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Welche Bedürfnisse sollte ein Partner abdecken?

*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
"Teilhaftigkeit"
kann man auch haben, wenn man mit anderen in einem Chor singt. Oder einen Gottesdienst besucht ... *floet*

Ich brauche auch andere Menschen in meinem Leben, alleine überlebt es sich nicht so gut.

Aber ich brauche sie nicht ständig ...
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@Trigon
Was für ein Bedürfnis fühle ich da?


Geborgenheit, gebraucht werden...sich angenommen und geliebt fühlen..
****on:
Ich habe in letzter Zeit das Bild, dass wir beide auf dem Sofa liegen, aneinandergekuschelt, und wir schweigen. Ab und zu küssen wir uns, und ich dringe ohne große Aktion in selbstverständlicher Übereinkunft in sie ein. Nähe, Ruhe, Liebe, Intimität, Angenommensein. Wärme und Richtigkeit, Stille und Tiefe.

Was für ein Bedürfnis fühle ich da?

Mir fällt spontan das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" ein. Da geht es um das vollkommene Glück, das wir im Moment unserer Geburt verlieren. In dem Moment, wo das All-Eins-Sein aufhört, wo man abgetrennt wird.

In der Liebe und vor allem beim Sex suchen wir danach. Meist suchen wir sehr lange auch in völlig anderen Dingen vergebens: Toller Urlaub, teures Auto, Extremsport, Drogen ... Alles nur, um diesen Zustand des völligen Angenommenseins zu fühlen. Der Kick bringt uns für Sekunden dahin. Er lässt uns für einen Moment die vollkommene Abwesenheit von Bedürfnissen fühlen.

Vielleicht ist man auf seiner Suche schon ziemlich weit gekommen, wenn das Gegenüber nichts weiter mitbringen muss, als sich selbst, nichts darstellen, besitzen, tun, sagen, können muss.
ich finde, eine Partnerschaft sollte beide Seiten einfach nur glücklich machen und bedingungslos sein.

Damit meine ich, das man seine Partnerin/ seinen Partner so nimmt, wie er ist (das soll natürlich nicht erzwungen sein)
Man mag sie/ihn einfach so wie man sich kennen gelernt hat - es gibt nichts was man groß ändern möchte, alle Eigenarten, Ecken und Kanten sind genau da wo sie hin sollen.

Ob man das so einfach darstellen kann, weiß ich nicht - ich habe für mich noch die Hoffnung, das eine Partnerschaft genau so am besten funktionieren kann.

Was nützt es mir, wenn ich sage.. meine Bedürfnisse sind.. (Liste von a-z einfügen) und die muss meine Partnerin erfüllen.. es bringt nix, wenn sie dabei dann unglücklich wäre (nur als Beispiel)
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Meditation
... und Spiritualität kann es auch bringen, das Gefühl, völlig im Moment zu leben. Beim Singen erlebe ich es, beim Sport - und auch beim Sex.

Aber nicht ständig, nicht dauernd und nicht als Grundbestandteil einer Beziehung. Beziehung bedeutet für mich vor allem gemeinsames Leben leben (nicht unbedingt an einem Ort), dazu gehört dann auch Diskutieren, Streiten, um Kompromisse ringen - neben den Momenten des Verschmelzens und des Glücks.

Meine Erfahrung ist auch, dass für diese Momente im Endeffekt auch jeder für sich verantwortlich ist. Ich kann von meinem Partner nicht verlangen, dass er mir all das gibt, das ich mir sonst nicht gönne.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****on:
Was für ein Bedürfnis fühle ich da? *nixweiss*

Den Urzustand. Das zeitgleiche Vorhandensein von Autonomie und Bindung, das wir aus dem Mutterleib kennen und zwischen den Polen wir ansonsten ständig schwanken, hin- und hergerissen sind.
***ie Frau
7.317 Beiträge
Mir wird ein bisschen gruselig, wenn ich lese, welche Bedürfnisse ich teilweise als Partner abzudecken hätte. Mich würde das überfordern. Von Nähe - wenn es dem anderen nach Nähe ist bis hin zu "allzeit bereit". So hohe Erwartungen ... die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau ... ich könnte nur enttäuschen.

