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Wenig Sex / sexlos... wie ging es aus?

******017 Frau
14 Beiträge
Ich stecke auch in einer Beziehung, in der es kaum Sex gibt... Wir sind erst seit fast 2 Jahren zusammen. Anfangs war es toll, wir hatten oft und tollen Sex. Anfang Dezember letzten Jahres ging von heute auf morgen nichts mehr. Nach zwei Monaten habe ich ihn darauf angesprochen, er meinte es läge am Stress und er hätte allgemein keine Lust.

Inzwischen hatten wir seit dem 5 mal Sex, dazwischen liegen immer 4 - 8 Wochen... Gespräche nützen nichts. Er sagt, es liegt nicht an mir, er liebt mich. Ich habe alle Störfaktoren meinerseits ausradiert (neue Wohnung, da vorher noch Wohnung, wo mein Ex mal mit gewohnt hat, mehr Zeit zusammen - da er es sich so gewünscht hat etc.)

Ich bin ratlos. Verzweifelt, traurig, wütend. Er fasst mich nicht an, nur Händchen halten und Bussis. Egal was ich mache, es ändert sich nichts.

Ich bin kurz davor mich zu trennen. Momentan habe ich den Kontakt ziemlich zurückgefahren.

Ich denke nicht, dass sich die Situation bessert. Er redet nicht darüber, er schiebt Gründe vor (Stress, Wohnsituation - was ja nun inzwischen geklärt ist), ich habe auch nicht das Gefühl, dass er in dieser Hinsicht ehrlich zu mir ist.

Für mich nicht mehr länger tragbar. Eine Flaute oder Probleme ... okay. Aber nicht darüber reden, nicht daran arbeiten, nichts dafür tun. Zeigt mir nur deutlich, dass es keinen Sinn macht. Und ich will auch nicht länger leiden, denn es tut furchtbar weh so abgelehnt zu werden.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Mir
sind solche Situationen bestens bekannt, von mir selbst. Ich hatte depressive Phasen durch Hormonmangel, wenn dann noch entsprechende Bemerkungen fielen, kehrte sich alles gegen sie. Auch in Deinem Fall vermute ich, dass das alles ganz wenig mit Dir zu tun hat, dass der Ursprung in ihm liegt. Und das lässt sich heillen, wenn Mann sich richtig durchchecken lässt, eventuell auch psychologische Hilfe in Anspruch nimmt.
******017 Frau
14 Beiträge
Ich zweifel ob es an mir liegt. Wenn ich ihm ansehe, dass er überlegt wo er seine Hände auf/an mir hin legt und dann immer unvergängliche Stellen wählt... Keine Ahnung

Und er spricht ja nicht darüber. Ich kann keine Gedanken lesen und ich finde es sehr wichtig darüber zu reden. Genauso gut könnte er einen Termin beim Arzt machen.

Wenn er keinen Sex will, gäbe es ja auch noch andere Möglichkeiten... Aber es kommt ja nix von seiner Seite *snief* Das ist für mich das schlimmste an der ganzen Sache
*********ich69 Paar
54 Beiträge
Sie schreibt
Ich sehe es so ähnlich wie jsonne, bei uns gab es immer Zeiten, mit mehr oder weniger bzw gar keinen
Sex.(Kinder,beruflicher Stress,Krankheit)
Aber deswegen unsere Beziehung in Frage zu stellen,wäre keinen von uns je in den Sinn gekommen.
Wir haben darüber geredet,und man hat es einfach akzeptiert und respektiert,so wie es war.
Seit ca. 10 Jahren sind wir Swinger.Und genießen den Sex mit uns und anderen *partnertausch* .

Schönen Abend

Sie von softundweich69 *vielglueck*
*******tion Mann
32 Beiträge
Über 6 Jahre ohne Sex
Jetzt wiederhole ich mich eigentlich, weil ich so ungefähr das selbe schon in einem anderen Thread geschrieben habe, aber es passt auch hier hin.

Ich lebe seit über 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir hatten noch nie Sex. Ich hatte allgemein noch nie Sex. Ich denke dieser Umstand ist auch mit ein Grund, warum ich es im Grunde recht locker sehe. Mir käme nicht in den Sinn mich deshalb von ihr zu trennen. Sex ist nichts für sie und das akzeptiere ich. Wir reden sehr oft darüber und haben auch immer mal wieder ein paar Versuche gestartet.

