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Was empfindet ihr gegenüber dem „Betrogenen“?

********blem Frau
7.191 Beiträge
JOY-Team 
Nun, vielen Dank auch für diese Exkursion. *knicks*

Ich erinnere noch mal an die Fragen, mit denen sich dieser Thread beschäftigt:

Was empfindet ihr, wenn ihr beim "Fremdgehen" den/die andere/n kennen lernt?

Und wie geht ihr dann mit diesen Empfindungen um?

Besten Dank für weitere Ausführungen hierzu. *blume*

Liebe Grüße,
Frau_EPunkt
JOY-Team
Es ist doch schön, wenn jemand einen Weg gefunden hat, glücklich zu l(i)eben.


Doch wenn du mir jetzt erzählen willst, dass Fremdgehen ein Phänomen monogamer Menschen sei....hmpf.
Offenheit und Ehrlichkeit. Daran scheitern nicht nur konventionelle Beziehungen.

p.s.
Entschuldigung...zurück zum Thema.
*******ster Mann
1.763 Beiträge
zur Ausgangsfrage
Gerade erinnere ich mich an eine sehr lange zurück liegende Episode. Vor deren Hintergrund kann ich sagen:
wenn man derjenige Außenstehende ist, mit dem fremdgegangen wurde und wenn man darum von Anfang an wußte, dann kann man vor allem auch Scham fühlen. Ein oder zwei hier schrieben das tatsächlich auch. Und das hilft vielleicht, zu verstehen, warum intelligente Menschen so viel Mühe darauf verwenden, dem Betrogenen die Schuld zuzuweisen oder anders ihre Schuld zu negieren: Scham ist nämlich ein sehr starkes und kein sehr schönes Gefühl. Das fühlt man nicht gerne.
****54 Mann
3.583 Beiträge
Als ich noch a Treue geglaubt habe in meiner Jugendliebe wurde ich enttäuscht, so mit 18 in der Ausprobierzeit. Seither nehme ich das einfach nicht mehr an und fahre gut dabei. Als ich vor 33 Jahren meine Frau kennen gelernt habe, waren wir beide noch in Beziehungen. War nur als Urlaubsflirt gedacht. Ist anders gekommen - zum Glück. Treue habe ich auch danach weder erwartet noch versprochen. Inzwischen habe wir die oben angesprochene "don't ask, don't tell"-Verabredung und fahren gut damit.

Die Vorgänger oder Nachfolger haben mich nie interessiert, auch wenn ich noch Kontakt habe. Ich empfinde dem Vorgänger gegenüber weder Scham noch Triumph und ich weiß, dass ich Nachfolgen das Terrain bereits überlassen hatte, wenn es nicht schon zu einer "offiziellen" Trennung gekommen war.
Ich behaupte: Niemand beendet eine Beziehung für einen größeren Schwanz oder eine schärfere Frau. Da geht's um die Beziehung.

Und die "Betrogenen" von ONs und Affairen, die die Beziehung nicht gefährden, interessieren noch viel weniger. Ich nehme ihnen Nichts außer vielleicht eine Illusion und auch das versuche ich zu vermeiden.
*******zahn Mann
917 Beiträge
Gut auf den Punkt gebracht.
Diskrete Ergänzung der Partnerschaft?!
Nun, gegenüber dem Betrogenen empfinde ich sicherlich auch Scham.

Ich helfe mir gedanklich darüber hinweg indem ich mir ins Bewusstsein rufe daß die entsprechende Dame die Beziehung erhalten will, da wertvoll, allerdings der sexuelle Beitrag Ihres Partners nicht ausreicht.
Diese Lücke fülle ich aus, somit kann die Beziehung stabil bleiben.

Im Bereich Wifesharing, also hier mit Wissen des Partners, ist meine Rolle lediglich eine Ergänzung der Partnerschaftlichen Erotik.
Das Paar erfüllt sich diesen Wunsch und empfindet eine Form des Glücks.

Hierbei dürfen keine tiefen Gefühle entstehen, diese führen zur nachhaltigen Störung der langfristigen Beziehung. Das möchte ich nicht Verantworten.