Ich habe keine Bedürfnisse, die ich nicht selbst abdecken könnte. Falls ich das Bedürfnis nach Nähe und Zugehörigkeit abdecken müsste, würde ich mir eher einen Hund oder eine Katze holen. Da wäre ich dann safe - ohne Enttäuschung. Die sind immer da, wenn ich das will oder "brauche".

@****on, du schreibst
Für mich habe ich klar, dass eine Partnerin keine Bedürfnisse bedienen soll. Und den Anspruch haben weder sie noch ich, irgendetwas zu fordern. Ich würde eine Partnerin nicht wollen, damit sie Bedürfnisse bedient, sondern weil ich mir selbst ein Bedürfnis damit abdecke. Ohne irgendwelche Anstrengung von ihrer Seite.
und
Ich habe in letzter Zeit das Bild, dass wir beide auf dem Sofa liegen, aneinandergekuschelt, und wir schweigen. Ab und zu küssen wir uns, und ich dringe ohne große Aktion in selbstverständlicher Übereinkunft in sie ein. Nähe, Ruhe, Liebe, Intimität, Angenommensein. Wärme und Richtigkeit, Stille und Tiefe.
Da muss der andere ja zumindest "da" sein und ebenfalls in diesem Moment ein Bedürfnis nach Nähe und Stille haben. Wenn der andere auf eine Party will, oder lieber reden, wird das schon nix mehr.

Ich unterschreibe eher hier:
@****ga
Rein theoretisch würde ich sagen, das zwei Menschen dann eine glückliche Beziehung miteinander führen, wenn sie so wenig wie möglich bedürftig sind ohne den Anderen.

*******oet Mann
38 Beiträge
Je mehr Beiträge ich hier lese muss ich erkennen, das ich wohl anders bin als die meisten.
Ja ich habe Bedürfnisse in einer Partnerschaft. Ja ich stelle Ansprüche und an mich darf man auch welche stellen.
Und natürlich führt das in einer Beziehung zu Spannungen, da ich generell nicht alle Bedürfnisse meiner Frau abdecke und sie nicht meine. Und selbst die Bedürfnisse die wir generell teilen liegen natürlich nicht immer synchron vor. Klar gibt es da Enttäuschungen auf beiden Seiten. Aber es gibt eben auch eine Unzahl an Momenten wo es synchron ist und man sehr zufrieden ist bis hin das man von seiner Partnerin überrascht wird, das man evtl. sogar ein Bedürfnis befriedigt bekommt, das man selber zu dem Moment gar nicht hätte formulieren können.
Vielleicht bin ich da altmodisch aber ich denke in einer Beziehung muss man Enttäuschungen aushalten und natürlich gibt es Kompromisse. Wenn wir nicht synchron sind habe ich immer noch die Entscheidung ob ich Ihrem Bedürfnis Vorrang einräume um sie glücklich zu machen und ich kann auch immer auf das gleiche hoffen oder wir entscheiden uns eben dafür gerade nicht aufeinander einzugehen. Alles kein Weltuntergang. Aber alleine diese Optionen überhaupt zu haben macht eine Beziehung schon zu etwas besonderem.
Es hat ja vermutlich nie jemand behauptet eine Beziehung wäre etwas schönes weil sie so einfach ist. Aber das macht doch auch den Reiz aus.
Um es drastisch zu formulieren: Eine Traumpartnerin die alle Bedürfnisse immer zu jeder Zeit abdecken würde und auf die ich nicht eingehen müsste weil sie nie etwas verlangt das ich in dem Moment nicht auch will wäre für mich ein Alptraum. Denn das ist ja Langeweile pur. In dem Fall könnte ich auch alleine bleiben, wenn ich mich nicht reiben uns spiegeln könnte, nicht an ihr wachsen und mich selbst hinterfragen. Da gibts dann ja gar keinen Mehrwert.
Aber wir sind ja zum Glück alle verschieden. Und solange jeder hier klar hat ob und wenn ja welche Beziehungsform er will oder nicht will ist ja alles gut.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Vielleicht bin ich da altmodisch aber ich denke in einer Beziehung muss man Enttäuschungen aushalten und natürlich gibt es Kompromisse.