Sie ist asexuell, aber wenn ich so darüber nachdenke ist der Umstand, warum sie keinen Sex möchte eigentlich nebensächlich. Ich liebe sie und sie liebt mich. Kuscheln steht bei uns gaaaanz weit oben auf der Liste.

Andererseits kann ich aber auch Menschen verstehen, die darauf nicht verzichten wollen. Das ist wie mit allem im Leben. Auf manche Dinge kann man leicht verzichten, auf andere eben nicht. Sex gehört für mich zu den Dingen auf die ich, bis jetzt, sehr leicht verzichten konnte. Klar, ich bin neugierig. Aber ich bin auch neugierig darauf, wie es ist, auf dem Mond zu hüpfen. Es wohl niemals ausprobieren zu können macht mich nicht sehr traurig. ^^

Ich kann dir jetzt nicht wirklich einen Tipp geben, da ich kein Problem mit dem fehlenden Sex habe, obwohl ich schon Lust darauf hätte. Aber es ist "interessant" zu lesen, dass es diese Problematik auch recht häufig in umgekehrter Konstellation gibt.
*********2012 Mann
1.049 Beiträge
Meistens...
ist es so, dass dieses Gefühl am Beginn einer Beziehung erst gar nicht aufkommt. Der Sex ist gut und regelmäßig, aber irgendwann merkt man gar nicht mehr, wie alles peu à peu weniger wird. Sollte es jedoch einem selber auffallen, sucht man insgeheim nach Ausreden für sich oder den Partner. Oder man akzeptiert es einfach und nimmt es als gegeben hin. Eine gefährliche Situation für eine Beziehung. Ist die gegenseitige Liebe aber noch intakt, dann muss es nicht zu spät sein. Vor allen Dingen rate ich da, mit dem Partner oder der Partnerin offen darüber zu reden. Ich habe das auch gemacht, und es stellte sich heraus, dass sie eigentlich viel mehr als normalen Sex haben wollte, mit Toys, an öffentlichen Orten oder auch mal einen Club besuchen. Eigentlich das, woran ich selber schon gedacht hatte, aber nie gewagt, es auszusprechen. Wir haben auch sofort damit angefangen, und der Sex war mit einem Mal noch besser als zu Beginn der Beziehung. Miteinander reden, das ist ein ganz wichtiger Faktor!
*****loZ Mann
8 Beiträge
Böse Falle .....
Ich habe da selber sehr schlechte Erfahrung machen müssen , denn in meiner Ehe hatte ich auch diese Situation ....ca ein Jahr nach der Hochzeit fing es an dass sie immer weniger Lust hatte , ziemlich zum Schluss hin vielleicht alle drei Monate mal ....ich habe sie dann auch darauf angesprochen und sie versicherte mir es läge nicht an mir ...... . Aber trotzdem fingen die Zahnräder im Kopf an zu rattern , und irgendwann nagt das auch am Ego . Das Selbstwertgefühl sinkt und und und . Irgendwann war ein normales miteinander leben gar nicht mehr Möglich weil ständig Spannungen in der Luft lagen , ja und nach ca 5 Jahren war die Ehe dann auch geschieden . Und heute ...lebt sie mit einer Frau zusammen ..
**ja Frau
2.898 Beiträge
An alle, die schon mal in so einer unbefriedigenden Situation selbst waren... wie ist es bei euch ausgegangen!???

Erst unzählige Affären und dann Trennung.

Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?

Nein, wenn die sexuellen Interessen und Vorlieben zu unterschiedlich sind, ist es sinnlos das zu versuchen.
Das einzigste was bei solchen Aktionen dann noch so richtig leidet, ist das Selbstwertgefühl.

Oder endet sowas dann am Ende doch meistens in totalem Frust und einer zwangsläufigen Trennung?

Frust empfinden oftmals beide, nur halt jeder auf seiner eigenen Gefühlsebene.
Eine Trennung ist eine Chance für beide, da jeder für sich die Chance hat, den zu ihm/ihr passenden Menschen zu finden.
Zwangsläufig ist eine Trennung nie, da dies jedes Paar für sich Selbst entscheiden muss.

Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!?


Nein ..... man kann verschiedene sexuelle Vorlieben oder die Stärke der sexuellen Lust nicht durch Gespräche verändern.