Wie auch immer...wenn mir mal wieder eine Frau begegnet die mich berührt und eine Partnerschaft anstrebt werde ich diese Dates wohl nicht mehr wahrnehmen.
hhmmm ......
schwer zu beantworten. kommt auf die situation an. bewußt meide ich gebundene männer und habe das auch 2x im profil stehen. ich will auch keinen kontakt, damit ich nicht in etwas mitgerissen werde, das ich nicht will. allerdings bin ich trotzdem schon 3x diese "andere frau" gewesen, weit abseits von joy und internet. hier die beiden intensivsten fälle:
in einem fall wußte ich es vorher, da wir beide mit unseren partnern im gleichen club tanzten. in einem moment gab es einen regelrechten funken als ich den anderen berührte und offenbar von seiner seite ebenso wahrgenommen. danach setzte bei uns beiden der verstand aus. meinem partner gegenüber legte ich das offen, der andere seiner partnerin gegenüber allerdings nicht. wir hatten eine längere extrem heiße affäre, bei der wir über einige grenzen gingen. ob das sex nachts auf dem friedhof war oder ich IHN fickte, während sein großer riemen dabei abspritzte. egal .......... es war irre. ich denke, die gehirnzellen waren bei uns beiden komplett abgestorben. mein partner litt darunter, aber ich konnte mich gegen diesen drang nicht wehren und seine damalige (endete jahre nach dieser sache) weiß wohl bis heute nichts davon. ich begegnete ihr ein paar mal im club, war freundlich zu ihr, aber hätte nie ein wort darüber fallen oder mir etwas anmerken lassen. das ganze endete irgendwann so abrupt wie es begann. beiderseits. bei dieser sache hatte ich seiner partnerin gegenüber keine gewissenbisse. das war sein problem. mein partner wußte es, hielt ebenfalls dicht und ich bin schließlich nicht das kindermädchen.
im zweiten fall kannte ich denjenigen bereits seit jahren. wir spielten in gleichen bands, hingen als musiker mit anderen zusammen ab und verhielten uns zueinander immer recht distanziert. wir waren die meiste zeit beide in einer beziehung und in dieser situation bin ich nach außen ein eisblock, der andere männer 100 %ig auf abstand hält. dann war meine kurzzeitig vorrüber und ich stand schon immer auf diesen wahnsinnsgutaussehdenden leadgitarristen. also ließ ich meine eisschicht schmelzen, was er auch sofort bemerkte mit den worten: "du siehst mich heute ganz anders an. was ist los ? ich dachte, du magst mich nicht." tja, soviel zu der perfekten wirkungsweise meiner eisschicht. kurz und gut: wir gingen eine runde raus, liefen herum und redeten und als wir kurz stehenblieben, rissen wir uns mitten auf der straße fast die klamotten vom leib. die affäre dauerte mit einigen unterbrechungen insgesamt 9 jahre. unterbrechungen deshhalb, weil ich hin und wieder einen festen partner hatte und die affäre dann stoppte. seine freundin wußte nichts davon. meine partner in dieser zeit schon. einer hatte sich dann aber aus frust mal verquatscht. dann war die freundin natürlich sauer. wir trafen uns dennoch hin und wieder. ich mochte sie eh nicht. einmal nahmen wir uns vor: kein sex dieses mal und das war schwer, da wir in keinem raum alleine sein konnten ohne sofort über den anderen herzufallen, obwohl wir uns sonst eigentlich nicht besonders leiden konnten. es war reine animalische lust. tja und wir waren wirklich an besagtem tag brav. redeten und tranken kaffee ....... bis seine freundin anrief, er sagte wo er war und dann ein telefonterror folgte, der filmreif war. er hielt das handy nur noch weit weg vom ohr und sie beschallte den ganzen raum. sie glaubte nicht, daß wir nichts machten etc. etc. etc. ....... nach dem letzten verbalen angriff sahen wir uns an und dachten das gleiche: wenn sie es ohnehin nicht glaubt und er nun so oder so den ärger hat, dann aber wenigstens nicht ohne grund .... und so fielen wir doch wieder übereinander her. nein, ich hatte kein schlechtes gewissen. sie war ohnehin extrem anstrengend. mich nerven frauen sowieso. daher halte ich mich nur unter männern auf, habe nur beste kumpel statt beste freundin, wobei fast alle männer wirklich nur kumpel sind. wenn man sich seit eh und je nur unter männern aufhält, wird man ggf. wählerischer.
Empfindungen gegenüber dem "Betrogenen"?
Aus vielen Beiträgen lese ich, dass man der Meinung ist, dem "Betrogenen" sei durch das Fremdgehen der Partnerin etwas genommen worden. Und die Affaire sei an einem solchen Raub beteiligt.

