Beziehung auf Augenhöhe?

also, ich kann mal aus BDSM-Beziehungssicht schreiben, dass die Augenhöhe außerhalb des Spielzimmers bei mir bisher immer gleich war und das hat gut funktioniert. Im Alltag mag ich es sogar, wenn ich von meiner Partnerin, schlagfertige, herausfordernde Kommentare oder Bemerkungen kriege und ich würde auch nicht immer alles für beide entscheiden wollen, was zB die Freizeitgestaltung etc... angeht. Man muss aber natürlich viel Zeit für offene Gespräche einplanen und auch kompromissfähig sein, wie in jeder Beziehung eben (wenn man mal von 24/7 BDSM absieht).

Aber möglich ist so eine Beziehung mit Sicherheit.

Auch in einer 24/7 BDSM Beziehung bestehen die oben genannten Kriterien. Die ändern sich da nicht.

Als Gentleman versteht man(n) sich natürlich auch als "Wunscherfüller" der Damen.

...und wenn SIE als dirty-bitch behandelt werden will:... she's welcome!! GERNE!

Das ist natürlich seeeehr ambivalent:
Man ist in der Pose des Dominierenden auch der männliche Erfüllungsgehilfe für bitchy
Unterwerfungsgelüste...

Das groooooosse Dilemma im SM... ;- )

Aber:
win <> win für beide...perfekte Symbiose.


...und das ist für mich ganz klar eine Übereinkunft auf Augenhöhe.

Nehmen wir mal an, das ist so.

Ist es dann nicht selbstzerstörerisch, immer und immer wieder solche Beziehungen einzugehen (völlig unabhängig vom BDSM-Kontext), in denen die Liebe vom Partner nur geringfügig oder nicht erwidert wird?

@******nee:


Naja, als Dom muss ich bei 24/7 nicht unbedingt kompromissfähig sein - da hab ich ja das letzte Wort (so wie du, laut deines eignen Profiltextes)

Warum muss man da nicht Kompromissfähig sein?

Weil Top die Macht ein für alle mal übertragen bekommen hat...Ironie Schilder vorn und hinten

Ich mag eine Beziehung auf Augenhöhe, wo ein jeder sich einbringen kann und vom anderen respektiert wird. Etwas anderes kommt für mich nicht in Frage.

Als mit 193 cm gross gewachsener Mann kenne ich keine Frau, die physisch auf derselben Augenhöhe ist wie ich. Meine Partnerin ist 20 cm kleiner als ich, trägt praktisch immer High Heels und ist darin souverän unterwegs. Da lasse ich sie gerne bei mir einhängen und wir beide mögen den Auftritt als ähnlich grosses Paar in der Öffentlichkeit, während sie auf ihren hohen Hacken gerne auf andere (Männer wie Frauen) herunter schaut...

ohmann, nimmt hier jeder alle Sätze so ernst, hinter denen ein zwinker-smiley steht?

Wir haben inzwischen den Eindruck, als würden manche ihre Ansicht, was den Begriff auf Augenhöhe betrifft, als Non plus ultra sehen. Manchem Dom scheint seine Dominanz und somit das Machtgefälle ganz schön den Berg hinabgestürzt zu sein.

Dominanz kann nicht abstürzen, sie kann ohne Akzeptanz bleiben und dann peinlich sein, dem oder der, beim Versuch die Wirksamkeit zu erproben. Ich kann doch nur den dominieren, der das auch will, es ist ja nicht nur die Neigung an sich sondern auch die entsprechende Empfangsbereitschaft durch Unterordnung oder dem Wunsch und Bedürfnis nach Führung und erst wenn mein Gegenüber seinen Blick bspw freiwillig senkt, weil es ein innewohnend es Bedürfnis ist, wird meine Dominanz in dem Moment wirksam....Und sie und ich sind uns einig, das das jetzt in diesem "Machtgefälle" die gewünschte Augenhöhe ist.

Ich sage dazu nur kurz etwas dazwischen:

"Wirklich frei ist, wer will, was er muss."

Erster Beitrag Schloss das Thema praktisch schon ab:

Man kann Gleichberechtigung versuchen, als "Ideal" oder Ideologie.
"Augenhöhe", etc gibt es nicht, kann und wird es nicht.
Schon die Beziehung als solche basiert auf einer Ungleichheit zweier Menschen zu einander und der Außenwelt.

Einfach erkennen kann man das schon am Bedürfnissen, Ende Person will mehr Kopulation als Andere und wird damit IMMER strukturell im Vorteil sein, da Verweigerung legitim und Anderes nicht erzwungen werden darf/kann
Anderer muss zurück stellen und das mehr oder minder euphemisieren.

Solche strukturellen Unterschiede lösen sich NIEMALS gänzlich auf.
Alles Andere, inkl. BDSM, sind nur Ideologien, Wunsch Vorstellungen, Spielereien.