Das hilft sicherlich, wenn andere Faktoren (Auseinandergelebt, Krankheiten, Kinder, wenig Lust auf Sex wegen Überforderung Job / Familie und ähnliche Gründe) der Grund sind.
********n_84 Frau
6.076 Beiträge
Themenersteller 
Update
Kleines Update von mir:
Sind nun in einer Paarberatung und das tut uns gut. Es ist schon besser geworden... hoffe da geht noch ein bisschen mehr und dass es dann auch anhält!

Es lag bei uns und speziell bei ihm auch an einigen Konflikten auf der Beziehungsebene und dass er sich unter Druck gesetzt fühlte. Grundsätzlich passen wir ja von den Vorlieben her sehr gut zusammen, bei ihm war halt nur die Lust und Leidenschaft abhanden gekommen. Ich selbst bin wohl auch sehr ungeduldig und fordernd. Aber wir arbeiten weiter dran *zwinker*

Danke für eure Beiträge!!!
**ja Frau
2.898 Beiträge
würde so manchen Mann freuen ...

Ich selbst bin wohl auch sehr ungeduldig und fordernd.

aber mit sexuell ungeduldigen und fordernden Menschen kommt halt nicht jeder Sexpartner/in klar.
Nur das sich dieses Verhalten (da es ja auch für eine bestimmte innere sexuelle Einstellung steht) verändern lässt, sehe ich persönlich eher skeptisch.

Jeder Mensch hat so seine eigene sexuelle Grundeinstellung beim Sex, die sich, meiner Meinung und Erfahrung nach, selten verändert.
********n_84 Frau
6.076 Beiträge
Themenersteller 
Ahja,

