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Monogamie: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

Ich bin monogam. Meine Liebe ist exklusiv. Aber mein Körper nicht. Beim Sex brauche ich keine Gefühle, manche Sexpartner wachsen mir ans Herz, dennoch ist das etwas anderes, als wenn ich in einer Beziehung liebe und wenn mich nicht alles täuscht ist es ja so, dass man mehr Menschen liebt, wenn man polyamor lebt. Sagt ja das Wort an sich schon. Ich habe 4 Jahre lang in einer Beziehung gelebt, in der auch mein Körper exklusiv zu sein hatte, ja, unter Zwang. Er wusste, dass es nicht meins ist, aber es war seins. Im Nachhinein frage ich mich, wie ich es so lange aushalten konnte, es hat mir die ganze Zeit etwas gefehlt und ich bin immer unleidlicher geworden, was aber definitiv nicht an mangelnder Liebe oder Harmonie zu tun hatte.
Zum Seelenverwandten: Selbst wenn es ihn gibt, wie soll man ihn finden? Mir würde es reichen jemanden zu finden, der ähnlich tickt wie ich. 100% Übereinstimmung sind unmöglich.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
****i2:
Und es ist einfach nur menschlich, Sex mit anderen zu haben.

Das ist schon wieder so eine abwertende Formulierung, sie suggeriert, dass diejenigen, die nur mit ihrem Partner und nicht mit anderen Sex haben wollen, nicht wirklich menschlich sind. Stell dir vor, ich hätte das umgekehrt formuliert, wie würde das bei Dir ankommen?

Ich möchte monogam leben, und ich wünsche mir das umgekehrt auch von meinem Partner, ohne dieses Modell verteidigen zu wollen. Du hast dein Urteil, was für dich die bessere Lebensweise ist, schon gefällt.
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
*****011:
Das ist schon wieder so eine abwertende Formulierung, sie suggeriert, dass diejenigen, die nur mit ihrem Partner und nicht mit anderen Sex haben wollen, nicht wirklich menschlich sind.

Nein, man kann Implikationen nicht umdrehen. Das heisst also auf keinen Fall, dass es unmenschlich ist, keinen Sex mit anderen zu haben. Auch heisst es sicher nicht, dass ich das schlecht finde. Mein Punkt ist: Wenn es jemanden überkommt und es zu Sex mit fremden Partnern kommt, dann finde ich das einfach nur natürlich. Wir sind nun mal Tiere mit einem Sexualtrieb und da finde ich es unlogisch, es jemandem zum Vorwurf zu machen, dass dieser Trieb funktioniert wie er seit zehntausenden von Jahren funktioniert.

Was mich zum Punkt führt: wenn man in einer sexuell exklusiven Beziehung lebt und der Partner hat aus einer Situation heraus einmal Sex mit wem anderem. Der Partner beichtet das dann aber direkt und bereut es. Warum sehen das dann manche Menschen als Vertrauensbruch? Und zwar manchmal sogar als so grosser, dass die Beziehung aufgelöst wird? Fehler sind doch menschlich. Und gerade beim Sexualtrieb gibt es auch evolutionäre Gründe, warum es dazu kommen kann. Insbesondere diesen Aspekt des ganzen würde ich gerne verstehen.

*********ter86:
Ich bin monogam. Meine Liebe ist exklusiv. Aber mein Körper nicht.

Oh, das ist aber ein schöner Ansatz. Und ich kann super folgen. Das bedeutet ja eigentlich, dass es verschiedene Typen monogamer Beziehungen gibt. Man kann wohl den sexuellen und den emotionalen Aspekt trennen? Manche beanspruchen die exklusive Liebe, andere den exklusiven Sex. Und ein dritter Teil bevorzugt beides.

Kann man das so sehen?
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ich glaube,
das Buch von Jürgen Becker "Zu dir oder zu mir? Das Mysterium der Fortpflanzung" beantwortet diese Frage ausführlich.

