Monogamie: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?
Monogamie: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?
Anmerkung das folgende ist eine STARK VEREINFACHTE DARSTELLUNG die nur zum Verständnis dient: Das Konzept Monogamie ist erstmalig als zwingend implementiert worden in den Oberschichten
Ägytpens zur Zeit des Pharao Echnaton, der selbst als Teil einer Trinität Sonnengott + Pharao Echnaton + Gemahlin des Pharao in seinem Volk dieses Model wiedergespiegelt sehen wollte
für die Bürger jedoch als Trinität Pharao + Mann + Frau.
Der Mosaische Glaube hat dies übernommen und von diesem das Christentum. In anderen antiken Kulturen kannte man die Monogamie ebenfalls jedoch nicht als verpflichtende alleinige Lebensform zwischen den Menschen.
Durch das Christentum wurden viele Hinweise darauf zerstört. Lange Zeit durfte in Bezug zu alternativen Lebensformen nicht publiziert werden. Diese Formen des Zusammenlebens bzw. der Beziehungen waren verboten. (Ebenso wie Homosexualität, Bisexualität.)
Die Gesellschaft wurde geprägt darauf monogam und hetero zu sein.
Oft werden hier offene Beziehungen diskutiert. Und die Polyamorie. Da habe ich jeweils den Eindruck, dass dieser Ansatz eher als speziell gilt, ja gar von der Norm abweichend. Und die Monogamie gilt als die klassische Beziehungsform. Ich frage mich: warum ist das so?
Siehe oben.Und worum geht's denn überhaupt bei der Monogamie?
Im Grunde um die Macht der Herrschenden über die Beherrschten. Religion und später der Staat wollten das Leben der Menschen bestimmten, kontrollieren. Herrschaft als etwas natürliches ins Bewußtsein betonieren.Für mich ist dieser Ansatz nämlich voller Widersprüche. Erst einmal ist da der Punkt: ich kann meine Gefühle nicht steuern. Wenn ich für jemanden Gefühle entwickle, dann ist das ein Fakt, den ich nicht ändern kann.
STIMMT. Niemand kann das.
Und bin ich in einer monogamen Beziehung, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als diese Gefühle zu unterdrücken. Und ihnen nicht nachzugeben. So zu tun, als ob nichts wäre. Macht das nicht unglücklich?
Ein Grund warum so viele Menschen monogam leben und unglücklich sind. Anderen gelingt das jedoch und sie sind mit der Monogamie zufrieden.
Dann könnte man argumentieren, dass es eh nur den einen Seelenverwandten gibt. Bzw. die eine Seelenverwandte.
Das ist ein Märchen.So gesehen könnte man also in Abrede stellen, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen kann, wenn man die Richtige bzw. den Richtigen gefunden hat.
Nein, das gibt es trotzdem. Auch wenn es 3 Richtige geben kann oder 300 kann man dennoch mit einer Richtigen / einem richtigen glücklich sein.
Allerdings halte ich diese Vorstellung zwar für durchaus romantisch, aber doch fernab von der Realität.
Stimmt beides.Die Frage: Was, wenn jeder Mensch genau einen Seelenverwandten auf der Welt hätte?
Die Frage stellt sich nicht. Es ist ein Hirngespinst.Die Antwort: Was für ein Alptraum! Denn gäbe es in der Tat genau einen Menschen, mit dem wir glücklich werden können, dann wäre es in den meisten Fällen schlicht unmöglich, diesen zu finden. Selbst im Zeitalter des Internets. Dies schon nur, weil es ja sein könnte, dass diese eine Person noch gar nicht lebt. Oder bereits ein schönes Leben hinter sich hat.
Bestimmt würde die NSA eine APP entwickeln um uns alle glücklich zu machen, da man dort alle erforderlichen Daten hat - sicher ein Kinderspiel.Im Ernst es wäre ein Alptaum nur super wenige hätten das Glück die Person zu finden.
Es ist also schlicht ein Fakt, dass es mehr als einen Menschen gibt, mit dem wir eine Bindung eingehen können. Was mich wieder zur Frage führt: warum tun dann alle so, als ob dies nicht der Fall sei?
Wir tun nicht alle so.Die meisten tun so - der Grund ist die religiöse Prägung auf das Modell Monogamie und die gesellschaftlichen Konventionen. Das schöne an unserer Zeit ist das wie schon in der Antike und wie auch z.B. in den Großstädten in den 1920er Jahren heute diese Prägung und diese gesellschaftlichen Konventionen an Wirkung verlieren. Wir werden freier. Wir haben mehr Mögichkeiten und mehr Menschen entdecken diese Möglichkeiten für sich.
Geht es bei Monogamie darum, die romantische Idee des Seelenverwandten aufrecht zu erhalten?
Nein wenn, nur am Rand - es geht darum das bekannte Modell zu leben "weil man das so macht".
Und dann tut man so, als ob es keine Gefühle für andere Menschen geben kann - obwohl es so offensichtlich ist, dass dem nicht so ist?
Ja das ist die Folge von falscher religiöser Prägung und falschen gesellschaftlichen Konventionen.Oder geht es schlicht um die Exklusivität des Beischlafs?
Besitergreifen und Eifersucht ja auch das spielt eine Rolle.Sprich: man gesteht sich ein, Gefühle für andere zu haben und geht damit auch offen um. Aber man bändigt einfach seinen sexuellen Trieb?
Man ordnet sich den Konventionen unter.Und sollte diese Bändigung einmal nicht gelingen: Warum gibt man dann diese wunderschöne Sache mit dem Richtigen auf und macht auch sich selbst unglücklich damit?
Tut man das? Doch nur wenn die Richtige oder der Richtige nicht frei von dieser Prägung und von den gesellschaftlichen Konventionen ist. (DAS THEMA IST KOMPLEXER - ES WÄRE NOCH VIEL DAZU ZU SAGEN.)
Wäre es nicht sinnvoller, es einfach zu sehen wie es ist?
Ja das wäre es - es wäre sinnvoller, menschengerechter und natürlicher. Wir würden allerdings dann auch mehr Verantwortung für uns selbst und unsere Partner tragen.
Die Sexualität als schöne Sache, die man mit verschiedenen Menschen geniessen kann, wenn man sich mag?
Unbedingt - genauso. Und mehr als das man kann das genießen wenn man sich mag - man kann das noch mehr genießen wenn man sich - polyamorisch - LIEBT.