Wenn ich für jemanden Gefühle entwickle, dann ist das ein Fakt, den ich nicht ändern kann. Und bin ich in einer monogamen Beziehung, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als diese Gefühle zu unterdrücken. Und ihnen nicht nachzugeben. So zu tun, als ob nichts wäre. Macht das nicht unglücklich?
Oder dich zu trennen. Oder mit dem Partner vorsichtig! über seine Sicht bzgl. anderer Beziehungsformen anfragen.Wobei man denke ich auch nochmal unterscheiden müsste was für Gefühle es denn sind. Fühle ich mich "nur" sexuell angezogen, so ist es etwas anderes, als sich Hals über Kopf zu verlieben. Und selbst beim Verlieben heißt es nicht, dass eine Beziehung so verlaufen würde, wie man es sich (verliebt wie man ist) vorstellt. Meist verliebt man sich glaube ich in eine Vorstellung.
Dann könnte man argumentieren, dass es eh nur den einen Seelenverwandten gibt.
Naja hier könnte man aber auch sagen, wieso es nur einer sein muss. Die Welt ist groß. VOn daher wäre durchaus denkbar, dass es mehrere gibt (womit ich dies nicht behaupten will).So gesehen könnte man also in Abrede stellen, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen kann, wenn man die Richtige bzw. den Richtigen gefunden hat.
Somit müsste man sich aber jedes mal trennen, wenn in irgendeiner Form Gefühle auftreten sollten. Denn wer will schon mit der falschen Person zusammen sein, wenn doch jeder für den man Gefühle entwickelt der "Richtige" sein könnte. Allerdings halte ich diese Vorstellung zwar für durchaus romantisch, aber doch fernab von der Realität.
Würde ich so nicht sagen. Dem entgegen stehen einfach Paare die seit 50-60 Jahren zusammen sind und sagen/behaupten zwischenzeitlich niemals jemand anderen gewollt und gehabt zu haben. Die Frage: Was, wenn jeder Mensch genau einen Seelenverwandten auf der Welt hätte?
Dann ginge die Wahrscheinlichkeit ihn zu finden gegen wenige Prozent (womit ich die Theorie des Seelenverwandten nicht ausschließen will). Die Welt ist groß, es gibt viele Menschen und viele Länder. Allein schon Sprache wäre eine gigantische Barriere. Angenommen zwei Menschen wären für sich die einzigen Seelenverwandten und der eine kommt aus Afrika und der andere aus China. Selbst wenn sie sich begegnen würden, wäre es doch aufgrund der Sprachbarriere schier unmöglich heraus zu finden, dass dies so ist.Es ist also schlicht ein Fakt, dass es mehr als einen Menschen gibt, mit dem wir eine Bindung eingehen können.
Eine Bindung kannst du mit jedem eingehen, der dies "zulässt". Dies sagt jedoch nichts über sein und dein Glück innerhalb der Beziehung aus.Geht es bei Monogamie darum, die romantische Idee des Seelenverwandten aufrecht zu erhalten?
Für mich nein. Es hat für mich nichts mit einer bestimmten (gesellschaftlichen) Vorstellung zu tun.Ich möchte es einfach so und das abseits von der Idee, dass es einen Seelenverwandten gibt (was nicht heißt, dass ich dies ausschließe, ich suche nur nicht besessen danach).
Und dann tut man so, als ob es keine Gefühle für andere Menschen geben kann - obwohl es so offensichtlich ist, dass dem nicht so ist?
Wie bereits oben erwähnt: von was für Gefühlen sprechen wir? Sexuelle Anziehung? Tiefe innige Liebe? Schmetterlinge im Bauch? Man könnte auch behaupten, dass jemand der sich schnell und oft verliebt einfach nur irgendwelchen Vorstellungen und Ideen hinterherjagt (die teilweise fernab der Realität liegen). Kaum sind die Schmetterlinge verfolgen, will man sie wieder spüren und sucht erneut und alles wiederholt sich. Ob man so auf Dauer glücklich wird... Ist jedoch nur eine These meinerseits, die nicht allgemeingültig sein soll. Nur eine Idee was manche Menschen evtl. "machen".
Oder geht es schlicht um die Exklusivität des Beischlafs?
Bei manchen ja bei manchen nein. Manche haben Sex mit anderen, jedoch nie mehr als 1-2 mal weil sie das Aufkeimen von Gefühlen fürchten. Somit wäre die eine allgemeingültige Beischlaf-these bereits widerlegt. Wobei die These bestimmt in ihrer Gänze oder zum Teil auf manche Paare zutreffen mag.Und sollte diese Bändigung einmal nicht gelingen: Warum gibt man dann diese wunderschöne Sache mit dem Richtigen auf und macht auch sich selbst unglücklich damit?
Hm vlt. weil der Reiz größer als die Liebe ist? Vlt. weil man situativ dumm ist und es im Nachhinein bereut?Ich würde ja behaupten, dass die wenigsten "Fremdgänger" es beichten. Sie hoffen unentdeckt damit durchzukommen. In den meisten Fällen würde ich behaupten ist es "Schwanz/Muschi über Kopf und über Herz"
Die Sexualität als schöne Sache, die man mit verschiedenen Menschen geniessen kann, wenn man sich mag?
Kann man. Können und wollen aber nicht alle. Problematisch wird es eben, wenn beide diesbzüglich nicht zwangsläufig gleich denken oder fülen