Für mich ist es ein Denkfehler, wenn man argumentiert, es könne beliebig viele "Richtige" geben. Monogamie kann funktionieren, wenn man den/die Richtige-n trifft. Es geht schief, wenn man statt dem Besten den Erstbesten nimmt. Und das geschieht vielmillionenfach. Daraus aber zu konstruieren, dass Monogamie nichts tauge, halte ich für sehr gewagt. Die Rolle des Schicksals bleibt bei der Behauptung, den Einen nicht treffen zu können, völlig außer Acht. Vielleicht ist er/sie nur nicht der/die Erste, dem/der man begegnet.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
****i2:
Wir sind nun mal Tiere mit einem Sexualtrieb und da finde ich es unlogisch, es jemandem zum Vorwurf zu machen, dass dieser Trieb funktioniert wie er seit zehntausenden von Jahren funktioniert.

Nein, wir sind Menschen, die sich für oder gegen eine Handlung entscheiden können, immer, auch wenn die Hormone noch so brodeln *g* .
Ich hoffe dir ist klar das monogamie im tierreich garnicht mal so selten ist.
Und auch beim menschen hat sich monogamie als evolutionären vorteil erwiesen.
Das hat nichts mit der kirche zu tun das war schon so zu beginn der menschheit.
Wieso und weshalb es ein vorteil ist is ne lange geschichte.
Ich fasse es mal kurz.
Vin den affen brauch unser nachwuchs mit abstand die längste pflege bis er mal einigermaßen überhaupt was selbst machen kann.
Könnte das noch weitere führen und wissenschaftlich belegen. Glaube aber das würde den rahmen sprengen
Das bedeutet ja eigentlich, dass es verschiedene Typen monogamer Beziehungen gibt. Man kann wohl den sexuellen und den emotionalen Aspekt trennen?

Ich verstehe zumindest etwas anderes unter Monogamie als manch anderer, was auch schon oft problematisch war.
Ja, man kann es trennen.

Nein, wir sind Menschen

Und somit weit eher mit Affen als mit Pinguinen verwandt.
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
*****011:
Nein, wir sind Menschen, die sich für oder gegen eine Handlung entscheiden können, immer, auch wenn die Hormone noch so brodeln *g* .

Ein solches Bewusstsein unterscheidet das Tier Mensch von den meisten anderen Tieren, ja. Dennoch denke ich, kann man nicht einfach sagen, dass es ein bewusster Entscheid war, eine sexuelle Handlung zu begehen. Wenn man den Trieb unterdrückt, dann ist es ein bewusster Entscheid. Ihn aber nicht zu unterdrücken, ist eben kein Entscheid. Es ist nur die Unterlassung eines Entscheids. Deshalb finde ich, kann man sagen, dass nicht zwingend der Vorsatz da war, Vertrauen zu missbrauchen. Sollte ich eine monogame Beziehung eingehen, würde ich im Fall, dass es die Partnerin bereut, wohl kein Problem damit haben, ihr zu verzeihen. Allerdings komme ich natürlich aus der polyamoren Sichtweise heraus und bin da nicht so ausschlaggebend.