du hast sicher recht!! Aber wie gesagt - kenne meinen Partner auch ganz anders und grundsätzlich ticken wir auch sehr ähnlich. Sonst wären wir auch kein festes Paar geworden. Das gab mir immer Hoffnung ... und ich denke positiv, dass sich bei uns die Blockaden lösen können!
**ja Frau
2.898 Beiträge
Ich wünsche es Euch beiden und sende positive Wünsche
*******orn Mann
8 Beiträge
Nun ja...ich bin noch neu hier und trage auch mal meinen Teil zu bei.
Wie es ausgegangen ist? Ich/wir sind mittendrin und möchten auch kein Ende - aber es muss sich etwas ändern.
Wir haben uns vor über 20 Jahren kennen gelernt und vor kurzem unseren 12 Hochzeitstag gehabt.
Zwei wundervolle Kinder haben wir auch.
Nun ist es so, daß meine Frau seit Jahren depressiv ist, Borderlinerin, Essstörung Bullemie begleitet sie und noch ein paar kleine weitere Diagnosen. Es gab immer gute Phasen und auch schlechte.
Sie war früher eine wunderhübsche Frau, doch Aufgrund ihrer Essstörung und der ganzen Medis hat leider auch die Nebenwirkung der Gewichtszunahme irgendwann erbarmungslos zugeschlagen.
Wir hatten tolle Zeiten, tollen Sex - aber auch Phasen, wo 3 Jahre überhaupt garnichts lief.
Irgendwann gewöhnt man sich auch daran...aber trotz allem habe ich die Hoffnung nie aufgegeben und ab und an lief ja auch mal was.
Leider gab es viel häufiger ein Nein von ihr als ein Ja. Wenn Sie aber wollte, musste ich natürlich ran...naja....ich wollte ja auch.
Jedenfalls was es vor nicht allzu langer mal wieder soweit, daß sie Sex wollte.
Es war das erste mal, daß ich gesagt habe tut mir Leid, aber nein. Ich würde so oft vertröstet, vor den Kopf gestoßen und dann kam noch die nicht unerhebliche Gewichtszunahme dazu, das mich meine Frau in dem Moment nicht ein bisschen erreicht hat und ich auch in dem Moment wußte, es muss sich hier Grundlegend etwas ändern.
Zufällig hat es sich ziemlich zeitgleich noch ergeben, das ich mit einer anderen Frau einen ziemlich heftigen Flirt hätte (So etwas ist mir in all den Jahren vorher nie in den Sinn gekommen!) und es war einfach mal wieder ein tolles Gefühl anders jemanden wahr zu nehmen und wahr genommen zu werden. Passiert ist da letzten Endes aber nichts und es war/ist auch eine ziemlich schräge Geschichte - die gehört hier aber nicht hin.
Jedenfalls muss/wird sich in unserem Sexualleben etwas ändern, ein Ende unserer Beziehung will ich nicht und meine Frau auch nicht, wie das ganze aussehen wird, zeigt die Zukunft.
*******kel Mann
217 Beiträge
In meiner vorigen Beziehung hatte ich gute 2 Jahre am Stück keinen Sex mit ihr... habe ständig alles versucht nur sie wollte nicht. Als Dank hat Sie mich zum Schluss noch beschissen. Das Ende vom Lied... ich hab mich danach wie der größte Depp gefühlt das so lang überhaupt aus "liebe" zu ihr mit zu machen. Ich hätte viel früher das ganze beenden müssen und hätte mich ausleben können... aber sowas sieht man immer erst dann wenns zu spät ist.
Update
von mir: wenn es schon eines zu vermelden gibt, wird es wohl kaum ein gutes sein. Wir haben uns, nach 11 Jahren Beziehung, davon 10 Jahre zusammen gelebt, vor kurzem getrennt. Dass sich unsere Beziehung ändern würde, damit haben wir beide nicht mehr gerechnet. In dem Zeitraum hatten wir 3x Sex. Viel entscheidender als die Menge war aber eine ganz verschiedene Vorstellung von Intimität. Ihr gefällt und genügt, wenn man es so sagen darf, die klassische schnelle Nummer, während mir es darauf gar nicht so ankommt und ich viel mehr die körperliche Nähe brauche. Dass wir das nicht finden würden, wusste ich auch schon sehr lange. Die letzten Jahre habe ich es eben versucht, ohne auzukommen. Sicher war dabei mehr als unterschwellig die Angst vor dem Verlust mit dabei. Jedenfalls war meine Annahme, auf körperliche Nähe und Intimität dauerhaft verzichten zu können, falsch. Ich fühle mich ausgetrocknet und hatte keine Kraft mehr, unsere Beziehung mit einen lebenslangen Verzicht zu retten. Ob und wo wir beide hätten eine andere Kreuzung nehmen können, spielt dabei keine Rolle mehr. Keine Frage, dass ich traurig und verwirrt bin, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, aus dem Wasser aufzutauchen, in das ich mit dem Kopf gepresst wurde..
Ich habe mein Profil auf Single umgestellt.
knallharte Arbeit
oh ja, das kenne ich auch...mein Mann und ich sind mittlerweile 21 Jahre zusammen...da gibt es zwangsläufig immer mal Durststrecken...aber die schlimmste kam wohl nachdem unser Sohn geboren wurde...wir haben uns leider als Paar verloren...bis es uns beiden auffiel, waren gut 3 - 4 Jahre vergangen...den Sex in dieser Zeit konnte man locker an zwei Händen abzählen...
uns war klar das wir uns lieben...aber irgendwie kamen wir nicht mehr zusammen...als wir das Problem beide erkannten, war das eigentlich schon die halbe Arbeit...uns war von Anfang an klar das wir weiter gemeinsam den Weg gehen wollen...also haben wir an unserer Beziehung gearbeitet...am Anfang uns zu regelmäßigen Sex gezwungen...dann bin ich vor 3 Jahren schwer erkrankt und zum ersten Mal in unserem gemeinsamen Leben stellten wir fest das unsere gemeinsame Zeit definitiv begrenzt ist...das hat eine Menge in uns getan...seit dem haben wir fast täglich Sex...nicht diesen "okay, ich mal mal die Beine breit und lass machen", sondern jedesmal so wie wir ihn gerade brauchen...hart...zärtlich...nehmend...gebend...
für uns hat es sich gelohnt gemeinsam weiter zu gehen...
Meine ganz persönliche Erfahrung. Es hat immer zur Trennung geführt.
Sex ist und bleibt einfach der beste Indikator für eine funktionierende Beziehung. Wird der Sex weniger und schlechter, stimmt was nicht. Wenn einer von beiden einfach keine Lust mehr hat und selbst daran nichts ändern will weil er den Mund nicht aufbekommt dann ist sowas zwangsweise zum scheitern verurteilt.
****yn Frau
13.442 Beiträge
********n_84:

An alle, die schon mal in so einer unbefriedigenden Situation selbst waren... wie ist es bei euch ausgegangen!???

Habt ihr es irgendwie geschafft euer Sexleben neu zu entflammen?
Oder endet sowas dann am Ende doch meistens in totalem Frust und einer zwangsläufigen Trennung?
Waren bei euch Paarberatungen/Sexualberatungen erfolgreich!?

