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Über das Wesen von Dominanz

Über das Wesen von Dominanz
Die Macht, die Dom über Sub hat, beruht daher immer auf der oben erwähnten Einvernehmlichkeit und ist insofern ein Spiel, als sie aus freien Stücken gewährt wird und theoretisch jederzeit widerrufen werden kann.

Diese und vergleichbare Aussagen findet man immer wieder in den BDSM-Diskussionen. Der freie Wille des devoten Partners verleiht dem dominanten Partner die Macht. Das Einverständnis, welche eine rechtliche Strafbarkeit ausschliesst, als Maßstab für das menschliche Zusammenleben. Dabei wird dem freien Willen eine Mächtigkeit zugewiesen, die dieser kaum verdient haben dürfte.

Ein Beispiel:
Wenn meine Partnerin mich fragt, was ich heute unbedingt zu Abend essen möchte, wäre meine Antwort:"Lasagne". So weit, so gut. Nun reist sie 30 Sekunden in der Zeit zurück und fragt mich wieder. Meine Antwort wird wieder:"Lasagne" sein. Wenn wir dieses Spielchen 1000x wiederholen, wird meine Antwort 1000x "Lasagne" gewesen sein.

Wo ist nun mein freier Wille zu entscheiden, wenn ich immer die gleiche Entscheidung treffe? Der freie Wille ist das, was meine Partnerin wahrnimmt (falls sie die Antwort nicht durch Zeitreise erfahren hat), nicht was ich antworte.

Nun reist meine Partnerin wieder 30 Sekunden zurück, doch diesmal fragt sie nicht, sondern sie sagt:"Wenn du das Geschirr ausräumst, mache ich dir heute Abend Lasagne."

Bumm - mein Verhalten wird durch mein Verlangen beeinflusst. Dies ist die einfachste Art der Dominanz, darum beherrscht sie jeder - die Kontrolle über ein vorhandenes Bedürfnis. Es braucht keine besonders dominante Persönlichkeit dafür, ein schlaues Wiesel kann dies genauso kopieren.

Was bedeutet dies nun für unsere D/s-Beziehung? Der s-Partner hat das Bedürfnis sich zu unterwerfen (und andere Dinge), genauso wie das Bedürfnis nach Essen und Luft. Bedürfnisse haben Macht - zur Befriedigung sexueller Bedürfnisse werden Partner belogen und betrogen, die körperliche Gesundheit riskiert, finanzielle Vernunft auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

"Meine Unterwerfung ist ein Geschenk an den dominanten Partner." liest sich ebenfalls oft - eine romantische Verklärung der Realität. Die Unterwerfung dient nicht mir, sondern dem devoten Partner. Es ist das Opfer, das dem Dämon des Verlangens dargebracht wird, damit seine Stimme leiser flüstert; es ist das Eintrittsgeld für die Verwandlung in eine zuckende Masse sexueller Lust. Die Unterwerfung ist genausowenig Geschenk wie die Feuchtigkeit zwischen den Schenkeln - sie ist Ergebnis, nicht Handlung.

Liebe devote Dame, der freie Wille, wenn ich einen Befehl erteile, ist Illusion. Die Entscheidung, ob du "Ja, Herr" sagen wirst oder nicht, ist schon gefallen, lange bevor du das erste Wort gehört hast. Das liegt nicht an hypnotischen Fähigkeiten oder magischer Ausstrahlung, sondern daran, dass du bist, wer du bist und dass es ist, wie es ist. Du kannst nicht wer anders sein, genausowenig wie ich ein anderes Abendessen wählen kann. Ich beherrsche dich, weil ich es kann, nicht weil ich es darf.



Dies ist das Wesen der Dominanz aus meiner Sicht.

Devote Dame oder Herr:
Bist du dir sicher, dass du deinem herrschenden Partner jederzeit die Macht entziehen kannst? Ist dort nicht die eigene Stimme, die dir zuflüstert, was du alles verlierst? Wenn du zögernd an deiner Grenze stehst, ist es nicht der innerliche Ruck der dich dazu führt, diese zu überschreiten? Hast du jemals gesagt oder gedacht:"Oh Gott, ich weiß wirklich nicht warum ich das jetzt für dich tue."?

Dominante Dame oder Herr:
Schafft es dein devoter Partner tatsächlich dich nach Belieben ein- und auszuschalten und in deiner Macht zu beschränken? Siehst du deine Macht als hypnotische Aura deiner Persönlichkeit, die andere beeinflusst? Was die Frage aufwerfen würde, wieso jemand anderes diese Aura verändern kann?


Wie sieht ihr das Wesen von Dominanz?
****na Frau
23.752 Beiträge
*****san:
Devote Dame oder Herr:
Bist du dir sicher, dass du deinem herrschenden Partner jederzeit die Macht entziehen kannst? Ist dort nicht die eigene Stimme, die dir zuflüstert, was du alles verlierst? Wenn du zögernd an deiner Grenze stehst, ist es nicht der innerliche Ruck der dich dazu führt, diese zu überschreiten? Hast du jemals gesagt oder gedacht:"Oh Gott, ich weiß wirklich nicht warum ich das jetzt für dich tue."?


Ich bin mir nicht sicher, dass ich ihm jederzeit die Macht entziehen könnte. Denn so wie du es beschrieben hast, werden durch seine Handlungen schlussendlich meine Bedürfnisse, meine Wünsche und Sehnsüchte befriedigt.