Das nenne ich realistisch - und stimme jedem Wort Deines Beitrages zu.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Was für ein Bedürfnis fühle ich da? *nixweiss*

Jen: Vertrautheit! *ja*

Saranah: Dein inniger Wunsch könnte Teilhaftigkeit sein... sich zugehörig fühlen

Supermaus_63: Geborgenheit

Gesche: diesen Zustand des völligen Angenommenseins zu fühlen.

Versuchender: Den Urzustand. Das zeitgleiche Vorhandensein von Autonomie und Bindung

Das lasse ich auf mich wirken. Kann noch nichts dazu sagen, muss es erspüren.

-----------------------------------------

Kritisch äußern sich Katharina57, anthropoet, A_die und listenandkiss:

listenandkiss: Was nützt es mir, wenn ich sage.. meine Bedürfnisse sind.. (Liste von a-z einfügen) und die muss meine Partnerin erfüllen.. es bringt nix, wenn sie dabei dann unglücklich wäre (nur als Beispiel).

Katharina57: Beziehung bedeutet für mich vor allem gemeinsames Leben leben (nicht unbedingt an einem Ort), dazu gehört dann auch Diskutieren, Streiten, um Kompromisse ringen

A_die mit ananga: Rein theoretisch würde ich sagen, das zwei Menschen dann eine glückliche Beziehung miteinander führen, wenn sie so wenig wie möglich bedürftig sind ohne den Anderen.

anthropoet: Ja, ich habe Bedürfnisse in einer Partnerschaft. Ja, ich stelle Ansprüche und an mich darf man auch welche stellen. Und natürlich führt das in einer Beziehung zu Spannungen... Es hat ja vermutlich nie jemand behauptet eine Beziehung wäre etwas schönes weil sie so einfach ist. Aber das macht doch auch den Reiz aus.

Zu Katharina57 und anthropoet: Ich komme auch klar mit dem Aushandeln und Ringen in einer Beziehung. Doch kommt es auf das Maß für mich an. Eine Bezíehung ist für mich tatsächlich schön, wenn sie in erster Linie einfach ist. Ich bin's ja mit mir selbst auch. Warum sollte ich meine Single-Einfachheit tauschen gegen Beziehungskompliziertheit? Beziehung ist bei mir in erster Linie freilassend. Ansprüche... ich wüsste gar nicht, welche ich stellen wollte. *nixweiss*

Zu A_die mit Ananga: Bedürftigkeit ist mir auch verdächtig. Aber wenn eine Beziehung GAR kein Bedürfnis (aus sich heraus) abdeckt - wozu sie dann ersehnen?

Zu listenandkiss: Dass ich den Fokus jetzt auf die Frage lege, welches Bedürfnis mich selbst nun nach Partnerschaft oder Beziehung sehnen lässt, soll nicht heißen, dass die Bedürfnisse des hypothetischen Partners nichts zählen. Ich decke dessen Bedürfnisse ab, wenn alles klappt.

-----------------------------------------

Überhaupt geht es mir nicht darum zu sagen: "Hey, liebe Geliebte, ich will, dass du mir jetzt gut tust, indem du dich so oder so verhälst.", sondern ich frage mich selbst: Warum denke ich, mir täte eine Beziehung gut? Ohne Ansprüche und Forderungen an mein noch hypothetisches Gegenüber.

