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Genlastig?
Mittlerweile ist es unbestritten, dass auch Verhaltesweisen einer genetischen Prädisposition unterliegen (können) - können setze ich ganz bewusst hier erstmal in Klammern.
Ich beschäftigte mich intensiv mit einem anderm Thema: den sog.
Kriegergen.
Menschen die einen ausgeprägen Hang zur Gewaltbereitschaft haben, weisen empirisch im Genom gehäuft ein bestimmtes Gen auf, dem man dann mathematisch versuchte eine Zuordnung zu geben.
Das mag alles stimmig sein - doch ist der Knackpungt folgender, dass es eben nicht analog und immer 1:1 übertragbar ist.
Bei Studien, auch mit Zwillingen, kam es zu keinem signifikanten Ergebniss welches diese These so untermauert hätte, dass sie eine Gültigkeit in sich trägt.
Denn: der Einfluss auf menschliches Verhalten ist nie eine Einbahnstraße oder etwas so statisches, das es, einmal geprägt, in Stein gemeisselt und für alle Zeiten Gültigkeit behält.
Unser Hirn, als Instanz ist ein plastisches Organ - das bedeutet neuronale Verknüpfungen und Netzwerke verändern sich ständig und in einem Fluss. Soziale Faktoren haben darauf einen starken Einfluss und verändern auch rein physisch unser Organ.
Ebenso wirken sich soziale Faktoren auf das ablesen bestimmter Gensequenzen aus - manche wirken stärker, andere weniger stark aus - und das auch im Hirn und somit auf bestimmte Stoffwechselprozesse und die Neurotransmitterfunktionen in den Zellen.
Das Kriegergen mag manifest im Genom verankert sein, doch ist es keine entgültige Instanz.
Soziale Erfahrungen und Beziehungen zu den Mitmenschen verändern die Art und Weise, wie Gene im Gehirn arbeiten.
Damit ist das Verhalten keineswegs fixiert, sondern es wird durch soziale und kulturelle Faktoren gesteuert. Der biologische Einfluss schwindet ja auch mit den Lebensjahren, Erfahrungen gewinnen ein größeres Gewicht und prägen die Persönlichkeit.
Dies ist ein Hinweis darauf, dass es auch bei anderen identifizierten "Verhaltensgenen" so ist.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, welche Erkenntnisse die Zukunft noch bringt.
Menschen bestimmen ihr Tun und Handelns selbst - das ist das wesentliche dessen, was wir als Sapio bezeichnen - ein Wollen ist der Beginn - ein Verleugnen gewiss nicht.
Können wir unser Verhalten aus welchen Gründen auch immer, nicht alleine ändern, können wir uns Hilfe suchen.
Dies zu erkennen und dann anzunehmen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Simple Entschuldigungen zu suchen und uns zurückzulehnen, gewiss nicht.
Alledings ist auch das ein Statement.