Ich habe schon oft gedacht, warum zum Teufel tue ich das jetzt, warum halte ich das aus etc. Die Antwort ist ganz einfach, weil am Ende des Tages mich genau das glücklich macht.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Erst einmal, danke fürs Zitieren *knicks*

Und danke für dieses Thema, ich finde, das sind sehr gut gestellte Fragen! *g*

*****san:
Der s-Partner hat das Bedürfnis sich zu unterwerfen (und andere Dinge), genauso wie das Bedürfnis nach Essen und Luft.

Definitiv richtig. Allerdings ist dieses Bedürfnis nicht im gleichen Maß existenziell wie das Bedürfnis nach Essen oder Luft und kann es sich daher "erlauben", selektiver vorzugehen. D. h. bei den allermeisten Subs muss das Bedürfnis nach Unterwerfung erst ein wenig getriggert werden, bevor es sich gut anfühlt. Die Wahllosigkeit, mit der ein Verhungernder verschimmeltes Brot in sich hineinstopft, dürfte nicht in dem Ausmaß auftreten.

*****san:
Devote Dame oder Herr:
Bist du dir sicher, dass du deinem herrschenden Partner jederzeit die Macht entziehen kannst? Ist dort nicht die eigene Stimme, die dir zuflüstert, was du alles verlierst? Wenn du zögernd an deiner Grenze stehst, ist es nicht der innerliche Ruck der dich dazu führt, diese zu überschreiten? Hast du jemals gesagt oder gedacht:"Oh Gott, ich weiß wirklich nicht warum ich das jetzt für dich tue."?

Ich würde hier unterscheiden zwischen dem Machtgefälle während der Session und dem zwischen den Sessions, auch wenn das in einer 24/7-Beziehung nur schwer umzusetzen sein mag. Im Session-Modus halte ich es für wenig zielführend, die Dominanz des Partners bzw. die eigene Unterwerfung ständig zu hinterfragen – im Gegenteil, gerade in diesem bedingungslosen Nicht-Hinterfragen liegt doch der Kick. (Genau das ist doch mit das, was du behauptest, oder?) Und dem dominanten Partner die Macht zu entziehen (versuchen) wäre selbstverständlich insofern kontraproduktiv, als es das schöne Gefühl der Unterwerfung zwangsläufig zerstören würde.
In Situationen, in denen der Zweifel größer ist als der Kick, bin ich allerdings durchaus dazu fähig, zu verweigern und ggf. die Macht auch komplett zu entziehen.
Um aber, so gut ich sie erfasse, deine Frage in Bezug auf den Session-Modus zu beantworten: Nein, ich kann dem dominanten Partner nicht jederzeit seine Macht entziehen, weil ich mich damit selbst um das bringen würde, nach was ich mich sehne. Und weil mein angefixtes Bewusstsein das in diesem Moment aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht zulassen würde.

Zwischen den Sessions sollte jedoch ein etwas autonomeres, rationaleres Denken möglich sein, ebenso wie der Austausch mit Anderen. Nicht von ungefähr ist es ein typisches Element bewusster Manipulation, das Objekt von seinem Freundes- und Familienkreis abzuschotten, so dass dieses eigenständige Denken immer schwieriger wird. Freilich wird auch hier – bewusst oder unbewusst – abgewägt zwischen Pro und Kontra, d. h. dem, was Sub an Positivem aus dem Verhältnis zieht und dem eventuellen Schaden (z. B. sich erniedrigt und benutzt fühlen, ignoriert werden, körperliche Schäden, Schamgefühle, die unzureichend aufgefangen werden …). Wo dieses Abwägen nicht mehr gegeben ist, spricht man wohl von Hörigkeit. Einer/m hörigen Sub dürfte es tatsächlich sehr schwer fallen, sich aus einem D/s-Verhältnis zu befreien, auch wenn dieses ihm/ihr schon längst nicht mehr gut tut. In weniger extremen Fällen sollte hier jedoch über kurz oder lang eine bewusste Entscheidung möglich sein, ob Dom die Macht lieber wieder entzogen werden sollte oder nicht.
****a65 Frau
338 Beiträge
@*****san,

interessant und provokant zugleich lächel Ich pflücke das mal etwas auseinander..

mein Verhalten wird durch mein Verlangen beeinflusst.... die Kontrolle über ein vorhandenes Bedürfnis.
Trifft es meiner Ansicht nach auf den Punkt der erste Teil bezogen auf sub - der zweite auf dom.

Der sog. freie Wille ist - wenn man nun ins philosophische abdriften möchte - weder ein freier Wille im Bereich BDSM noch gibt es überhaupt einen freien Willen, denn jeder wird durch dieses oder jenes beeinflusst oder gelenkt aber das ist ja ein anderes Thema..

Die Entscheidung, ob du "Ja, Herr" sagen wirst oder nicht, ist schon gefallen, lange bevor du das erste Wort gehört hast. Das liegt nicht an hypnotischen Fähigkeiten oder magischer Ausstrahlung, sondern daran, dass du bist, wer du bist und dass es ist, wie es ist. Du kannst nicht wer anders sein, genausowenig wie ich ein anderes Abendessen wählen kann. Ich beherrsche dich, weil ich es kann, nicht weil ich es darf.

Veto! *ggg* Das "Ja Herr" hört nicht Hinz und Kunz, sondern der Mann dem ich mich anvertraue und ja, DANN stimmt Dein erster Satz. Richtig es liegt nicht an hypnotischen Fähigkeiten oder magischer Ausstrahlung sondern aus der Art des Umgangs miteinander dem dann eine magische Ausstrahlung als wertvoller Mantel umgehangen wird und nur dann - wenn der Umgang stimmt - bin ich wer ich bin und kann nicht anders und ER kann mich beherrschen weil er es kann UND darf.