Was soll das genau sein? Begehren? Liebe? Treue? Vertrauen? Sicherheit?
Oder am Ende eigentlich nur eine Illusion?

Ich behaupte, dass durch eine Affaire einer Beziehung nichts genommen werden kann, was in dieser Beziehung existiert. Meine Gefühle für meine Partnerin haben nichts mit denen für meine Affairen zu tun. Sie werden weder kleiner noch sind meine Gefühle ein Kuchen, der je mehr Menschen daran partizipieren, in immer schmalere Stücke geteilt werden würde.

Die Gründe, warum man sich auf eine Affaire einlässt, sind wahrscheinlich genau so vielfältig, wie die Gründe, warum man sich zu einem anderen Menschen hingezogen fühlt. Selbst wenn es zu keiner Affaire kommt. Wer ehrlich zu sich ist, wird selbst als monogamer Mensch oft genug den Reiz empfunden haben, Grund für ein Lächeln bei einem fremden Menschen zu sein, den man sympathisch findet. Oder das erotische Kribbeln bemerkt haben, wenn jemand körperlich anspricht. Ganze Branchen leben davon. und damit meine ich nicht nur sowas wie JC. Liebe Männer: Achtet einfach einmal auf den Blick Eurer Ehefrauen, wenn Daniel Craig oder Orlando Bloom oder wer auch immer mit nacktem Oberkörper über den Screen flackert. Umgekehrt genau so. Und wie viele Frauen bei der Lektüre von 50SoG in Gedanken fremdgegangen sind...

Mal ehrlich: Liebt man seinen Partner weniger, wenn man solche Gefühle in sich entdeckt? Da braucht es schon etwas mehr: Wenn Unzufriedenheit hinzutritt. Die aber in der Regel vor einer Affaire bereits da ist.

Eine Affaire ist nicht Grund oder Ursache für Probleme in einer Beziehung sondern eher Folge.
Als Anmerkung: Natürlich geht es bei den häufigen Diskussionen über das Thema Fremdgehen um "Schuld". Dabei ist es sehr einfach, dem femdgehenden Part zum Verursacher der Ehekrise abzustempeln und diesem Part alleine das Ende der Beziehung anzulasten. Nach meiner Erfahrung ist eine Affaire aber weniger der Versuch, eine Beziehung zu beenden, sondern der Versuch, trotz der Probleme und Defizite in der bestehenden Beziehung weiter leben zu können. Scheidungen sind heute weiß Gott kein Stigma mehr!

Zum Ausgangsthema: Schuldgefühle gegenüber dem "Betrogenen"? In keiner Weise. Unverständnis dafür, wie einige Ehemänner ihre Frauen behandeln, teilweise auch Abneigung, weil man natürlich das eine oder andere erfährt. Ja. Ganz sicher. In jedem Fall weiß ich genau, dass ich niemandem etwas stehle oder wegnehme.
Im Gegenteil: Ich gebe einer Frau etwas, was sie sich ersehnt und nicht in ihrer festen Beziehung finden kann. Und manchmal damit auch wieder die Kraft, in dieser Beziehung bleiben zu können. *zwinker*
Leider ist es so, dass einem wirklich etwas genommen wird, wenn der Partner fremdgeht. Das Vertrauen.
Das ist Fakt in vielen Fällen. Fehlt es an Vertrauen, dann kann das unschöne Folgen haben, wie z.B. eine Art Generalverdacht dem Partner gegenüber, dass er eh wieder fremdgeht, wenn er die Chance dazu erhält...sehr unschön.

Andere zu begehren ist normal. Im Kopf fremdzugehen kann man nicht gleichsetzen damit, es in die Tat umzusetzen. Mehr muss man dazu auch nicht sagen.

Nach meiner Erfahrung ist eine Affaire aber weniger der Versuch, eine Beziehung zu beenden, sondern der Versuch, trotz der Probleme und Defizite in der bestehenden Beziehung weiter leben zu können.

Hier gebe ich dir Recht. Die Gründe, weshalb man an der Beziehung festhält sind vielfältig.

Ich schrieb vor einigen Seiten, drei Möglichkeiten, wie Liebhaber die Situation gegenüber dem Betrogenen handhaben. Einfach mal nachlesen. *zwinker*
*********ar69 Paar
4.874 Beiträge
Hier gebe ich dir Recht. Die Gründe, weshalb man an der Beziehung festhält sind vielfältig.