Unsere Beziehung kurz zusammengefasst:

Ich hatte zeitlebens nie Interesse an Sex, fühlte mich sexuell nie zu jemandem hingezogen und war fest überzeugt, tatsächlich asexuell zu sein. Ich hatte mein erstes Mal mit ihm, wir hatten ein Jahr Sex, dann ein halbes Jahr keinen (nach der Geburt des Kindes), danach ein halbes Jahr ganz schrecklichen Sex, wo ich verzweifelt versucht habe, etwas zu finden, was mir Lust bereitet. Hat nicht funktioniert. Danach hatten wir fünf Jahre durchgehend keinen Sex miteinander.
Ich bin letztes Jahr an einer affektiven Störung erkrankt, die zwar medikamentös behandelt werden muss, die aber gleichzeitig meine Libido geradezu wachgebrüllt hat. Jetzt standen wir aber auch vor dem Dilemma, dass wir durch die Jahre zuvor, in denen mir Sex keinen Spaß gemacht hat und ich meinen Freund auch nie sexuell anziehend fand, so gut wie keine sexuelle und alltägliche Intimität aufgebaut hatten.

Zumindest in meinem Fall hatte ich zwar plötzlich Lust auf Sex (und phasenweise ist das gar nicht so lustig, weil es sich einerseits von 0 auf 100 entwickelt hat, es andererseits teilweise nymphomane Züge annimmt), aber dennoch war da zwischen meinem Freund und mir keine Intimität. Man musste praktisch von vorne anfangen.

Wir sind ein paar Mal zu einer Familienberatung gegangen, bei der wir vor allem gelernt haben, besser miteinander zu kommunizieren, aber auch, dass Nähe und Intimität (und auch Lust am Sex miteinander) nicht zwangsläufig einfach entsteht, indem man Sex miteinander hat. Ich habe hier auch gelernt, wie häufig diese Dinge miteinander verwechselt werden. Sex führt nicht automatisch zu ehrlicher Lust aufeinander, oder zu emotionaler Nähe. Gleichzeitig kann man Nähe und Intimität auch ganz anders ausdrücken, als nur mit Sex (und Sex ist auch nicht immer die "beste" Art, das auszudrücken).

Was uns geholfen hat, waren einerseits klare, gemeinsame Zukunftsziele. Ich denke, dass es Menschen auf besondere Art und Weise zusammenschweißt, wenn sie ihre gemeinsame Zukunft vor Augen sehen, zusammen daran arbeiten und dabei konkrete Pläne haben, wie sie ihre Ziele erreichen. Allein die Vorfreude und die kleinen, erreichten Etappenziele binden so stark aneinander, dass zumindest ich auch zunehmend körperlich meine Freude ausleben wollte.
Andererseits waren es aber auch viele gemeinsame Aktivitäten, Qualitiy Time, wo man neue und aufregende Facetten des anderen kennenlernen konnte. Gemeinsam Dinge tun, die man noch nie getan hat, aber auch ein gemeinsames "Ding" finden, was man zusammen regelmäßig genießt und für das beide eine große Leidenschaft haben - bei uns ist das Kino. Wir gehen sehr oft ins Kino, das ist unsere kleine, gemeinsame Welt. Nichts macht mehr Spaß, als zusammen einen Film zu sehen, den noch keiner von uns kennt.

Bei uns war es so, dass erst die emotionale Nähe und Intimität durch Gemeinsamkeiten und sehr offene Gespräche zu körperlicher Intimität geführt hat. Und in den offenen Gesprächen ging es eben zum Teil auch darum, dass der eigene Partner nicht jedes sexuelle Bedürfnis befriedigen kann, was vollkommen okay ist. Unsere Beziehung ist offen, einen Teil meiner Sexualität lebe ich außerhalb der Beziehung aus.

Wir haben aktuell fast täglich Sex, häufig sogar mehr als einmal am Tag. Weil wir nicht nur Freude am Sex miteinander haben, sondern auch und vor allem Freude aneinander.