In sofern formuliere ich auch mal provokant: Wenn ich nicht pur Genital-Kopf-BDSM-verlangend bin um jeden Preis (um Dein anfängliches genanntes Verlangen aufzugreifen) dann schalte ich mein Hirn ein und mein Bauchgefühl und wenn die beide sagen: ja ich fühle mich aufgehoben, verstanden, begehrt, geachtet dann - und nur dann - kann ich mich hingeben und das vorbehaltlos. Ich bin devot - teils sehr devot, aber Gott sei Dank nicht lebensmüde *zwinker* jedem in die Hände zu fallen *nono*

Liebe Grüße
nina
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Für mich sind Dominanz und Macht ...
... erst einmal zwei grundverschiedene Dinge.

Dominanz ist eine Eigenschaft, ein Wesensmerkmal das ich mitbringe. Macht ist etwas das ich in diesem Kontext nicht per se mitbringe, sondern etwas das ich verliehen bekomme, oder auch etwas das ich mir erarbeiten muss.

Dominanz und Devotion können allenfalls der Boden sein auf dem ein Machtgefälle gedeihen kann.

Die Gefühle für Erleben von Dominanz und Devotion sind m.E. voneinander abhängig.
Was ist wenn deine Partnerin dich gar nicht nach deinem Essenswunsch fragt? Wenn sie gar nicht den Wunsch in sich trägt dir etwas Gutes zu tun? Setzt du dann deinen Willen durch? Erkämpfst du dir die Macht? Ist es dann noch die Dominanz die wir meinen ... und ist es dann dasselbe Gefühl beim essen?

Machtgefälle kann auch gänzlich ohne Dominanz und Devotion entstehen. Allerdings ist das nicht das Gefühl das mich glücklich macht!

LG Black owns Purple (m)
*******dor Mann
5.896 Beiträge
...
Dominantes Verhalten ist Ausdruck der Beziehung. Devotes etc. auch.
Wer im Einzelnen sucht, wird stets im Spiegelkabinett des Eingangsthreads landen.
Definitiv richtig. Allerdings ist dieses Bedürfnis nicht im gleichen Maß existenziell wie das Bedürfnis nach Essen oder Luft und kann es sich daher "erlauben", selektiver vorzugehen. D. h. bei den allermeisten Subs muss das Bedürfnis nach Unterwerfung erst ein wenig getriggert werden, bevor es sich gut anfühlt. Die Wahllosigkeit, mit der ein Verhungernder verschimmeltes Brot in sich hineinstopft, dürfte nicht in dem Ausmaß auftreten.

Das ist richtig - für Essen und Luft würden viele im Notfall töten, für Sex glücklicherweise nur eine verschwindend geringe Minderheit. Des Weiteren ist die Verfügbarkeit ja in den meisten Fällen auch gegeben.

Eine Bekannte aus Münster ist nach Finnland gezogen und als der Partner dann auch noch für einige Zeit beruflich nach London musste, da war es dann nach einigen Wochen aus mit der strengen Auswahl - bei 16 Einwohnern pro Quadratkilometer muss man prüfen, welchen Luxus man sich erlauben kann. *zwinker*
****ra Frau
2.016 Beiträge
Devote Dame oder Herr:
Bist du dir sicher, dass du deinem herrschenden Partner jederzeit die Macht entziehen kannst? Ist dort nicht die eigene Stimme, die dir zuflüstert, was du alles verlierst? Wenn du zögernd an deiner Grenze stehst, ist es nicht der innerliche Ruck der dich dazu führt, diese zu überschreiten? Hast du jemals gesagt oder gedacht:"Oh Gott, ich weiß wirklich nicht warum ich das jetzt für dich tue."?

Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, würde das Machtgefälle aber nicht in Frage stellen, wenn es für mich keinen trifftigen Grund gäbe, ihm mein Vertrauen zu entziehen.

Denn ich weiß einfach, dass er mich liebt und mich sowohl im Alltag als auch sexuell nur deswegen an meine "Grenzen" bringt, um mich durch Fordern zu fördern.

Und ich liebe und vertraue ihm, ohne das ständig hinterfragen zu müssen/wollen ... und das lässt mir einfach tiefenentspannt und ruhig meinen Alltag gelingen.

Eigentlich ganz einfach. *smile*
*****san:
Wie sieht ihr das Wesen von Dominanz?
Auf keinen Fall in der theoretisierten und philosophischen Betrachtungsweise und ich muss zugeben, dass ich mir diese Fragen noch nie gestellt habe.

Das Beispiel mit der Lasagne ist zwar köstlich, eine Verbingung zum realen Erleben von Dominanz und Devotion schafft es aber nicht wirklich.