Wer sagt denn das die Affaire wirklich mehr will wenn er oder sie nicht nur die leichten guten Seiten für kurze Sexevents bekommt sondern das volle Progrmm vielleicht mit einigen vorhandenen Kindern, dem Anspruch auf finanzielle Unterstützung und alle Dinge die eben abseits von einer kurzzritigen Gefühlsduselei nun mal dazu gehören wenn man wirkliche Verantwortung für sich und sein Leben übernimmt.

Wir haben alleine hier im Joyclub in den letzten 12 Jahren einige Paare erlebt die ihren Partner für einen anderen verlassen haben. Heute mit ihrer Affaire zusammen sind von denen keine mehr.

Klar Ausnahmen bestätigen die Regel aber meist werden vorhandene Probleme aufgrund von Bindungsunfähigkeit oder Charakterschäche in der nächsten Partnerschaft wieder vorhanden sein.
Leider ist es so, dass einem wirklich etwas genommen wird, wenn der Partner fremdgeht. Das Vertrauen.

Vertrauen worauf?
Darauf, dass er die eigenen Erwartung an ihn gefälligst erfüllt, ob es ihm passt oder nicht?
Ich frage das ganz bewusst sehr provozierend.

"Vertrauen" ist etwas, das man nicht auf den Partner projezieren kann. Vertrauen baut man selbst auf. Wer darauf "vertraut", dass der Partner die eigenen Erwartungen stets erfüllen wird, ohne darüber zu reden und dem Partner einzugestehen, dass er Erwartungen nicht erfüllen kann oder will, wird immer enttäuscht werden!
Dem Partner dafür die Schuld zu geben, verkehrt die Ursache und Wirkung!
Gut. Dann gebe ich dir ein konkretes Beispiel.

Mein damaliger Partner und ich lagen, was den Sex angeht auf einer Wellenlänge. Solange der Sex gepasst hat, war alles gut. Kommunikation, gerade in diesem Bereich war immer Bestandteil der Beziehung. Wir lebten monogam mit allem drum und dran. Auch das wurde mehrmals kommuniziert. Und auch, wenn ich früher schon ein mal betrogen wurde, genoss mein aktueller Partner uneingeschränktes Vertrauen.
Dann starb meine Mutter (und auch andere Probleme ausserhalb der Beziehung kamen dazu). Ich war überfordert. Ich sprach mit ihm auch darüber, dass ich Zeit für mich brauche...Zeit zum trauern. Sex war für mich in dieser Zeit zweitrangig.

Ich hatte Vertrauen darin, dass mein Partner auch solch eine Durststrecke mir zu Liebe hinnehmen könnte. Zumal wir das ebenfalls kommuniziert hatten. Er sagte, ich solle mir die Zeit nehmen, die ich brauche...

Doch anscheinend konnte er es nicht. Nicht mal zwei Wochen. Er brauchte es für sein Ego begehrt zu werden.
Mein Vertrauen war dahin, als ich es erfuhr. Und nebenbei gesagt, fand ich es sehr schwach von ihm...

Also Vertrauen worin? In ihn. In die Fähigkeit, seinen Bedürfnisse nicht gleich mit anderen auszuleben. In die Treue, die er mir schwor. In seine Schwüre, die nichts wert waren.

Natürlich ist das meine Erfahrung und steht nicht stellvertretend.
Andere zu begehren ist normal. Im Kopf fremdzugehen kann man nicht gleichsetzen damit, es in die Tat umzusetzen. Mehr muss man dazu auch nicht sagen.

Ist das nicht ein wenig zu simpel?
Und: Wo beginnt das "in die Tat umsetzen"?

Wenn man sich mit anderen trifft? Wenn man Sex hat?
Oder bereits damit, beim Masturbieren eher die Bilder der muskulösen Jungs hier vielleicht nicht nur vorm geistigen Auge zu haben? Oder nicht nur beim Spiel mit dem Dildo sondern beim Wochenendsex mit dem Partner?

Was, wenn der Partner bereits darin ein Vertrauensbruch sehen würde? Übrigens gar nicht so selten, dass Partner es als Untreue auffassen. Krankhafte Eifersucht und der Drang, einen anderen Menschen zu besitzen ist sehr verbreitet.
*******na57 Frau
22.194 Beiträge
JOY-Angels 
https://www.joyclub.de/my/3941224.ms_van_dark.html - so ähnlich war das mit meiner Erfahrung von "Untreue" meines Partners auch.