Ach ja Gleichberechtigung in der Beziehung. Dom, sub, top, 24/7 - da kennt sich sowieso kein Mensch mehr aus und - wie bereits geschrieben - kann sich dazu jeder seine Sichtweise zusammen basteln.
Den ganzen psychoanalytischen Kram lasse ich weg, weil ich davon nichts verstehe.
Allerdings kann ich halloweeny im Ergenis so ziemlich zustimmen. Hier also meine zusammen gebastelte Sichtweise:
Um die Frage zur Gleichberechtigung in der Beziehung etwas einzuordnen - nicht zu beantworten - muss man sich vielleicht anschauen, wo der Mensch her kommt. Ja richtig - auch wenn viele Menschen den Vergleich wieder unpassend finden - der Mensch stammt aus dem Tierreich. Über 10.000 Jahre war da, ähnlich wie in jeder Konstellation stärkeres Männchen, schwächeres Weibchen, nicht viel mit Gleichberechtigung. Immerhin hat das den Menschen bis hier her gebracht. Seit ca. 100 Jahren versuchen wir es jetzt mit der möglichst totalen Gleichberechtigung. Umsetzung und Ergebnis offen.
Um doch noch etwas von der "guten alten Zeit" zurück zu haben, hat man heute das Feld von dom-sub und BDSM und Schnick-Schnak aufgetan, um gewisse Bedürfnisse, die genetisch aus anderen Zeiten stammen, zu befriedigen.
Als Gleichberechtigung noch kein so über alles gehyptes Thema war, war komischerweise auch das Dom-Sub Thema kaum vorhanden. Zufall? Klar, da gab es auch noch keinen Joyclub.
Meine Beobachtung sagt mir, dass viele Frauen heute natürlich nach außen die Gleichberechtigung wünschen und sich dann dennoch einen Typ erhoffen der dom genug ist, ihnen ab und an den zu versohlen, aber bitte nur so wie Sie es sich vorstellt. Der Dom respektiert die Wünsche der sub. Kompromissbereitschaft, Augenhöhe und so. Das hat sicher auch damit zu tun, dass man heute quasi als rückständig, hinterwäldlerisch gilt, wenn man in der Öffentlichkeit als Paar verlauten lässt, dass Er viele Entscheidungen trifft. Somit verlagert sich dann das Ganze in intimere Bereiche, wo die Augenhöhe auf Ansage mal abgeschalten wird. Zumindest solange bis das safeword die Sache beendet.
In der Natur ist die Frau meist einen halben Kopf kleiner als der Mann. Soviel zum Thema Augenhöhe

bedeutet für uns in keiner Situation den Respekt gegeneinander zu verlieren, auch bei sexuellen Handlungen, welcher Art auch immer ...

Danke, Tetraeder. Ich glaube, das drückt es aus, ganz kurz und trotzdem zutreffend.

Er von Drachenliebe

Mach deine Theorie nochmal. Das einzige worauf du dich beziehst, ist körperliche Stärke. Keine "absolute" stärker/schwächer Position zwischen Frau und Mann. Intelligenz ist zwischen den Geschlechtern gleich verteilt. Und der Mann kommt ohne die Frau alleine auch nicht wirklich über die Runden.
Er kann sich nun mal nicht allein fortpflanzen. Ist ja kein Seepferdchen oder Zwitterwesen. Und da ist es ganz praktisch, dass er mehr physische Kraft hat, um die schwangere Frau (sein Nachwuchs) vor den unwirtlichkeiten des Lebens zu schützen (und dabei seltener drauf zu gehen, wenn der säbelzahntiger denkt, da ist aber unbewegliche Beute und gleich zwei in Eins, wie lecker), nicht um ihr den Popo zu versohlen.

Ansonsten viel Spass mit deinem Weltbild, wenn es sich für dich ausgeht.

sehr schmunzeln muss

... nur an physischer Größe und Stärke festzumachen halte ich für sehr vermessen.
Man sollte auch Gleichberechtigung nicht durch Gleichmacherei ersetzen ohne die tatsächlich vorhandenen Unterschiede zu würdigen.

Gran_Torino :


Ich zumindest meinte in meinem Beitrag mit "Stärke" mehr die mentale Stärke, Intelligenz, Intellekt, Selbstbewusstsein und Lebenskraft und nicht physische Kraft oder Körpergrösse!


LG BoP (m)

Da gibt es per se aber keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, außer man hält einem Bereich Bildung vor.

Ähm, 99 Jahre! Das Frauenwahlrecht gibt es erst seit November 1918. Gleichberechtigung bei der Arbeit (zumindest bei der Wahl, ob Frau überhaupt arbeiten darf) seit 1977.... Ihr lebt in einem anderen Land als ich, oder habt ein Problem mit der Wahrnehmung der Tatsachen.

Delta

Ich glaube die Schweizer waren noch langsamer. 1971 Wahlrecht der Frauen.

Aber die sind auch traditionell langsamer.