Da bin ich schon viel mehr bei dieser Aussage:
****ra:
... ohne das ständig hinterfragen zu müssen/wollen ... und das lässt mir einfach tiefenentspannt und ruhig meinen Alltag gelingen.
Eigentlich ganz einfach. *smile*

Solange...
... seine Dominanz kein Spiel ist und nicht ständig willkürlichen Launen unterliegt, also von mir so ernst genommen werden kann, erkenne ich weiterhin seine Dominanz an.
Wird das Verhalten des Dominanten launisch, unwillkürlich und mir nicht zugewandt, entziehe ich ihm seine Autorität und schütze mich selbst, Stichwort Selbstfürsorge.
Menschen können Phasen haben, auch der dominante Part, keine Frage, aber wenn Phasen, Unsicherheiten nicht kommuniziert werden können, fehlt mir die Beständigkeit die für mich auch einen wichtigen Teil an Dominanz beinhaltet.
******ose Frau
4.600 Beiträge
Dominante Dame oder Herr:
Schafft es dein devoter Partner tatsächlich dich nach Belieben ein- und auszuschalten und in deiner Macht zu beschränken? Siehst du deine Macht als hypnotische Aura deiner Persönlichkeit, die andere beeinflusst? Was die Frage aufwerfen würde, wieso jemand anderes diese Aura verändern kann?

Macht und Dominanz sind zwei paar Schuhe.
Dominant bin ich selbst dann, wenn ich keinen Partner habe, und niemand da wäre, den ich dominieren kann. Dominanz kann generell eine Charaktereigenschaft sein, dann ist diese schwerlich ab- und anstellbar, Dominanz kann aber auch nur im BDSM Kontext eine Neigung sein, welche dann wahrscheinlich einfacher zu beeinflussen ist.

Für mich als Domse ist es sehr schnell erklärt. Ich kann ohne die vorhandene devote Neigung meines Partners, ohne seinen Wunsch, sich mir zu unterwerfen, rein gar nichts tun, wenigstens auf der körperlichen Ebene nicht. Meine Körperkräfte würden niemals ausreichen, seinen Unwillen mit Muskelmasse und Schraubstockgriffe zu entkräften. Erst wenn er, und das auch nur freiwillig, Dingfest gemacht ist, fixiert, verschnürt und bewegungsunfähig gemacht ist, kann ich von Macht sprechen, so lange er sich nicht befreien kann. Jetzt aber kann ich tun mit ihm was ich möchte, wenn er mir ausgeliefert ist. Aber natürlich ist das nicht das Ende der Fahnenstange. Denn natürlich habe ich auch ohne dies ein Art Macht, die Macht meiner Ausstrahlung, meiner konsequenten Haltung, meines Verhaltens generell - Aura würde ich dies jedoch nicht nennen, weil dies zu wenig greift.
Nein, an- und abschalten kann er nicht, und auch hypnotisiere ich ihn nicht. Er könnte sich verweigern, echt jetzt, und dann? Gute Frage, aber ich denke, dann wäre die Sache gegessen, denn ich bin nicht interessiert an einen Sub, welcher mir keiner sein will. Also nicht an- und abschalten nach belieben - einmal ausgeschaltet und aus die Maus.
********iebe Mann
10.177 Beiträge
Ich sehe es, wie im EP zitiert: sub kann Top jederzeit die Dominanz entziehen. So soll, so muss es sein. Wenn nicht, dann liegt entweder strafbares Verhalten vor, oder psychische Abhängigkeit, die behandelt werden sollte.
Spätestens, wenn sub sagt "ich gehe jetzt", ist Doms Dominanz zu Ende. Ob er will oder nicht.

Nun ist BDSM aber ein Geben und Nehmen - wie eigentlich in jeder Beziehung. Es opfert sich ja nicht ein Part für den anderen auf, sondern jeder bekommt das, was seiner Neigung entspricht. sub hat eine sub-Veranlagung und braucht einen Dom dafür, um sie erfüllt zu bekommen, et vice versa. Also ist es eine Sache der Prioritätenabwägung: bekomme ich genug für das, was ich gebe? Ist es genug, was ich bekomme, damit ich auch etwas gebe, was ich eigentlich nicht so gern tue?

Letztlich ist es ein Handel, ein Geschäft. Man gibt, man bekommt. Und wie bei jedem Geschäft, gibt es eine Bilanz.
So lange die Bilanz für sub "positiv" ausfällt, wird sub Top die Erlaubnis nicht entziehen. Fällt sie negativ aus, wird sub auf einer Kurskorrektur bestehen oder die Einvernehmlichkeit ganz zurücknehmen. Möglicherweise, sogar wahrscheinlich, führt das dann zwar zum Ende der Beziehung (wie Dornrosen berichtet), aber das nimmt sub dann in Kauf, weil die Nachteile davon sowieso überwiegend waren. Andererseits, wenn sub die Dominanz von Top weiter bestehen lässt, werden wohl die Vorteile auch für sub überwiegen, selbst wenn es Nachteile gibt.

Gruß vom Drachen
*******enig Mann
8.382 Beiträge
hallo Kuma-san
und danke für dein kluges Eröffnungsposting. Ich stimme deinen Positionen so ziemlich vollumfänglich zu, einzige Ergänzung wäre noch die Schleife von Drachenliebe mit der Strafbarkeit und der Kosten-Nutzen-Bilanz. Beides zusammen fände ich dann total stimmig. Widersprechen möchte ich allenfalls dem Statement, persönliche Präferenzen hätten etwas mit der Einwohnerdichte zu tun, aber ich vermute, das war ironisch gemeint. Und was mir persönlich noch fehlt, aber das ist vielleicht meinem Charakter geschuldet:

nicht immer alles so bierernst zu nehmen. Und Sexualität als Spielwiese zu begreifen, wo vieles möglich ist, was im echten Leben zu massiv gezückten Augenbrauen führen würde - oder eben strafbar wäre.

