Wenn ich der Ansicht wäre, meine Frau "verarscht" mich, spreche ich sie darauf an. Glaube ich ihren Ausführungen nicht, mache ich mir Gedanken, wie und unter welchen Möglichkeiten unsere Beziehungen weitergeführt werden könnte.
@********1997
Ich glaube, da liegt auch irgendwie das Probem begraben. Es ist ja nicht immer so, daß man einen zwingenden Verdacht hat.
Ich kann mir gut vorstellen, daß es bei vielen auch nur so ein dumpfes Gefühl von "irgendwas stimmt nicht" ist. In einer funktionierenden Partnerschaft sollte es möglich sein das anzusprechen, zu äußern daß man gerade irgendwie ein mieses Gefühl mit sich herumschleppt.
Schwieriger wird das schon, wenn es bereits Spannungen gibt - wie oft z.B. liest man hier im Forum Äußerungen, die darauf hinauslaufen, man solle nicht "rumjammern", und gerade so ein vages Gefühl wird ja gerne in diese Ecke gestellt.
Und hat nun die Kommunikation stattgefunden, und man findet sich immer noch mit diesem Gefühl wieder, was dann? Spinnt man selbst grad und es ist soweit alles in Ordnung mit der Partnerschaft, oder wurde man gerade formvollendet angelogen, so daß man schon selbst an seinem "Bauchgefühl" zweifelt und liegt eigentlich ganz richtig? Schließlich gibt es ja nicht nur die Konstellation, daß ich unberechtigt mißtrauisch bin und alles ist in Ordnung, sondern auch das Gegenteil, wo ich voller Vertrauen bin, aber hintergangen werde.
Ich kann mir letztlich gut vorstellen, daß manche in dieser emotionalen Zwickmühle nach etwas suchen, was ihre Zweifel bestätigt oder zerstreut. Jeder möchte gerne wissen, woran er ist. Nur sollte man sich dabei vielleicht auch das danach bewußt machen.
Werde ich "fündig", dann war die Beziehung ohnehin schon marode. Finde ich aber nichts, dann habe ich mit meinem Mißtrauen kräftig gegen die Vertrauensbasis unserer Beziehung getreten.
Natürlich steht niemand gerne hinterher "doof da", weil er erkennt, daß er hintergangen wurde. Aber vielleicht mal von einer anderen Warte aus: Das Vertrauen und die Liebe in einer Beziehung gebe ich von mir aus, und wenn ich dafür etwas zurückfordere, dann ist es wohl eher eine Zweckbeziehung. Mit dieser Einstellung erübrigt sich die Kontrolle. Und wenn ich letztlich doch richtig lag, und da war etwas - dann sollte ich mich nicht über etwas ärgern, was ich von mir aus und ohne Vorbehalt gegeben habe - eine Liebesbeziehung ist eben kein Geschäft(no pun intended!) sondern sollte schon aus einem gewissen Idealismus heraus gelebt werden. Meint der
Darkling