Aber was mich mehr getroffen hat als der "Fremdsex", ist die Tatsache, dass er mich in einer sehr schweren Situation meines Lebens alleine gelassen hat. Anstatt mir den Rücken freizuhalten, mich an anderer Stelle zu entlasten (Haushalt, Kindererziehung), hat er sich beleidigt zurück gezogen und sich eine Affäre .... gekauft. Und während das Leben für ihn so weiter ging, wurde es für mich immer belastender.

Es war nicht der sexuelle Akt an sich, sondern dass ich mich von ihm allgemein "verlassen" fühlte, was die Liebe zum Verdorren brachte.

Und als die Partnerin in einer Affäre wäre das für mich der kritische Punkt - wobei es von außen ja nicht leicht zu erkennen ist, wie ein Mann sich gegenüber seiner Frau verhält.
Ich hatte Vertrauen darin, dass mein Partner auch solch eine Durststrecke mir zu Liebe hinnehmen könnte. Zumal wir das ebenfalls kommuniziert hatten. Er sagte, ich solle mir die Zeit nehmen, die ich brauche...

Ich kann nachvollziehen, wie Du Dich gefühlt hast. Nach meinem Infarkt vor sechs Jahren stand mir der Sinn nach allem anderen als nach Sex. Ich musste erst wieder lernen, meinen Körper zu mögen. Und ich weiß, dass das damals eine sehr harte Zeit auch für meine Partnerin war. Denn es war ja nicht nur, dass ich keine Lust hatte, sondern sie oft genug auch zurückgestoßen hatte, wenn sie versuchte, zärtlich zu sein.

Was dieses Sich-Zurückgestoßen-Fühlen in dem Partner auslöst... Gerade auch, weil in dem Moment und seiner ständigen Wiederholung nicht zu erkennen ist, ob es je anders werden wird... Wer will das tatsächlich beurteilen können? Und wie kann man verurteilen, dass in dieser frustrierenden Situation es vielleicht einfacher sein kann, Trost bei einem anderen Menschen zu finden?

Es gibt immer zwei Seiten, von denen man eine Situation betrachten kann.
Es war nicht der sexuelle Akt an sich, sondern dass ich mich von ihm allgemein "verlassen" fühlte, was die Liebe zum Verdorren brachte.

Das ist das (oder eben eins davon), wenn man sagt, dass in der Beziehung irgendwas nicht mehr stimnt.

Nur drüber reden bringt manchmal (und das ist meine ganz persönliche Erfahrung) nichts, wenn der Partner nicht begreift, woran es fehlt. Wenn man um etwas regelrecht bettelt, und der Partner dennoch der Meinung ist, dass er doch alles richtig macht. Er es wirklich nicht versteht, was mir fehlte (ich mach ihm das heute nicht mehr zum Vorwurf, denn es war tatsächlich nicht bösartig) Er hat sich wirklich bemüht.

Nur: dieses eine fehlt dann trotzdem. In meinem Fall war es übrigens nicht Sex, näher möchte ich es aber auch nicht ausführen.
Es war nicht der sexuelle Akt an sich, sondern dass ich mich von ihm allgemein "verlassen" fühlte, was die Liebe zum Verdorren brachte.

Als Partnerin in einer Affaire wirst Du keinen Einfluss darauf haben, ob die Liebe des Mannes zu seiner Partnerin verdorrt. Du bist nicht der Auslöser. Vielleicht das Symptom. Aber ganz sicher nicht schuldig.

Und Du hast vollkommen Recht: Untreue ist eher, einen Menschen im Stich zu lassen als Fremdsex.
Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, war das Schlimmste an der Sache tatsächlich, dass ich eine Seite an ihm auf einmal sah, die mir nicht gefiel. Er war mein Fels, so dachte ich vorher.
Doch dieser Fels bröckelte vor sich hin. Das war der Moment, wo ich aufhörte meinen Partner zu idealisieren.

Alles was er tat, war allzu menschlich. Er war schwach...weil ich es auch war in dieser Situation.
Vllt. ging es, trotz Rettungsversuche, deswegen in die Brüche, weil ich nicht mehr zu ihn aufschauen konnte. Weil mir der Halt (in Form meines Partners) genommen wurde.
Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, war das Schlimmste an der Sache tatsächlich, dass ich eine Seite an ihm auf einmal sah, die mir nicht gefiel. Er war mein Fels, so dachte ich vorher.