Und zu dem Punkt "dominant, weil ich es kann": ich bin schon ein paar Jahre im Geschäft und habe viele Dominüsser weinen sehen. Von daher wäre ich mit solchen starken Statements (die natürlich eine ihnen inne wohnende Attraktivität haben) etwas vorsichtig. Dominanz reflektiert könnte man schon streng genommen nicht mehr als Dominanz begreifen, denn die Reflexion beinhaltet die eventuelle Abweichung vom gewählten Kurs, von der geplanten Handlung. So streng gesehen, würde sich die Auswahl dominanter Charaktere stark verengen auf kriminelle Naturen, die ihren Willen ohne Rücksichten auf was auch immer, es können auch Verluste sein, durchsetzen wollen. Aber damit driften wir ins Philosophische (oder in die Forensik) ab. Und ich mag viel lieber spielen....;)
****tia Frau
1.968 Beiträge
Die Kausalität von Dominanz ist sehr einfach gestrickt.Bei der falschen Person geht sie schlichtweg am Arsch vorbei. *zwinker*
Devote Dame oder Herr:
Bist du dir sicher, dass du deinem herrschenden Partner jederzeit die Macht entziehen kannst? Ist dort nicht die eigene Stimme, die dir zuflüstert, was du alles verlierst? Wenn du zögernd an deiner Grenze stehst, ist es nicht der innerliche Ruck der dich dazu führt, diese zu überschreiten? Hast du jemals gesagt oder gedacht:"Oh Gott, ich weiß wirklich nicht warum ich das jetzt für dich tue."?

Diese Frage stellt sich nicht nur dem devoten Teil und auch nicht nur in einer BDSM-Beziehung.
In jeder zwischenmenschlichen Beziehung gibt es Dinge, die gehen und Dinge, die nicht gehen und wer die Limits der Beziehung überstrapaziert und somit der Beziehung die Grundlage entzieht, der riskiert, die Beziehung damit zu zerstören und dadurch ggf. recht viel zu verlieren.
... was bei Einigen dazu führt, dass Beziehungen weit über die eigentliche Belastungsgrenze hinaus fortgeführt werden.

Dominante Dame oder Herr:
Schafft es dein devoter Partner tatsächlich dich nach Belieben ein- und auszuschalten und in deiner Macht zu beschränken?

Nein! Meine Partnerin kann das nur in engen Grenzen versuchen.
Meine "Macht" wird allerdings durch die Beziehung beschränkt!
Wenn ich Dinge tue/verlange, welche die Beziehung in Frage stellen oder elementare Grundwerte der Sub auf eine Art verletzen, die gravierender ist als die Beziehung zu mir, dann ist die "Macht" unter Umständen nicht mehr vorhanden.
*****din Mann
737 Beiträge
nette kleine selbsttäuschung.

in sich geschlossenen argumentationsketten führen immer zum gewünschten egebnis.
die methode wird gerne mal in der politik verwendet.
die krux bei der sache? du führst tatsachen als angeblich absolut ein, die in den meisten fällen eben nicht
absolut sind.

vorab gebe ich dir mal recht. innerhalb einer funktionierenden beziehung (ohne beziehung jetzt näher zu definieren) funktioniert deine kette so wie du sie beschreibst. dann ist die sache wie ein magischer punkt um den sich die mitspieler drehen.
tja nur dreht sich die welt eben leider nicht nur um die 2.

ich kann nicht für die devote seite sprechen, aber für mich führt nichts stärke weiter ad absurdum, als
die sture lex rex.
mir ist noch nie ein zacken aus der krone gebrochen, wenn ich den bedürfnissen meiner partnerin und den
allgegenwärtigen gesellschaftlichen konventionen rechnung getragen habe.

das zauberwort heisst souveränität. dann stellt sich die frage: was hätte ich entschieden, würde ich machen wenn.... ?
überhaupt nicht. im gegenteil es enthebt mich schlicht dem bedürfniss mein verhalten zu begründen, zu rechtfertigen oder gar zu entschuldigen.

Odin
*****din:
das zauberwort heisst souveränität. dann stellt sich die frage: was hätte ich entschieden, würde ich machen wenn.... ?
überhaupt nicht.

Auch eine Selbsttäuschung! Souveränität entsteht eben auch nur dadurch, dass man sich jederzeit der Konsequenzen seiner Handlungen (also genau dieses "was wäre wenn") bewusst ist bzw. dass die Kenntnis der Konsequenzen unterbewusst mit in die Entscheidung einfließt.
Das besondere am menschlichen Entscheidungsprozess ist lediglich, dass er nur zu einem kleinen Bruchteil bewusst abläuft, sodass so manchem überhaupt nicht mehr bewusst ist, warum sie sich wie entschieden haben... sie fühlen sich souverän/dominant/wie auch immer, ohne sich der Grundlage dieser "Haltung" bewusst zu sein.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Begrifflichkeiten ...
Souveränität und Dominanz

Ich will versuchen es mit Beispielen zu machen.

Neben wir einen Banküberfall. Ein bewaffneter Bankräuber benutzt eine Schusswaffe, um die Kunden und Angestellten dazu zu zwingen, das zu machen, was er möchte. In der Situation ist er dominant. Die Angestellten geben ihm das Geld, die Kunden legen sich auf den Boden. Alle eint das Bedürfnis überleben zu wollen. Insofern stimme ich mit dem Eingangsposting völlig überein.

Wie sieht es nun mit den Opfern aus? Können sie aus der Situation entfliehen? Die Dominanz entziehen? Klar kann ich die Freiwilligkeit in dieser Situation anzweifeln. Und ja in dieser Situation geht es um mehr. Aber dazu komme ich nachher nochmal.