Habe ich richtig verstanden, dass du das anders siehst, weil du findest, es ist immer ein bewusster Entscheid?
*****a70 Frau
286 Beiträge
Natürlich ist es ein Vertrauensbruch, wenn man eine monogame Beziehung eingeht und dann mit jemand anderes als den Partner in die Kiste springt. Sollte man das Bedürftnis verspüren, sollte man vorher mit dem Partner das Gespräch suchen und dem mitteilen, was einen so unzufrieden macht. Und dann gemeinsam nach einer Lösung suchen. Die durchaus sein kann, das die Beziehung geöffnet wird, dann aber auf beiden Seiten. Und sollte es nicht nur der Sex sein, der unzufrieden macht, und auch keine Lösung gefunden werden, mit der beide Seiten gut leben können, sollte man vielleicht auch eine Trennung in Betracht ziehen. Aber hinterrücks dann mit jemand anderes in die Kiste zu springen, ist zum einen einfach nur feige und ein großer Vertrauensbruch. Denn in einer Beziehung erwarte ich einfach, dass mein Partner so ehrlich ist und ein solches Problem anspricht, und mir somit die Chance gibt, etwas zu verändern. Was nicht bedeutet, dass ich mich für meinen Partner verbiegen wollen würde, aber das man einen Kompromis findet, mit dem dann Beide Parteien gut leben können.
Ist das Vertrauen erst einmal gebrochen, ist es sehr schwer, es wieder aufbauen zu können...
Zu Deiner Frage, weshalb mache Beziehungen trotz Beichte zerbrechen, kann ich nur aus meiner Erfahrung sagen, dass mein Expartner, mit zwar hoch und heilig versprochen hatte, es sei nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen, aber ich dahinter gekommen bin, dass er sich weiterhin mit der Person getroffen hatte. Das war dann der Punkt, wo ich dann gesagt hab, dass ein erneutes Vertrauen , einfach nicht wieder aufbaubar sei und mich getrennt habe. Komischerweise hatte er dann tatsächlich den Kontakt abgebrochen und gehofft, ich würde es mir nochmal überlegen...
Ich nenne das alleinvertrets-
anspruch bzw -recht, das iemand für jemand anderen gern hätte oder fordert.
eine vielzahl von Möglichkeiten der Herleitung sind möglich, der glaube des Partners verlustig gehen zu können, im unmittelbaren Vergleich keinen bestand zu haben und daraus ableitbare minderwertigkeit, Religion, gesellschaftlich tradierte rollen einnehmen zu müssen .u.v.m.
Ich kann nur sagen, das ich mich nicht von allem befreien kann und ohne Rücksichtnahme zu leben vermag, mich aber trotzdem über solche wünsche von aussen an mich herangetragen hinwegsetze; egoistisch und geheim.
******ter Mann
1.283 Beiträge
Monogamie: Wohlfühlen durch Verbote aus Angst?
Ich muss sagen ein sehr interessantes Thema, in dem schon viele spannende Ansätze diskutiert wurden.

Was mich aber noch besonders interessiert:

Als Argument für Monogamie wurde immer wieder das Argument genannt, dass man sich einfach so wohl fühlt, dass einfach keine anderen Partner erforderlich sind.

Ich sehe da eigentlich keinen Widerspruch zu einer generell polyamorösen Einstellung. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen trotz polyamoröser Grundeinstellung Phasen zu haben, in denen man nur einen Partner will oder braucht.
Der Unterschied liegt für mich darin, ob man auftauchende Gefühle und Gelüste akzeptiert, sowohl bei sich, als auch bei seinem Partner / seiner Partnerin - oder ob man sich dadurch verletzt / beschämt fühlt, bzw. sie als "falsch" ansieht und daher verbietet.

Von daher fände ich es interessant ob es hier monogame Menschen gibt, die zwar selbst treu sein wollen, weil sie ihre eigene Liebe nur einem Menschen geben wollen, die sich aber eine(n) polyamoröse(n) Partner(in) vorstellen können?
Eine solche Einstellung würde das Ego-Argument widerlegen, nachdem man Monogamie bevorzugt, um ein Exklusivrecht auf die Liebe eines anderen für sich beanspruchen zu können.

Ansonsten hat Monogamie natürlich den Vorteil nicht teilen zu müssen - vor allem was Zeit betrifft hat man als monogamer Partner meistens ein "größeres Stück vom Kuchen" - auch da könnte ich mir vorstellen dass viele Menschen befürchten in polyamorösen Beziehungen zu kurz zu kommen.

Ein dritter Punkt sind Verlustängste - wenn man auftauchende Gefühle zulässt und nicht direkt im Keim erstickt, können sie sich entwickleln. Was wenn diese Entwicklung dazu führt, dass die Gefühle zum eigentlichen Partner irgendwann zweitrangig sind? Dann besteht die Gefahr viel zu verlieren, was an Entwicklung bereits in die Partnerschaft investiert wurde.

Ich selbst könnte vermutlich auch polyamorös leben (aber noch keine Erfahrungen), es muss halt nur das nötige Vertrauen zu Partner vorhanden sein, dass aufeinander geachtet wird - dass man sich also die nötige Zeit nimmt und fest zueinander steht. Unter diesen Umständen würde ich sagen, stellt die Polyamorie eine spannende Möglichkeit dar, die eigenen Erfahrungen zu erweitern - auch wenn sie nicht jederzeit genutzt werden muss.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Für viele Menschen
ist der Satz Appetit holen kann man sich überall, gegessen wird aber zu Hause, gar nicht so falsch, zumal man ohnehin nicht Millionen Andere bekommen kann, die einem gefallen könnten.