Etwas sehr ähnliches erklärte mir meine Partnerin, als ich irgendwann den Mut zusammenkratzte mit ihr über die Öffnung unserer Beziehung zu sprechen.
Ich dachte lange darüber nach.
Auch, weil es mich irgendwie verletzt hatte. Denn eigentlich war ich ja nie der Mann, den sie in mir gesehen hatte. Ich bin kein Ideal, ich bin einfach ein normaler Mensch mit allen Fehlern und Schwächen. Natürlich mit dem Wunsch, ein guter Partner zu sein. Aber absolut ohne jede Chance, all das wirklich zu erfüllen, was sie sich erhofft hatte.

Wir erschaffen uns Abbilder der Menschen, die wir lieben, idealisieren sie... und all zu oft geben wir dann diesen Menschen die Schuld an unserer Enttäuschung und Trauer, wenn wir entdecken, dass unsere Illusion eben eine Illusion war.

Aber ist das fair gegenüber diesem Menschen? *zwinker*
*******na57 Frau
22.194 Beiträge
JOY-Angels 
Wir erschaffen uns die Abbilder ... ja ... aber .... wenn man heiratet und sich verspricht "in guten und in schlechten Tagen" zueinander zu halten, dann ist es schon ein Bruch eines Versprechens, wenn man sich in den schlechten Tagen des Partners verkrümelt.

Und man könnte die "Untreue" auch zum Anlass nehmen, die Beziehung auf realistischere Füße zu stellen, das ist aber eine Sache, an der beide arbeiten müssen.
Vertrauensbruch, das sich-verkrümeln gibt es ja auch noch auf anderen als allein auf der körperlichen/ sexuellen Ebene. Aber es wird oftmals darauf reduziert.
*******na57 Frau
22.194 Beiträge
JOY-Angels 
Die sexuelle Verkrümelung war nicht der Grund für meine Trennung - und vielleicht ist sie ja auch oft nur ein Symptom.
Die sexuelle Verkrümelung [...] vielleicht ist sie ja auch oft nur ein Symptom.

Da bin ich mit dir einer Meinung.
*********ar69 Paar
4.874 Beiträge
Es ist nicht der Sex der zur Trennung führt, es sind die Lügen und das Hintergehen was verletzt.
Da wir Swinger sind und daher sexuell sowieso eher offener agieren, wäre in unserem Fall eine heimliche Sexaffaire noch viel schlimmer.

1. Weil es sowieso immer offen gehen würde und Heimlichkeiten gar nicht nötig wären
und
2. weil es die Basis eben dieser offeneren Beziehung untergraben würde.

Nach einem Vertrauensbruch wäre die Grundlage unserer Beziehung zerstört.
Unabhängig vom sexuellen denn davon hatten wie in den letzten 16 Jahren beide mehr als genug.
Wir wissen daher das es meist nur der schnelle Kick ist der sich auf Dauer nie erhalten oder wiederholen wird.
Fremdpoppen ja, aber nur gemeinsam und mit dem Wissen und der Zustimmung des Partners ohne jede Lügerei.
Es ist nicht der Sex der zur Trennung führt, es sind die Lügen und das Hintergehen was verletzt.
Da wir Swinger sind und daher sexuell sowieso eher offener agieren, wäre in unserem Fall eine heimliche Sexaffaire noch viel schlimmer.

Dass Lügen verletzen... Natürlich.
Aber ganz ehrlich: Ihr macht Euch wie so viele Swinger eine Illusion, wenn Ihr meint, offenes Ausleben der Sexualität könnte Enttäuschung verhindern.
Weil trotz allem die Erwartung an den anderen Menschen gerichtet ist, dass man selbst im Fokus seines Begehrens und seiner Liebe bleibt. Und aus der Erwartung schnell Forderungen werden, wie sich der andere zu verhalten hat!

Ich habe irgendwann eingesehen, dass es absolut respektlos gegenüber egal welchem Menschen ist, ihm nicht die Freiheit zu lassen jeden Tag selbst zu entscheiden, ob er mich noch liebt, mit mir und nicht mit jemandem anderen Zusammensein will oder wenn er mit jemandem zusammen war, zu mir zurückkehrt.
Ich habe kein Recht darauf, dass ich geliebt werde. Es ist ein Geschenk!

Und nur als Anmerkung: Das Elend einer ehemaligen Liebe beginnt meistens dann, wenn einer beginnt, Liebesbeweise einzufordern!
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