Ansprüche und Forderungen sind in meinen Augen Beziehungskiller. Sie führen zu Druck, Stress, Enttäuschungen, Auseinandersetzungen - ohne jede Not! Warum sie immer noch vertreten werden, ist mir eins der ganz großen Rätsel. Sie sind für nichts gut *nixweiss* .
Intimitätsmonopol möchte ich schon. Sowohl körperlich wie auch seelische Intimität wohlgemerkt

Hmja... warum möchte ich so ein Monopol? Wozu ist es gut? Genau genommen, ist es mir nicht wichtig, solange die Existenz paralleler Liebschaften die Beziehung nicht völlig weg-erodiert. Was ist dir an dem Monopol wichtig, Selenite? (Vielleicht ist es mir auch wichtig, aber ich weiß es noch nicht.)

Ich für meinen Teil brauche es, um Vertrauen zu empfinden. Sonst würde ich mich eben doch nicht gemeint fühlen, sondern austauschbar.
Eine intime Beziehung beinhalten für mich komplexe Gefühle.
Ich kann schon gönnen. Aber da stoße ich momentan glasklar an meine Grenzen.
Mag sich ändern, augenblicklich fühl ich so.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
@*****ite

In der Zwischenzeit ist mir auch gedämmert, dass ich mich insoweit falsch einschätze. Ich möchte, dass mein Gegenüber die Beziehung zu mir ohne Einschränkung bejaht. Keine halbherzige Sache also. Nicht-Exklusivität brächte die Halbherzigkeit aber womöglich mit sich. Vermutlich fühlte es sich zumindest so an, und das reicht, selbst, wenn es gar nicht stimmt.
Ich brauche auch die absolute Exklusivität. Es ist ein Bekenntnis, ein Schwur, es macht den Moment so einmalig und unendlich zugleich.

Dass sich die Umstände ändern können, auch schon nach kurzer Zeit, ist davon unbenommen. Aber in dem Moment war es die absolute Gewissheit, dass es neben diesem Zusammensein nichts anderes von dieser Größe gab.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Eine Bezíehung ist für mich tatsächlich schön, wenn sie in erster Linie einfach ist. Ich bin's ja mit mir selbst auch. Warum sollte ich meine Single-Einfachheit tauschen gegen Beziehungskompliziertheit?

...weil ich ganz gut mit mir alleine im Einklang lebe und mir das auf die Dauer zu langweilig ist ? Also MIR , nicht allen Menschen...

*gruebel*

Im Ernst, ich diskutiere gerne, führe gerne kontroverse Gespräche. Am liebsten mit jemandem, der Ahnung hat, der mir widerspricht, der mich zwingt, meine Kenntnisse und Argumentationsfähigkeit zu schulen... und der auch weiß, dass es weder Beziehungskompliziertheit ist noch der Anfang vom Ende. Kompromisse aushandeln mit jemandem, der seine Bedürfnisse selbstbewusst vertritt ... und dabei in der Lage ist, auch meine zu akzeptieren. Der auch mal zwei Meinungen stehen lassen kann, ohne einen Machtkampf aus allem zu machen...

Also das Gegenteil von meinem Ex. *fiesgrins*

*stammtisch*
@Trigon
In der Zwischenzeit ist mir auch gedämmert, dass ich mich insoweit falsch einschätze. Ich möchte, dass mein Gegenüber die Beziehung zu mir ohne Einschränkung bejaht. Keine halbherzige Sache also. Nicht-Exklusivität brächte die Halbherzigkeit aber womöglich mit sich. Vermutlich fühlte es sich zumindest so an, und das reicht, selbst, wenn es gar nicht stimmt.