Gehen wir davon aus der Bankräuber ist super nervös. Er ist also nicht sehr souverän. Die Panik der Opfer aufgrund der Unvorhersehbarkeit ist größer. Sie haben viel mehr Angst um ihr Leben. Gleichzeitig dürften einige mutige gerade aufgrund dieser Schwäche glauben den Bankräuber überwältigen oder im richtigen Moment fliehen zu können.

Wenn der Räuber jedoch absolut souverän auftritt, die Opfer das Gefühl haben, er weiß genau was er tut, schwindet die Todesangst nicht, aber er schafft ein Gefühl der partiellen Sicherheit, solange die Opfer nur tun was er möchte. In solchen Fällen braucht es schon einen Bruce Willis und ein Hollywood Kamerateam, dass sich da jemand auflehnt.

Worauf ich hinaus will: Neben der reinen Bedürfnisbefriedigung (hier im extremen das Überleben) kommt auch die gefühlte Sicherheit dazu. Die Hoffnung, dass das Folgen sich lohnt ist mit Souveränität einfach höher.

Jetzt zu dem anderen Punkt. Nämlich dem Einfluss der Freiwilligkeit. Als Angestellter folgt man seinem Vorgesetzten. Dieser ist ja alleine schon durch die Unternehmensstruktur weisungsbefugt. Wir machen also, was uns aufgetragen wird. Hier ist der Grad der Freiwilligkeit sehr hoch. Wir können kündigen, aber auch in der Situation erstmal nein sagen (und sollten das auch viel öfter). Die Konsequenzen sind ähnlich, dürften aber mehr Leuten bekannt sein.

Wenn unser Vorgesetzter nun ein kleingeistiger, überforderter Idiot ist (oder wir ihn oder sie auch nur dafür halten), dann fällt es uns schwer zu folgen. Trotzdem tun die meisten von uns es. Das Bedürfnis das monatlichen Gehalts und das Gefühl gebraucht zu werden, ist stärker. Die Angst vor dem Verlust der Arbeit ist zu groß (selbst in Zeiten in denen unsere Wirtschaft eigentlich richtig gut läuft). Also trotz fehlender Souveränität übt der Vorgesetzte uns gegenüber Dominanz aus. Er besteht darauf, dass wir bestimmte Aufgaben erledigen und wir fügen uns. Trotzdem reicht es auch dem geduldigsten Mitarbeiter irgendwann.

Wenn unser Vorgesetzter es aber schafft uns zu begeistern und er Fachkenntnis beweist, dann ... Er oder sie vielleicht auch noch klar kommuniziert und verlässlich agiert, dann folgen wir gerne. Machen sogar Aufgaben die dröge und langweilig sind. Machen sogar Überstunden. Hier hilft die Souveränität bei der Führung. Die Dominanz ist noch immer die gleiche. Aber wir folgen, weil wir Vertrauen in den Vorgesetzten haben. Wir uns gut aufgehoben fühlen.

Hier sind wir aber genau bei dem Punkt, der im Eingangsposting fehlt. Denn besonders im ersten Fall des schlechten Vorgesetzten gibt es viele Mitarbeiter, die aufgrund von Bequemlichkeit folgen. Auch wenn das Bedürfnis nur unzureichend (Gehaltserhöhung abgelehnt) erfüllt wird und Vertrauen fehlt.

Gewöhnung und Bequemlichkeit hindern viele daran die Dominanz zu hinterfragen. Sich selber zu beleuchten und die nötige Selbstverantwortung zu übernehmen. Sicher ist Bequemlichkeit auch nur ein Bedürfnis. Aber dieses Element führt all zu oft dazu, dass die Beziehungen nicht mehr im Gleichgewicht sind. Und sobald dieses Gleichgewicht nicht mehr gegeben ist, entstehen Hörigkeit und Abhängigkeit, bei denen es dann immer schwerer bis unmöglich wird, die Dominanz zu entziehen (zu kündigen). Die Beispiele dafür in diesem Forum sind da sehr vielfältig.

Dominanz ergibt sich aus externen und inneren Motivationen. Wie wir führen und die Dominanz ausüben entscheidet über sehr viel. Genauso entscheidet auch die Art wie wir folgen darüber, wie sich da ein Zusammenspiel entwickelt.

Switcher

Leider passt der Gedanke jetzt eigentlich nicht so sehr hier hin. Denn die Beschreibung ignoriert die Switcher. Und nein, Switcher sind nicht nur Menschen, die sich noch nicht für eine Seite entschieden haben. Es sind Menschen, die akzeptiert haben, beides zu mögen und zu wollen. Und hier kann in der Tat in wenigen Augenblicken die ganze Situation kippen. Aber je souveräner und konsequenter die Dominanz ausgelebt wird, desto unwahrscheinlicher kommt es zum Switch.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Über
Dominanz, von mir zeitweilig auch als Dumminanz begriffen, mache ich mir in der Regel nur Gedanken, wenn sie mit falscher Macht ausgestattet daherkommt. Das heißt also, wenn sie Mitmenschen klein macht, niederdrückt, beherrscht, hilflos werden lässt.

Nur wenn sie aus Autorität, aus Anerkennung des Besseren geriert wird, kann ich Dominanz akzeptieren. Oft gesellt sich bei einem derart anerkannten Menschen auch Charisma dazu.

Ansonsten lässt sich im D/S leicht festlegen, wer der Dominantere von beiden ist. Dieser Mensch muss dann allerdings in der Gesellschaft kein Alpha, darf aber auch kein Omega sein.
******raf Mann
75 Beiträge
Eine interessante Diskussion
Also erst einmal einen Dank an den TE.