Aber eben nicht für alle Menschen. Monogamie kennt nur begrenzte Weiterentwicklung. Sobald man mit anderen Menschen Sex hat, macht man oft völlig neue Erfahrungen.
*******le7 Frau
99 Beiträge
Wer redet denn von "Verbot?"

Man entscheidet sich freiwillig dafür.
Das ist ja wohl kaum etwas, was einem auferlegt wird.

Und was den Partner und dessen Beziehungsmodell angeht.. sowas sollte man VORHER klären und nicht erst in einer Beziehung. Wenn beide dafür sind, was spräche dann dagegen?
Für mich wäre vermutlich auch der ein oder andere "Ausrutscher" nicht das Problem.
Mir ist es nur wichtig, dass man ehrlich miteinander ist.
Und wenn du argumentierst, dass man einem solche Sachen wie monogamie nicht aufzwingen kann- sicher. Aber umgekehrt gilt das ja genauso wenig.
Ich würde mir von einem Partner niemals eine offene Beziehung oder gar Nebenbeziehungen "aufzwingen"lassen. Einmal habe ich den Fehler gemacht und mich darauf eingelassen, ohne überhaupt zu wissen, dass die beiden richtig zusammen waren, ging nur von einer Affaire aus.. seitdem nie wieder. Wenn man bei sowas nicht absolut ehrlich ist, funktioniert es eh nicht.
Ich habe auch schon Männer kennengelernt, die polyamor waren, und von Anfang an klargestellt, dass dann nichts laufen wird, weil es einfach nicht meiner Art zu leben entspricht.
Finde diese Sichtweise von Verbot irgendwie seltsam. Beziehungsmodelle sollten doch auf freiwilliger Basis und im beidseitigen Einvernehmen zustande kommen.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Aber dann
ist da eine Person, die man gerne lieben würde, aber unter Druck bestimmt, dass das nur monogam geht. Wo bleibt die freie Entscheidung beider ohne emotionale Erpressung?
**by Frau
1.865 Beiträge
Für mich ist es eine einfache Klärung ...

Welchen Stellenwert hat in der aktuellem Lebensphase sie emotionale Ebene bzw die körperliche Ebene.

Wenn ich einen Menschen über alles liebe, siegt die emotionale Ebene und somit die Monogamie bei mir.

Wenn ich in einer Phase bin, in der ich mich mehr liebe, siegt bei mir immer die körperliche Ebene und in dieser Phase brauch ich keine Monogamie.

Wie gesagt, dass habe ich in den Jahren über mich erfahren. Das trifft sicher nicht auf jeden zu, aber es erklärt meines Erachtens durchaus, weshalb das sexuelle Interesse an anderen steigt, wenn man sich in einer Beziehung unwohl fühlt.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*****lnd

Ich denke (bedingt auch durch Erfahrungen mit meinem Exehemann, der meine Weiterentwicklung, in den unterschiedlichsten Bereichen sehr eifersüchtig und mit grossem Argwohn überwacht und teils sehr subtil im Keim ersticken wollte, spätere Partner haben meine Entwicklung teils sehr bewusst unterstützt, auch mit dem Inkaufnehmen eines Risikos der Auseinandeentwicklung), dass es natürlich im Bereich Sexualität die Gefahr gibt, dass sexuelle Erfahrungen ohne den Partner eine Auseinanderentwicklung bedeuten können (ist mir erst wieder in einem anderen Thread deutlich bewusst geworden), die die Sicherheit und das Wohlbefinden monogamer Partner sehr stören kann und unterschiedlichste Reaktionen hervorrufen können. Ich mein, ist ne Milchmädchenrechnung, denn Auseinanderentwicklung entsteht auch ohne fremde sexuelle Einflüsse. Aber es läßt mich langsam verstehen, warum manche monogame Menschen auf Fremdgehen so drastisch reagieren könnten.
*******le7 Frau
99 Beiträge
Mal ein anderer Ansatz.