Ich bin auch immer etwas zwiegespalten. Ich weiß, daß ich auch mehr als einen Menschen lieben kann. Jeden auf seine Weise.
In anderen Bereichen, z.b. bei den Kindern klappt es ja auch wunderbar.
Eine Beziehung ist aber für mich etwas Exklusives. Die Intimität ist etwas Exklusives. Dies Exklusivität gewähre ich dann denjenigen, den ich liebe, gerne und selbstverständlich und ohne es als Einschränkung zu empfinden. Es ist dann das "Alleinstellungsmerkmal", an dem ich das Wort (und das Gefühl) von Beziehung festmache.
Und - ich wünsche mir in dem Moment, das derjenige es genauso empfindet.
Es kann natürlich an meiner Sozialisation liegen und ist vielleicht auch diskussionsfähig.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*******na57:
Im Ernst, ich diskutiere gerne, führe gerne kontroverse Gespräche. Am liebsten mit jemandem, der Ahnung hat, der mir widerspricht, der mich zwingt, meine Kenntnisse und Argumentationsfähigkeit zu schulen... und der auch weiß, dass es weder Beziehungskompliziertheit ist noch der Anfang vom Ende.

Streit- und Diskussionslust ist auch nicht das, was ich unter Beziehungskompliziertheit verstehe. Wir streiten ja in manchem Thread begeistert und knallen unsere Meinungen gnadenlos auf den Tisch.

Beziehungen werden für mich dann kompliziert, wenn einer den anderen nicht mehr so lassen möchte, wie er nunmal ist. "Sei doch mal spontaner, häuslicher, hilfsbereiter, fröhlicher, nachdenklicher..." ...was auch immer! Forderungen und Ansprüche sind für mich der Anfang vom Ende. Nicht hingegen Wünsche und Bedürfnisse, die ausgehandelt werden.

Ein guter Freund wurde soeben von der Gattin vor die Tür komplimentiert, unter anderem, weil er am Wochenende gerne lange schläft. *nixweiss* Dann passt es wohl nicht. Eine mit ständigem Genörgel weitergeführte Beziehung ist in meinen Augen höchst überflüssig.

****he:
Ich brauche auch die absolute Exklusivität. Es ist ein Bekenntnis, ein Schwur, es macht den Moment so einmalig und unendlich zugleich.

Seufz... so werden Beziehungen heilig im besten Sinne. Oder eben diese Momente, die ein Paar verbinden. Kein Vergleich zu freundschaftlichen und sexuellen Vergnügungen. Was beide verbindet, ist die gegenseitige Idealisierung und glühende Bejahung... ich fürchte unterschwellig in solchen Momenten, dass es sich um illusionäre Projektion handeln könnte. Aber ich fühle sie auch.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****on:
ich fürchte unterschwellig in solchen Momenten, dass es sich um illusionäre Projektion handeln könnte.

Was nichts Schlechtes sein muss.

Nüchtern betrachtet ist jedwede menschliche Existenz obsolet. Eine derartige Haltung ist allerdings wenig hilfreich. Ein sich bewusstes Einlassen auf das, was auch immer da ist oder zu sein scheint, sehe ich... ich bin fast versucht von "unproblematisch" zu sprechen *lach*

****on:
Ansprüche und Forderungen sind in meinen Augen Beziehungskiller.

Von mir darf jeder Mensch alles fordern. Ob ich dem nachkomme, steht auf einem anderen Blatt Papier. Und da fängt's an interessant zu werden.

Ich glaube im Wesentlichen dienen Beziehungen a) zum Erhalt des Status Quo und b) zur Weiterentwicklung. Je nachdem, was das eigene Ziel ist, sollte der entsprechende Partner gewählt werden.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
@********nder

Mich hat gerade berührt, zu lesen, nüchtern betrachtet sei jedwede menschliche Existenz obsolet. Ich dachte: "Eigentlich stimmt es." ...und fühlte mich innerlich freier.

Doch was ist nüchterne Betrachtung? Es ist eine Perspektive aus einem als objektiv empfundenen Abstand zur Existenz von Menschen. Der Verzicht auf die subjektive Sicht der Beteiligten. Es ist eine weitere subjektive Sicht, die ihre Subjektivität leugnet, weil sie die subjektive Sicht der Betroffenen ausblendet. "Nüchtern betrachtet" ist nüchterne Betrachtung nicht möglich, weil das Betrachten an sich ein subjektiver Vorgang ist.

