Früher in meiner Stinozeit ging mir das ähnlich. Sex war Standard: küssen, grabbeln, mal fühlen ob sie feucht ist, rein stecken und kommen. Wenn es hoch kam mal lecken und blasen. Furchtbar langweilig. Und langweilig macht mich lustlos.
Das ist genau so eine Aussage, die der TE höchstwahrscheinlich meint.
Das Diskreditieren von Blümchensex. Uns fehlt zumindest keine Zärtlichkeit, Intimität oder Zuneigung, auch wenn wir uns nicht zur BDSM Szene zählen.
Aber was ist Blümchensex, was ist normaler Sex und was ist BDSM. Wo hört was auf, wo fängt was an?
Ein paar Beispiele:
Er haut ihr auch gerne Mal auf den Hintern beim Sex. Ist das jetzt BDSM oder erst wenn man den Handabdruck danach sieht?
Unsere Lieblingsstellung ist ganz klassisch Missionar, mit einem tiefen Blick in die Augen, die Extase des anderen aufnehmen, an ihm spielen, die richtigen Stellen streicheln. Auch das Gewicht einsetzen, Druck aufbauen, die Arme/Hände fest halten, die Fingernägel in die Haut krallen, die Beine etwas mehr spreizen, etwas gröber zu langen, Nippel kneifen...
Ist das jetzt Blümchensex, Normalsex oder BDSM?
Je nach Lust und Laune kommt es auch schon Mal vor, dass er oder auch sie, den anderen ins Bett zieht, in die Kissen drückt, das sich nimmt, was er/sie gerade will. Mal mit mal ohne Nachfragen, je nach Stellung und was man vor hat. Also in dem Moment ist da schon eine gewisse Dominanz da.
Sind wir jetzt trotzdem beim Blümchensex, beim Normalsex oder im BDSM?
Wir haben auch schon Rollenspiele gemacht (sie als Stewardess, er als Koch).
Wo ordnen wir das ein?
Wir hatten auch schon leicht Fesseln und Augen verbinden, aber das kommt äußerst selten vor.
Wo packen wir das nun hin?
Unser Fernbeziehungsspiel, unsere Regeln, unsere Phantasiegeschichten, die wir erzählen oder uns schreiben, unser Dirty Talk. Bei alldem geht es auch durchaus Mal weiter, als wir es real derzeit könnten. Das zeugt für uns Kreativität, Intimität, Zuneigung und immer wieder das Bestreben sich neu zu entdecken, auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Langweilig ist das keines Wegs.
Ist das dann psycho BDSM?
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Das Schubladendenken ist schwer auszustellen. Aber auch wir haben schon bei Paaren, die uns augenscheinlich interessieren, das Gefühl, dass es aufgrund ihrer BDSM Neigung real eher nicht passen wird. Und hier im JC hat man als Normalo das Gefühl ein Exot zu sein. Der Gedanke ist durchaus amüsant.
Aber wo packen wir uns jetzt rein? Ich denke Mal am besten passt für uns der Begriff Spielkinder und Genießer. Also dürft ihr uns gerne in die Schublade spielende Sexgenießer packen. Da fühlen wir uns derzeit Pudelwohl.