Man lernt Person A und Person B kennen.
Person A ist passionierter Veganer, Umweltschützer etc und daran gibt es nichts zu rütteln.
Person B hingegen ist Fleischesser, schert sich nicht um die Umweltbedingungen, trennt vllt noch nicht einmal den Müll.

Person C, die sich entscheiden kann, tickt eher wie Person A.
Warum sollte sie dann also mit Person B zusammenkommen, wenn sie vorher um die Problematiken weiß?
Inwieweit ist das emotionale Erpressung?
Person C wird wohl kaum zu Person B sagen, du darfst dich nur noch vegan ernähren, weil ICH so lebe.
umgekehrt geht Person C aber auch nicht damit konform, dass Person B jeden Tag Fleisch ist, weil es einfach nicht seinen lebensvorstellungen entspricht.
Inwieweit ist das verwerflich?

auch Anpassung hat seine Grenzen.. warum also einen Partner suchen, der vollkommen anders tickt, als man selbst?
Wenn man sich wirklich Hals über Kopf verliebt, muss man Lösungen finden.
Unterm Strich sehe ich aber kein Problem damit, einfach Menschen zu suchen, die genauso ticken wie man selbst. Polyamore Menschen können ja auch lieber mit Gleichgesinnten zusammen sein.
Ich denke, dass es zwischen monogam und poly auf Dauer Konflikte geben könnte.
zumal ich von einigen polyamoren Paaren gehört habe, dass diese schlicht und ergreifend "einfach machen", ohne mit dem anderen über Ihre Veranredungen zu sprechen.
Alleine schon mit dieser Art von Selbstbetrug könnte ich nie fertig werden.. wenn man sich für solches Konzept entscheidet, dann mit allen Konsequenzen und dann sollte man auch ehrlich miteinander sein.
Viel zu viele Menschen wollen sich einfach nicht eingestehen, dass irgendwo doch ein gewisses Besitzdenken dem Partner gegenüber vorhanden ist und verdrängen das einfach- Polyamore Beziehungen funktionieren aber meiner Meinung nach nur, wenn beide absolut keinen Besitzanspruch an den anderen stellen und auch nicht eifersüchtig sind.
Zudem gibt es oftmals auch Konflikte mit den jeweiligen Partnern. diese sollte man ja dann auch irgendwie kennen und zumindest respektieren?

Naja, insofern halte ich die Diskussion eher für absurd.
Ich mag eben Birnen, andere Bananen. Was ist das Problem? ^^
Ich weis ja nicht wie man darauf kommt das andere partner eine weiterentwicklung gleich kommen.
Was anderes bedeutet nicht weiterentwickeln.
Das beinhaltet doch schon das wort "weite"
Ander entwickeln würde es wohl eher treffen.
Das ist ja das was eine Partnerschaft aus macht das weiter. Weiterentwickeln.
Diesen weg geht man eben gemeinsam und falls sich einer andrers entwickelt nennt man das auseinander leben. Was dann früher oder später die trennung zur foge hat.
Und ich kann dir sagen warum monogame menschen das fremdgehen als schlecht empfinden.
Das fremdgehen könnte man allein aus respekt seinem "noch" partner vermeiden. Und das gespräch mit ihm suchen und dann kann man immer noch entscheiden ob man das was man zusammen hat aufgeben möchte für was neues.
So wird die trennung eventuell schmerzhaft aber beide können ohne gedemütigt zu werden und mit würde die beziehung beenden.
*******le7 Frau
99 Beiträge
Was das Fremdgehen angeht:

Es ist einfach eine Art "Kränkung" für den monogamen Partner.
Dieser zweifelt dann einfach an sich.
Man fragt sich, was man falsch gemacht hat, ob man nicht gut genug ist etc..

Ich habe auch noch nie erlebt, dass Menschen einfach aus Lust und Laune "fremdgehen".
Vielleicht ist das im Vollrausch eine Sache, ich rede jetzt aber von einer bewusst wahrgenommenen Aktivität. Wenn man sich quasi zu 100% klar ist, was man tut.

Es ist sehr selten der Fall, dass die Beziehung völlig in Ordnung ist.
meistens sind die Partner unzufrieden.
Doch anstatt zu reden, kompensieren sie das Problem mit anderen.
Das schlimme ist, dass dies in der heutigen Gesellschaft absolut salonfähig geworden ist.

