich verstehe, daß die Emotionen da hochkochen und man sich involvieren will, der moralische Anspruch und die Betroffenheit auf jeder Seite ist hoch.

Ich danke besonders denjenigen, die sich näher mit der Eingangsfrage des Threads hier beschäftigen. Ich glaube, da sind noch nicht alle Aspekte erschöpfend diskutiert. Ich freue mich auf weitere Beiträge zum Thema.
Ruhm und Ehre
Die Oscraverleihungen stehen an. Für viele der jetzt in Verdacht geratenen, die zum Teil sogar mehrfache Oscarpreisträger sind, wackelt der Thron.

Wie geht man mit diesem Teilaspekt um? Haben die Potentaten noch Chancen auf so einen Preis? Wird Kevin Spacey jemals in seinem Leben noch einmal durch die Feiern zur Oscarverleihung führen? Wird der Oscar an sich abgewertet durch die Geschehnisse?

Schauspielerkarriereglück ist volatil: wird jemand die Betroffenen noch engagieren? Wenn nein: sind die Betroffenen dadurch genug (oder falls sich die Unschuld herausstellen sollte natürlich zu Unrecht) bestraft?
*****y_b Mann
581 Beiträge
Haben die Potentaten noch Chancen auf so einen Preis? Wird Kevin Spacey jemals in seinem Leben noch einmal durch die Feiern zur Oscarverleihung führen? Wird der Oscar an sich abgewertet durch die Geschehnisse?

Nein, nein, und im letzten Fall ebenfalls nein. Im Moment schockt das zwar etwas, aber der Oscar bleibt immer noch der Preis schlechthin im Filmgeschäft (und, ganz ehrlich: Wenn es danach ginge, wäre zB der Friedensnobelpreis mittlerweile nur noch ein besserer Briefbeschwerer).

Schauspielerkarriereglück ist volatil: wird jemand die Betroffenen noch engagieren? Wenn nein: sind die Betroffenen dadurch genug (oder falls sich die Unschuld herausstellen sollte natürlich zu Unrecht) bestraft?

Naja, wenn sich jemand wirklich strafbar gemacht hat, sollte zur sozialen Strafe schon die juristische dazukommen...
****nLo Mann
3.590 Beiträge
Daher die Frage: soll man diese Werke in Zukunft ächten?
Gibt es eine Gesamtschuld eines Menschen, die alles was er tut grundsätzlich verachtenswert macht?
Was denkt ihr dazu?
Darf man noch "Deutscher sein" (=Pass ausweisen + im Land geboren sein), nachdem es Hitler, II. WK und Holocaust et al gab?

Oft diskutiert, meine Meinung intaktert keinen feuchten Furz.

Ich sah und sehe Spacey gern - für eventuelle Verfehlungen jedweder Art muss er angemessen bestraft werden.
So wie jeder Andere auch.
Und darf er gerne wieder/weiter Filme drehen.

Im Übrigen schaue ich mir an, was ich will.
*********ston Mann
1.650 Beiträge
Mir ist das ehrlich gesagt nicht so wichtig, wenn ich Filme schaue und ein Haupt oder Nebendarsteller nun ne dunkle Vergangenheit hat. Nachprüfen kann ich sowas ja nun nicht.
Bei Jean Claude Van Damme hieß es ja früher auch immer, er wäre privat ein riesen Ar... ! Hat mich aber nie davon abgehalten, seine Filme zu schauen und zu kaufen, ganz einfach, weil sie damals Spaß machten.

Spacey war ein wirklich guter Darsteller und Filme wie K Pax oder American Beauty sind einfach großes Kino, da ändert dann auch die Tatsache nichts, was manche Stars wie er privat so alles treiben.
Ich trenne da gerne zwischen Privat -also dem realen Leben, und Kunst.
Traurig finde ich die Sache mit Spacey schon, ändert aber nichts an der Tatsache dass er ein guter Darsteller war/ ist.

House of Cards hab ich nie gesehen, weils mich nicht wirklich interessiert hat.
Müßte daher erst mal 1-2 Folgen schauen, ob es mein Geschmack überhaupt trifft.
Aber ein Film/Serie boykotieren wegen sowas, würde ich deshalb nicht.

Bei Michael Jackson wurde ja auch nicht ganz geklärt, ob er wirklich was mit Kindern hatte.
Er ist und bleibt trotzdem der King of Pop und seine Songs werden täglich im Radio gespielt....
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