Und so komme ich natürlich zum selben Ergebnis wie du, Versuchender. Ich lasse mich auch auf meine Projektionen ein. Doch das Wissen um die Projektion stiehlt den Momenten etwas von ihrer gefühlten Heiligkeit.

Von mir darf jeder Mensch alles fordern. Ob ich dem nachkomme, steht auf einem anderen Blatt Papier. Und da fängt's an interessant zu werden.

Einerseits sehr ich's genau so, andererseits ist eine Forderung mehr als vergebliches Wünschen. Eine Forderung führt in die Beziehung eine Anspruchshaltung ein, ein einseitig gesehenes Recht-Unrecht-Gefälle, das Gefühle von Ungerechtigkeit und bösartiger Verweigerung des Gegenübers erzeugt. Das Beziehungsboot wird schief, und es ist in meiner Erfahrung dann immer noch gekentert. Entweder unsichtbar nach außen, oder sichtbar durch Trennung.
Ist der Wunsch nach einer (klassichen Paar-) Beziehung heute nicht immer idealisiert und romantisch motiviert? Und war die Romantik nicht auch immer schon nichts anderes, als ein Trostpflaster dafür, dass sie selbst eine Illusion ist, dass sie in der Realität keinen Bestand hat?

Nur wer Beziehungen aushält, die nicht wie im Bilderbuch funktionieren, nur wer von der Romantik loslassen kann, kann eine dauerhafte Beziehung führen, die ihre Zwecke erfüllt. Den Zweck, Romantik fühlbar zu machen, kann sie immer nur phasenweise erfüllen.

Auf der einen Seite wissen wir, dass diese romantische Idealisierung von Beziehung völlig realitätsfern ist, gleichzeitig bewerten wir alle anderen Gründe für eine Beziehung irgendwie ein bisschen negativ. Eine Beziehung gehen wir aber doch nur ein, weil sie bestimmte Zwecke (Bedürfnisse) erfüllen soll. Letztlich ist es doch egal, ob es auch darum geht, nicht einsam zu sein, versorgt zu sein, einen Sexpartner zu haben ...

Wenn man sich das nur auch bewusst machen würde. Dann gäbe es weniger Grund für Enttäuschungen.

Und für mich persönlich gilt: Alle meine Bedüfnisse sind ziemlich gut erfüllt. Nur das nach Romantik nicht. Ich sehne mich nur und ausschließlich nach Romantik, aber ohne das ganze Beziehungsdrumherum. Ich weiß, dass es ein flüchtiger Zustand ist, ein Ideal, das nicht von Dauer ist.

Na und?
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
****he:
Eine Beziehung gehen wir aber doch nur ein, weil sie bestimmte Zwecke (Bedürfnisse) erfüllen soll. Letztlich ist es doch egal, ob es auch darum geht, nicht einsam zu sein, versorgt zu sein, einen Sexpartner zu haben ...

Genau das Thema. Ich sehne mich aber nicht nach Abschaffung von Einsamkeit und nach Versorgung. Sex kann ich auch im nahen Swingerclub erleben, mit guten Freunden oder mittels Joykontakten. Romantik ist es bei mir allenfalls am Rande... seelische und körperliche Nähe sind es eher. Doch lebe ich das mit einer sehr guten Freundin regelmäßig, seelische und kuschelkörperliche Nähe. Vielleicht habe ich eine Beziehung? Romantik ist es bei uns allerdings gar nicht... vielleicht ersehne ich doch dieses Mosaikstückchen?