Das sexuelle Vergnügen mit anderen sehe ich noch nicht mal als Betrug an.
sondern eher dieses fehlende Vertrauen zum Partner, erst recht, wenn man es dann verschweigt.
Ich finde, das ist der eigentliche Betrug.. dass man nicht fähig war, zu reden und offen auszusprechen, was man sich wünscht, womit man ja eher das bisher gelebte Beziehungsmodell als solches "hintergangen" hat.
Sex zu haben, ist immer eine bewusste Entscheidung. Den Trieb zu verspüren, ist das eine, ihm aber nachzugeben etwas völlig anderes. Wenn ich hier in manchen Forenthreads staunend lese, wie oft ganz viele ständig an Sex denken, dann bin ich auch sehr froh darüber, dass die meisten diesen Trieb ziemlich gut unter Kontrolle haben.

Eine monogame Beziehung ist ebenso eine bewusste Entscheidung. Man verständigt sich darauf, es ist eine Vereinbarung. Dass nicht alle es so ernst damit meinen, kann man nicht der Beziehungsform anlasten, sondern nur dem einzelnen Menschen.

Auch frage ich mich, warum der Wunsch nach einer monogamen Beziehung egoistischer sein soll, als der nach einer polyamoren Beziehung.

Es wird immer so getan, als wäre das eine naturgegebene Neigung. Es ist aber eine Lebenseinstellung, eine Haltung. Dazu entscheidet man sich. So, wie für eine Religion oder eine politische Haltung.

Seid doch alle so polyamor, wie ihr es wollt, aber sucht euch bitte polyamore Partner dafür und krittelt nicht an den monogamen rum.
*****a70 Frau
286 Beiträge
Aber dann
ist da eine Person, die man gerne lieben würde, aber unter Druck bestimmt, dass das nur monogam geht. Wo bleibt die freie Entscheidung beider ohne emotionale Erpressung?

Wenn jemand polygam veranlagt ist und sich jemanden aussucht, der monogam veranlagt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut gehen würde...
Jeder weiß zwar bestenfalls, worauf er / sie sich einläßt, aber letztlich kann keiner aus seiner Haut raus, egal wie gern das jemand vielleicht auch gern tun würde...
Der poligame Part würde sich eingesperrt fühlen wenn die Beziehung monogam laufen würde. Und anders herum würde der monogame Part daran zerbrechen, den/ die Partner/in ständig mit anderen teilen zu müssen...
Die freie Entscheidung liegt darin, für sich selbst abzuwiegen, ob man mit der Art des Anderen zu leben , klar kommen würde und selbst so leben könnte oder es auf Dauer wollen würde.
Es ist also schlicht ein Fakt, dass es mehr als einen Menschen gibt, mit dem wir eine Bindung eingehen können. Was mich wieder zur Frage führt: warum tun dann alle so, als ob dies nicht der Fall sei?

Geht es bei Monogamie darum, die romantische Idee des Seelenverwandten aufrecht zu erhalten? Und dann tut man so, als ob es keine Gefühle für andere Menschen geben kann - obwohl es so offensichtlich ist, dass dem nicht so ist?

Wenn ich eine Monogame Beziehung führe, behaupte ich damit doch nicht, dass mein Partner der einzige Mensch wäre, den ich lieben könnte. Wie kommst du darauf *nachdenk* ?

Genauso, wie ich aber meinen Partner nicht lieben muss , weil mich keine höhere Gewalt oder Fügung oder Mangel an anderen passenden Partnern dazu zwingt, sondern dies aus freien Stücken tue, muss ich auch nicht jedem Reiz folgen, den andere Männer auf mich ausüben können.
Schwierig wird das nur in unglücklichen Beziehungen (oder für von sich aus unglückliche Menschen). Solange ich einen Partner habe, den ich liebe, von dem ich mich geliebt fühle, und der für mich sexuell anziehend ist, ist es für mich vollkommen verzichtbar, mit anderen Menschen gleichartige Bindungen einzugehen.