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Sex der wichtigste oder beste Indikator für eine funktionierende Beziehung ist. Es kommt darauf an, was beide voneinander und von der Beziehung wollen, auf was sie gemeinsam hinarbeiten wollen. Meinem Freund und mir ist klar, dass wir unser Leben miteinander verbringen, gemeinsam etwas erschaffen und miteinander teilen wollen. Er ist mein bester Freund und ich sehe ihn immer an meiner Seite, wenn ich meine Zukunft plane.
Natürlich kann man seine Beziehung auch über Sex definieren, nur sollte man sich dann nicht wundern, wenn diese Säule wackelig ist und die Beziehung deswegen zusammenbricht.
@****yn: ein schönes Beispiel dafür, dass man eben nicht weiß, welche Pläne das Leben mit einem hat. Es verläuft Tage, Monate und Jahre völlig unverändert, und nichts deutet darauf hin, dass es vorhat, sich je zu ändern, und dann ändert es sich von einem Tag zum anderen doch. Was natürlich auch für eine Partnerschaft gelten kann. Nur dass niemand diese Pläne kennt. Alle, die Grund haben, diese Diskussion zu verfolgen, haben sich unzählige mal die Frage gestellt: weitermachen oder aufgeben? Es ist das klassische Entscheidungsdilemma, beides kann falsch oder richtig sein. Genau genommen weiß man es nicht mal im Nachhinein, dazu müsste man beide Leben leben können, um sie zu vergleichen. Es soll sich glücklich schätzen, wer mit dem Entscheidungsdilemma nicht zu seiner Partnerschaft konfrontiert wird..

Dass Nähe und Intimität nicht durch Sex entstehen, ist absolut richtig. Leider verschwindet diese intime Nähe und körperliche Zuneigung viel schneller, leiser und flüchtiger als der Sex, und genau ihr Fehlen dürfte für die, die es betrifft, der Grund dafür sein, jetzt hier zu lesen, statt - nun ja - andere Sachen zu machen. Das Gefühl und die Sicherheit, körperlich gemocht zu werden, ist dabei für die Partnerschaft viel entscheidender als der reine Sex. Körperlich gemocht zu werden, kann sich auch auf unzählige andere Weisen ausdrücken. Sex ist eine davon, und spielt am Anfang einer Partnerschaft selbstverständlich eine andere Rolle als fünf Jahre später. Ich habe zu dem Thema hier Phasenweise so lustlos - warum? auch schon mal geschrieben.

Zu dem immer wieder mal zu hörenden Konzept, man müsse sich später eben Sex "vornehmen", da es von alleine nicht mehr so läuft: für mich ist das regelrechter Blödsinn; sry, wenn ich hier etwas drastisch werde. Stellt Euch vor, ihr hättet sowieso schon keinen Appetit auf Essen, und dann wird euch das Lammkaree, die Foie gras und das Tiramisu noch mit Gewalt in den Mund gestopft.. Genausowenig lässt sich körperliche Nähe herbeivögeln, oder sogar Verlangen..

Während körperliche Nähe auch ohne Sex ausgedrückt werden kann, ist Sex - jedenfalls sofern er innerhalb der Partnerschaft stattfindet - ohne körperliche Zuneigung eine traurige, bedrückende Verrichtung. Entgegen landläufiger Ansicht auch für Männer! No misunderstanding: Sex kann sehr wohl auch ohne intime und menschliche Nähe aufregend sein. Wir sind hier nicht im Katholiken-Treff, sondern im Joyclub, wo es auch für diese Spielarten der Lust die passenden Antworten gibt. Aber in der Partnerschaft - no way.

Was ich leider gar nicht bestätigen kann: dass sich körperliche Nähe mit menschlicher oder geistiger Nähe verbindet und entwickelt. Sich menschlich zu mögen, lieb zu haben, geistig auf einer Wellenlänge zu liegen, gemeinsame Erlebnisse - schadet nicht, aber hilft auch nicht. Meine Partnerin, oder besser: Ex-Partnerin sind begeisterte Kinogänger, je nach Angebot und Zeit 1-3x die Woche, wenn es sich einrichten lässt auch gern auf Filmfestivals wie Berlinale oder Filmfest München mit 1-3 Filmen am Tag, junges deutsches Kino, japanisches Kino, alles, was auf dem Sundance oder in Cannes und dann hier irgendwann im Kino läuft - körperlich haben wir dadurch nicht ein bisschen zueinander gefunden.

Wer, wie Du sagst, seine Beziehung allein über Sex definiert, wird zugegeben öfters wechseln müssen. Ich habe nicht den Eindruck, dass es in geäußerten Beiträgen darum geht. Wer eine Partnerschaft ohne das Gefühl, körperlich gemocht zu werden, führen will, muss wissen, ob er so viele Jahre seines Lebens verbringen kann und will. Es gibt für jede Form, sein Leben zu leben, Beispiele und Konzepte. Sei es eine rein geistig erfüllende, platonische Partnerschaft, sei es ein vertrauter Rückzugsort zum Schlafen nach 80 Stunden/Woche Großkanzlei, Extremsport als Substitut oder das stabile bürgerliche Lebensumeld nach außen mit Haus und Kindern - jedem nach seiner Fasson, wenn es denn auch für beide Seiten so in Ordnung ist! Sicher fehlt jedenfalls einer Beziehung ohne körperliche Zuneigung sehr viel mehr als nur der Sex..
********iebe Mann
10.237 Beiträge
Sie schreibt:

Ich selbst kenne das auch aus meiner Ehe und wie ging es aus?

