Alles nunmehr durchgelesen
Bevor ich auf den Ausgangsfall eingehe eine große Randbemerkung:
ich würde mir die Sachlichkeit von vielen usern wünschen, stets - ohne das Profil einzuschalten - nur auf den vorgetragenen Inhalt der Threads einzugehen, damit auch wirklich keine eigenen Emotionen einfließen. Quasi so ne Art verbundene Augen-Justizia zelebrieren. Dann muss man sich beim Durchlesen nicht mit Nebenkriegsschauplätzen beschäftigen.
Flirt und Fun bedeutet auf keinen Fall - ficki,ficki....
und daraus sogar eine Nebenanklage an die Geschädigte zu stricken, finde ich wenig hilfreich.
Nun zum Fall:
Der Mann der TE hat seit 4 Wochen eine Affäre mit einer Unbekannten und hat grob vorsätzlich gehandelt. Offensichtlich war geplant, es zum GV mit der Affärenfrau kommen zu lassen.
Der Mann sieht die Tat angeblich ein (Schuld mindernd) und bittet reumütig (echt?) um Verzeihung. Er appelliert quasi an das Mitgefühl (oder auch Ehrgefühl) seiner Partnerin und Ehefrau.
Nun, es wurde hier doch wirklich voller Vorsatz (Beweis: die Sexutensilien) gehandelt und somit ein schwerer Vertrauensmißbrauch getätigt.
Nun zum Opfer:
Eindeutig klarer Fall von Vertrauensbruch innerhalb der Beziehung. Lüge/Wahrheit kein klarer Weg mehr. Das bisherige Konzept der Ehe, der bis dahin geglaubte zukünftige Weg der Lebensgemeinschaft plötzlich - sinnentleert.
. . .und große Verletzung
Daher für dich als Opfer folgende Entscheidung:
Du möchtest garantiert sehen, dass dein Mann wirkliche Reue zeigt. Sofern du ein gewisses Strafmaß für seinen Vorsatz benötigst, leg es mit ihm gemeinsam fest. Nach seiner Strafe muss für ihn dann gut sein. Es ihm evtl. ständig wieder aufs Butterbrot zu schmieren, wäre dann nicht in Ordnung.
und
als Empfehlung:
Trauerarbeit - denn der Verlust des Vertrauens ist m.E. zu betrauern.
Die Trauer um diesen Verlust unbedingt zulassen und sich auch des Prozesses bewußt sein:
Erste Phase: Nicht-Wahrhaben-Wollen
Zweite Phase: Aufbrechende Emotionen
Dritte Phase: Suchen, finden, sich trennen (von alten Zöpfen)
Vierte Phase: Neuer Selbst- und Weltbezug
Rigorose Ansichten wie Schlösser auswechseln usw. fielen ja nur bedingt. Gleich vollkommen zu verzeihen ist eh unmöglich, solange diese Trauerarbeit nicht durchlaufen wurde.
Trauerarbeit und Verzeihen bedeutet ja nicht, dass die Liebe verschwunden sein wird. Du liebst deinen Mann. Dennoch darf er sich nicht einfach einen Vertrauensbruch erlauben. Dafür bedarf er der roten Karte und wie
@****lle schrieb - muss er es aushalten, dass du Emotionen zulässt.
Ich wünsche euch beiden, dass ihr gemeinsam diese Trauerarbeit und Arbeit an einer neuen Basis für eure Beziehung gut und voller Liebe schafft.