Hab mich mal inspirieren lassen (Stichpunkte hatte ich ja schon genannt):
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"Ein Gefühl ist sie nicht, die Liebe, sondern eine Gefühlsdeutung, die auf Kommunikation beruht, auf Büchern und Filmen etwa" - sagt der Soziologe Niklas Luhmann in einem Buch aus dem Nachlass
Liebe ist kein Gefühl. So wie "ich fühle mich bestraft" oder "geliebt" kein Gefühl ist, sondern die passive Formulierung des Ergebnis einer oder mehrer Handlungen. Also ein Zustand. Es sollte eher heißen: "Ich fühle mich attraktiv, da ich geschätzt werde." "Ich fühle mich geschunden, aber es tat ein Mensch der mich wert schätzt und ich habe dadurch Zugang zu meinem Selbst erlangt."
Erst die kulturelle Typisierung macht Liebe zu Liebe.
Es ist ein Code, so ähnlich wie Geld oder Macht. Liebe ist ein symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium. Ein Versprechen auf zukünftige offene Kommunikation ohne vorher festgelegte Themen. Und das kann nur in tiefer Vertrautheit statt finden.
Aber wo sind die Grenzen? Fließen sie nicht eher?
Partnerschaft heißt "gemeinsames Erleben" und ebenso, dass man den anderen darin erkennt und schätzt, was er mag oder nicht mag. Gemeinsames Erleben heißt nicht, dass man seinen Partner etwas aufdrängt. Nicht also, dass man tut, was der andere gerne möchte, ist ausschlaggebend.
Das gemeinsame Erleben kann beschränkt sein auf gewisse Bereiche. Sich sexuell zu Öffnen ist etwas anderes als sich einem Partner komplett zu öffnen und sich der Verletzbarkeit Preis zu geben - auch wenn die Verletzbarkeit auch sexuell stattfinden kann.
Freundschaft ist eine auf Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen kennzeichnet. Was die Freundschaft umfasst bleibt Euch überlassen.
Was allerdings die Liebes-Erwartung in einer tiefen Partnerschaft verletzt, ist kein „Ich möchte nicht“, sondern ein „Das geht dich nichts an“.
Eine Beziehung zwischen Menschen kann damit auch offen sein für andere, aber auch in Teilaspekten begrenzt. Somit ist eigentlich eine "Offene Beziehung" nicht wirklich offen, da sie erst in der Polyamorie eine komplette Öffnung erfährt.
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Hatte das mal als Homepage bei mir eingestellt, ist aber noch nicht freigegeben.
Wichtig ist vielleicht noch die Betrachtung der Romantik und die Differnzierung nach vertikaler und horizontaler Ewigkeit, siehe auch hier:
https://goo.gl/jD216o
Es geht darum, dass Medien uns gerne Liebe als romantisierte Version des vertikalen Gefühlshoch verkaufen, aber leider nicht sagen wie eine Beziehung auf dauer zu führen ist (Vertiefung, Horizontale).
Ich hatte das erstmal mit Absicht heraus gelassen.