Von der Wirtschaftlichkeit und der Toleranz
Hi all,
weiter oben wird von allen möglichen Seiten mehr Toleranz gefordert. Ich denke genau darum geht es, wenn sich Paare wie wir ein "Etwas-mehr-Erotik-aber-doch- kein-Swinger-Club-Hotel" wünschen.
Ich möchte niemand meine Sexualität "aufzwingen" (und tue das in Kuschelhotels auch nicht! Da sind wir brav und verschwinden bei Zeiten aufs Zimmer). Trotzdem würde ich gerne mal am Pool oder im Welnessbereich...
Und genau darum suchen wir ein Hotel, in dem wir eben keinem damit zu nahe treten.
Jetzt kann man sagen, dass wir doch einfach in einen Club gehen könnten. Richtig, könnten wir. Aber dann wird mir eine Sexualität nahegebracht, die mir "too much" ist - und sei es auch nur optisch (MMF, FFM, MFMF, MMMMMF etc.)
Versteht mich nicht falsch: wer das mag - bitte nur zu. Ich hab wirklich nix dagegen, dass andere das gut finden. Wir nur eben nicht. Das ist genau so wie die Kuschelpaare im Kuschelhotel, die sich "überfordert" fühlen, wenn ich meiner Sie näher komme als denen lieb ist.
Also gehen wir eher ungern in die Clubs...
Und damit sind wir bei der Wirtschaftlichkeit: Ich behaupte mal, dass es wesentlich mehr Menschen (wie wir) gibt, die auf die Frage, ob sie Sex an ungewöhnlichen Orten oder die "Gefahr entdeckt zuwerden" geil finden, mit ja antworten, als es Menschen gibt, die sich mehr oder weniger offen zum "Swingen" bekennen.
Wer mal am frühen Morgen an einem X-beliebigen Strand joggen war, stolpert oft genug über gebrauchte Kondome. Die liegen da nur weil da des nachts Swingerorgien waren ---- gaaaanz genau
Nein Sex am Strand ist geil. Oder im Wald. Oder auf einem einsamen Bergwiese. Oder irgendwo unter dem Sternenzelt....
Manche trauen sich, manche würden sich gerne trauen und tun es nur nicht, aus Angst tatsächlich (und dann noch vom falschen!) erwischt zu werden.
Die Frage ist nur, wie man diese Menschen "abholt" - also ihnen einen Rahmen bietet, in dem sie sich wohlfühlen und ihre Lust ausleben können. Ihnen die Möglichkeit für "ungewöhnliche Orte" schafft und den Kitzel des "Gesehen-werdens" und doch die Sicherheit bieten, keinen peinlichen Rauswurf oder gar eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu riskieren.
Und da ist ein SwingerClub imho nicht der geignete Rahmen: 8x8 Meter Spielwiese (wenn man richtig Pech hat mit Sportflecken drauf!), Glory Holes, Französische Gänge, BDSM Räume - ihr kennt das ja alle selbst.
Das ist sicher nicht das, was Lieschen Müller (die eben noch nur Sex im Dunklen wollte) auf dem Weg zu Lisa Müller (die beginnt ihre Fantasien auszuleben) sehen will. Die hat schon Angst ihr Auto auf den Parkplatz zu stellen - man könnte sie ja sehen
Swingerclubs haben einfach einen gewissen Ruf, mit dem sich nicht jeder identifizieren will. (Ob zu Recht oder zu Unrecht sei dahingestellt!)
Ein "Hotel für stilvolle Erotik" das sich deutlich und klar von SwingerClubs und der (vermeintlichen!) "Schmuddelecke" (man beachte das vermeintlich!!!) abhebt, sich ganz bewusst nur an Paare richtet und von vorne herein klar macht, dass Lisa Müller nicht fürchten muß (zu Recht oder zu Unrecht sei ebenfalls dahingestellt!), ständig angemacht zu werden und einen entsprechenden Rahmen bietet: das funktioniert und Lisa wird sich da hin "trauen".
Wer kennt die Threme Eding?
Dort gibt es im Thermen- (d.h. Nackt-) Bereich ca. 50 sog. Suiten. Das sind "Kuschelmuscheln" alle mehr oder weniger stark abgetrennt, z.T. nur mit Vorhang, z.T. mit Tür, eigenem Bereich und eigenem Kühlschrank. Buchbar mit Obstkorb und Champagner. Und da drin tut man was? Sich ausruhen - gaaaaanz klar. Natürlich.
Ich sag jetzt nicht, dass da drin harter Sex praktiziert wird (da würden die Mitarbeiter sicher einschreiten) - aber mehr als nur ein Küsschen gibts da immer - jede Wette!
Die kosten z.T. richtig Geld mit 70€ bis 100 € pro Tag ist man dabei. Natürlich zzgl. des ohnehin schon ordentlichen Eintritt. Zu zweit ist man da gleich mal 150 bis 200 € los - nur für einen Tag ohne Übernachtung. Und die sind ausgebucht. Jedes Wochenende! Ich weiß das, wir ruhen uns da auch gelegentlich aus
Da stimmt für Lisa Müller der Rahmen. Ist wie Knutschen in Jesolo am Strand in der Nacht. Ist nicht schmuddelig, keiner schaut einen komisch an, wenn man da rein geht (auch wenn jeder weiß, dass Lisa gar nicht mehr so brav sein wird, wenn der Vorhang zu ist. Und wenn man da parkt ist es egal wenn man erkannt wird. Schließlich geht man ja zum Wellness...)
Ich behaupte also, der Markt wäre da. Nur ist er sicher schwierig. Offensichtlich gibt es so etwas noch nicht, man müsste etwas völlig neues definieren und sich dabei sowohl zu den Kuschelhotels als auch zu den Clubs klar abgrenzen und das glaubhaft rüber bringen.
Und der passende Rahmen müsste auch da sein. Ein kleineres 2,5 Sterne Haus mit 10 oder 15 einfachen Zimmern und einem winzigen Wellnessbereich (1 x Sauna, 2 Duschen und 6 Liegen davor mit einem Schild darüber "poppen erlaubt" wird nicht reichen.
Und da glaube ich, liegt das Problem. Der Anfangsinvest ist enorm und das Risiko ob es wirklich funktioniert vergleichsweise hoch. Ein 4,5 Sterne Kuschelresort - kein Problem, das funktioniert sicher, wenn man es ordentlich macht. 100 andere haben es schon vorgemacht. Aber so etwas neues versuchen?
Hätte ich 10 Millionen - ich täte es auch nicht. Hätte ich aber 20 - dann würde ich 10 davon riskieren
Also werden wir weiter suchen und hoffen und bis wir etwas Besseres finden in Clubs gehen und höflich "nein" sagen oder ins Kuschelresort gehen und uns aufs Zimmer verziehen...
In diesem Sinne einen schönen Abend
game4fun