Menschen haben die Freiheit, Entscheidungen zu treffen. Keine Biologie zwingt uns zu wechselnden Partnern oder gar komplizierten Beziehungsgeflechten. Genauso, wie wir nicht gezwungen sind, unsere Wohnorte ständig zu wechseln, obwohl unsere Vorfahren Nomaden waren.


Ich empfinde es zwar als eine angenehme Freiheit, mit meinem Freund zusammen Swingerkontakte zu haben, aber eine "polyamore" oder offene Beziehung oder ähnliches schließe ich für mich absolut aus.

Ohnhin glaube ich nicht an derartige Konstellationen, sie scheinen mir ein reines Gedankenkonstrukt zu sein. Persönlich kenne ich keinen Fall, in dem sowas funktioniert, ohne dass mindestens einer dabei unglücklich wäre.
*****a_A Frau
10.946 Beiträge
Die Moral ist eine Hure
Aus meiner Sicht:

Ich kenne Beides! Ich war immer der festen Überzeugung monogam veranlagt zu sein und habe immer monogam gelebt. Es war halt „normal“. Wenn wir unsere Gesellschaft anschauen, vielleicht auch unser Elternhaus oder unsere Erziehung generell, dann wird auch vieles deutlicher.

„ Sowas gehört sich nicht – man schaut sich nicht nach anderen um – Lieben kann man nur den Einen – schauen darf man, gegessen wird zu Hause“

So war es auch für mich ganz normal, monogam zu leben. Im Laufe der Jahre habe ich jedoch bemerkt, dass mir etwas gefehlt hat. Ich wusste nur nicht was es war. Meine früheren Herren duldeten nicht, dass ich mich mit anderen Herren austauschte, oder gar Kontakt hielt. Und um Gottes Willen – niemals hätten sie mich verliehen oder Fremdbenutzen lassen.
Zu diesen Zeitpunkt hätte ich so oder so das Weite gesucht, was dieses Thema anbelangt.

Nun gehöre ich seit 3 Jahren meinem jetzigen Herrn mit dem ich sehr glücklich bin.
Mit ihm hat sich alles verändert. Er hat wohl schon ganz zu Anfang bemerkt, dass ich vieles in mir trage, jedoch unter Verschluss gehalten habe. Keine Ahnung warum er mich immer so gut lesen kann.
Mein Herr sagt immer: „ Die Moral ist eine Hure, die sich jeder zurechtbiegt, wie es beliebt“
So nach und nach entdeckte ich vieles in mir. Da mein Herr fordert ohne zu fordern, bemerkte ich manchmal nicht, wie ich von A nach B gekommen bin.

Mittlerweile ist es so, dass ich Fremdbenutzt werde. Jedoch mit der Bedingung, diesen Herrn auch wirklich fühlen zu können. Bindungen entstanden. das war ganz neu für mich. Immer wieder habe ich mit meinem Herrn darüber gesprochen: „ Bist du nicht Eifersüchtig?“
Nein, war er nicht. Er war und ist sehr Stolz auf mich, das ich so fühlen kann.
Wie ein Falke, der von seinem Besitzer in die Lüfte hoch hinauf befördert wird…und der Falke die Welt von oben sehen kann, jedoch immer wieder Platz nimmt, bei seinem Besitzer.

Heute könnte ich uns als Polyamor bezeichnen.
Und das ist tatsächlich das schönste was ich je erlebt habe. Meine Gefühle auch anderen Menschen schenken zu dürfen.
Denn ich lege es ja immer wieder meinem Herrn zu Füßen.
Mal sehen was noch so passiert. Ich liebe das Wachsen und hasse jeden Stillstand.

Liebe ist das einigste was wächst, wenn man es verschwendet…..
Kaijara
Es tut mir leid dich aus deiner Illusion zu werfen aber du sagst du hast njr einen besitzer. "das wäre monogam"

Und dein herr sollte doch mal kant lesen bevor er solche abgedrochen sprüche von sich gibt
Und nochwas kajira
Ich freue mich für dich das du glücklich bist *zwinker*
Ich frage mich nur wieviel davon deine meinung ist und wieviel die deines herren.
Und ich frage mich ob er dir den text diktiert hat oder nicht.
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