****he:
Ich sehne mich nur und ausschließlich nach Romantik, aber ohne das ganze Beziehungsdrumherum.

Dafür sind wohl auch Lovestorys gemacht, sie erfüllen - noch flüchtiger - den Wunsch, Romantik mitzuerleben, sich in sie hineinzuidentifizieren. Ich mag Lovestorys, sehr zum Spott meines Nachwuchses *g* .
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ich sage
Doch lebe ich das mit einer sehr guten Freundin regelmäßig, seelische und kuschelkörperliche Nähe. Vielleicht habe ich eine Beziehung?

ja. Es ist eine Form der Beziehung und für mich ist sie nicht besser oder schlechter als andere...
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Ja, möglicherweise bin ich in einer Art Liebesbeziehung, ohne es zu wissen. Diese Freundin hat aber immer mal wieder einen Mann, in den sie sich eine Zeit lang verliebt, ihre Beziehungen sind überaus romantisch. Unser Verhältnis dagegen ist konstant. Eben weil wir es als romantikferne Freundschaft definieren. Was Nähe und Kuschelnähe betrifft, gehen wir aber über eine übliche Freundschaft hinaus. Vielleicht haben wir miteinander alles, was Beziehungssuchende anstreben - außer Sex und Romantik. Und das suchen wir dann... *gruebel* Bin gespannt, wie das weitergeht.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
****on:
Mit Beziehung meine ich zunächst nur eine Liebesbeziehung, so wie auf deiner neuen Homepage schön differenziert von der Partnerschaft.

Ok, also Liebesbeziehung. Das ist schon mal gut, weil die ist ja einfach *zwinker*.

Und die Frage ist also:

****on:
Es ist aber so ein diffuses Gefühl, dass die Liebesbeziehung erst dann erfüllend sei, wenn sie in eine Lebenspartnerschaft mündet.

Dann wäre also die Frage, woher dieses diffuse Gefühl kommt. Da wir alle bis zum Überdruss mit der Ideologie der romantischen Zweierbeziehung gefüttert werden, könnte es sein, dass dieses diffuse Gefühl genau aus (den Restbeständen) dieser Ideologie kommt.

Weißt du, in meinem neuen Leben, das mir so unheimlich gut tut, habe ich auch manchmal das Gefühl: Und jetzt kommt der große Daumen aus dem Himmel und macht dich platt. Ich denke, dass ist einfach die Angst, die damit verbunden ist, dass wir uns auf ein neues Modell einlassen wollen. Wir wissen noch nicht, wie tragfähig das ist und deswegen kann sich so ein diffuses Gefühl leicht einschleichen - dann wissen wir nämlich was wir haben.

Ich weiß auch nicht wie tragfähig das Modell ist. Aber ich arbeite aktiv daran, dass es tragfähig wird.

Oder um in meiner Schubladen-Homepage zu sprechen: Wir haben für diese Liebesbeziehung(en) ohne Partnerschaft keine Schublade. Deswegen kennen wir sie nicht und fürchten uns instinktiv davor. Getreu dem alten Motto: Worse than the *teufel* you know is the *teufel* you don't know. Aber vielleicht ist es ja ein *engel*?

****on:
******XXL:
Mit ihnen möchte ich einfach nur

Liebe und Nähe spüren
Schöne Dinge zusammen erleben
Vielleicht gemeinsam schöne bis geile Erotik erleben

*ja* ... genau, und dafür ist eine Beziehung oder Partnerschaft nicht nötig. Und offenbar gibt es die Sehnsucht bei mir auch erst, nachdem ich mich ausgelebt hatte. Zwingend? Ich habe keinen Schimmer.

Vielleicht ist es ja auch nur die Langfristigkeit? Liebe und Nähe - und ich möchte Vertrautheit hinzu fügen - sind ja auch Dinge, die über die Zeit wachsen. Eine Partnerschaft, die - wie auf meiner von dir zitierten Homepage erwähnt - ist ja etwas, was qua Konstruktion auf Langfristigkeit angelegt ist. Von daher bildet Partnerschaft natürlich auch einen Rahmen, in dem Liebe, Nähe, Vertrautheit wachsen kann.

Gleichzeitig kann ich aber auch etwas dafür tun, dass Liebe, Nähe, Vertrautheit sich schnell einstellen: Ich kann nämlich offen dafür sein, quasi mein Herz dafür offen halten.

****on:
Ich fühle mich momentan nur so gering-kapazitiv, zu viel Arbeit, Familie, Freunde. Darum habe ich das Gefühl, ich kann maximal nur 1 Beziehung (oder etwas in der Art) führen.