Es ging so aus, dass die Beziehung eigentlich irgendwann aus und vorbei war.
Wir sind beide noch gerne Eltern unserer gemeinsamen Kinder und ihr Wohl steht bei uns beiden ganz oben.
Selbst würde ich sagen, wir haben uns in den vielen gemeinsamen Jahren zu einem guten Team entwickelt, wenn es darum ging berufliche Dinge zu besprechen, Sachen zu organisieren und Finanzielles zu regeln.
Wir verstehen uns eher als Freunde, können aber immer noch heftig miteinander streiten (gerade bei Themen was die Kinder betrifft).
Aber gefühlsmäßig war dann irgendwann mal alles was die Liebe betrifft weg, dafür empfinde ich aber Freundschaft für ihn.

Trotzdem würde ich nie wieder eine Beziehung aufbauen, wo es von Anfang an sexuell nicht passt.
Sex ist für mich eben halt wichtig, nicht nur Sex alleine, ich möchte schon auch andere Dinge mit meinem Partner unternehmen können, aber ganz ohne Sex oder nur alle paar Monate mal, nein danke, da würde ich sogar lieber Single sein als nochmals in so einer Beziehung.
@Kailyn
Selten so eine offene und kluge Darstellung seines "Ich" in einer Beziehung gelesen zu haben. Die historische Rückschau, wie ihr eurere Gemeinsamkeiten erlebt habt, ist mehr als bewunderswert. Wer schreibt das schon in dieser Joy-Welt?..
Kaum vorstellbar, wenn ich z.b. durch die Joy-threads clicke und lese "wie oft habt ihr Sex, könnt darauf verzichten" etc. und dann Deine Antwort. Ja, man kann - und er wohl auch - ohne das Ziel der Gemeinsamkeiten aus dem Auge zu verlieren. So, wie Du es erlebst hast, jahrelang keine sexuellen Bedürfnissne - zumindes was den sog. "reinen Sex" angeht, zu haben und er(!) das verständnisvoll mitmacht - das ist eine intellektuelle, geistige Leistung. Und auch, wie Deine 180 Grad-Drehung ins Gegenteil ebenfalls zur Verständigung führt. Egal, ob mit fremder Hilfe oder auch ncht - man muss es nnerlich - körper und geistig verstehen.
Wenn man so mache Statements hier im Joy liest, dann liest man es - ob auch Verstehen, eine andere Frage.
Für Eure Zukunft wünsche ich Euch viel Glück !!

Um nebenbei beim Thema zu bleiben - ich fand diese Einstellung nie. War egoistisch, konnte nie verstehen, was in ihr vor sich ging, bin fremdgegangen, letztendlich litt sie unter Depressioen. Und ich verstand es nicht. Der Ausgang war programmiert..

LG noelle
@Drachenliebe
Aber gefühlsmäßig war dann irgendwann mal alles was die Liebe betrifft weg, dafür empfinde ich aber Freundschaft für ihn.

Löst denn eine solche Einstellung alle Probleme - ich höre, habe selbst erfahren - das nach einer (unbestimmten) Zeit, die "Hummeln" im Bauch verschwinden. Genau dann tritt die Realität in unser Leben. Doch in meinen Augen ist Liebe mehr als Freundschaft - denn diese kann ich auch außerhalb der Partnerschaft erleben.

Gewiss, mir ist es auch so ergangen, wir hatten ein vorzügliches Partnerschaftsverhältnis, in der Tiefe entstand jedoch ein großes Loch. Ich war es, der das zu Zeiten nicht gesehen hat - und danach tief bereut.

Heute - wo das Verhältnis nicht mehr besteht - würde ich gerne, wenn ich in mich gehe, vieles Ungeschehen machen. Nur jetzt ist es zu spät..

Also vorher etwas interisver nachdenken - denn, ob eine Trennung die besssere Lösung, ist zwar zulässig, ob es zum Frieden führt, bezweifele ich eben aus dieser Erfahrung. Der "Rückwärtsgang" ist dann oft nicht mehr möglich..