Um jetzt einmal die Lasagne aufzugreifen...Spätestens bei der Aussage ich müsse den Abwasch übernehmen, hätte ich mich vermutlich gegen Lasagne entschieden....
Nicht das ich nicht auch bei Lasagne abspülen würde...aber ich kann mir Dinge vorstellen die einfacher sauber werden als ein Lasagnekar.

Also...im übertragenen Sinn kann ich mir auch vorstellen das der S-Partner sich eine einfachere Möglichkeit zur Befriedigung seiner Bedürfnisse vorstellen kann als nur mit mir.
Ich kann also auch weiterhin Devotion als Geschenk wahrnehmen. ...ohne die BedürfnisBefriedigung als Antrieb zu vernachlässigen.

Aber spinnen wir die Frage weiter....bin nicht ich Devot oder zumindest Switcher wenn ich mich meinem Bedürfnis nach Macht unterwerfe und es befriedige und ihm damit noch mehr Macht über mich gebe?
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Ist das wirklich Dominanz?
Neben wir einen Banküberfall. Ein bewaffneter Bankräuber benutzt eine Schusswaffe, um die Kunden und Angestellten dazu zu zwingen, das zu machen, was er möchte. In der Situation ist er dominant. Die Angestellten geben ihm das Geld, die Kunden legen sich auf den Boden. Alle eint das Bedürfnis überleben zu wollen. Insofern stimme ich mit dem Eingangsposting völlig überein.

Für mich hat er lediglich eine gewisse temporäre Machtposition. Mit Gewalt an sich gerissen, mit Angst gehalten. Das hat m.E. überhaupt nichts mit Dominanz zu tun. Er hat diese Machtposition weil er vielleicht kriminelle Energie hat, skrupellos ist oder zur Durchsetzung seines Willens mit Gewalt neigt. Das sind für mich eher Zeichen für fehlende Dominanz.

Wenn unser Vorgesetzter nun ein kleingeistiger, überforderter Idiot ist (oder wir ihn oder sie auch nur dafür halten), dann fällt es uns schwer zu folgen. Trotzdem tun die meisten von uns es. Das Bedürfnis das monatlichen Gehalts und das Gefühl gebraucht zu werden, ist stärker. Die Angst vor dem Verlust der Arbeit ist zu groß (selbst in Zeiten in denen unsere Wirtschaft eigentlich richtig gut läuft). Also trotz fehlender Souveränität übt der Vorgesetzte uns gegenüber Dominanz aus. Er besteht darauf, dass wir bestimmte Aufgaben erledigen und wir fügen uns. Trotzdem reicht es auch dem geduldigsten Mitarbeiter irgendwann.

Auch dieser Vorgesetzte hat lediglich eine Ihm verliehene machtposition. Dominanz sehe ich auch hier nicht, es sei denn er hat sich seine Position im ehrlichen Wettbewerb erkämpft, er hat sich gegen Andere im Vergleich durchgesetzt. Das widerspricht aber für meine Begriffe dieser Beschreibung.

Wenn unser Vorgesetzter es aber schafft uns zu begeistern und er Fachkenntnis beweist, dann ... Er oder sie vielleicht auch noch klar kommuniziert und verlässlich agiert, dann folgen wir gerne. Machen sogar Aufgaben die dröge und langweilig sind. Machen sogar Überstunden. Hier hilft die Souveränität bei der Führung. Die Dominanz ist noch immer die gleiche. Aber wir folgen, weil wir Vertrauen in den Vorgesetzten haben. Wir uns gut aufgehoben fühlen.

Das könnte m.E. schon eher ein Anzeichen von Dominanz sein!

Dominanz ergibt sich aus externen und inneren Motivationen. Wie wir führen und die Dominanz ausüben entscheidet über sehr viel. Genauso entscheidet auch die Art wie wir folgen darüber, wie sich da ein Zusammenspiel entwickelt.

Dominanz ist m.E. eine Persönlichkeitseigenschaft die man entweder hat, die wirkt, oder eben nicht. Sie wirkt auch nicht auf alle anderen Menschen im gleichen Mass. Sie wirkt auf Manche individuell sehr stark, auf Andere wiederum gar nicht. Auf jeden Fall kann man sie weder erlernen, noch irgendwie durch Gewalt aneignen. es ist die Machtposition, das pure Streben nach Macht das Viele mit der "Fähigkeit" Dominanz verwechseln. Dominanz kann Grundlage für eine Machtposition sein, umgekehrt begründet pure Macht nicht unbedingt Dominanz.

LG Black owns Purple.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Dominanz
die Fähigkeit, andere zur Unterordnung zu zwingen.

**********urple:
Für mich hat er lediglich eine gewisse temporäre Machtposition. Mit Gewalt an sich gerissen, mit Angst gehalten. Das hat m.E. überhaupt nichts mit Dominanz zu tun.

**********urple:
Auch dieser Vorgesetzte hat lediglich eine Ihm verliehene machtposition. Dominanz sehe ich auch hier nicht, es sei denn er hat sich seine Position im ehrlichen Wettbewerb erkämpft, er hat sich gegen Andere im Vergleich durchgesetzt. Das widerspricht aber für meine Begriffe dieser Beschreibung.