Vielleicht liegt ja da dein Problem? Vielleicht musst du deine Prioritäten anders setzen? Ich habe das mit den Veränderungen in meinem Leben jedenfalls getan - und bereue nicht *mrgreen*.

Gleichzeitig wäre die Frage, was denn eine solche Liebesbeziehung so aufwändig für dich macht. Ich würde sagen: Das ist ja vor allem eine Frage der "Frequenz". Jeden Tat stundenlange Treffen oder Telefonate sind natürlich aufwändig. Aber wenn ich meine Geliebte nur alle paar Wochen oder - auch entfernungsabhängig - gar Monate mal sehe, dann hält sich das doch im Rahmen - oder?

Wichtig ist dafür aber auch, dass eine Begegnung lange vorhält, "satt macht" um es mal ganz unromantisch zu sagen.

****on:
Ich habe in letzter Zeit das Bild, dass wir beide auf dem Sofa liegen, aneinandergekuschelt, und wir schweigen. Ab und zu küssen wir uns, und ich dringe ohne große Aktion in selbstverständlicher Übereinkunft in sie ein. Nähe, Ruhe, Liebe, Intimität, Angenommensein. Wärme und Richtigkeit, Stille und Tiefe.

Was für ein Bedürfnis fühle ich da? *nixweiss*

*nixweiss* Ein ganz normales? Warum machst du das nicht einfach?

*****ite:
Ich für meinen Teil brauche es [das Intimitätsmonopol], um Vertrauen zu empfinden. Sonst würde ich mich eben doch nicht gemeint fühlen, sondern austauschbar.

Das Intimitätsmonopol wünsche ich mir für den Moment und gebe es auch gerne. In diesem Moment bin ich nicht austauschbar und ist sie nicht austauschbar. Ich bin ganz bei ihr und sie ganz bei mir.

Austauschbar werden Menschen genau dann, wenn ich sie für meine Bedürfnisbefriedigung brauche: Der Bäcker, bei dem ich meine Brötchen kaufe, ist nicht als Mensch interessant, sondern weil er gute Brötchen backt. Wenn mein Bedürfnis sich ändert oder er keine guten Brötchen mehr backt, tausche ich ihn aus. *wua* Der Gedanke bringt vielleicht eine interessante Wendung in diesen sehr schönen Thread *g*.


Gruß
Stefan
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@stefanXXL
Volle Zustimmung in allen wesentlichen Punkten deines Beitrages! *genau*

In diesen „Zwischenstadien“ kommt es immer wieder mal zu Irritationen…ein Zeichen, das man an sich selbst noch arbeiten kann... *top*


Die für beide „erfüllende Beziehung/Partnerschaft“ ist die…wo jeder ganz bei sich bleiben kann, so auch vom Anderen angenommen und geliebt wird…und beide das tun können was Ihnen „gut tut“... *herz2*
******XXL:
Das Intimitätsmonopol wünsche ich mir für den Moment und gebe es auch gerne. In diesem Moment bin ich nicht austauschbar und ist sie nicht austauschbar. Ich bin ganz bei ihr und sie ganz bei mir.

Austauschbar werden Menschen genau dann, wenn ich sie für meine Bedürfnisbefriedigung brauche: Der Bäcker, bei dem ich meine Brötchen kaufe, ist nicht als Mensch interessant, sondern weil er gute Brötchen backt. Wenn mein Bedürfnis sich ändert oder er keine guten Brötchen mehr backt, tausche ich ihn aus.

Das widerspricht sich doch, oder habe ich irgendwas nicht verstanden? Überträgt man den Gedanken des ersten Absatzes auf den zweiten, dann hieße das, deine Treue zu deinem Bäcker dauert nur ein Frühstück lang. Bzw. dass du mehrere Bäcker gleichzeitig haben kannst. Was du ja eigentlich - so lange die Brötchen dir schmecken - nicht vorsiehst.
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