LG noelle
********iebe Mann
10.237 Beiträge
@ Noelle1206
Sie schreibt:

Ob diese Einstellung alle Probleme löst weiß ich nicht, meine aber zumindest schon.
Sicher sind irgendwann die "Hummeln" weg, du hast schon recht, dann kehrt der Alltag ein, was ja auch sehr schön sein kann und in Ordnung. (gerade ich mag "geordnete" Verhältnisse und bin ein Freund von regelmäßigen Dingen und auch Alltag)
Aber bei mir war es so, dass wir zwar beide vom Grundtypus ähnlich sind, aber trotzdem von den Interessen verschieden.

Wir hatten uns einfach irgendwann nichts mehr zu sagen, ich hätte gerne weiterhin mit ihm Sex gehabt, ich hab jahrelang probiert an der Ehe zu arbeiten, aber er wollte einfach nicht. (lt. ihm keine Zeit, kein Interesse und keine Energie,....)
Ich habe Vorschläge gemacht, als Familie etwas zu unternehmen, er wollte nicht, er hat kein Interesse daran und will sich nicht anpassen, auch nicht den Kindern zuliebe.
Somit hab ich immer alles alleine mit den Kindern gemacht (als sie noch kleiner waren) und später hab ich auch so oft alleine Dinge getan, die eben nur mich interessieren. (weil immer nur warten, dass er irgendwann heimkommt und es ihn sowieso nicht interessiert was wir gemacht haben,...)

Irgendwann hab ich resigniert und bin meine eigenen Wege gegangen, hab meine Interessen wieder vermehrt verfolgt und hab dann auch Herrn Drachenliebe kennengelernt.

Natürlich sind wir noch verbunden, gerade wenn man Kinder miteinander hat, muss man eben dranbleiben und sich bemühen.
Wie gesagt, wir sind Eltern und meiner Meinung nach Freunde, aber Liebe ist irgendwann einfach dahin gewesen (auch wenn ich mir natürlich gewünscht hätte, es wäre anders verlaufen, ich bin ja auch nicht mit dem Vorsatz in die Ehe gegangen, mich sowieso in ein paar Jahren zu entlieben, es ist einfach passiert, der Alltag hat uns wohl aufgefressen und unsere verschiedenen Persönlichkeiten wohl zusätzlich dazu).

Ja, das ist traurig, aber manchmal passieren solche Dinge eben.
Ob es das Nonplusultra ist wie ich es gelöst habe, das kann ich ehrlich gesagt auch nicht beantworten.
Für mich passt es so und ich denke mir ein Patentrezept wird es für niemanden geben (solche Entscheidungen kann jeder immer nur individuell mit seinem Partner treffen).

Aber ich gebe dir recht, man soll nicht immer gleich die Flinte ins Korn werfen, aber trotzdem weiß ich jetzt umso mehr was ich will und da gehört Sex eben in einer Beziehung für mich dazu (und das nicht alle heiligen Zeiten mal sondern regelmäßig).
Alles Liebe *wink*
******l90 Frau
94 Beiträge
5 Jahre
Ich und meAin Freund sind jetzt bald 5 Jahre zusammen ( ja is keine Ewigkeit ich finds aber ziemlich lang ^^)
und irgendwie lief das mit dem sex von Anfang an nicht so. Wir leben seit vier Jahren zusammen und bekommens vllt ein mal im Monat hin Sex zu haben obwohl wir beide mehr wollen aber irgendwie bekommen wirs nicht auf die Reihe... Ist ja auch egal ist nicht das Thema.
Auf jeden Fall sind wir beide ab und zu gefrustet deswegen dann reden wir drüber und überlegen gemeinsam wie wir das ändern könnten.
Naja wir haben jetz quasi von Anfang an zu wenig Sex ( dafür ist er Großartig wenn wir mal im Bett landen ) aber unsere Beziehung läuft trotzdem ziemlich gut. Ich dachte früher auch das im Bett alles oft und super laufen muss, weil ansonsten was in der Beziehung nicht stimmt, jetzt weiß ich es Besser =)
Wie es ausgehen musste,
nach 3 Jahren kapituliert und nach 6 Jahren die Konsequenzen gezogen. Wir sind Freunde, sogar gute...das waren wir wohl von Anfang an aber nicht immer reicht eine Freundschaft für eine Beziehung aus, genausowenig wie eine Beziehung für eine Freundschaft ausreicht.
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