Dominanz ist nicht gute Führung. Genau das habe ich versucht klar zu machen. Dominanz ist nur die Fähigkeit Macht auszuüben. Wodurch diese Dominanz entsteht, also kriminelle Energie, die Waffe, die Position im Unternehmen, der Gewinn einer Wahl zum Vorsitzenden eines Vereins, usw. ist dabei vollkommen egal. Dominanz ist die Machtposition. Also das Potential zur Machtausübung.

**********urple:
Dominanz ist m.E. eine Persönlichkeitseigenschaft die man entweder hat, die wirkt, oder eben nicht.

Das ist nur insofern richtig, als dass es Menschen gibt, denen wir uns bereitwilliger unterordnen. Diese Menschen haben durch ihr Wesen und ihren Charakter, die Möglichkeit andere zu führen. Diese Eigenschaft ist im BDSM erforderlich. Deshalb vielleicht die Verwirrung. Aber Dominanz selbst ist klar definiert. Und es macht überhaupt keinen Sinn da irgend was anderes hineinzuinterpretieren. Der Bankräuber, der schlechte Vorgesetzte, unsere Bundeskanzlerin sie alle sind dominant. Andere Menschen ordnen sich ihnen unter und sie haben die Mittel, dies auch zu erzwingen. Nichts anderes beschreibt Dominanz. Alles andere nimmt bereits zu viel von der Machtausübung mit in die Gleichung: Durchsetzungsfähigkeit, Souveränität, Autokratie, Autorität sind alles Elemente der Machtausübung. Dominanz ist nur das Potential.
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Ich habe meine persönliche Meinung ...
... dargestellt, und ich sehe in den genanten Beispielen eher keine Dominanz sondern den Versuch Macht an sich zu reissen oder zu behalten. Das ist m.E. keine Dominanz sondern Gewalt oder gar Tyrannei.

Die Betonung in deinem ersten Satz aus der definition von Dominanz

die Fähigkeit, andere zur Unterordnung zu zwingen

liegt für mich eindeutig auf "Fähigkeit". Längst nicht jeder der Macht ausübt ist auch "fähig", und diesen Menschen sage ich eher "glückliche Dummheit" als Dominanz nach.

Stalin zum Beispiel war alles Andere als ein dominanter Mensch, aber er hat vermutlich mit seiner Machtbesessenheit seine Persönlichkeitsdefizite ausgeglichen. In der Geschichte gibt es genügend Beispiele für absolut nicht dominante Menschen die irgendwie an Macht gekommen sind. Eines haben sie m.E. gemeinsam: Sie konnten oder können mit dieser Macht nicht wirklich umgehen und werden oder wurden dadurch zu Tyrannen.

Du darfst es durchaus anders sehen curious_seeker, aber eine Definition stellt deine Meinung genausowenig dar *g* ...

LG BoP (m)
*********Kerl Mann
1.931 Beiträge
Ich habe meine persönliche Meinung ...
... dargestellt,

Yepp, das ist, wiederholt, klar erkennbar: Eine Meinung.

curious_seeker dagegen zeigt eine Argumentationskette.
Ich finde sie einigermassen stimmig, besonders im gerade strittigen Punkt.
*g*

(Nebenaspekt: Warum muss "Dominanz"/-anspruch eigentlich gewaltfrei sein?)

... bis auf:
Der Bankräuber mit der Waffe ist nur soweit "dominierend" in der Situation, wie seine (nonverbale) Kommunikation (mit der Waffe rumfuchteln, brüllen, ...) als solche und von ihrer Intention her erkannt, verstanden und - wichtig - in ihrem Anspruch akzeptiert wird.
Wenn nämlich ein Taubblinder in der Schalterhalle steht, so dominiert der Räuber bei ihm gar nix - mangels Kommunikation.
Mehr aber noch: Ein Anwesender, der seinerseits den Räuber anspricht, ihn in ein Gespräch etwa über Sinn und Unsinn des Bargeldes, die vor der Türe wartende Polizei oder sonstwas ziehen möchte oder der ihn (bewaffnet) tätlich angreift, der unterwirft sich eben nicht dem Anspruch auf "Dominanz": Erst, wenn alle mit der momentanen Situationsbeherrschung einverstanden sind, beherrscht der Bankräuber tatsächlich den Ort des Geschehens.
Oder: Die (Be-)Drohung des Räubers ist ein "Vertragsangebot":
Ich schiesse nicht, wenn Du Dich hinlegst.
Das kann man annehmen, muss man aber nicht. Man kann es sogar verhandeln. Betrügen. Den Vertrag brechen.
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Genau das ...
... mach für mich den Unterschied was du in einem Satz zusammenwirfst:

(Nebenaspekt: Warum muss "Dominanz"/-anspruch eigentlich gewaltfrei sein?)

Das eigentliche Wesen der Dominanz ist für mich gewaltfrei, weil sie einfach "ist und wirkt" und keinen Anspruch darstellt.

Der Anspruch darauf kann durchaus gewaltsam sein um sich durchzusetzen. Ich unterscheide zwischen dem was der Mensch tatsächlich ausstrahlt, was andere sehen und dem was er für sich beansprucht.
Allein der Anspruch auf etwas macht noch nicht den Besitz.

Das was der Bankräuber will ist Geld und in diesem Moment temporäre Macht um sein Anliegen durchzusetzen.
Das was die anderen sehen ist Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Was sie empfinden ist Angst und sicher keine Demut.
Das hat für mich wenig mit einem D/S-Verhältnis zu tun und ich kann im Wesen des Bankräubers auch keine Dominanz erkennen. Das ist schlicht Gewaltverherrlichung.

LG BoP (m)
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